#bücher

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B. Traven - Die Baumwollpflücker

ISBN: 9783499105098 | rororo | 1970 | Erstveröffentlichung: 1929

Der Roman trägt unverkennbar autobiographische Züge: Gales, ein mittellos durch die Welt trampender Gelegenheitsarbeiter, erzählt in Ich-Form seine Erlebnisse als Baumwollpflücker, Bäcker und Viehtreiber im sozial rückständigen Mexiko der frühen dreißiger Jahre. Überall, wohin er kommt, das gleiche Bild, oft unmenschliche Arbeitsbedingungen und geringer Lohn; einer, der tritt, und einer, der getreten wird. Der packend geschriebene Roman nimmt Partei für die ewig Geprellten und Geschundenen, er appelliert an das Gewissen, um damit den Boden für eine gerechtere Gesellschaftsordnung vorzubereiten.

Gesang der Baumwollpflücker

Es trägt der König meine Gabe,
Der Millionär, der Präsident,
Doch ich, der lump'ge Pflücker, habe
in meiner Tasche keinen Cent.
    Trab, trab, aufs Feld!
    Gleich geht die Sonne auf.
    Häng um den Sack,
    Zieh fest den Gurt!
    Hörst du die Waage kreischen? Nur schwarze Bohnen sind mein Essen,
Statt Fleisch ist roter Pfeffer drin,
Mein Hemde hat der Busch gefressen,
Seitdem ich Baumwollpflücker bin.
    Trab, trab, aufs Feld!
    Gleich geht die Sonne auf.
    Häng um den Sack,
    Zieh fest den Gurt!
    Hörst du die Waage brüllen? Die Baumwoll' stehet hoch im Preise,
Ich habe keinen ganzen Schuh,
Die Hose hängt mir fetzenweise
Am Ursch, und ist auch vorn nicht zu.
    Trab, trab, aufs Feld!
    Gleich geht die Sonne auf.
    Häng um den Sack,
    Zieh fest den Gurt!
    Hörst du die Waage wimmern? Und einen Hut hab ich, 'nen alten,
Kein Hälmchen Stroh ist heil daran,
Doch diesen Hut muß ich behalten,
Weil ich ja sonst nicht pflücken kann.
    Trab, trab, aufs Feld!
    Gleich geht die Sonne auf.
    Häng um den Sack,
    Zieh fest den Gurt!
    Siehst du die Waage zittern? Ich bin verlaust, ein Vagabund,
Und das ist gut, das muß so sein, Käm' keine Baumwoll' rein.
    Im Schritt, im Schritt!
    Es geht die Sonne auf.
    Füll in den Sack
    Die Ernte dein!
    Die Waage schlag' in Scherb

#BTraven #Ausbeutung #Mexiko #Mexico #Literatur #Bücher #neverendingbookcoverchallenge

amina@pod.dapor.net

Gott am frühen Morgen zwischen Kerze, Feuerzeug und Tuschebehälter sowie Grausamkeit (Guten Morgen)

Diese zwei Bilder gehören zusammen. Das mit "Gott" rscheint mir wie die Auflösung des anderen, ersten Bildes, auch wenn "Gott" nur ein Indikator dafür ist, dass auf dem Stück Papier, das da lag, ein philosophischer Gedanke geschrieben stand, der das Wort "Gott" beinhaltete. Ob es bei Zeichnen des Bildes Morgen war, weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich war es Abend oder Nacht.

Und guten Morgen!

#gott #morgen #kerze #feuerzeug #tusche #grausamkeit #welt #globus #hochhaus #wolkenkratzer #bücher #trommel #klangschale #glas
#stillleben #zeichnung #kunst #aminastillleben #aminazeichung #aminakunst #aminabuch #meinwerk
#amina

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Milan Kundera

    * 1. April 1929 † 11. Juli 2023

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Nesnesitelná Lehkost Bytí - L'Insoutenable légèreté de l'être

