#russophobie

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🎙️ #BREXIT : #MENSONGES & #TRAHISONS ! (avec #JohnLaughland) [Pas Content avec #Tabibian ! #S03E18] - #JSPC

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▇ SOMMAIRE :
00:00:00 - Dans cet épisode
00:02:11 - Présentation de l'invité
00:04:22 - Le Brexit n'a pas eut lieu
00:08:52 - La " #russophobie" #britannique : une volonté de se "rattraper" ?
00:11:27 - Brexit = #GiletsJaunes ?
00:21:41 - Il y a eut deux Brexit
00:27:36 - La seconde #guerre #mondiale n'a pas abimé le #sentiment #national
00:31:44 - L' #histoire du Brexit
00:43:19 - Comment s'est passé le #débat #public autour du Brexit ?
00:47:04 - Quelles ont été les #réactions des #politiques et des #médias ? / L' #Irlande du Nord
00:56:14 - #TheresaMay et #BorisJohnson ont t-ils joué le jeu ?
01:04:05 - #NigelFarage
01:07:29 - Une #catastrophe #économique ?
01:11:36 - Le #RoyaumeUni va-t-il tenir ?
01:12:55 - Une différence de #mentalité ?
01:15:32 - Des #conseils pour les politiciens #français pro #Frexit ?
01:17:50 - Pourquoi la simple " #indépendance" ne suffisait pas ?
01:20:08 - Le retour d'un #monde #multipolaire ?
01:25:58 - L' #Angleterre abandonnera-t-elle les #Etats-Unis ?
01:28:49 - Conclusion

https://www.youtube.com/watch?v=Nc5wbPWfm6c
#politique #PCAT

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #ukraine #russland #nato #verbündete #anarchismus #libertäre #nationalismus #geschichtsrevisionismus #russophobie #märtyrer

Ukraine-Krieg: »Wir kämpfen gegen denselben Feind«

Die militarisierte linke Ukraine-Solidarität steckt im faschistischen Sumpf und bläst zum Angriff auf ihre Kritiker (Von Susann Witt-Stahl)

»Antiautoritäre« Organisationen stießen in den vergangenen Wochen wüste Drohungen aus. Die Objekte des Furor Anarchicus sind »autoritäre Kommunist*innen« wie junge Welt, die »langsam mal ein fühlbares Kontra bekommen« müssten: »Zeitungsverteiler raus aus den Demos!«, wurde auf »Kontrapolis«-Debattenseite für »revolutionäre Kämpfe« in Berlin verlangt. Mobil gemacht hat das internationale Unterstützerumfeld der militarisierten linken Ukraine-Solidarität (zu der Gruppen wie »Radical Aid Force«, »Good Night Imperial Pride« und »Solidarity Collectives« gehören) nach kritischen Berichten von jW und dem italienischen Medienkollektiv Voxkomm über den Dienst von vor einigen Monaten gefallenen Antifaschisten in Nazieinheiten der ukrainischen Streitkräfte. Der Ex-Vice-Reporter und Propagandist des militärisch-anarchistischen Komplexes Jake Hanrahan postete auf seinem »Popular Front«-Kanal ein Porträtfoto des jW-Chefredakteurs mit der Aufforderung: »Halt dein verdammtes Maul!« Und die Gruppe »Eco Platform« verkündete im Namen »der anarchistischen Bewegung«: »Denkt dran – wir werden uns rächen.«

