#wirtschaftskrise

amina@pod.dapor.net

Eigene Partei, grüne Doppelmoral, Russland, Woke-Wahnsinn | Sahra Wagenknecht bei BILD

https://youtu.be/Y5BCkF9agRU
Finde ich ein sehr gutes und interessantes Interview. Wagenknecht bleibt gegenüber allen Fangfragen der Moderatorin klar und besonnen, auch bei der Frage, wie sie damit umgeht, nicht nur bei Linken, sondern auch bei AfD-Wählern populär zu sein.
Beim Thema Gender kommt sie mir persönlich ein bisschen zu hart rüber, obwohl ich ein Freund des generischen Maskulinums bin. Kann man aber andererseits, wenn man als menstruierende Person ein Männerklo besucht, Tampons nicht einfach in den Mülleimer schmeißen?

Über die Videohinweise der @NachDenkSeiten (inoffiziell) gefunden.

#wagenknecht #sahrawagenknecht #dielinke #afd #rechts #links #politik #bildzeitung #krieg #ukraine #russland #energiekrise #wirtschaftskrise #sanktionen #ampel #ampelkoalition #interview #youtube #woke #gender

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #wirtschaft #krieg #russland #eu #nato #usa #imperialismus #sanktionen #energiepreiskrise #wirtschaftskrise #hegemonie

Der Euro ohne deutsche Industrie

Sanktionen gegen Russland führen die EU in die wirtschaftliche Depression. Sabotage von Nord-Stream-Pipelines legt Berlin auf US- und NATO-Kurs fest (Von Michael Hudson)

Der in New York lebende US-Ökonom Michael Hudson (Jahrgang 1939) analysierte bereits 1972 in seinem Standardwerk »Super­imperialism« die Strategie der Vorherrschaft der Vereinigten Staaten. Im folgenden Artikel, den Hudson exklusiv für junge Welt verfasst hat, ordnet er den Wirtschaftskrieg gegen Russland und dessen Folgen ein. (jW)

Die Reaktion auf die Sabotage von drei der vier Nord-­Stream-1- und -2-Pipelines an vier Stellen am Montag in der vergangenen Woche hat Spekulationen darüber genährt, wer für die Tat in Frage kommt und ob die NATO einen ernsthaften Versuch unternehmen wird, die Antwort zu finden.

Doch anstelle von Panik herrschte große diplomatische Erleichterung, ja sogar Ruhe. Die Abschaltung der Pipelines beendet die Ungewissheit und die Sorgen von US/NATO-Diplomaten, die in der vergangenen Woche fast ein krisenhaftes Ausmaß erreicht hatten, als in Deutschland mehrere Demonstrationen stattfanden, bei denen die Beendigung der Sanktionen und die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zur Behebung der Energieknappheit gefordert wurden.

Die Öffentlichkeit in Deutschland beginnt zu verstehen, was es bedeutet, wenn ihre Stahlunternehmen, Düngemittelfirmen, Glasunternehmen und Toilettenpapierhersteller schließen müssen. Diese Unternehmen rechnen damit, dass sie ihr Geschäft ganz aufgeben – oder in die Vereinigten Staaten verlagern – müssen, wenn Deutschland die Handels- und Währungssanktionen gegen Russland nicht fallenlässt und statt dessen die Wiederaufnahme der russischen Gas- und Öleinfuhren zulässt, was vermutlich die um das Acht- bis Zehnfache gestiegenen Preise wieder sinken lassen würde.

Fakten schaffen

Die Falkin im US-Außenministerium, Victoria Nuland, hatte jedoch bereits im Januar erklärt, dass Nord Stream 2 so oder so nicht vorankommen werde, wenn Russland auf die zunehmenden ukrainischen Militärangriffe auf die russischsprachigen östlichen Oblasten reagiere. Präsident Joseph Biden bekräftigte am 7. Februar das Beharren der USA und versprach, dass es »Nord Stream 2 nicht mehr geben w ird. Wir werden dem ein Ende setzen. (…) Ich verspreche Ihnen, dass wir dazu in der Lage sein werden«.

