#bitteres

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Lustighilfe

„Ich wurde in eine Zeit hinein geboren“, sagte der Vorübergehende zu seinem viel jüngeren Zeitgenossen, „in der man im Fernsehen damit begann, im Hintergrund heiterer Sendungen immer dieses Lachen vom Tonband einzuspielen, damit die Zuschauer auch bemerken, dass sie jetzt etwas Lustiges sehen und nicht einfach nur etwas Grobes, Kaltes, Gemeines und Dummes; und ich bin nicht so sehr darüber überrascht, wie sich das menschliche Miteinander seitdem entwickelt hat“.

#TV #Bitteres #Kälte | Zweitverwertet von Lumières dans la nuit.

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Die Kompetenten

Der Gewalttäter oder die Gewalttäterin an der staatlich eingerichteten Gewaltschaltstelle des Staates würde sich niemals selbst für gewalttätig und kalt halten — denn er oder sie ist doch nur gewaltkompetent und tut jede Tat rechtsstaatlich, gesetzestreu und wohlbesoldet im höheren Auftrag. Damals wie heute. Und wenn es nicht beendet wird, dann auch wie morgen, übermorgen und bis zur Rückkehr der offenen Barbarei, mit der jetzt schon etliche zu Opfern der Gewalt gemachte Menschen regelrechte Erlösungshoffnungen zu verbinden scheinen, ohne zu bemerken, dass sich in solcher Hoffnung nur ein völlig unmaskiertes Spiegelbild der selbst erlebten Gewalt zeigt.

#Barbarei #Bitteres #BRD #Faschismus #Gewalt #Herrschaft #Kompetenz #Schreibtischtäter #Verwaltung | Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit.

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⚠️ Obwohl allein die Länge des folgenden Textes ungefähr achtzig Prozent der Timelinedurchscroller abschrecken wird, eine kleine Warnung. Es ist schon wieder so weit. Einmal mehr nehme ich einen Text aus meinem kleinen Rotzeblögchen und kopiere ihn einfach hier rein, ohne die Rechtschreibung an den Dudenstandard anzupassen oder wenigstens meine Sprache ein bisschen zu entrotzen. Deutschleerer, Dudenfreunde und sonstige Menschen, die auf teilweise derben Sprachgebrauch und kreative Schreibungen allergisch reagieren, sollten besser genau jetzt damit aufhören, weiterzulesen. ⚠️

Massenmordanschlag in moskau

Vorsicht, ich werde gleich ein bisschen zynisch.

Über den gestrigen massenmordanschlag in moskau kann ich nix sagen, weil ich nix dazu weiß. Alles, was ich dazu gelesen habe, ist unglaubwürdig. Es ist krieg. Da gibt es keine wahrheit, und alles ist mit propaganda vergällt. Russland ist eine diktatur. Wenn das korrespondenty aus moskau berichtet, steht das geheimdienstlery daneben und achtet drauf, dass auch ja das vorher besprochene in möglichst exakten wortlaut gesagt wird, sonst gibts ein sehr unangenehmes gespräch oder gar russischen folterknast. Diese direktübertragungen sind überflüssig und eine peinliche bankrotterklärung des jornalismus, und sie bringen nix außer einen anschein der aktualität und des „dabeiseins“. Die wenigen, ständig wiederholten und ziemlich verwackelten händiaufnahmen zeigen letztlich nix außer feuer und mord. Auch, nachdem man sie zum fuffzichstenmal als dekorazjon des nichtssagenden scheißjornalismus gesehen hat, wenn man so eine scheiße wirklich so lange erträgt. Sie zeigen keinen hintergrund, keinen plan, keine absicht, kein gesichertes oder wenigstens mit genug indizjen belegtes wissen, nix. Nur feuer und mord. Immer und immer wieder. Brechende njus zum erbrechen.