ISBN: 9783596259922 | Fischer Taschenbuch Verlag | 1996 | Harrys Blog

Die verschlungene Liebesgeschichte zwischen Tomas und Teresa gibt den Rahmen ab für einen der witzigsten und intelligentesten Romane der vergangenen Jahre, der zugleich Leselust und höchste intellektuelle Ansprüche befriedigt.
Das Datum ist bestimmbar. Als im Frühjahr 1984 die Originalausgabe des Romans »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« erschien, war dem Autor Milan Kundera etwas gelungen, was seinen nach 1968 exilierten Landsleuten und Kollegen verwehrt blieb: er hatte den großen Durchbruch geschafft. Seit damals ist Kundera wohl der international bekannteste tschechisch schreibende Autor seit Jaroslav Hasek. Die »New York Times«, ein rarer Sonderfall, widmete diesem Roman gleich zwei hymnische Rezensionen und schickte noch ein Interview mit dem Autor hinterher. Gesprächspartner war Philip Roth. Aber auch in den anderen tonangebenden Blättern der westlichen Hemisphäre löste »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« Begeisterung aus.
»Wann werden wir endlich einen deutschen Roman erhalten«, fragte die >FAZ<, »der sich so einfühlsam und nachdenklich mit Liebe und Sexualität befaßt und der das Individuum vor dem Hintergrund des Lebens hier und heute zeigt? Ein Roman, der überdies so intelligent und souverän, so lesbar und so unterhaltsam wäre?«

#RIP #MilanKundera #Liebe #Prag #PragerFrühling #Literatur #Bücher #books #neverendingbookcoverchallenge

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Lion Feuchtwanger -Erfolg

Drei Jahre Geschichte einer Provinz
Taschenbuch, Fischer 1989, ISBN: 9783596216505
150 / ~2000 :)) #neverendingbookcoverchallenge

»Erfolg ist der Titel eines Zeitromans von Lion Feuchtwanger. Der Untertitel lautet Drei Jahre Geschichte einer Provinz. Er entstand in den Jahren 1927-1930 und erschien 1930. Zusammen mit den Romanen Die Geschwister Oppermann und Exil gehört er zu Feuchtwangers ,,Wartesaal-Trilogie". Er weist deutliche Elemente eines Schlüsselromans auf.
Im zweiten Teil des Romans nimmt die Bewegung Rupert Kutzners und der Wahrhaft Deutschen - Chiffre für die NSDAP - einen immer größeren Raum ein. Kutzner trägt deutlich Züge Hitlers, und die Beschreibung seines Aufstandes entspricht dem Hitler-Ludendorff-Putsch von 1923. General Vesemann ist eine literarische Kopie Erich Ludendorffs. Feuchtwanger betont besonders, wie die breite Bevölkerung Kutzner unterstützt, wie aber auch die konservativen Kräfte in Bayern die Kutzner-Bewegung benutzen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen, womit sie aber erst Kutzners Aufstieg ermöglichen.« Wikipedia

