#heteronormativität

amina@sysad.org

Die Vertreibung aus dem Serail

Europa und die Heteronormalisierung der islamischen Welt

Gerade zum zweiten Mal zuende gelesen. Ein sehr gutes und wichtiges Buch, das mit einigen Missverständnissen aufräumt. Zum Schluss eine gute Zusammenfassung (daraus ein Ausschnitt).

#lektüre #buch #homosexualität #islam #geschichte #queer #heteronormativität #kolonialismus #islamismus #fundamentalismus #schwul #lesbisch #europa #aufklärung #homophobie #identität #subkultur #orientalismus

amina@pod.dapor.net

Transfrau

Auf der Suche nach etwas, das älter ist, das definitiv echt ist und nicht durch irgendeinen Medienhype und Profitinteressen verschiedener Art verzerrt, habe ich mich über einen längeren Zeitraum hinweg zu verschiedensten außereuropäischen Traditionen jenseits der Binarität und der Heteronormativität informiert. Unter anderem habe ich Texte über die nordamerikanischen Two-Spirit People gelesen, zu den Geschworenen Jungfrauen auf dem Balkan, zwei Filme über die Muxe in Mexico angesehen, mehrere Dokus über indische Hijras und eine über indonesische Warias, immer mit dem Gedanken: Warum gibt es sowas bei uns nicht, etwas, worauf ich zurückgreifen kann?

Jetzt erst ist mir klar geworden, dass unser heutiges Konzept in den europäisch geprägten Kulturen natürlich Transsexualität, Transgender oder einfach trans ist und ich, wenn ich meiner Kultur treu bleiben will, darauf zurückgreifen und damit arbeiten muss. Denn es gibt hierzulande nichts anderes gültiges, und über die Vergangenheit vor der christlichen Kolonisation ist nichts sicheres bekannt.

Daher versuche ich nun mein Unbehagen abzulegen und bezeichne mich wieder als Transfrau, nachdem ich lange Zeit zwischen den Begriffen quasi hin- und hergeschwommen bin und mich nicht Fisch noch Fleisch gefühlt habe. Ja, das Konzept ist sperrig, ungenau und mit vielen mir zweifelhaft erscheinenden Assoziationen behaftet, aber wer würde verstehen, wenn ich mich zum Beispiel als Mukhannath bezeichnen würde?

Das Bild ist der bisher einzige Akt in meinem Buch, und es ist die letzte Zeichnung, bevor ich begonnen habe, mit AMINA zu signieren. Da ich niemanden in Schwierigkeiten bringen will, überwinde ich nun auch mein Unbehagen gegenüber der englischen Sprache (nicht zu verwechseln mit Denglisch) und tagge meinen Post als nsfw.

#transsexuell #transgender #trans #two-spirit #waria #hijra #muxe #burrnesha #kultur #zivilisation #kolonisation #europa #homophobie #transphobie #heteronormativität
#zeichnung #aminazeichnung #stillleben #aminastillleben #akt #aminaakt #kunst #aminakunst
#aminabuch #amina
#nsfw

olladij@diaspora.permutationsofchaos.com

Der Mann sitzt vor einem schwarzen Hintergrund. Die Kamera ist direkt auf ihn gerichtet, er befindet sich im Zentrum des Bildes. Das weiche Porträtlicht schmeichelt seinen Gesichtszügen, nichts an seiner Mimik bleibt uns verborgen. Er hält inne, blickt in die Kamera und sagt dann: „Du kannst einer Frau so viele Rosen schenken, wie du willst. Aber wenn du sie nicht richtig fickst, dann wird das nix.“ Formal wie inhaltlich ist Jonas Rothlaenders Dokumentarfilm Das starke #Geschlecht damit umrissen: Neun Männer, die der Regisseur über die sozialen #Medien oder bei Straßencastings gefunden hat, sitzen vor der Kamera und reden über #Sex. Der Regisseur als Interviewer bleibt dabei unsichtbar, hakt nur vereinzelt sanft nach. Die Spannung generiert sich allein aus dem, was die „talking heads“ erzählen. Erstaunlich offen und ehrlich – fast wie in einem cineastischen Beichtstuhl – berichten sie von ihrer #Sexualität und allem, was damit zusammenhängt: der Druck, im Bett perfekt performen zu müssen, der Wunsch, #Frauen zu befriedigen, und die Angst, dabei zu versagen. Es geht aber auch um männliche Vorbilder, Scham und die Sehnsucht danach, sich völlig fallen lassen zu können.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/jonas-rothlaenders-das-starke-geschlecht-ueber-abgruende-maennlicher-sexualitaet #film #gesellschaft #heteronormativität

