#prüfungsaufgaben

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06.06.2023 Schulverwaltung über Monate untätig

Wenn LehrerInnen Software zusammenstricken

... dann sollte diese Software ab und an mal von IT-Fachleuten überprüft werden. Insbesondere dann, wenn selbst die interne Einschätzung dies fordert. So liegt dem WDR exklusiv ein internes Schreiben vor, dass feststellt, dass bereits seit 2021 keine regelmäßigen Updates und Sicherheitspatches mehr gemacht wurden. Weiter heißt es in dem Schreiben:

 "Daher ist es dringend erforderlich, das dynamisch gewachsene Internet-Angebot der QUA-LiS in ein rechtskonformes, technisch sicheres und zukunftsfähiges, den Anforderungen an Datensicherheit und Barrierefreiheit genügendes sowie zielgruppengerechtes Angebot zu transferieren."

Geschehen ist nichts, bis nun ein Hacker den Behörden über ein Datenleck berichtet hatte, durch das aus dem Landesinstitut für Schule (QUA-LiS) die Daten von Lehrkräften und Lehrpläne, Fortbildungskonzepte und Prüfungsaufgaben offen im Netz standen.

Für die Opposition fordert Jochen Ott, Chef der SPD-Landtagsfraktion nun Aufklärung. WDR.de schreibt: Wenn eine Behörde im Schulministerium um Unterstützung bittet und auf eine Schwachstelle hinweist, müsse die natürlich sofort behoben werden, sagte er, bevor die Stellungnahme des Ministeriums vorlag. Dann könne man Monate später nicht so tun, als ob man von allem nichts gewusst hätte. "Das muss die Ministerin jetzt dringend aufklären", so Ott.

Der Skandal liegt nach unserer Meinung noch tiefer. Überall wird mehr Digitalisierung gefordert, aber die Verwaltungsstellen werden in der Regel nicht vor Ort unterstützt, sondern ihnen werden Lösungen von außen aufgedrückt. Statt dessen hätte man hier frühzeitig die lobenswerte freiwillige Initative der Lehrkräfte durch IT-Fachleute unterstützen müssen.

Mehr dazu bei https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/datenleck-info-schulministerium-100.html
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Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8421-20230606-schulverwaltung-ueber-monate-untaetig.htm
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Tags: #Schulverwaltung #Prüfungsaufgaben #Arbeitnehmerdatenschutz #Sicherheitslücke #Verbraucherdatenschutz #Datensicherheit #Datenskandale #Hacking #NRW

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12.04.2023 Wissen ist Macht - Wissen für alle!

Öffentliche Daten müssen allen kostenlos zugänglich sein

"Schluss mit der Privatisierung des Wissens" hat sich Frag den Staat gesagt und wird nun künftig selbst im Web alte Klausuraufgaben und Lösungen zur Vorbereitung auf Prüfungen für alle SchülerInnen in Deutschland bereit stellen.

Wo ist das Problem?

Die ersten Reaktionen auf diese Info war: "Schön, warum auch nicht?" "Was ist daran besonderes"?

Man kann es kaum glauben: Das Wissen und die Arbeit der LehrerInnen aber auch der SchülerInnen wird einfach privatisiert. Frag den Staat schreibt uns dazu:

Für SchülerInnen in ganz Deutschland rücken die Abschlussprüfungen immer näher. Viele sind zur Vorbereitung auf der Suche nach alten Prüfungsaufgaben. Doch schon hier fängt die Ungerechtigkeit an, denn Bildung ist Ländersache. Nur in Niedersachsen und Schleswig-Holstein können die alten Aufgaben einfach heruntergeladen werden. Überall sonst ist es schwierig, an sie heranzukommen – oder teuer. Wer keine Unterstützung bekommt, ist benachteiligt.

Keine Prüfungen für Schülerinnen, aber Verlag verdient Millionen

Mit unserer Kampagne Verschlusssache Prüfung wollten wir dieses Problem gemeinsam mit Wikimedia Deutschland beheben. Über unsere Plattform können Schülerinnen mit wenigen Klicks die Bildungsbehörden nach den begehrten Altklausuren fragen. Die rechtliche Grundlage dafür sind die Informationsfreiheitsgesetze (IFG) der Länder: Behörden müssen demnach auf Anfrage amtliche Informationen wie Prüfungen an BürgerInnen herausgeben.

Leider klappte dies nicht überall. Viele Ablehnungen trudelten ein. Aber nicht nur das. Der Hamburger Senat änderte nach unserem Kampagnenstart das Transparenzgesetz, sodass Anfragen nach Prüfungen jetzt nicht mehr möglich sind.

Mit dieser Intransparenz spielen die Behörden privaten Verlagen in die Hände. Ganz vorne mit dabei der Stark Verlag: In ihren für SchülerInnen bekannten roten Heften druckt das Unternehmen, das zur britischen Pearson-Gruppe gehört, die Originalprüfungen vergangener Jahre mit Lösungsvorschlägen ab. Wir wollten daher wissen, wie die Deals zwischen dem Verlag und den Bildungsbehörden aussehen und fragten per IFG-Anfragen nach Details.

Das Ergebnis: Der Verlag zahlt ziemlich wenig für die Nutzungsrechte. Meistens sind es nur wenige hundert Euro. In Hamburg, wo 2020 das Transparenzgesetz so geändert wurde, dass Schülerinnen keinen Zugriff mehr auf Prüfungen haben, bekommt sie der Verlag geschenkt. Das Unternehmen machte 2021 laut Handelsregister 13 Millionen Euro Umsatz, 82 Prozent davon mit den Prüfungsbüchern.

Das lassen wir nicht so stehen. Wir übernehmen jetzt die Veröffentlichung der Prüfungsaufgaben, denn schließlich entstanden diese mit öffentlichem Geld und sollten damit öffentliches Gut sein. In unserem Update kannst Du jetzt weitere Details zur Kampagne und unseren weiteren Plänen lesen.

FragDenStaat ist ein Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.
Singerstr. 109, 10179 Berlin

Mehr dazu bei https://fragdenstaat.de/kampagnen/verschlusssache-pruefung/
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Tags: #FragDenStaat #Bildung #Bundesländer #Privatisierung #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit #Anonymisierung #Monopol #OpenSource #Meinungsfreiheit #Pressefreiheit #Prüfungsaufgaben #Diskriminierung #Ungleichbehandlung