Die Besorgten Bürger

Immer bestimmter verlautete, die Patrioten würden bald losschlagen. Von einem Montag zum andern wartete man, Kutzner werde jetzt den genauen Tag ansagen. Immer dichtere Massen strömten zu seinen Versammlungen, Beamte und Angestellte erzwangen sich früheren Büroschluß, um sich einen Platz zu erstehen. Keiner wollte die Verkündigung des Freiheitstages versäumen.
In einem der blauen Straßenbahnwagen, die zum Kapuzinerbraukeller fuhren, stand, gepreßt zwischen andern, die zum Kutzner wollten, der Altmöbelhändler Cajetan Lechner. Er war in Holland gewesen, er hatte das Schrankerl wiedergesehen. Der Holländer hatte ihn zum Essen eingeladen. Es war gut und reichlich gewesen; allein der Lechner, befangen durch die Dienerschaft und das ungewohnte Besteck, hatte nicht recht zugegriffen. Hinterher hatte er geschimpft auf den Holländer, den Geizhammel, den notigen, der einen hungern läßt. Aber Aufnahmen jedenfalls von dem Schrankerl hatte er gemacht, gute Aufnahmen, er stand oft davor, das Herz voll Zärtlichkeit, empört über die Regierung, die ihn erst gezwungen hatte, sich von dem Schrankerl zu trennen, und dann duldete, daß ihm ein galizischer Jud das gelbe Haus vor der Nase wegkaufte. Er ging zum Kutzner, überzeugt, der Führer werde ihn rächen und bewirken, daß er doch noch hochkommt.
Als er aus der Straßenbahn stieg, rempelte ihn einer derb an, entschuldigte sich: »Hoppla, Herr Nachbar.« Es war der Hautseneder. Der Lechner haßte diesen seinen Mieter vom Unteranger; noch schwebte der Prozeß, weil damals der Hautseneder seinen Hausherrn aus dem zweiten Stock hinausgeschmissen hatte. Jetzt stand man nebeneinander, dicht gedrängt, schob sich gemeinsam vor. Man grollte noch ein bißchen, grantelte einander an, aber schließlich wurde man zusammen in den Saal gespült, an einen Tisch. Man konnte nicht umhin, brummig Rede und Gegenrede zu tauschen.
Es war gut eine halbe Stunde vor Beginn, aber schon war der Saal dick voll. In den tiefhängenden Wolken des Tabakrauchs schwammen tomatenrote Rundschädel mit Schnauzbärten, graue Tonkrüge. Verkäufer riefen aus: »Die verbotene Nummer des >Vaterländischen Anzeigers<«; denn die Behörden verboten zuweilen, aber sie achteten nicht auf die Durchführung ihres Verbots. Man wartete geruhsam, schimpfte derweilen über die Ungerechtigkeit der Regierung. Frau Therese Hautseneder zum Beispiel hatte die Unbill der neuen Ordnung am eigenen Leib zu spüren bekommen. Ein Reisender hatte ihr einen Staubsauger Apollo verkauft, auf Abzahlung. Dann war ein anderer Reisender gekommen, der bot ihr einen Staubsauger Triumph an, auch auf Abzahlung, etwas billiger. Das mit dem andern Vertreter, erklärte er, werde er ordnen. Er ordnete aber nicht, und nun sollte sie beide zahlen. Herr Hautseneder, tagsüber in der Sendlinger Linoleumfabrik beschäftigt, erklärte, er denke nicht daran, den Lohn von vier Monaten für ihre damischen Faxen zu opfern; sie sei überhaupt narrisch, und er lasse sich scheiden. Frau Hautseneder ihrerseits beschloß, in die Isar zu gehen. Es kam zu einem umständlichen Prozeß. Die Rechtsanwälte sprachen von Vorspiegelung falscher Tatsachen, von Schlüsselgewalt und ähnlichem. Das Ganze endete mit einem flauen Vergleich, der niemanden befriedigte, und damit, daß Herr und Frau Hautseneder, sowie die Vertreter von Apollo und Triumph, mißvergnügt über die bestehende Gesellschaftsordnung zu den Wahrhaft Deutschen übergingen.
Viele, während sie auf den Einmarsch des Führers warteten, erzählten von ähnlicher Unbill. Alle schimpften sie, daß der Wert der Mark von Tag zu Tag so närrisch sank, alle machten sie die Juden und die Regierung dafür verantwortlich, alle erhofften sie sich Befreiung durch den Kutzner. Der Regierungsinspektor a. D. Ersinger war ein Herr, der sehr auf Sauberkeit hielt. Leib und Seele, Wohnung und Kleidung sauberzuhalten, war nicht leicht in diesen miserablen Zeiten. Er war ein friedfertiger Mann, geneigt, der Obrigkeit zu gehorchen, auch wenn die Herkunft ihrer Macht zweifelhaft war. Als ihm aber seine Frau, statt der gewohnten hygienischen Rolle, Zeitungspapier ins Klosett hing, da riß ihm die Geduld, und er ging zum Kutzner. Dem Maurerpolier Bruckner waren im Krieg drei Söhne erschossen worden, einer an der Somme, einer an der Aisne, einer am Isonzo, der vierte war in den Karpaten verschollen. Die Kirche hatte für den schimpfenden Alten keinen Trost, als daß Gott, wen er liebe, züchtige. Der Maurerpolier Bruckner fand besseren Trost bei Kutzner. Die Hofrätin Beradt war zwar ihre unwillkommene Mieterin Anna Elisabeth Haider durch deren Ableben losgeworden. Doch auch ihre