Nur ein paar Zahlen aus dem Coronajahr 2020: Eine von drei Ehen, die in #Deutschland geschlossen werden, wird geschieden. 44 Prozent der insgesamt 1153 Fälle von sexueller #Gewalt an Kindern und Jugendlichen in der #Familie gehen vom Vater (36 Prozent) und von der Mutter (8 Prozent) aus. Von 146 655 Gewaltdelikten in Partnerschaften werden 37,9 Prozent von ehemaligen Partner:innen verübt, 32,3 Prozent von Ehepartner:innen und 29,4 Prozent von Partner:innen einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft (vgl. „Studie Sexuelle Gewalt in der Familie sowie Partnerschaftsgewalt. Kriminalstatistische Auswertung“). Die traditionelle Familie ist entgegen ihres Rufs kein sicherer Ort. Immer noch werden Denk- und Empfindungsweisen aktualisiert, die die Familie und #Ehe als Ziele eines „gelungenen Lebens“ propagieren. Sie reproduzieren damit Trugbilder, verkleistern die sozialen Realitäten mit schönem Schein und romantisierenden Idealen, die vorgeben, vor Unsicherheit und Uneindeutigkeit schützen zu können. Das Perfide daran ist, dass durch diese Verhältnisse „Frau“, „Mann“, „Kind“, „Identität“, „Sein“, „Kultur“ und viele andere mächtige Konzepte in einen unabänderlichen Modus des Realen gesetzt werden. Dass diese Konzepte nicht nur symbolisch aktualisiert, sondern gewaltsam verteidigt werden, können wir mit #Putin|s #Krieg in der #Ukraine dieser Tage kaum schmerzhafter gewahr werden.
https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/wenn-das-traditionelle-modell-zur-hoelle-wird-91527733.html #gesellschaft #geschlecht #cdu #berlin #frauen #literatur #heteronormativität #ideologie #geschichte