Gestern, nachdem mir irgendwelche „adelsexperten“ der scheißjornalisten den ganzen lieben tag lang ihre diversen mutmaßungen über die krebserkrankung einer frau, mit der ich zum glück nix zu tun habe, ausbreiten und mir diesen schwachsinn als expertenwissen verkaufen wollten, kamen dann zum abschluss des tages auch noch die „terrorexperten“ der scheißjornalisten und haben mir ihre beleglos und schnell aus dem arsch gezogenen mutmaßungen zum massenmordanschlag in moskau erklären wollen. Als expertenwissen, versteht sich. Mit der immer deutlich sichtbar dazudrappierten bezeichnung als „experte“, damit ich es auch bemerke, dass es ein experte ist und nicht einfach nur ein astrologe, der ein bisschen njuhsvokabular gelernt hat und fröhlich-wortreich in den gestirnen und seinen vorurteilen herumdeutelt. Ich habe nur gedacht: diese flugs zur hand seienden „adelsexperten“ und diese genau so flugs zur hand seienden „terrorexperten“ kommen doch aus genau der selben schublade der jornalistischen „seriosität“. Nein, nicht aus der gleichen, aus der selben. Falls im lande der dumm- und denglischsprecherys überhaupt noch jemand diesen kleinen unterschied versteht…

Und das alles nur, um werbeplätze zu vermarkten. Und jetzt zwischendurch eine bananenmilch und ein günstiges darlehen für alle und jeden zum endlich mal wieder richtig durchkaufen. Und jetzt wieder feuer und mord für die aufmerksamkeit, dazu gerede, mutmaßungen und die wiederholung eines interwjuhs, das auch nix substanzjelles sagt. Und zwischendurch raider, den pausensnäck. Der heißt jetzt twix. Sonst ändert sich nix.

Stirb, scheißjornalist, stirb! Verrecke, contentindustrie, verrecke!

#Bitteres #Blah #Contentindustrie #Experten #Gewalt #Journalismus #Mord #Mordanschlag #Moskau #Russland #Terror #Zynismus

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Aber der Papagei ist tot. Notdürftig mit einem nicht sofort auffälligen Nagel auf seiner Stange festgenagelt, damit dieser mausetote Zustand nicht das hübsche Bild trübt, aber da bewegt sich nichts mehr. Außer, man stupst ihn an. Aber nicht zu stark, sonst fällt er runter und liegt bunt und tot auf dem Käfigboden. Ansprechen bringt gar nichts. Außer, es wird sehr laut und kommt einem Anstubsen durch Schalldruck gleich. Und ein Papageienförderungsgesetz unserer Bundesregierung hilft auch nicht. | #Blah #Bitteres #BRD

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Seid schlauer als ein Fisch!

Um einen Fisch so zu erklären, was Wasser ist, dass er es auch verstehen kann, muss man ihn einfach mal aus dem Wasser herausnehmen. Meistens hat er danach nicht mehr so viel von seiner Einsicht. Nämliches gilt für viele Menschen, die niemals mehr über das nachdenken, was für sie eine tägliche Selbstverständlichkeit geworden ist.

Seid schlauer als die Fische und bewahrt die Zivilisation vor der Zerstörung! Kultiviert die Intelligenz und wann und wo es immer möglich ist, vor allem die Vernunft!

Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit. | #Bitteres

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Tuch

Die Leute, die „Flagge zeigen“ gegen andere Leute, die andere Flaggen hochhalten, diese Leute und selbstverständlich auch ihre Gegner mit der anderen Flagge, haben ihren Verstand schon längst durch ein von jeder leichten Brise bewegliches Stück Stoff ersetzt und warten nur noch mit teilweise kaum verdrängter Sehnsucht darauf, dass in nicht mehr allzuferner Zeit die Trommeln ihre Beine im zackigen Schritt in die Schlacht steuern, gar feierliche, erhebende Lieder von der Flagge und vom Sieg auf den Lippen.

Niemals werde ich hinter einer wehrlos durch die kalte Luft gezogenen Flagge herlaufen; egal, wie hübsch und bunt sie auch ausschaut, egal, wie harmlos sie auch anmuten mag, egal, wie sympatisch mir die Anliegen der Flaggenschwenker auch erscheinen mögen. Es ist unterhalb der Würde eines intellektuell und empathisch begabten Wesens und es ist — wie jeder Mensch durch Lektüre eines Geschichtsbuches leicht überprüfen kann — immer die Vorstufe davon, dass selbstbestimmtes und verantwortliches Denken und Entscheiden vom rein psychischen, leicht mit einfachen Mitteln anzufachenden Horden- und/oder Schwarmbewusstsein abgelöst wird, so dass jede Individualität und jeder gute Rest im Menschen unter dem inneren Druck des von außen angefachten Sozialtriebes in dunkelste Verstecke entschwindet; so weit, düster und angst, bis letztlich unter dem bunten Leichentuch für die Empathie nur noch das im Lichte des Offensichtlichen verbleibt, was Denkende und Fühlende bestürzen und entsetzen muss, wenn sie davon hören. Wo die Flagge weht, wo die Masse so stolz und treu hinter ihr geht, der nächste Selbstgott von Verführer schon längst bereit zur Stelle steht.