Das »Resistance Committee«, Koordinationsgremium für den bereits aufgelösten »antiautoritären Zug« und andere libertäre Einheiten in der Territorialverteidigung, hat »politische Betrüger« angeprangert, die ihren getöteten Genossen falsche »Taten und Motive« unterstellt haben sollen, und die Namen angeblich von Rufschädigung Betroffener veröffentlicht: Darunter finden sich der russische Anarchist Sergej »Rubin« Petrowitschew und der ukrainische Soldat Jurij »Janiw« Samoilenko, Kommandeur des »Resistance Committee«. Ebenso Dmitri »Ilja Leschi« Petrow aus Moskau, Mitgründer der »anarcho-kommunistischen« Sabotagekampforganisation BOAK, der vorher unter anderem der ukrainischen 95. Luftlandesturmbrigade angehört hatte, Cooper »Harris« Andrews, ehemaliger US-Marine, der auch bei »Popular Front« mitgearbeitet hat, sowie der irische Ex-YPG-Kämpfer Finbar »Chia« Cafferkey. »Sie sind bis zu ihrem Tod überzeugte Antifaschisten und Anarchisten geblieben«, versicherte das »Resistance Committee«.

Vertuschte Tatsachen

Das ist allein schon in dem Fall Petrowitschew eine abenteuerliche Behauptung. Petrowitschew bewegte sich im Umfeld des Nazis und Gründers des aus Deutschland von der Partei »III. Weg« unterstützten »Russischen Freiwilligenkorps« Denis »White Rex« Kapustin, wie jW bereits in der Ausgabe vom 17. Juni berichtet hatte. Er hat auch in dem Freiwilligenbataillon der faschistischen Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) gedient. Die OUN war in den 1940er Jahren sowohl mit dem militärischen Arm ihres Bandera-Flügels, Ukrainische Aufständische Armee (UPA), als auch in Einheiten der deutschen Waffen-SS und Wehrmacht am Völkermord an den Juden und anderen Verbrechen gegen die Menschheit beteiligt. Ihr »Freund« Petrowitschew sei im Kampf gegen die »verfluchten Raschisten« ums Leben gekommen und »bis zuletzt dem Eid der OUN treu geblieben«, verlautbarte das Nazibataillon am 8. September 2022 auf seinem Facebook-Kanal. Diese Angaben werden durch von ihm selbst gepostete Fotos gestützt, auf denen Petrowitschew OUN- und UPA-Insignien präsentiert. Er hatte auch 2018 in einem Interview mit der ukrainischen Nachrichtenagentur UNIAN berichtet, dass er sich an der sogenannten Antiterroroperation gegen die aufständische Bevölkerung in der Donbassregion beteiligt und 2015 dem OUN-Bataillon angeschlossen hatte. »Ich sage immer, dass ›Russe‹ ein schlechtes Wort ist – ein Analogon des ›Sowjetmenschen‹«, so Petrowitschew, der vorher dem 2014 wegen Plünderungen aufgelösten Nazisonderbataillon »Schachtarsk« angehört hatte.

Vertuscht haben linke Ukraine-Solidarisierer auch unangenehme Tatsachen über Jurij Samoilenko, der am 10. September 2022 in Balaklija im Nordosten der Ukraine nach einem Bauchschuss starb. In einer auf »Indymedia« und anarchistischefoederation.de verbreiteten »Richtigstellung« wird der ehemalige Anführer der Antifahooligangruppe »Hoods Hoods Klan« als »Held und Kämpfer für eine herrschaftsfreie Welt« verehrt. Hanrahan findet sogar, Samoilenko sei »ein Antifaschist der alten Schule« gewesen. Was von allen verschwiegen wird: Samoilenko war vor allem Kompaniechef und Vizekommandeur des 6. Bataillons des ukrainischen Freiwilligenkorps »Rechter Sektor«, wie einer an Präsident Wolodimir Selenskij gerichteten Petition seiner Witwe für eine posthume Verleihung des Titels »Held der Ukraine« an ihn zu entnehmen ist. Samoilenko habe 2016 die Offizierslaufbahn eingeschlagen, so seine Frau. »Er widmete sein Leben dem Militärdienst.« Offenbar auch den Stellvertreterkriegsherrn: Auf einem Foto posierten er und einige Kameraden mit dem Sternenbanner der USA.

