#destabilisierung

tom_s@friendica.ambag.es

Klare Sicht: Dirk Pohlmann - Kriege, Blitzputsche & ihre Hintermänner

Wir sprachen mit dem Journalisten und Autor Dirk #Pohlmann, der bis 2016 für die öffentlich-rechtlichen Sender arbeitete und seitdem Freier #Journalist ist.
#Kriege, #Blitzputsche, #Destabilisierung von #Regierungen, den digitalen Aufbau von "#Governance", einer neuen Art von technokratischer Herrschaft, die einen Teil der Eliten global einführen möchte.
#Syrien, #Rumänien und die #Demokratie waren die Hauptthemen in diesem, sehr intensiven Gespräch.

https://tube.theplattform.net/w/bbxb766LiwNbcFjAp3quYw

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11.09.2023 Militärputsch in Chile vor 50 Jahren

No pasaran!

"Sie dürfen damit durchkommen" - das war über Jahre die Parole der Menschen in Chile, die sehr wohl merkten, dass die multinationalen Konzerne, die Großgrundbesitzer und die rechten Paramilitärs unterstützt von den USA versuchten, die sozialistische Regierung zu stürzen.

9/11

Heute vor 50 Jahren, am 11. Sptember 1973 geschah es dann wirklich. Die Armee putschte unter der Führung von Genral Pinotchet. Die Luftwaffe bombardierte den Präsidentenpalast La Moneda. Die Militärdiktatur unter der Führung von Augusto Pinochet blieb in Chile bis zum 11. März 1990 an der Macht.

Zehntausende Menschen wurden willkürlich verhaftet, viele im zentralen Stadion in Santiago de Chile eingesperrt und gefoltert. Mehr als 40.000 durchliefen die Haft im Stadion, etwa 3197 (gesicherte Anzahl der Opfer) bis 4000 Menschen während der Diktatur ermordet, der Großteil davon in den Wochen nach dem Putsch.

Wikipedia.de schreibt zu den Opferzahlen: Die Schätzung von Amnesty International mit bis zu 30.000 Toten alleine im ersten Jahr der Diktatur ist wohl aus heutiger Sicht als zu hoch anzusehen. Interessant ist, dass die US-Botschaft von 5.000 Ermordeten ausgeht.

Nach dem Putsch schuf die neu gegründete DINA, die Dirección de Inteligencia Nacional Geheimgefängnisse, wie das "Londres 38" folterte dort insbesondere im Zeitraum nach dem Putsch von 1974 bis 1977. Etwa 20.000 Menschen flohen noch 1973 ins Ausland. Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) im Ministerium für Staatssicherheit der DDR half im Herbst 1973 bei der Ausschleusung führender chilenischer Politiker der gestürzten Regierung, u.a. von Carlos Altamiranos. Viele Geflüchtete fanden in der DDR eine neue Heimat.

Über lange Zeit vorbereitet

Der von den USA unterstütze Putsch am 11.9.73 war die letzte Etappe einer Reihe von Geheimoperationen, die bereits ab 1963 in Chile von der CIA durchgeführt wurde mit dem Ziel, die Wahl des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten Salvador Allende zum Staatspräsidenten zu verhindern. Das mißlang und auch 1969 wurde die Unidad Popular (UP) wieder gewählt. Trotz aller Destablisierungsversuche gewann die UP bei einer hohen Wahlbeteiligung von mehr als 81 % sogar Anfang 1973 noch einmal auf 44 % dazu und erreichte damit 67 von 150 Sitzen im Abgeordnetenhaus, das beste Ergebnis ihrer Geschichte.

Wikipedia.de listet die CIA Aktionen in Chile im Detail auf. Ein Detail zum BND hat uns dabei erschüttert: Aus der Veröffentlichung von Unterlagen durch Präsident Clinton 1999 geht hervor, dass die CIA den Bundesnachrichtendienst in Deutschland bereits einige Tage vor dem Umsturz vom geplanten Putsch unterrichtete. Der BND soll unterlassen haben, den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt davon zu unterrichten. Über Alfred Spuhler, einen Stasi-Spion im BND, gelangte die Information in die DDR. Eine Warnung an Allende aus Ost-Berlin kam jedoch zu spät.