Die meisten Beobachter gingen davon aus, dass diese Aussagen die offensichtliche Tatsache widerspiegelten, dass deutsche Politiker voll und ganz in der Tasche der USA/NATO steckten. Berlin weigerte sich, Nord Stream 2 zu genehmigen, und Kanada beschlagnahmte bald die Siemens-Dynamos, die benötigt wurden, um Gas durch Nord Stream 1 zu leiten. Damit schien die Angelegenheit erledigt zu sein, bis die deutsche Industrie – und eine wachsende Zahl von Wählern – schließlich zu berechnen begann, was eine Blockade des russischen Gases für die deutschen Industrieunternehmen und damit für die Arbeitsplätze in Deutschland bedeuten würde.

Die Bereitschaft Deutschlands, sich selbst eine wirtschaftliche Depression aufzuerlegen, schwankte – allerdings nicht bei seinen Politikern oder der EU-Bürokratie. Wenn die politischen Entscheidungsträger die Interessen der deutschen Wirtschaft und den Lebensstandard an die erste Stelle setzen würden, würden die gemeinsamen Sanktionen der NATO und die Front des neuen kalten Krieges durchbrochen. Italien und Frankreich könnten diesem Beispiel folgen. Diese Aussicht machte es dringend erforderlich, die antirussischen Sanktionen aus den Händen der demokratischen Politik zu nehmen.

Obwohl es sich um einen Gewaltakt handelt, hat die Sabotage der Pipelines die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und der NATO wieder beruhigt. Es besteht keine Ungewissheit mehr darüber, ob sich Europa von der US-Diplomatie lösen könnte, indem es den gegenseitigen Handel und die Investitionen mit Russland wieder aufnimmt. Die Gefahr, dass sich Europa von den Handels- und Finanzsanktionen der USA und der NATO gegen Russland lossagt, ist scheinbar auf absehbare Zukunft gebannt. Russland hat bekanntgegeben, dass der Gasdruck in drei der vier Pipelines sinkt und dass das Eindringen von Salzwasser die Rohre irreversibel korrodieren wird.

Währung als Waffe

Wenn man sich anschaut, wie dies das Verhältnis zwischen dem US-Dollar und dem Euro beeinträchtigen wird, kann man verstehen, warum die scheinbar offensichtlichen Folgen eines Abbruchs der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland, Italien sowie anderen europäischen Volkswirtschaften und Russland nicht offen diskutiert wurden. Die Lösung ist ein deutscher und in der Tat ein europaweiter wirtschaftlicher Zusammenbruch. Das nächste Jahrzehnt wird eine Katastrophe sein. Es mag Vorwürfe über den Preis geben, der dafür gezahlt wird, dass die europäische Handelsdiplomatie von der NATO diktiert wurde, aber die europäischen Staaten können nichts dagegen tun. Bislang erwartet (noch) niemand, dass sich die EU in die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit rettet. Was erwartet wird, ist, dass der Lebensstandard der Bevölkerung sinkt.

Die Exporte der deutschen Industrie und das Anziehen ausländischer Investitionen waren wichtige Faktoren, die den Wechselkurs des Euro stützten. Für Deutschland bestand der große Anreiz, von der D-Mark zum Euro zu wechseln, darin, zu vermeiden, dass sein Exportüberschuss den Wechselkurs der D-Mark in die Höhe trieb und deutsche Produkte vom Weltmarkt verdrängten. Die Ausweitung der Euro-Zone auf Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und andere Länder mit Zahlungsbilanzdefiziten verhinderte einen Höhenflug des Euro. Das schützte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie.

Nach seiner Einführung im Jahr 1999 zu einem Kurs von 1,12 US-Dollar sank der Euro bis Juli 2001 auf 0,85 US-Dollar, erholte sich jedoch und stieg im April 2008 sogar auf 1,58 US-Dollar. Seitdem ist er stetig gesunken, und seit Februar dieses Jahres haben die Sanktionen den Wechselkurs des Euro unter die Parität zum US-Dollar gedrückt, auf 0,97 US-Dollar in dieser Woche.

Strukturelle Krise

Das größte Problem sind die steigenden Preise für importiertes Gas und Öl sowie für Produkte wie Aluminium und Düngemittel, für deren Herstellung viel Energie benötigt wird. Und da der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar sinkt, steigen die Kosten, um US-Dollar-Schulden zu bedienen – wie es bei Tochtergesellschaften multinationaler US-Unternehmen üblich ist –, und drücken die Gewinne.