späteren Mieter trieben Ungebühr aller Art, lärmten, empfingen zweideutige Besuche, kochten verbotenerweise im Zimmer auf elektrischen Apparaten. Mußte sich eine anständige Witfrau das bieten lassen? Sie mußte es. Sie konnte sich des Gesindels nicht entledigen: infolge der gottlosen Mieterschutzgesetze. Der Führer, hoffte sie, wird Ordnung schaffen. Herr Josef Feichtinger, Gymnasiallehrer am Luitpoldgymnasium, war erst am Isartorplatz umgestiegen, wo er noch einen Einkauf zu tätigen hatte, statt am Stachus. Er hatte nicht den für die Benutzung von Umsteigescheinen vorgeschriebenen kürzesten Weg genommen und wurde bestraft. Er war in Ehren zweiundvierzig Jahre alt geworden: unter dieser Regierung wurde man bestraft, weil man am Isartorplatz zwei blaue Hefte kaufte. Er ging zum Kutzner. In Berlin gingen die Mißvergnügten zu den Kommunisten; in München flüchteten sie zum Hakenkreuz.
Der Rauch wurde dicker, Schweiß und Hitze stärker, die grauen Tonkrüge undeutlicher, die runden Schädel röter. Der Altmöbelhändler Lechner zog immer heftiger sein gewürfeltes Taschentuch. Endlich hielt, begleitet von den Fahnen, unter ungeheurem Jubel, Rupert Kutzner seinen Einzug, den sorglich gescheitelten Kopf gereckt, marschierend zu der dröhnenden Blechmusik.
Er sprach von dem Schmachfrieden von Versailles, von den frechen Advokatentricks des Franzosen Poincaré, von internationaler Verschwörung, von Freimaurern und Talmud. Was er sagte, war nicht unbekannt, aber es wirkte neu durch die Urwüchsigkeit des Dialekts, durch die Kraft des Vortrags. Voll Bewunderung dann und Ehrfurcht in der Stimme sprach er von dem italienischen Führer Mussolini, wie der sich kühn der Stadt Rom und der Apenninenhalbinsel bemächtigt hatte. Seine Tatkraft, rief er, solle auch den Bayern leuchtendes Vorbild sein, und er verhöhnte die Reichsregierung und prophezeite den Marsch auf Berlin. Malte aus, wie die verrottete Stadt den Wahrhaft Deutschen in die Hände fallen werde, ohne Schwertstreich, sich schon beim Anblick der heranziehenden echten Söhne des Volkes die Hosen bekleckernd. Es war lautlos still, während er von dem Marsch auf Berlin sprach. Alle warteten, daß er einen bestimmten Tag verkünden werde. Cajetan Lechner hielt mitten im Schneuzen inne, um nicht zu stören. Allein der Führer drückte sich nicht grob und klar aus wie die Kursnotiz des Dollars, er sagte es poetisch. »Noch vor der Baumblüte«, rief er, auf die Fahnen mit dem exotischen Emblem weisend, »werden diese Fahnen sich bewähren.«
Noch vor der Baumblüte. Das war eine Verheißung, die sich den Menschen ins Herz grub. Die Leute lauschten benommen, glücklich. Der prächtige Schall Rupert Kutzners, seine bewegte Mimik riß sie mit. Sie vergaßen, daß ihre paar Wertpapiere wertlos waren, die Versorgung ihres Alters gefährdet. Wie dieser Mann es verstand, ihren Träumen Worte zu geben. Wie seine Hände groß durch die Luft fegten, gewaltig aufs Pult schlugen, sich markig reckten, wohl auch ironisch Bewegungen imitierten, mit denen die schlichteren Witzblätter jener Zeit Juden charakterisierten. Glückselig hingen sie an seinen Gesten, zwangen, wenn sie die Maßkrüge auf den Tisch setzten, die schweren Finger zu besonderer Behutsamkeit, damit nicht das Geräusch eines der köstlichen Worte übertöne. Manchmal hob der Führer die Stimme, auf daß die Zuhörer merkten, jetzt sei es an der Zeit, zu klatschen. Die Pause des trommelnden Applauses dann benutzte er, den Schweiß von der Stirn zu wischen, den Bierkrug, auch das mit großer Geste, zu ergreifen, tief zu trinken.
Einmal sprach er von dieser traurigen Berliner Regierung, die gegen die berechtigte Empörung des Volkes keine andere Waffe habe als ein Ausnahmegesetz. »Wir Wahrhaft Deutschen«, rief er, »wenn wir an der Macht wären, wir brauchten kein Ausnahmegesetz.« - »Was würdet denn ihr tun?« rief eine wohlklingende, sonore Stimme dazwischen. Rupert Kutzner schwieg einen Augenblick. Dann in den lautlos gespannten Saal hinein, leise, mit einem träumerischen Lächeln, sagte er: »Wir würden unsre Gegner legal hängen lassen.«
Es machten aber die Wahrhaft Deutschen vier Prozent der Bevölkerung aus, vierunddreißig Prozent waren neutral: die Gegner waren zweiundsechzig Prozent.
Alle im Saal lächelten jetzt, das gleiche, nachdenkliche Lächeln wie der Führer. Sie sahen ihre Gegner am Galgen hängen oder an Bäumen, mit blauen, vorquellenden Zungen, der Lechner sah den Galizier hängen, den Käufer des gelben Hauses, die Frau Hautseneder die beiden Reisenden mit dem Staubsauger, die beiden Reisenden die Frau Hautseneder, und alle tranken tief und befriedigt aus den großen, grauen Krügen.

