#herrschaft

elijahu@pod.geraspora.de

Die Kompetenten

Der Gewalttäter oder die Gewalttäterin an der staatlich eingerichteten Gewaltschaltstelle des Staates würde sich niemals selbst für gewalttätig und kalt halten — denn er oder sie ist doch nur gewaltkompetent und tut jede Tat rechtsstaatlich, gesetzestreu und wohlbesoldet im höheren Auftrag. Damals wie heute. Und wenn es nicht beendet wird, dann auch wie morgen, übermorgen und bis zur Rückkehr der offenen Barbarei, mit der jetzt schon etliche zu Opfern der Gewalt gemachte Menschen regelrechte Erlösungshoffnungen zu verbinden scheinen, ohne zu bemerken, dass sich in solcher Hoffnung nur ein völlig unmaskiertes Spiegelbild der selbst erlebten Gewalt zeigt.

#Barbarei #Bitteres #BRD #Faschismus #Gewalt #Herrschaft #Kompetenz #Schreibtischtäter #Verwaltung | Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #protest #klimaschutz #polizeigewalt #diegruenen #rwe #kapitalismus #herrschaft #pr

"Die Klimaschützer, die am Samstag noch einmal in grosser Zahl demonstriert haben, könnten an Lützerath eine Menge lernen. Über ihre eigene Rolle als Wähler_innen in einer Demokratie zum Beispiel, deren grüne Repräsentanten keinen Zweifel daran lassen, dass sie die deutsche Staatsräson und die Interessen ihrer Profiteure mit aller (Polizei)Gewalt durchzusetzen bereit sind. Darüber, dass grüner Kapitalismus eben grüner Kapitalismus und grüne Herrschaft vor allem Herrschaft in grün ist. Dafür müssten sie sich allerdings zunächst von ihrem Lieblings-Gedanken verabschieden, dass es sich ein ums andere Mal um staatliches Versagen handelt, wenn ihre Anliegen unter die Räder ihrer geliebten Herrschaft kommen..."

olladij@diaspora.permutationsofchaos.com

Die wirkliche #Geschichte der kapitalistischen Epoche verlief freilich weitaus weniger rosig und #Wissenschaft und #Technologie spielten eine äußerst zwielichtige Rolle in ihr. Eingespannt in das System der Plusmacherei gaben sie die Mittel zu einem Zweck her, der weitaus profaner war als die aufklärerische Idee einer universellen Vervollkommnung der Menschheit. Wie #Marx im #Kapital ausführlich zeigt, bietet jede Verbesserung der Maschinerie der Eigentümerklasse neue Mittel zur effizienteren Ausplünderung und Beherrschung der Arbeiterinnen im Produktionsprozess. Wenn er von technischem #Fortschritt spricht, dann durchweg mit polemischer Schlagseite. So heißt es etwa mit Bezug auf die #Landwirtschaft, »jeder Fortschritt der kapitalistischen Agrikultur ist nicht nur ein Fortschritt in der Kunst, den Arbeiter, sondern zugleich in der Kunst, den Boden zu berauben, jeder Fortschritt in Steigerung seiner Fruchtbarkeit für eine gegebne Zeitfrist zugleich ein Fortschritt im Ruin der dauernden Quellen dieser Fruchtbarkeit.«
Friedrich #Engels warnte daher hellsichtig vor der Selbstbeglückwünschung der #Zivilisation angesichts einer augenscheinlich immer festeren Beherrschung der #Natur. Denn diese #Herrschaft stellt sich auf lange Sicht häufig als trügerisch heraus, wenn die nichtintendierten Folgen bestimmter technologischer Innovationen zu Tage treten, wie wir es derzeit in der #Klima|katastrophe erleben: »Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unsern menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen Sieg rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen, auf die wir gerechnet, aber in zweiter und dritter Linie hat er ganz andre, unvorhergesehene Wirkungen, die nur zu oft jene ersten Folgen wieder aufheben.«

https://versorgerin.stwst.at/artikel/08-2022/himmlische-mullabfuhr #utopie #kapitalismus #arbeit #geoingineering #stevejobs #elonmusk