Dies ist nicht die Art von Depression, bei der »automatische Stabilisatoren« wirken können, um das wirtschaftliche Gleichgewicht wiederherzustellen. Die Energieabhängigkeit ist strukturell bedingt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wirtschaftsregeln der Euro-Zone das Haushaltsdefizit auf nur drei Prozent des BIP begrenzen. Dies verhindert, dass die nationalen Regierungen die Wirtschaft durch Staatsverschuldung stützen. Höhere Energie- und Lebensmittelpreise – und der Schuldendienst in US-Dollar – werden dazu führen, dass viel weniger Einkommen für Waren und Dienstleistungen zur Verfügung steht.

Der Journalist Pepe Escobar wies in einem Beitrag vom 28. September auf dem iranischen Nachrichtensender presstv.ir darauf hin, dass »Deutschland vertraglich verpflichtet ist, bis 2030 mindestens 40 Milliarden Kubikmeter russisches Gas pro Jahr abzunehmen. (…) Gasprom hat einen gesetzlichen Anspruch darauf, auch ohne Gaslieferungen bezahlt zu werden. … Berlin bekommt nicht alles Gas, was es braucht, muss aber trotzdem zahlen«. Es ist mit einem langen Rechtsstreit zu rechnen, bevor das Geld den Besitzer wechselt. Und letztlich wird die Zahlungsfähigkeit Deutschlands immer schwächer werden.

Es mutet seltsam an, dass die Aktienkurse des Dow Jones Industrial Average in den USA am vergangenen Mittwoch einen Anstieg von mehr als 500 Punkten verzeichneten. Vielleicht hat das »Plunge Protection Team« (»Arbeitsgruppe des Präsidenten zu den Finanzmärkten«, von US-Präsidenten Ronald Reagan 1988 installiert, jW) interveniert, um die Welt zu beruhigen, dass alles in Ordnung sei. Doch am Donnerstag gab der Aktienmarkt den größten Teil dieser Gewinne wieder ab, da die Realität nicht länger beiseite geschoben werden konnte.

Der Wettbewerb der deutschen Industrie mit den Vereinigten Staaten endet, was der US-Handelsbilanz zugute kommt. Auf der Kapitalseite jedoch wird die Abwertung des Euro den Wert der US-Investitionen in Europa und den US-Dollar-Wert der Gewinne, die sie noch erzielen können, verringern, da die europäische Wirtschaft schrumpft. Die von den multinationalen US-Konzernen gemeldeten weltweiten Gewinne werden sinken.

Steigende US-Dollar-Schulden

Die Fähigkeit vieler Länder, ihre Auslands- und Inlandsschulden zu begleichen, war bereits an der Belastungsgrenze angelangt, bevor die antirussischen Sanktionen die Weltmarktpreise für Energie und Lebensmittel in die Höhe trieben. Der sanktionsbedingte Preisanstieg wurde durch den steigenden US-Dollar-Kurs gegenüber fast allen Währungen noch verstärkt (ironischerweise mit Ausnahme des Rubel, dessen Kurs in die Höhe geschnellt ist, anstatt zu kollabieren, wie es die US-Strategen vergeblich zu erreichen versuchten). Die internationalen Rohstoffpreise werden nach wie vor hauptsächlich in US-Dollar angegeben, so dass die Aufwertung des US-Dollar die Importpreise für die meisten Länder weiter in die Höhe treibt.

Der steigende US-Dollar erhöht auch die Kosten für die Bedienung von Auslandsschulden in US-Dollar in der Landeswährung. Viele Länder Europas und des globalen Südens haben bereits die Grenze ihrer Fähigkeit erreicht, ihre auf US-Dollar lautenden Schulden zu bedienen, und haben immer noch mit den Auswirkungen der Covid-Pandemie zu kämpfen. Jetzt, da die Sanktionen der USA und der NATO die Weltmarktpreise für Gas, Öl und Getreide in die Höhe getrieben haben und die Aufwertung des US-Dollar die Kosten für die Bedienung der US-Dollar-Schulden in die Höhe treibt, können diese Länder es sich nicht leisten, die Energie und die Nahrungsmittel zu importieren, die sie zum Leben brauchen, wenn sie ihre Auslandsschulden bezahlen müssen. Irgend etwas muss also passieren.