#LionFeuchtwanger #Romane #Angst #BesorgteBürger #Bücher #HarrysRegal

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Cormac McCarthy - Kein Land für alte Männer

No Country for Old Man

Hörbuch, gelesen von Christian Brückner

Eigentlich mag ich keine Romane, wo einer nach dem anderen abgeschlachtet wird, außer bei historischen Romanen, da läßt sich das ja nicht vermeiden, wenn AutorIn sich an die Fakten hält.
Bei Kein Land für alte Männer war ich dann anfangs auch versucht abzuschalten, aber es gibt nun mal Kein Leben ohne Blutvergießen und es hat mich dermaßen beeindruckt, daß ich später auch Die Straße gehört habe.

149 / ~2000 :)) #neverendingbookcoverchallenge
#CormacMcCarthy #ChristianBrückner #Krimi #Hörbuch #Bücher
#books #audiobooks

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Albert Anker - Lesender Mann

Reading Man
Gemälde, Aquarell auf Papier, 35 × 25 cm, 1909

Emily Dickinson - He ate and drank the precious Words

He ate and drank the precious Words —
His Spirit grew robust —
He knew no more that he was poor,
Nor that his frame was Dust —

He danced along the dingy Days
And this Bequest of Wings
Was but a Book — What Liberty
A loosened spirit brings —

Poems by Emily Dickinson
Poems published 1890 by Mabel Loomis Todd, T.W. Higginson (eds.)

#books #Bücher #lesen #reading
#AlbertAnker #genremalerei #malerei #Kunst #art #paintings #gemälde #peinture
#EmilyDickinson #Gedichte #Poems #Poesie

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Giuseppe Arcimboldo - Il Bibliotecario

Der Bibliothekar / The Librarian
Gemälde, Öl auf Leinwand, 97 x 71 cm, 1566

Joachim Ringelnatz - Der Bücherfreund

Ob ich Biblio- was bin?
phile? „Freund von Büchern“ meinen Sie?
Na, und ob ich das bin!
Ha! und wie!

Mir sind Bücher, was den andern Leuten
Weiber, Tanz, Gesellschaft, Kartenspiel,
Turnsport, Wein, und weiß ich was, bedeuten.
Meine Bücher – – – wie beliebt? Wieviel?

Was, zum Henker, kümmert mich die Zahl.
Bitte, doch mich auszureden lassen.
Jedenfalls: Viel mehr, als mein Regal
Halb imstande ist zu fassen.

Unterhaltung? Ja, bei Gott, das geben
Sie mir reichlich. Morgens zwölfmal nur
Nüchtern zwanzig Brockhausbände heben – – –
Hei! das gibt den Muskeln die Latur.

Oh, ich mußte meine Bücherei,
Wenn ich je verreiste, stets vermissen.
Ob ein Stuhl zu hoch, zu niedrig sei,
Sechzig Bücher sind wie sechzig Kissen.

Ja natürlich auch vom künstlerischen
Standpunkt. Denn ich weiß die Rücken
So nach Gold und Lederton zu mischen,
Daß sie wie ein Bild die Stube schmücken.

Äußerlich? Mein Bester, Sie vergessen
Meine ungeheure Leidenschaft,
Pflanzen fürs Herbarium zu pressen.
Bücher lasten, Bücher haben Kraft.

Junger Freund, Sie sind recht unerfahren,
Und Sie fragen etwas reichlich frei.
Auch bei andern Menschen als Barbaren
Gehen schließlich Bücher mal entzwei.

Wie? – ich jemals auch in Büchern lese??
Oh, sie unerhörter Ese – – –
Nein, pardon! – Doch positus, ich säße
Auf dem Lokus und Sie harrten
Draußen meiner Rückkehr, ach dann nur
Ja nicht länger auf mich warten.
Denn der Lokus ist bei mir ein Garten,
Den man abseits ohne Zeit und Uhr
Düngt und erntet dann Literatur.

Bücher – Nein, ich bitte Sie inständig:
Nicht mehr fragen! Laß dich doch belehren!
Bücher, auch wenn sie nicht eigenhändig
Handsigniert sind, soll man hoch verehren.

Bücher werden, wenn man will, lebendig.
Über Bücher kann man ganz befehlen.
Und wer Bücher kauft, der kauft sich Seelen,
Und die Seelen können sich nicht wehren.