Besonders wütende Reaktionen von militanten Ukraine-Solidarisierern gab es, nachdem Voxkomm und jW aus einem Nachruf von Dmitro Kortschinskij, Gründer der ebenso christlich-fundamentalistischen wie faschistischen Organisation »Bratstwo« (Bruderschaft), für die am 19. April 2023 bei Bachmut gefallenen Kämpfer Petrow, Andrews und Cafferkey zitiert hatten. Kortschinskij, zu dem auch Petrowitschew Verbindungen unterhielt, hatte erklärt, dass sie Angehörige des »Bratstwo«-Bataillon gewesen seien und dort »den Glauben zu respektieren und Gott zu lieben gelernt« hätten. Die jW wurde der »Lüge« und »Manipulation« bezichtigt. »Sie waren nicht bei Bratstwo und hatten auch nichts damit zu tun«, hatte Jake Hanrahan bereits im Mai behauptet.

Dieser Aussage wiederum wurde Hanrahan aus dem eigenen Lager Lügen gestraft: Petrow, Andrews und Cafferkey seien »tatsächlich mit Angehörigen von Bratstwo« in Bachmut gewesen, räumte das »Resistance Committee« am 8. Juli schließlich ein. Die drei seien aber nicht Mitglieder der »Bruderschaft« geworden; sie hätten lediglich auf Anordnung von »Kommandeuren der Armee« mit ihrem Bataillon trainiert und seien mit ihm in den Kampf gezogen. Die Schilderung ihrer ukrainischen Kameradin »Jenot« (Waschbär), die sich ihnen angeschlossen hatte, in einem Artikel der Irish Times, in dem sich auch lobende Worte ihres »Bratstwo«-Ausbilders finden, klingt jedoch nach einer freiwilligen Kooperation mit dem Gotteskriegerbataillon: »Wir haben alle beschlossen, dass wir ein paar Wochen mit diesen Jungs verbringen können, weil wir ein größeres Ziel haben, und danach können wir etwas eigenes starten.« Laut der von Pussy-Riot-Aktivistinnen gegründeten Website zona.media hat Dmitri Petrow, der auch Rojava-Aktivist war, einem Genossen, der das »nicht für die beste Idee« hielt, mit einem Zitat des tschetschenischen Sängers Timur Mutsurajew – ein Islamist, der zum heiligen Krieg gegen den »roten Satan« aufgerufen hat – geantwortet: »Im Koran steht eindeutig, dass der Dschihad Pflicht ist.«

Infernaler Pakt

»Es hat jeden Tag Dinge gegeben, die uns nicht gefielen, ihre Symbole und Lieder zum Beispiel«, berichtete »Jenot« von ihren Erfahrungen im Bataillon der »Bruderschaft«. Dass zu den nicht so gefälligen »Dingen« auch Insignien des Hitlerfaschismus gehören – »Bratstwo«-Milizionäre halten auch gern einmal eine Hakenkreuzfahne in die Kamera –, tat der guten Sache des »antifaschistischen Widerstands« gegen die »aus dem Nationalsozialismus und Bolschewismus hervorgegangene Monstrosität«, wie das »Resistance Committee« die russische Welt nennt, keinen Abbruch. Für »Jenot« war »im großen und ganzen alles in Ordnung«.

Und so können militante »Antiautoritäre« auch Meldungen von Terrorangriffen von Nazis auf die Zivilbevölkerung als frohe Botschaft verstehen: »Der Überfall gestern in der Region Belgorod löste Jubel unter Ukrainern, Belarussen und Russen aus, die kritisch gegenüber der postsowjetischen Tyrannei sind. Auch wenn die Ansichten des Russischen Freiwilligenkorps, das teilgenommen hat, für sie inakzeptabel sind«, erklärte BOAK am 23. Mai. »Diese gemeinsame Freude lässt die Hoffnung nicht schwinden, dass die Freundschaft und Solidarität zwischen den Völkern – für die unser Genosse Dima Petrow sein Leben gegeben hat – letztlich erhalten und gestärkt wird.«

Wie etwa eine Videoreportage des ND zeigt, finden auch andere pro­imperiale Libertäre, dass Faschisten nicht nur schlecht sind: »Ich kenne eine Menge queere Leute da«, wusste die mit »Radical Aid Force« befreundete Anarchokriegerin »Fancy« Nettes über das »Asow«-Regiment zu erzählen, das jüngst – wie der »Rechte Sektor« auch – den 80. Geburtstag der Waffen-SS-Division »Galizien« gefeiert hat.