olladij@diaspora.permutationsofchaos.com

Nur ein paar Zahlen aus dem Coronajahr 2020: Eine von drei Ehen, die in #Deutschland geschlossen werden, wird geschieden. 44 Prozent der insgesamt 1153 Fälle von sexueller #Gewalt an Kindern und Jugendlichen in der #Familie gehen vom Vater (36 Prozent) und von der Mutter (8 Prozent) aus. Von 146 655 Gewaltdelikten in Partnerschaften werden 37,9 Prozent von ehemaligen Partner:innen verübt, 32,3 Prozent von Ehepartner:innen und 29,4 Prozent von Partner:innen einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft (vgl. „Studie Sexuelle Gewalt in der Familie sowie Partnerschaftsgewalt. Kriminalstatistische Auswertung“). Die traditionelle Familie ist entgegen ihres Rufs kein sicherer Ort. Immer noch werden Denk- und Empfindungsweisen aktualisiert, die die Familie und #Ehe als Ziele eines „gelungenen Lebens“ propagieren. Sie reproduzieren damit Trugbilder, verkleistern die sozialen Realitäten mit schönem Schein und romantisierenden Idealen, die vorgeben, vor Unsicherheit und Uneindeutigkeit schützen zu können. Das Perfide daran ist, dass durch diese Verhältnisse „Frau“, „Mann“, „Kind“, „Identität“, „Sein“, „Kultur“ und viele andere mächtige Konzepte in einen unabänderlichen Modus des Realen gesetzt werden. Dass diese Konzepte nicht nur symbolisch aktualisiert, sondern gewaltsam verteidigt werden, können wir mit #Putin|s #Krieg in der #Ukraine dieser Tage kaum schmerzhafter gewahr werden.

https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/wenn-das-traditionelle-modell-zur-hoelle-wird-91527733.html #gesellschaft #geschlecht #cdu #berlin #frauen #literatur #heteronormativität #ideologie #geschichte

kallewirsch@pod.geraspora.de

Katholische Politiker sind sich beim Kampf gegen die Ehe für keine Geschmacklosigkeit zu schade

"Gleichwertigkeit und Unterschiedlichkeit" lautet das Mottounter dem katholische Politiker um den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert die Eingetragene Lebenspartnerschaft im Grundgesetz verankern möchten, um die Idee für alle endgültig zu begraben. Das Motto erinnert tatsächlich an die alte Losung der US-amerikanischen Rassentrennung "Seperate but equal" und zeigt wessen Geistes Kind diese Politiker sind, wenn es um Rechte Homosexueller geht. Vor ein paar Tagen bekamen homosexuelle Paare in Portugal das Recht Kinder zu adoptieren und hier beißt sich die katholische Lobby derart an ihren heteronormativen Privilegien fest, dass ich mich frage, wovor haben die eigentlich tatsächlich so eine Angst?
Das Absurde für mich ist, dass ich grundsätzlich für die Abschaffung der staatlichen Ehe bin und mir wünsche, man würde sich endlich mal mit Konzepten zur rechtlichen Absicherung von Partnerschaft und Familie beschäftigen, die den gesellschaftlichen Realitäten auch entspricht. Mich für die Ehe für Alle einzusetzen ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Doch ich bin mittlerweilezu der Sichtweise gelangt, dass die Ehe als staatliche Institution nicht abgeschafft werden kann, bevor sie nicht für alle gilt. Zumal die Abschaffung der Ehe als Institution ein sehr langwieriges gesellschaftliches Projekt sein könnte und es im Alltag eine Menge Dinge gibt, die eben auch homosexuelle Paare akut lösen müssen. Der Wunsch nach Kindern, das Erbrecht, dem Partner auf der Intensivsstation bestehen, wenn ihm etwas passiert.

http://www.queer.de/detail.php?article_id=25094

#ehefüralle #queer #menschenrechte #gayrights #cdu #katholizismus #zwischenruf #bundestag #grundgesetz #artikel6 #heteronormativität #diskriminierung #wording