Die Wörter wechseln. Die Farben wechseln. Die Flagge bleibt.

Wer das verändern will und immer noch einen Gedanken in seinen Schädel bekommt, darf nicht einfach das nächste buntgefärbte Tuch hochhalten oder — deutlich bequemer — mit heiligstem Gefühle phrasenskandierend dem nächsten buntgefärbten Tuch in der wohligen, sumpfigen Dummheit hinterhergehen und damit zum Spiegelbild dessen werden, was er überwinden will, denn ein Spiegelbild ist nichts anders als sein seitenverkehrtes Urbild; nichts neues, nichts besseres, nichts erfreulicheres und nichts, wofür sich irgendein Weg lohnte.

#Bitteres #Dummheit #Faschismus #Flagge #Psyche #Spiegelbild | Zweitverwertet von Lumières dans la nuit

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Mehrheit

„Stell dir bitte mal vor“, sagte der Vorübergehende zum Mitmenschen, der so sehr vom vulgäresoterischen Hirnfick des Positiven Denkens gebannt war, dass er, obwohl arm, hungernd und wohnungslos, immer noch seinen irrationalen sonnigen Optimismus in sich trug, „die Politik und der Journalismus fordern beim routinemäßigen Entleeren ihrer Sprechblasen, dass sich die ’schweigende Mehrheit‘ endlich mal zu Worte meldet, aber in Wirklichkeit wäre es schon längst so, dass diese Mehrheit gar nicht mehr schweigt. Es scheint die Zeit gekommen zu sein, in der man gezielt nach Orten suchen sollte, an denen man nicht zufällig im Wege steht, wenn die entfesselte Wut der Bevölkerung sich nach so viel Demütigung, Diebstahl und Lüge die Opfer für ihre Rachegelüste sucht, natürlich nach einem langen Programm der Massenverdummung unter dem Banner ‚Dumm kauft gut‘ inapellabel dumm und deshalb nur von der leicht manipulierbaren eiskalten Psyche gesteuert. Mir wäre es auch lieber gewesen, dass das rechtzeitig in der gut abgesicherten Parallelwelt der Classe politique angekommen wäre, aber ich habe darauf niemals einen Einfluss gehabt, und die darauf einen kleinen Einfluss hätten nehmen können, saßen mehr als ein Vierteljahrhundert lang wohligwarm im Enddarm der Herrschenden und Besitzenden und haben jede Glaubwürdigkeit verloren, sind längst zu dem geworden, was sie kontrollieren sollten“.

#Bitteres #BRD #Gruseliges | Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit.