Was die Nazis seit jeher propagieren, befällt als fataler Irrtum geschichtsvergessene »progressive Linke«, die den unauflösbaren Widerspruch verkörpern, »Revolutionäre« sein zu wollen und Rekruten des Stellvertreterkriegs der NATO zu sein: Es ist längst nicht mehr die Solidarität der Verdammten dieser Erde – es ist der emphatische Hass auf die »Moskals«, den sie als Zärtlichkeit der Völker begreifen. Dass manche »Antiautoritäre« sich längst die Volksgemeinschaftsideologie derer zu eigen gemacht haben, die heute wie damals als Todesschwadronen des Imperialismus fungieren, zeigt der Versuch »Jenots«, ihren infernalen Pakt mit den Nazis (der faktisch eine Kapitulation ist) zur rettenden Einheitsfront zu rationalisieren: »Wir standen auf derselben Seite und kämpften gegen denselben Feind.«

Hintergrund: Anarchisten gegen faule Kompromisse

Die mehr als hundert militarisierten Libertären, die in den ukrainischen Streitkräften gegen Russland kämpfen, werden in der Kriegspropaganda des westlichen Medienestablishments an vorderster Front gegen das Friedenslager in Stellung gebracht. Anarchisten, die ebenfalls gegen die russische Besatzung aufbegehren, aber an ihrer antikapitalistischen und antimilitaristischen Tradition festhalten wollen, haben es schwer. Sie seien permanent Versuchen auch aus der eigenen Bewegung ausgesetzt, »niedergeschrien und an den Rand gedrängt« zu werden, heißt es in einer Erklärung »einiger Anarchisten aus der mitteleuropäischen Region« vom Januar 2023. Vor allem, wenn sie sich gegen den Pakt proimperialer Linker mit Nazis und die Integration in den NATO-Konsens aussprechen.

Das gilt für die »sozial-revolutionäre« Gruppe »Pramen« (Strahl) aus Belarus, die »militärischen Widerstand« nicht grundsätzlich ablehnt. Sie kritisiert aber die »vielen Genossen«, die sich Einheiten mit »nicht einmal mehr liberalen politischen Visionen« angeschlossen haben und »sich positiv über die Angriffe« des nazistischen »Russischen Freiwilligenkorps« »auf von Putin kontrolliertes Gebiet« äußern. Solche »guten Russen«, erinnert »Pramen«, hätten auch »Migranten im Kampf für die Reinheit der russischen Nation getötet«. Prinzipiell gegen den Militärdienst für die Ukraine positioniert sich die russische Sektion der »Internationalen Arbeiterassoziation«: Leute, die sich rekrutieren lassen und »sich Anarchisten nennen«, seien einfach »Futter für das Kapital« und hätten die Funktion, »nationalistische und militaristische Gefühle in der Bevölkerung zu stärken«.

Anarchisten aus Oakland, San Francisco, New York und Pittsburgh verweisen auf Folgen einer Orientierung am »liberalen Gewissen« statt an »den Bedingungen des globalen Klassenkampfs«: Es sei bezeichnend, dass Anarchisten, die diesen Irrweg gegangen seien, »die sich vertiefende Zusammenarbeit zwischen dem ukrainischen Staat und der NATO, einem Instrument des US-Imperialismus, als Teil eines ›Verteidigungskrieges‹« betrachten, die Kooperation der »Separatisten« im Donbass mit Russland hingegen als »imperialistische Aggression« verurteilen würden.