olladij@diaspora.permutationsofchaos.com

Abolitionist*innen würden sagen, dass Polizeigewalt, die #Gewalt karzeraler Regime sowie Grenzgewalt gar nicht unabhängig von race zu denken sind. Race ist demnach ein zentraler Teil nicht nur der Legitimationsnarrative dieser Institutionen, sondern auch der tatsächlichen Funktionsweisen. Demnach muss dieser Faktor immer mitgedacht werden. Wenn man das nicht macht, dann verpasst man ein wichtiges Element der Macht- und #Herrschaft|slogiken. Besonders spannend ist meiner Meinung nach daran, dass der #Abolitionismus diese komplett bescheuerte Gegenüberstellung von #Klassenkampf versus #Identitätspolitik aufbricht, wie man sie in vielen linken Debatten zurzeit beobachten kann. Abolitionismus geht ganz selbstverständlich davon aus, dass die Kategorien von #class, #race, #gender und anderen Unterdrückungsmechanismen integral zusammengehören und sie nicht erst im Nachhinein miteinander addiert werden müssen. Deshalb ist es auch ein wenig irreführend, wenn man den Abolitionismus jetzt nur auf race abstellt, weil dieser immer schon die Kombination mindestens aus Klassenposition und Gender mitdenkt. Betrachtet man beispielsweise die Praxis der Inhaftierung, wird offensichtlich, dass die Einsperrung fast ausschließlich arme Menschen betrifft und deswegen wesentlich auch eine Klassenfrage ist. Außerdem ist für den Abolitionismus klar, dass die Auswirkungen von Inhaftierung nicht an den Gefängnismauern aufhören – auch wenn weitaus weniger #Frauen eingesperrt sind als Männer, hat das Gefängnissystem Auswirkungen auf das Leben von Frauen, weil diese die Hauptarbeit in den zurückgelassenen Communities machen.

https://www.philomag.de/artikel/was-ist-abolitionismus-herr-loick #polizei #gewalt #gefängnis #arbeit #ausbeutung #gesellschaft #frontex #migration #rassismus #feminismus #usa #brd #europa #militarismus #krieg #blm #waffen

markusm@diasp.de

“Der religiöse Glaube an die Autorität zielt deshalb auf die Versklavung des Geistes. Er lehrt die Menschen, dass es moralisch und gut sei, ihre Zeit, ihre Energie, ihr Eigentum, ihre Freiheit und ihre Selbstbestimmung einer herrschenden Klasse zu übergeben. Die Versklavung des Geistes macht die Versklavung des Körpers unnötig.”

Laken Rose

#Herrschaft #Freiheit #Staat #Politik #Menschen #Anarchismus

olladij_tudajev@joindiaspora.com

Buchbesprechung: Revolutionärer Feminismus
Es ist ja keineswegs so, dass der #Feminismus überholt wäre, weil er sein Ziel erreicht hat. Im Gegenteil. Oder ist etwa die „abolition of #gender“ eingetreten? Leben wir in einer Gesellschaft, in der das biologische #Geschlecht eines Menschen keine gesellschaftliche Bedeutung mehr hat? Nein, sondern wir leben im Gegenteil in einer #Gesellschaft, die sich das gegen alle Evidenz einreden muss; deren ganzes Selbstverständnis daran hängt, so zu tun. Dass das schreiend unwahr ist, wird überall gespürt; um so erbitterter muss es verdrängt werden, am meisten unter den jüngeren, die es nicht mehr anders kennen. Und wir sehen die Formen, in denen diese Verdrängung versucht wird und in denen sie notwendig scheitert, jeden Tag greller um uns.
Der #Queerfeminismus ist ein Ausdruck dieser verrückten Lage. Er selbst scheint mir nicht, wie Jeffreys meint, einfach ein Wiedergänger des liberalen Feminismus zu sein. Es ist dazu zuviel von dem älteren lesbischen Feminismus auf ihn übergegangen, durch dessen Niedergang hindurch, auch wenn beide Seiten es nicht wahrhaben wollen; er ist der Rumpf, der nach der Implosion übrigblieb, wenn auch alliiert mit einigen anderen Tendenzen; es ist gewissermassen die Gründung und Selbständigkeit des lesbischen Feminismus rückgängig gemacht worden, und sein Anschluss an den revolutionären Feminismus.
Der Queerfeminismus ist weniger eine Strömung als eine Ansammlung von Widersprüchen, ein Bündel widerstreitender Tendenzen, die es vielleicht nur miteinander aushalten, weil die richtige politische Spannung fehlt. Zusammenzuhalten scheint ihn zunehmend das Denken in Identitäten. Der Widerspruch darin ist erst langsam sichtbar geworden. Er ist heute selbst in seiner letzten #Krise; er hat sich zunehmend die Möglichkeit verstellt, dass darüber überhaupt gesprochen wird, wie man geworden ist, was man ist. Das aber ist die erste Arbeit des Feminismus. Man kann nicht verstehen, wenn man nicht hinterfragen kann. Und eine Bewegung, die sich selbst nicht mehr verstehen kann, kann sich auch nicht behaupten. Sie wird den Platz räumen müssen gegen eine andere, die es kann. Reden wir also von der Wiederaufnahme des revolutionären Feminismus.