Alternative zur Barberei

Am Dienstag vergangener Woche vergoss US-Außenminister Antony Blinken Krokodilstränen und erklärte, ein Angriff auf russische Pipelines sei »in niemandes Interesse«. Aber wenn das wirklich der Fall wäre, hätte niemand die Gasleitungen angegriffen. Was Blinken wirklich sagen wollte, war: »Frag nicht Cui bono.« Ich gehe nicht davon aus, dass die NATO-Ermittler über die Beschuldigung der üblichen Verdächtigen hinausgehen, die von den US-Beamten automatisch verantwortlich gemacht werden.

Die US-Strategen müssen einen Plan haben, wie sie weiter vorgehen wollen. Sie werden versuchen, eine neoliberalisierte Weltwirtschaft so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Sie werden die übliche Masche für Länder anwenden, die ihre Auslandsschulden nicht bezahlen können: Der IWF wird ihnen das Geld leihen, um sie zu bezahlen – unter der Bedingung, dass sie die Devisen für die Rückzahlung aufbringen, indem sie privatisieren, was von ihrem öffentlichen Eigentum, ihren natürlichen Ressourcen und anderen Vermögenswerten übrig ist, und sie an US-Finanzinvestoren und ihre Verbündeten verkaufen.

Die große Sorge der US-Strategen ist, dass sich Staaten zu einer Alternative zu der von Washington entworfenen neoliberalen Ordnung zusammenschließen könnten. Die USA können das Problem nicht so einfach lösen wie die Sabotage von Nord Stream 1 und 2.

Die Frage ist, ob diese Länder eine alternative neue Wirtschaftsordnung entwickeln können, um sich vor einem Schicksal zu schützen, wie es Europa in diesem Jahr für das nächste Jahrzehnt auferlegt wurde.
- https://www.jungewelt.de/artikel/435973.us-imperialismus-der-euro-ohne-deutsche-industrie.html

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #energiepreiskrise #wirtschaftskrise #sanktionen #eu #ukraine #russland #werte #kapitalismus #satire

Unsere Werte sind das wert

Rede zur Lage der Union von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Die Ursprungsfassung (Von Fabian Lambeck)

Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Europa ist im Krieg. Es ist ein Krieg, den der russische Präsident Putin vom Zaun gebrochen hat. Aber wir kapitulieren nicht, wir halten dagegen! Wir lassen nicht zu, dass sich der russische Despot die Ostukraine unter den Nagel reißt. Wir lassen nicht zu, dass russische Propaganda unseren Zusammenhalt untergräbt. Während Putins Armee-Bataillone in der Ukraine stehen, sind seine Propaganda-Bataillone schon mitten in Europa. Dank Facebook, TikTok und Instagram sind sie sogar schon in Ihrem Kopf, verbreiten falsche Narrative und schwächen Ihren Glauben an unsere Demokratie.

Nun mögen einige einwerfen, dass meine »Wahl« zur Kommissionspräsidentin dem Ansehen der europäischen Demokratie mehr geschadet hat, als der Ausstoß sämtlicher Trollfabriken in St. Petersburg. Doch nur weil ich 2019 Präsidentin wurde, obwohl ich gar nicht zur Wahl stand, heißt nicht, dass Sie keine Wahl hatten. Da die Spitzenkandidaten der europäischen Parteifamilien beim französischen Präsidenten durchgefallen waren, hat man mich erwählt. Jawohl, ERWÄHLT und nicht gewählt. Als Kommissionspräsidentin bin ich die Erwählte, eine moderne Jeanne d’Arc. Als oberste Heerführerin führe ich Sie in die Verteidigungsschlacht gegen Russland und seine Lügen.

Hier tobt ein Kampf zwischen Demokratie und Autokratie. In einer Autokratie entscheidet der Autokrat. In einer Demokratie entscheiden Sie! Natürlich gibt es Entscheidungen, die zu wichtig sind, als dass man sie den Wählerinnen und Wählern überlassen darf. Und seien wir mal ehrlich: Gerade Europapolitik ist oft furchtbar kompliziert und langweilig. Deshalb kümmern wir uns darum – für Sie. Das nennt man repräsentative Demokratie.