Die ukrainische Gruppe »Assembly« meint, einige dieser Linken seien längst »dazu geneigt, den Staat vor anarchistischen Angriffen zu schützen«, und bescheinigt ihnen eine »schizophrene Exotik«. Ähnlich der Anarchokommunist Alexander Pawlow* (Name redaktionell geändert), der seit 1996 in verschiedenen Organisationen in der Südukraine aktiv ist. Allein die »faulen Kompromisse« der proimperialen Anarchisten mit den Nazis würden zeigen, dass sie ein »schwach entwickeltes politisches Bewusstsein« haben und »nur sehen, was sie sehen wollen«, sagt er im Gespräch mit jW. »Sie kämpfen gegen Windmühlen.« (sws)

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #kultur #ukraine #zerstörung #russophobie #antisemitismus #geschichte #faschismus #literatur #bulgakow

Solange man sich in der Zerstörung von Kunstwerken übt, bleibt das Gerede von der Verteidigung »westlicher Werte« an der russisch-ukrainischen Front ein Treppenwitz der postsowjetischen Geschichte.

Kabale der Scheinheiligen

Krieg gegen die Kultur: Die Ukraine will Schluss machen mit russischer Kunst. Auch mit dem widerständigen Geist Michail Bulgakow

....Nicht erst seit Beginn des russischen Angriffs, aber seitdem besonders lautstark, wird über Bulgakow in der Ukraine mit ausgestrecktem Zeigefinger gesprochen. Man hat genug von dem Schmuddelkind. Zunächst wurde nur die Ehrenplakette an der Fassade seines Geburtshauses entfernt. Offizielles Ziel des Manövers: die Ent-Russifizierung der Ukraine. Man könnte aber ebenso gut behaupten: die intellektuelle Selbstkastration einer Nation.

Aber die Zukunft von Statue und Museum ist ebenfalls gefährdet. Die Museumsdirektorin ist unter Rechtfertigungsdruck. Im Parlament wird geraunt, die russische Kultur sei eine Waffe im Kampf gegen die Ukraine. Anwohner beschweren sich über das Monument des »Russen« in ihrer Straße. Und die auch in Deutschland gefeierte ukrainische Autorin Oksana Sabuschko fordert, des »Fremden«, ihres Schriftstellerkollegen, in Kiew nicht mehr zu gedenken.

All das entbehrt nicht einer gewissen traurigen Ironie, da Michail Bulgakow das Leben in der Sowjetunion durchaus kritisch in seinen Werken verarbeitete. Sein bekanntester Roman, »Der Meister und Margarita«, konnte erst Jahrzehnte nach seiner Entstehung erscheinen und ist zum Erweckungsbuch des östlichen 68 geworden.

Immer wieder wird gegen den Autor ins Feld geführt, er sei von Stalin geschätzt worden. Ein denkbar schwaches Argument. Zumal Bulgakow auf die ihm gemäße Art, nämlich schriftstellerisch, auf das stets schwierige Verhältnis von Kunst und Machtapparat reagiert hat, etwa in seinem Theaterstück »Die Kabale der Scheinheiligen«. Ein Titel, der auch bezeichnend ist für das Agieren derjenigen, die von einer kulturell gesäuberten ukrainischen Nation fantasieren.

»Die weiße Garde«, jener Roman, der im heute noch als Museum dienenden Haus spielt, dient einigen Kritikern als Beweis für die »Ukrainophobie« des Autors. Es handelt sich um einen literarischen Stoff, der im Kiew des nachrevolutionären Bürgerkriegs spielt und aus der Perspektive einer zarentreuen Familie erzählt wird, die die Roten ebenso verachtet wie das bäuerlich-ukrainische Provinzlertum. Schon zu Beginn wird gewitzelt über die ukrainische Sprache, die den Protagonisten ein primitives Russisch ist. Aber wer macht schon den Oberschülerfehler und verwechselt die Figuren mit ihrem Schöpfer? Da scheint es weitaus plausibler, die Ursache für die Antipathie woanders zu suchen. Vielleicht stört man sich daran, dass Bulgakow in dem Buch wie kein Zweiter den vorherrschenden Antisemitismus in der Ukraine dokumentiert.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wäre aber Grundlage für die Herausbildung einer kulturellen Identität. Solange das ausbleibt und man sich stattdessen in der Zerstörung von Kunstwerken übt, bleibt das Gerede von der Verteidigung »westlicher Werte« an der russisch-ukrainischen Front ein Treppenwitz der postsowjetischen Geschichte.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #geschichtsrevisionismus #russophobie #imperialismus #kapitalismus #klima #weltzerstörung