#Bücher #books
#GiuseppeArcimboldo #malerei #renaissance #Kunst #art #paintings #gemälde #peinture
#JoachimRingelnatz #Gedichte #Poesie

thomas_gutsche@pod.geraspora.de

#Lesen ist was Schönes und es gibt so viel zu entdecken. Das Projekt „Open Library" macht es möglich. Die Seite bietet eine riesige Sammlung digitalisierter #Bücher, die kostenlos gelesen und heruntergeladen werden können. Freiwillige auf der ganzen Welt unterstützen die Sammlung Tausender, namhafter Bücher.
https://openlibrary.org/

miller@nerdpol.ch
Werbung von 1927!

"Lerne Hitler durch sein Buch kennen"

Das hat wohl damals leider kaum jemand getan. Viele Jahre später, als die #Nazis schon an der Macht waren, wurde dieses Buch verpflichtend bei jeder Eheschließung übergeben.

Ich erbte zwei Exemplare davon.
Das erste laut Impressum 1940: Gesamtauflage 6.150.000 Exemplare
Das zweite laut Impressum 1942: 763.-767. Auflage 8.970.000 Exemplare

Niemand hat es jemals gelesen, oder will es gelesen haben. Gut neun Millionen gedruckte #Bücher, die für #Hitler eine riesige Geldquelle waren. Zumal er sich selber als 'Führer' schon früh per Anweisung an die Finanzbehörden selber davon befreit hatte, dafür Steuern bezahlen zu müssen.

Hätten die Menschen dieses Buch schon vor 1932 gekauft, gelesen und auch richtig gedeutet, dann wäre uns vielleicht so einiges an Leid erspart geblieben.

m-j-revenge@diaspora.psyco.fr

Manchmal dienen schlechte Verfilmungen dazu, wieder einmal das Original #Buch zu lesen.

Die unendliche Geschichte von Michael Ende (1979)

Auszug: Gmork im Gespräch mit Atreju

“Nur ruhig, kleiner Narr, sobald die Reihe an dich kommt, ins Nichts zu springen, wirst auch du ein willenloser und unkenntlicher Diener der Macht, Wer weiß, wozu du ihr nützen wirst. Vielleicht wird man mit deiner Hilfe Menschen dazu bringen, zu kaufen, was sie nicht brauchen, oder zu hassen, was sie nicht kennen, zu glauben, was sie gefügig macht, oder zu bezweifeln, was sie eretten könnte. Mit euch, kleiner Phantásier, werden in der Menschenwelt große Geschäfte gemacht, werden Kriege entfesselt, werden Weltreiche begründet... Es gibt da auch eine Menge arme Schwachköpfe - die sich natürlich für gescheit halten und der Wahrheit zu dienen glauben - die nichts eifriger tun, als sogar den Kindern Phantásien auszureden. Vielleicht wirst du ihnen von Nutzen sein. Und ich habe versucht, dem Nichts zu helfen. Weil man Menschen, die ohne Hoffnung sind, leichter unter Kontrolle halten kann. Und wer die Welt unter Kontrolle hält ... der hat die MACHT!"

Auch heutzutage hat dieses Gespräch nichts von seinem Schrecken verloren. Es wird Zeit mal wieder mehr Phantasie zu nutzen! <3

#Michael-Ende #Die-Unendliche-Geschichte #Phantásien #Roman #Bücher #Bildungsroman #Literatur #Jugendliteratur #Phantasie #Parallelwelt

montag@friendica.xyz

Das Neue Universum

Oh wie interessant, ich habe gerade gesehen, dass das @dasneueuniversum auch hier im #Fediverse vertreten ist. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es die Buchreihe noch gibt. Mein Onkel hat ein paar Bände davon in seinem Bücherregal stehen, und immer wenn ich dort zu Besuch bin, schnappe ich mir eins uns schmökere darin herum.

Es handelt sich dabei um um Ausgaben von Ende der 50er bis Anfang der 60er jahre und ich finde es super Interessant zu lesen, wie sich damals die #Zukunft vorgestellt wurde. Es war eine außerordentlich optimistische Sichtweise, spätestens um das Jahr 2000 herum wurde mit Siedlungen auf dem Mond und Unterwasser-Siedlungen gerechnet ...

Ich glaube, ich werde mir mal eine aktuelle Ausgabe zulegen, mal schauen ob die immer noch so optimistisch sind und was es jetzt für Themen gibt.

#DasNeueUniversum #Bücher #Literatur
Das Neue Universum