Wir tragen die Bürde des Amtes, Sie die Konsequenzen

Und wer stimmt schon freiwillig dafür, dass es ihm zukünftig schlechter gehen wird? Sehen Sie, deshalb treffen wir diese wichtigen Entscheidungen für Sie. Wir tragen die Bürde des Amtes, Sie die Konsequenzen. Denn das Prinzip der Lastenteilung ist das Fundament unserer sozialen Marktwirtschaft. In solchen Zeiten fällt es natürlich schwer, sich um die kleinen Dinge zu kümmern. Was ist schon eine Gasrechnung, wenn der Russe tief in einem demokratischen Land steht, dem wir nun den Kandidatenstatus verliehen haben? Sie fragen sich vielleicht, warum wir das getan haben. Schließlich erfüllt die Ukraine kaum ein Aufnahmekriterium. Doch darum geht es gar nicht. Wir wollten ein Zeichen setzen: Putin, du kriegst die Ukraine nicht! Schließlich sind wir nicht erst seit Kriegsbeginn an der Ukraine und ihren natürlichen Ressourcen interessiert.

Wir verwahren uns gegen die russische Propaganda, wonach die Nato eine Mitschuld an diesem sinnlosen Krieg trägt. Denn so wird die Rolle der EU bewusst ausgeblendet. Wir wollten die Ukraine schon früh ins westliche Lager ziehen, als sie noch unentschlossen zwischen den Blöcken lavierte. Und hätte der damalige Präsident Janukowitsch das EU-Assoziierungsabkommen einfach unterschrieben, dann hätte es keinen Euromaidan gebraucht, um das Land in unsere Wertegemeinschaft zu holen. Dann könnten wir heute in Jalta am Strand liegen. Stattdessen liegen jetzt Zehntausende in ihren Gräbern. Und das nur, weil Putin nicht einsehen wollte, dass die Ukraine zu uns gehört. Wir wollten am großen Rad der Geopolitik drehen und hatten geglaubt, dass Putin die Ukraine einfach ziehen lässt, wenn sie sich vertraglich an uns bindet.

Deshalb zwingen wir ihn nun mit Wirtschaftssanktionen in die Knie. Allein das Zustandekommen dieser Sanktionen zeigt doch eindrucksvoll, dass wir keine Autokraten sind. Zahlreiche Ausnahmen für einzelne Mitglieder sind ein Beweis für unsere Pluralität und Toleranz. Zumal wir immer noch russisches Öl und Gas beziehen, allerdings müssen wir es jetzt teuer in Ländern wie Indien einkaufen, die die Sanktionen nicht mittragen. Während in Moskau die Autoersatzteile knapp werden, wandern hier womöglich ganze Industriezweige ab. Geht doch dahin, wo die Energie billig ist, rufe ich diesen Defätisten hinterher! Je weniger die Industrie verbraucht, desto mehr Gas bleibt für Sie und Ihre Liebsten!

Wir kaufen nun das Frackinggas of Freedom

Wir werden in diesem Winter wahrscheinlich genug Gas haben, nur leider wird sich das nicht jeder leisten können. Das billige Gas der Knechtschaft aus Sibirien wollen wir nicht mehr. Stattdessen kaufen wir nun das Frackinggas of Freedom von unseren Partnern aus Amerika. Das hat allerdings seinen Preis. Zu Recht. Allein die vielen giftigen Chemikalien, die da in den Boden gepumpt werden müssen, um das Gas aus dem Gestein zu lösen. Was das kostet! Seien Sie froh, dass die Amerikaner für Geld ihr eigenes Trinkwasser vergiften und nicht unseres! Die USA sind ein verlässlicher Gaslieferant. Zumindest, bis Trump die nächste Wahl gewinnt.