Kaputter Kapitalismus = Beschleunigte Zerstörung

Eine gleichgültige Classe politique tritt den Marsch in den Abgrund an. Über den Krieg in der Ukraine, über Bellizismus und die Zukunft des Kapitalismus (Von Karl-Heinz Dellwo)

In keinem Land scheint der Russenhass so schnell aktivierbar zu sein wie in Deutschland¹, das nun zum fünften Mal daran beteiligt ist, Russland vom Westen her seinem Europa zu unterwerfen.² Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gab direkt nach Beginn des russischen Krieges in der Ukraine die alte Naziparole aus, nach der die russische Industrie zu vernichten und Russland zu einem Agrarland zu machen sei.³
Krieg als Befreiungsschlag

Diese Schnelligkeit, mit der hier altnazistische Parolen aktiviert werden und mit der eine politisch mehr oder weniger unbeleckte neue Politik- und Medienkaste, die gerade noch das Loblied des »grünen Kapitalismus« sang, in den Kriegsmodus schalten konnte, verweist auf eine historische Fäulnis des Bisherigen und weckt seltsame Assoziationen zur Vorkriegszeit und zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Als der 1914 begann, öffneten sich alle gesellschaftlichen Schleusen. Schnell waren alle politischen Unterschiede eingeebnet: Bis auf eine marginale Minderheit wollte sich jeder am Krieg beteiligen. Die Sozialdemokraten liefen zum Kaisertum über (und haben sich von diesem Verrat inhaltlich nie wieder erholt). Der Kaiser kannte bekanntlich keine Parteien mehr, sondern nur noch deutsche Vaterlandsverteidiger. Die Jugend orientierte sich an der national-idealistisch mystifizierten Schlacht in Langemarck im November 1914, eine vom deutschen Heer militärisch dümmlich organisierte Kriegsaktion ohne jede Relation zu den erreichbaren Zielen, aber mit großen Opfern – Futter für den verlogenen Patriotismus.

Die 20 Jahre vor Beginn des Ersten Weltkrieges erinnern an die 20 Jahre vor Beginn des neuen Bellizismus heute. Der imperialistische Kaiserstaat dümpelte vor sich hin, die Gesellschaft war öde, eingemottet. Eine Antwort auf die Frage, wie sich die Zukunft gestalten ließe, gab es nicht, da eine Änderung des auf der Dreifaltigkeit von Gott, Kaiser und Vaterland beruhenden Systems hin zu einem modernen Kapitalismus ausgeschlossen schien und sich keine Akteure fanden, um diese umzusetzen. Der Ausbruch des Krieges war das Resultat eines längst vorangeschrittenen Zerfalls. Mariupol ist nur geographisch von Langemarck in Belgisch-Flandern entfernt. Bezogen auf die verlogene Mystifizierung, diesmal nicht durch eine Oberste Heeresleitung, sondern eine NATO-affine Journalistenbrigade in der Etappe, liegen die Orte fast deckungsgleich aufeinander, wobei es gar nicht so leicht ist, aus den Bandera-Faschisten und den aus verschiedenen Ländern hinzugeströmten Rechtsradikalen und Neofaschisten eine politisch-moralisch ansehnliche Kampfgruppe zu machen.
Goebbels’ »Eintopfsonntag«