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Der Demokraten neue Kleider

Würde ein Kind heute in Deutschland, angesichts einer der vielen obszönen Selbstfeiern der „Spitzendemokraten“ aus der Classe politique der BRD so etwas wie „Diese Demokraten sind ja nackt“ in aller Unschuld und Einfalt so laut sagen, dass es einmal über den persönlichen Kommunikationsraum hinausdringt und wahrgenommen wird, dann ist völlig klar, wie dieser Vorfall behandelt würde: Ohne sich auch nur ein Feigenblatt überzuziehen, stellten sich die Nackten in die Talkshows und äußerten ihr Entsetzen über das Missverständnis ihrer doch so fein gewobenen und trageleichten Kleider, die nur ein Feind der Demokratie nicht wahrnehmen könne; forderten Sanktionen und die Entelterung des Kindes, um es durch die Verfrachtung in ein staatskirchlich betriebenes Umerziehungsheim mit Gewalt und Medikamenten aus dem Einfluss seiner offenbar rechtsradikalen Eltern zu befreien; dächten sehr gründlich darüber nach, wie sie ihre politischen Ideen noch besser und für die vielen Kinder noch unentrinnbarer vorschulkindgerecht kommunizieren könnten. Ihre Freunde aus dem politisch-journalistischen Komplex würden uns allen in langen Essays, kürzeren Kommentaren, lustigen Karikaturen und in der sorgfältigen Wortwahl ihrer Alltagsmeldungen klar machen, dass die Nackten gar fein bekleidet sind und setzten aus ihrer langjährigen Erfahrung mit solchen Dingen fest darauf, dass der peinliche Vorfall vom industriell produzierten Strom der immer neueren Neuigkeiten ins kollektive Vergessen gespült wird, so wie etwa die Brechmittelfolter bei Kleinkriminellen nach dem Herzen unseres amtierenden Bundeskanzlers oder der allumfassende Niedergang und die Massenverarmung der Menschen aus der BRD in sechzehn Jahren CDU/CSU-Regierung. Wer aber das Kind gehört hätte und durch den Weg des Offensichtlichen über das Ohr endlich seinen eigenen Augen zu trauen gelernt hätte, wer ebenfalls darauf bestünde, dass die Nackten ja nackt sind, weil man es ja doch sieht, würde zum Spott und zur Verachtung freigegeben, würde zur Zielscheibe ständiger Witze, Anfeindungen und Beleidigungen gemacht, müsste lernen, Bankkontokündigungen, Anzeigen, Rufmordversuche, die Internetzensur seiner Aussagen, Denunziationen und sogar Probleme am Arbeitsplatz zu ertragen, bis er endlich mürbe wird oder persönlich zerstört ist. Und ansonsten liefe in den Parteienoligarchien alles weiter wie gehabt; bigott, armenhasserisch, korrupt, intelligenzverachtend und nackt, oder, um dasselbe in den Worten der Nackten zu sagen, „demokratisch“, „wachstumsorientiert“, „wohlstandssichernd“, „wertebasiert“ und „fortschrittlich“. Dass ihnen kalt ist, könnten sie gar nicht bemerken, denn es ist die Kälte, in der allein sie gedeihen können.

#Bitteres #BRD #Journalismus #Kälte #Parteienoligarchie #Propaganda | Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit.

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Heiterkeit in der Verödung

Ich verfolge das Jammern über die „Verödung der Innenstädte“, weil einige große Kaufhausketten ihre völlig unrentabel gewordenen Verkaufshäuser schließen, ja mit der allerhöchsten Heiterkeit eines Menschen, der für sich selbst nur noch den Tod vor sich sieht und deshalb angesichts der Realsatire gelassen bleiben kann. Jahrzehntelang musste ich mir anschauen, wie die Innenstädte mit vollem politischen Willen und klarer, zielstrebiger Absicht zu Orten umgebaut wurden, die nur noch dem Akt des Einkaufens und damit verbundenen, weiteren Konsumakten gewidmet waren, was hier in Hannover so weit ging, dass vorsätzlich die kostenlosen und zum Einfach-nur-Verweilen einladenden Sitzbänke aus der Innenstadt entfernt wurden, weil das Bild von Armen und Obdachlosen wohl nicht in die politisch gewünschte Konsumstimmung passte; dies wurde ergänzt um eine systematische Vertreibung und Vernichtung „schmuddeliger“ Lokalitäten sowie um eine Entfernung von Musikern und Straßenkünstlern aus der Innenstadt, so dass nach Ladenschluss — der immer weiter in den Abend gelegt wurde — die Stadt nur noch von den unter dem Schutz der Dunkelheit weggekehrten asozialen Müllbergen eines Tages voller Konsum und Fastfoods „bewohnt“ wurde. Denn alle Orte, die Leben hätten geben können; alles Tun, das nicht der Förderung von Kaufakten gewidmet war, wurde zerstört. Jahrzehntelang. Planvoll. Mit aller destruktiver Kreativität. (Unvergessen die zeitweise aufgestellten Sitzbänke, die ein Liegen unmöglich machen sollten, aber auch das Sitzen recht unbequem machten.)