Es gibt auch andere zuverlässige Exporteure: Algerien ist einer unserer größten Gasversorger und erpresst bereits Spanien, weil Madrid den Erzfeind Marokko hofiert. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an den aserbaidschanischen Präsidenten Alijew. Unser neuer Energiepartner mag ein Despot sein, aber im Gegensatz zu Putin führt er nur Kriege gegen Länder, die uns egal sind. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und Armenien eindringlich bitten, die Provokationen einzustellen! Lassen Sie die Friedenstruppen aus Aserbaidschan ungehindert einmarschieren! Ihr Starrsinn und Ihre Angst vor einem neuen Genozid gefährden die Energieversorgung Europas! Ich betone hier noch einmal: Wir stehen für eine wertegeleitete Außenpolitik. Unsere Werte sind der Mehrwert und der Geldwert.

Der Markt entscheidet, nicht der gesunde Menschenverstand

Ein Wort noch zum Klimaschutz. Der ist natürlich wichtig. Wir als Europäerinnen und Europäer wissen das. Spätestens nach diesem Hitzesommer dürfte allen klar sein, dass wir Ventilatoren und Klimaanlagen aus europäischer Produktion brauchen. Wir müssen hier unabhängig werden von China. Sonst machen wir uns erpressbar. Seien wir ehrlich: Die Kipppunkte des Weltklimas sind demnächst erreicht: Die Permafrostböden tauen, das arktische Eis schmilzt und der Regenwald im Amazonas verschwindet. Angesichts dieser Entwicklung macht es keinen Sinn, unsere Wirtschafts- und Lebensweise durch radikale Maßnahmen zu gefährden. Adaption statt Revolution – das ist unser Motto.

Wir werden weiterhin jeden Tag im Stau stehen, viel zu viel Fleisch essen und Lebensmittel aus der ganzen Welt einfliegen lassen. Apropos Fliegen: Wir werden auch auf innereuropäischen Kurzstrecken weiterhin fliegen, weil die Züge dank der von uns angestoßenen Liberalisierung des Schienenverkehrs kaum noch grenzüberschreitend fahren. Und wenn doch, dann zum vielfachen Preis eines Flugtickets. Denn hier bei uns entscheidet der Markt und nicht der gesunde Menschenverstand. Den jungen Menschen Europas rufe ich zu: Hört auf zu meckern und zu protestieren! Arbeitet stattdessen aktiv mit an der Zukunft. Entwickelt stromsparende Klimaanlagen und leise Ventilatoren. So bewahrt ihr auch in der schlimmsten Klimakrise einen kühlen Kopf.

Uns allen wünsche ich einen milden Winter und meine Zuversicht. Vielen Dank!

  • Am Mittwoch hielt Ursula von der Leyen ihre Rede zur Lage der Union. Noch kurz vor ihrem Auftritt im Europäischen Parlament wurde die State of the Union auf Wunsch der Präsidentin komplett umgeschrieben. Das ist schade, finden wir. Denn in der Ursprungsfassung finden sich viele interessante Gedanken und Einsichten. nd-Redakteur Fabian Lambeck wurde das ursprüngliche Redemanuskript zugespielt. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1166997.rede-zur-lage-der-eu-unsere-werte-sind-das-wert.html
olladij@diaspora.permutationsofchaos.com

Wir haben hier schon öfter Mutmassungen über eine neue globale #Wirtschaftskrise angestellt. Dabei ist folgendes behauptet worden:
a. Es steht eine Krise von der Dimension der #Krise von 2008 bevor, oder grösser.
b. Diese Krise wird ihren Anfang im chinesischen #Kapital nehmen.
c. Sie steht 2022 zu erwarten.
Nun, da offen über eine beginnende globale #Rezession geredet wird, ist es Zeit, genauer anzusehen, was geschieht.

https://dasgrossethier.noblogs.org/2022/07/die-naechste-krise-i/ #wirtschaft #china #kapitalismus

deutschewelle@squeet.me

Sri Lankas Regierungsgegner stürmen Amtssitz des Premierministers | DW | 13.07.2022

Die Lage in der Hauptstadt Sri Lankas spitzt sich zu. Nachdem die Regierung den Notstand ausgerufen hatte, stürmten tausende Regierungsgegner die Büros des neuen Interimspräsidenten und eine Fernsehstation.#SriLanka #Präsident #GotabayaRajapaksa #Flucht #Malediven #Proteste #Demonstranten #Wirtschaftskrise
Sri Lankas Regierungsgegner stürmen Amtssitz des Premierministers | DW | 13.07.2022