Hier zeigt sich vielleicht ein anderer Hintergrund für die offenkundige Kriegsgeilheit eines Teils der neuen politischen und medialen Kaste: Sie sind allem überdrüssig. Sie sehnen sich danach, von der Unmöglichkeit erlöst zu werden, das systemimmanent Nichtänderbare als unter ihrer Kontrolle stehend darzustellen und ins Glückliche wenden zu können. Die neue Liebe zum Bellizismus und zum Traum vom militärischen Sieg gegen konkurrierende Systeme enthüllt ebenso: Es gibt keine Lösung für ihr postuliertes Projekt des plötzlich vom Menschen und nicht mehr vom abstrakten Wert ausgehenden Kapitalismus. Sie wissen es längst: All ihre Versprechungen werden unerfüllt bleiben. Sie werden wie in der Vergangenheit jede soziale, ökologische und politische Position räumen, die politisch oder ökonomisch den Gesetzen der Marktlogik widerspricht.

Längst ist schon wieder möglich, was gestern für immer verworfen und ad acta gelegt worden war: Atomkraft, Weiternutzung der fossilen Energieträger Kohle, Öl bis hin zum Gasfracking, Zentralverwaltung der Energiewirtschaft als Teil einer neuen Kriegswirtschaft, und statt Winterhilfswerk für die Wehrmacht: »Frieren für den Sieg!« Der Verzicht wird von oben propagiert. Die öffentlich hochgehaltene Moral der Entbehrung offenbart seltsam zutreffende Analogien, beispielsweise zum »Eintopfsonntag«⁴, zu dem die Naziführung ab Oktober 1933 die Bevölkerung anhielt. Diese neue, von oben propagierte gesellschaftliche Pflicht, verbunden mit der Aufforderung, jeweils 50 Pfennige für das Winterhilfswerk zu spenden, war als gemeinschaftsbildende Aktion gegen den Feind gedacht. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde der »Eintopfsonntag« dann noch religiös aufgeladen, indem er zum »Opfersonntag« umdefiniert wurde.

Die Politik hat sich längst in zwei völlig voneinander geschiedene Sphären geteilt: Es gibt die Politik des An-die-Macht-Kommens, und es gibt die Politik vom Standpunkt der Macht aus. Beide haben am Ende nur wenig miteinander zu tun. Vor allem aber: Keine besitzt Souveränität gegenüber der Ökonomie. Ihre Aufgabe scheint es zu sein, im Sinne von Roland Barthes »das Leben abzuführen« und der Herrschaft der Verwertung alle Macht zu übertragen.....
- Das ist nur der Anfang. Den ganzen Text gibt es hier https://www.jungewelt.de/artikel/437750.kaputter-kapitalismus-beschleunigte-zerst%C3%B6rung.html und demnächst auch hier https://www.crisiscritique.org/

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #russland #ukraine #medienhetze #politpropaganda #russophobie #geschichtslosigkeit #deutschland

Das sowas von sowas kommt:

Berlin: Großflächige Schändung der sowjetischen Gedenkstätte im Treptower Park. Täter sprühten Parolen wie »Tod allen Russen« und Hakenkreuze

Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park, das auch Begräbnisort für etwa 7.000 Rotarmisten ist, die im April und Mai 1945 bei den Kämpfen in Berlin getötet wurden, ist in der Nacht zum Donnerstag geschändet worden. Bei dem Angriff handelt es sich ohne Zweifel um den schwersten Angriff auf ein Ehrenmal, eine Gedenkstätte oder einen Friedhof mit Bezug zur Sowjetunion seit Jahrzehnten. Schmierereien finden sich auf der gesamten Fläche der Anlage – von der Statue »Mutter Heimat« im Eingangsbereich bis zum Hügel mit dem Gedenkpavillon und der Statue des Soldaten, der ein Kind auf dem Arm hält und auf einem zerbrochenen Hakenkreuz steht.