Heute liegen die Obdachlosen im geizig gewährten Schutz draußen an der Fassade des monströsen und nutzlos gewordenen Karstadt-Kaufhauses zwischen Georgstraße und Schillerstraße; ein Bau, der niemals mehr einen Mieter finden wird, weil diese Geschäftmöglichkeit schlicht nicht mehr existiert. Jedenfalls nicht in dem Maße, dass man damit auch nur die Heizkosten und die obszöne Gewerbemiete eines viergeschossigen, ehemaligen Konsumtempels aus Glas und Licht erwirtschaften könnte. Wäre diese albtraumhafte Stadt ein Ort für Menschen, dann würde der ansonsten nutzlose Bau für Menschen geöffnet, die Schutz vor dem Wetter und der Kälte suchen. Diese Stadt soll aber kein Ort für Menschen sein, schon gar nicht in der Innenstadt, sie soll ein Ort fürs Kaufen sein. Die „Verödung“, die so gern beklagt und befürchtet wird, läuft schon seit nahezu vierzig Jahren als politischer Gestaltungswille, und sie geht von einer korrupten Stadtverwaltung aus, die sich einem solchen Vorschlag gewisslich mit dem „Argument“ entziehen würde, dass es ja Geld kostete, Geld für Bewachung und für Reinigung und für provisorische sanitäre Anlagen und für die unvermeidliche und mit üblichem medialen Tamtam befeierte „psychosoziale Betreuung“, die übrigens keine einzige fehlende und für das so genannte „Existenzminimum“ bezahlbare Wohnung schaffte und von keinem Menschen, der sich dieser zum Hohn als „Angebot“ bezeichnet werden würdenden Gehirnwäscheversuche gezwungenermaßen aussetzte und sich noch nicht vollständig das Gehirn weggesoffen hätte, auch nur ansatzweise ernst genommen werden könnte. Da gibt die von grün-roten Menschenfeinden unter Oberbürgermeister Belit Onay regierte Stadt Hannover ihr Geld lieber für Brücken zwischen demnächst begrünten Flachdächern aus (Archivversion); Brücken mitten durch die Stadt, gern finanziell vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen auf Beschluss des Deutschen Bundestages mit noch mehr dummen Staatsgeld gefördert, gern von Journalisten des Madsack-Verlages bejubelt und in den schönsten Bildern ausgemalt: So eine kreative Belebung der Stadt, so visionäre Architekturzeichnungen, so ein schönes Grün! Es wird auch frauenfreundlich, ganz gewiss, die verbleibenden Malls richten sich ja nur noch an den Modeverbrauch der Frauen. Und Parkhäuser gibt es auch, so dass Park und Parken vermählt werden! Was will man mehr?

Immerhin sind es nicht mehr Tunnel wie die Passerelle, vom nicht so gut ausgewaschenen Volksmund damals aus sehr naheliegenden Gründen auch gern als Pisserille bezeichnet, die jetzt in den kranken Köpfen gieriger, korrupter Menschen ausgebrütet werden. Außer vielleicht im Ihmezentrum, wo mit dem Bau der seit vier Jahren geplanten und staatlich absurd hoch subventionierten „Durchtunnelung“ von der Blumenauer Straße zur Ida-Arenhold-Brücke immer noch nicht begonnen wurde, obwohl der Durchgang schon immer existierte und einfach nur etwas ausgebaut werden müsste, ohne dass ein Erfordernis zum Durchtunneln bestünde. Wenigstens wurden schon ein paar hunderttausend Euro Staatsgeld eines kernkorrupten Staates abgeschrieben. Es wird sich schon eine Tasche gefunden haben, dieses Geld hineinzustecken, und eine Hand wäscht die andere.

Abendimpression der Ruine des Ihmezentrums in Hannover-Linden, fotografiert vor acht Jahren

Die inzwischen noch stärker als in diesem acht Jahre alten Foto vom Zerfall geprägte Ruine des Ihmezentrums in Hannover-Linden und der gesamte damit verbundene, strafrechtlich niemals verfolgte Großbetrug durch Unternehmen wie Carlyle und Intown sowie durch windige Bankrotteure wie Lars Windhorst und ihren eifrig architekturgezeichneten und PResseerklärten Visionen vom „Shoppen auf 25.000 Quadratmetern“ gewährt nicht etwa nur einen Blick in die Vergangenheit des Bauens, sie gewährt einen Blick in die Zukunft der gesamten Innenstadt, und das keineswegs nur in Hannover. Wenn man einen Ort vorsätzlich so plant und über Jahrzehnte hinweg so gestaltet, dass er nur noch als umsatzförderliches Umfeld für Kaufhäuser dienen soll, dann bleibt lediglich Verwüstung zurück, wenn die Kaufhäuser verschwinden — und stellenweise dicke Schichten sich jahrelang eklig ansammelnden Taubenkots an einem Unort, um den sich niemand mehr kümmert.