Gedenken und Mahnung

In vielen Veranstaltungen wird heute und morgen den Opfern dieses faschistischen Putsches gedacht.

Mehr dazu bei https://de.wikipedia.org/wiki/US-Intervention_in_Chile
und https://de.wikipedia.org/wiki/Putsch_in_Chile_1973
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Tags: #Militärputsch #Chile #Pinochet #CIA #USA #Allende #Wirtschaft #Großgrundbesitzer #Militär #Destabilisierung #Frieden #Krieg #BND

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #iran #usa #brd #sanktionen #atomabkommen #destabilisierung #naher-osten #wertewesten

Sanktionen gegen Iran: Auf Trumps Linie

  • Von Sevim Dagdelen

Bei der Iranpolitik schwenkt die Ampelkoalition offen auf die Linie des früheren US-Präsidenten Donald Trump ein. So fordert die SPD-Vorsitzende Saskia Esken angesichts der dramatischen Situation im Iran einen Abbruch der Gespräche über ein Atomabkommen. Zur Erinnerung: Trump hatte das Abkommen 2018 einseitig gekündigt und die US-Sanktionen gegen das Land wieder in Kraft gesetzt. Teheran sollte mit einem Wirtschaftskrieg an den Verhandlungstisch gezwungen werden, um ein von den USA diktiertes Abkommen zu unterzeichnen. Auf den Spuren von Trump wandelt jetzt auch die kanadische Regierung, die Finanzgeschäfte mit 10.000 iranischen Offiziellen verboten hat. Bei einer Internationalisierung dieser Maßgabe in NATO und EU käme es wohl in der Tat zu schärfsten westlichen Sanktionen, die zu einem Importstopp selbst für humanitäre Güter und medizinische Produkte führen würden, allein aufgrund der Verflechtungen im iranischen Machtapparat und der Rechtsunsicherheiten. Das Einschwenken auf die Linie Trumps muss als Alarmzeichen gewertet werden.

Es sei bemerkt, dass die Lieferung von deutschen Waffen im Falle der islamistischen Kopf-ab-Diktatur Saudi-Arabien, die sich ja auch in puncto Frauenverachtung einen Namen gemacht hat, nahelegt, dass es der Bundesregierung international nicht so sehr an der Verteidigung der Rechte der Frauen gelegen sein kann. Die Reaktion auf die brutale Niederschlagung der Proteste gegen den Kopftuchzwang im Iran dient allein dazu, eine neue beispiellose Eskalation im Nahen und Mittleren Osten auf die Schiene zu setzen. Mit der Aufkündigung der Bereitschaft, weiter über ein Atomabkommen zu verhandeln, droht der Region ein neues Kriegsszenario. Denn Kern der Vereinbarung war Irans Verzicht auf die Urananreicherung, dafür sollte der Westen die Sanktionen beenden.

Die militärische Eskalation ist vielleicht gar nicht die bedrohlichste Option. US-Außenministerin Madeleine Albright wurde einst auf CBS im Hinblick auf die Sanktionen gegen den Irak gefragt: »Wie wir hören, starben eine halbe Million Kinder … ist es den Preis wert?« Albrights berüchtigte Antwort: »Wir glauben, es ist den Preis wert.« Wie heute ging es damals offiziell darum, die Verantwortlichen des Regimes zu treffen, die toten Kinder wurden im nachhinein als »Kollateralschaden« behandelt, denn der Wirtschaftskrieg hatte ja geholfen, die Invasion vorzubereiten.

Ein neuer Wirtschaftskrieg gegen den Iran unter der Scheinlegitimation des Eintretens für Frauenrechte hätte wohl verheerende Folgen für die gesamte Region. Man muss daran erinnern, dass die Politik Trumps ganz bewusst auf ein Zündeln gegen Völkerrecht und internationale Abrüstungsabkommen setzte. Es wäre fatal, wenn die Maßgaben Trumps jetzt zum Markenzeichen der Ampelaußenpolitik würden.
- https://www.jungewelt.de/artikel/436890.auf-trumps-linie.html