Vom Grünflächenamt beauftragte Mitarbeiter einer Reinigungsfirma waren am frühen Nachmittag mit der Beseitigung der Schmierereien, Schriftzüge und Parolen beschäftigt. Nach deren Angaben gegenüber jW war bis zu diesem Zeitpunkt etwa die Hälfte der Schmierereien wieder entfernt. Aufgesprühte Hakenkreuze habe die Polizei bereits am frühen Morgen unkenntlich gemacht.

Nach Angaben eines Sprechers der Berliner Polizei gegenüber dieser Zeitung sind die Schmierereien am Donnerstag gegen 0:40 Uhr von einer Streife des zentralen Objektschutzes entdeckt worden. Die Ermittlungen habe der polizeiliche Staatsschutz übernommen; ein Strafermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen »gemeinschädlicher Sachbeschädigung« sei eingeleitet worden.

Die Schmierereien sind offensichtlich von einer größeren Personengruppe angebracht worden. Es wirke so, als sei hier »eine ganze Schulklasse« zugange gewesen, sagte ein Mitarbeiter der Reinigungsfirma gegenüber jW. Die angebrachten Parolen, darunter »Tod allen Russen« (»Death to all Russians«), »Russland tötet« (»Russia kills«), »Russians = Rapists« (»Russen = Vergewaltiger«) und »Ukranian (sic!) Blood on Russian Hands« (»Ukrainisches Blut an russischen Händen«), sind ausschließlich in englischer Sprache ausgeführt. An mehreren Stellen wurden Hakenkreuze aufgesprüht.....

oliver@societas.online

Der E-Auto-Hersteller #NIO macht tolle #Elektroautos, aber entscheidender ist das #Wechselakku-System. So ist es möglich in nur vier bis fünf Minuten an der Ladestation ganze 450 km Reichweite zu "tanken", ganz einfach indem man den leeren #Akku gegen einen vorgeladenen Akku tauscht. Und das geht vollautomatisch.

Man kann nur hoffen, dass Europa nicht so bescheuert ist, es sich auch noch mit #China zu verscherzen. IMHO geht der ganze #Propagandakrieg mit #Sanktionen und #Waffenlieferungen sowieso schon deutlich zu weit und wird #Deutschland nachhaltig schaden - vielleicht sogar mehr als #Russland. Vom Kampf gegen den #Klimawandel bzw der #Energiewende mal ganz abgesehen, denn auch diesbezüglich ist die #Russophobie völlig kontraproduktiv.

https://www.golem.de/news/nio-wechselakku-getestet-450-km-reichweite-in-vier-minuten-laden-2204-164300.html

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #medien #krieg #ukraine #russland #nato #propaganda #russophobie #kapitalismus

Es sollte eigentlich nur mehr ein Feindbild geben: das Feindbild Krieg.

Es ist tatsächlich Krieg, wenn auch ein asymmetrischer. Es geht deshalb derzeit um Sieg oder Niederlage einer Seite. Krieg löst nach allen historischen Erfahrungen jedoch keine Probleme, sondern schafft neue, wie lange es auch dauern mag, bis diese zum Ausbruch kommen. Mein Feindbild richtet sich also gegen den Krieg und seine Feldherren. Was man Russland mit Recht vorwirft, gehört zum Krieg. Die Wahrnehmung als russische Besonderheit ist dem Feindbild geschuldet. Die Welt schlägt sich mit Problemen herum, die aus der Aufteilung der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg und der Veränderung dieser Aufteilung nach 1989 resultieren. Da bleibt Parteinahme für die eine oder andere Seite im Grunde historisch wenig sinnvoll, weil auch ein Sieg nicht nachhaltig wirkt. Unter imperialen kapitalistischen Konkurrenzbedingungen scheint nachhaltiger Frieden allerdings nicht erreichbar. Schon viele kluge Menschen haben festgestellt, der Kapitalismus trage den Krieg in sich. Ich bleibe daher auf der allein zukunftsträchtigen Seite, auf der Seite des Friedens, und fordere als Linker, den Kampf für Frieden immer mit dem Kampf für eine demokratisch-sozialistische Gesellschaftsperspektive zu verbinden.