Dies zu bemerken, bedarf es nicht einmal der Weitsicht, nur der Einsicht und des handelsüblichen Verstandes. Um allerdings in schlecht gespieltem Schwachsinn so zu tun, als bemerke man das alles nicht, bedarf es hingegen der Korruption und der kältesten, bis in das Faschistoide gehenden Menschenverachtung, ergänzt um unerbittlichen Armenhass. Und diese Menschenverachtung trägt alle Namen der halbwegs chancenreich zu Wahlen antretenden politischen Parteien sowie ihrer Komplizen im Journalismus und in der Reklame. Leider. Nicht nur in Hannover.

#Innenstadt #Konsumismus #Hannover #Endtexte #Bitteres | Ursprünglich vor beinahe einem Jahr auf Lumières dans la nuit veröffentlicht.

Experimentell
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Erinnert ihr euch noch? An den Schmetterling im Flaggenmeer?

⚠️ Inhaltswarnung: Rückblick auf eine ältere, intelligenzverachtende und übertrieben deutschtümelnde Kackscheiße ⚠️

Vor etwas weniger als zwanzig Jahren haben die professionellen Lügner und Wirtschaftspropagandisten (so genannte »Werber«) im Auftrag der Bertelsmann AG mal ein bisschen in die Portokasse gegriffen und einen groß angelegten, pseudopatriotischen Reklamehirnpflug mit zweiminütigem Fernsehwerbespot und überall großformatig plakatierter Rumdeutscherei unter dem Motto »Du bist Deutschland« in jedes Gehirnchen stanzen wollen. Ich weiß, es tut weh, sich diese dümmlich duselnde Deutschkacke anzuschauen, aber macht es ruhig mal! Ihr könnt ja Pausen dabei machen, damit das Gehirnchen wieder Luft bekommt. Ich muss das auch. Macht es allein schon, um euch daran zu erinnern, wer und was alles dabei war. Das sind schon lustige Leute, die da Vielfalt darstellen sollen, um für Einfalt zu werben. Etwa die Mannheimer Heulboje Xavier Naidoo, damals noch unverbrannt, erfolgreich und als sicherlich gut dafür bezahlter Sympathieträger geeignet. Seitdem ist ja in Sachen »Deutschland« viel geschehen… und beinahe nichts davon ist irgendwie erfreulich oder kann gar Optimismus verbreiten. Ich finde rückblickend, dass meine damalige kleine Vertonung eines Teils des im Original sanft zum Psychogeklimper aus Forest Gump gesprochenen Textes viel besser zur wirklichen Entwicklung passt. Aber ich bin ja auch kein Prominenter, kein Sportler, kein bezahlter Scheißlügn… ähm… Werber und auch kein Presseverleger. Und ich mache es nicht für Geld.

Dass ich davon überzeugt bin, dass der #Faschismus aus der gesellschaftlichen Mitte und nicht von irgendwelchen Rändern der Gesellschaft kommt, dass er also eine in Werten und Wesen tiefbürgerliche Erscheinung ist, habe ich doch sicherlich schon irgendwann einmal erwähnt. Aber vermutlich braucht es noch ein paar Wahlen, bis das jedy bemerken kann, weil selbst die Größtmöglichstkoalition der so genannten »Demokraten« aus einer bevölkerungsfernen Parallelwelt dann kaum noch reicht, um eine Regierung zu bilden. Zum Erschrecken der contentindustriellen Journalisten, die mit ihrer täglichen Arbeit an der Schaffung eines guten Umfeldes für die Reklameplatzvermarktung alles dafür tun, dass es so kommt und sich dazu in die obszöne Pose einer vierten Staatsgewalt schmeißen. Aber die kommen auch schnell unter anderen Verhältnissen zurecht. Rückgrat gibt es ja nicht im Appstore. Ich bin dann bald mal tot.

Ein Verbot der Blaunen wird meiner Meinung nach nicht helfen.

#Blah #Rückblick #Propaganda #Werbung #Bertelsmann #Vor20Jahren #Bitteres

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Meinungsmacher

Umgeben von Menschen, die unerschütterlich daran glauben, dass sie einen schon widerlegten, wenn sie einfach nur immer wieder mit wachsender Lautstärke und steigendem Druck ihre Meinung wiederholen, sind viele doch sehr stumm geworden.

#Bitteres | Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit.

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Hauptsache künstlich… | Was ich als ALT-Text gesetzt hätte, wenn es hier ginge: Mit Stable Diffusion erzeugtes Bild. Vor einem großen Fenster, das den Blick auf eine moderne Großstadt mit grauer, brutalistischer, völlig schmuck- und hoffnungsloser Architektur freigibt, knien einander zugewandt ein kleines Kind und ein größerer, anthropomorpher Roboter und interagieren miteinander. Dazu der Text: Die heute von der »künstlichen Intelligenz« reden, werden morgen die »künstliche Liebe« vorantreiben. | #KI #Bitteres #Dystopie #Menschenverachtung #Faschistoides

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Wovon die Welt voll ist

Die Welt ist voll von Mitläufertypen, die ihr verhungertes Ich in irgendeinem ihnen über dem Weg laufenden „Wir“ auflösen wollen und eiligen Schrittes auf dem Weg zu diesem Ereignis schon ihr Gehirn in der Hand halten, sehr aufmerksam bei ihrer Suche nach der Garderobe, wo sie es für wenig Geld abgeben dürfen.

Das ist die Hauptursache für alle Probleme größerer menschlicher Gesellschaften. Egal, wohin man schaut.

#Bitteres #Dummheit #Psyche | Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit.

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Ich vorhin so:

Für alle, die immer noch ernsthaft daran glauben, dass die kommende Klimakatastrophe politisch aufgehalten wird: Seit wie vielen fucking Jahren versucht die Europäische Union eigentlich schon, diese bescheuerte Uhrenumstellung wieder abzuschaffen? Und da gibt es – im Unterschied zu einer halbwegs wirksamen Klimapolitik – keine großen, geldmächtigen Lobbyismus-Verbände, die sich aus asozialem Eigeninteresse »Nach unserem Profit die Sintflut« dem erklärten politischen Willen in den Weg stellen.

#Blah #Bitteres

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Das Problem der Klimabewegung

Wie kann man erwarten, dass sich Menschen für eine fernere Zukunft interessieren, wenn ebendiese Menschen wegen ihrer zunehmenden und jährlich existenzieller werdenden Verarmung einen Horizont von einem Monat haben, den sie irgendwie durchstehen müssen? Ja, gar nicht so wenige Menschen, von denen übrigens etliche auch in Vollzeit arbeiten und täglich pünktlich zu ihrem Arbeitsplatz kommen müssen, haben sogar nur einen Horizont von einer Woche, die sie irgendwie durchstehen müssen. Die Katastrofe, von der die Klimabewegung spricht, betrifft — durchaus mit den Weltuntergangsprophetien einer Sekte vergleichbar — einen erheblichen Anteil der Menschen objektiv gar nicht; und die persönliche Katastrofe des Lebens ebendieser spielt für die sich selbst abopfernde Klimabewegung überhaupt keine Rolle. Was bei alledem verbleibt, ist das wenig Einsicht und noch weniger Vernunft und Fortschritt fördernde Gefühl gegenseitiger Feindschaft, in der sich Fanatismus nur allzuleicht aufheizt. Der in politischen Parteien institutionalisierte Armenhass wird zum Zement der Verbrennungskultur; die für das politisch gewollte Lohndumping normalisierte moderne Sklaverei der Zeitarbeit und der vorsätzliche perfide Terror der Jobcenter feuert diesen Prozess ständig an. Wer, wie die gesamte Classe politique, das eine angeblich stoppen will, und gegen das andere nichts unternimmt, ist ein Lügner und Heuchler; wer jedoch als (meist grüner) Politiker oder Journalist beides gegeneinander ausspielt, ist ein offen menschenfeindlich gesinnter Propagandist. Bei Fortsetzung dieses Prozesses, der zurzeit über die Gesellschaft abläuft, prophezeie ich Wahlergebnisse der AFD (oder einer anderen in Zukunft kommenden, aber nicht inhaltlich anderen Partei), die proportional mit der Durchschnittstemperatur der Erde steigen.

Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit. | #Armenhass #Armut #Bitteres #Klima #Verbrennungskultur