https://dasgrossethier.noblogs.org/2022/01/buchbesprechung-revolutionaerer-feminismus/ #revolution #sexualität #marcuse #psychoanalyse #arbeit #herrschaft #frauen #pornografie #liberalismus #gleichheit #identität #kritik #linke #debord #diversität #sozialdemokratie #gewalt #rassismus

olladij_tudajev@joindiaspora.com

Fallstricke der #Emanzipation. Autoritäres und Regressives in der Linken gestern und heute. Alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist. Besser lassen sich Anspruch und Programm menschlicher Emanzipation nicht auf den Punkt bringen. Wenn der Begriff Links Sinn hat, dann diesen. Oft sehen linke #Theorie und #Praxis jedoch ganz anders aus. Was längst überwunden sein sollte, lebt auch in vielen linken und linksradikalen Strukturen und Denkweisen fort: Die #Herrschaft von Zwangsgemeinschaften und von Menschen über andere Menschen. Was unterscheidet #Kapitalismus|kritik von antikapitalistischem Ressentiment? Welche Mindestanforderungen müssen emanzipatorische Bewegungen erfüllen? https://www.mixcloud.com/red-q-read/quergelesen-211221/
#marx #bakunin #lenin #kritik #linke #gewalt #dath #podcast #antifa #ddr #faschismus #islam #antisemitismus

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #wissenschaft #herrschaft #ausnamezustand #ausgangssperren #aerosole #corona #covid19

"Wissenschaftlichkeit als solche ist niemals schon eine Garantie für die Wahrheit, und erst recht nicht in einer Situation, wo die Wahrheit so sehr gegen die Tatsachen spricht und hinter den Tatsachen liegt wie heute«

  • Herbert Marcuse 1937 in seiner Schrift »Philosophie und kritische Theorie«

Wo fliegen sie denn, die Aerosole?

Was als wissenschaftlich gilt, legt nicht allein die Wissenschaft fest

Wie hält man’s mit der Wissenschaft? Die Frage stellt sich zurzeit immer wieder. So gehören die Ausgangssperren zwischen 22 und 5 Uhr zu den umstrittensten Elementen des neuen Infektionsschutzgesetz. Dass man schon von einer Liberalisierung spricht, weil der Beginn der Maßnahme um eine Stunde nach hinten verschoben wurde, ist ein Witz. Denn die mangelnde Wissenschaftlichkeit selbst müsste im Mittelpunkt der Kritik stehen. Schließlich haben fünf Aerosolforscher*innen in einem Offenen Brief auf folgenden Konsens innerhalb der Wissenschaft hingewiesen: »Die Übertragung der Sars-CoV-2 Viren findet fast ausnahmslos in Innenräumen statt. Übertragungen im Freien sind äußerst selten und führen nie zu ›Clusterinfektionen‹, wie das in Innenräumen zu beobachten ist.«

Die Forscherinnen monierten bereits am 11. April, dass die öffentliche Debatte immer noch nicht den wissenschaftlichen Erkenntnisstand abbilde. Viele Bürgerinnen hätten falsche Vorstellungen über das Ansteckungspotenzial des Virus und seien der Meinung, dass es gefährlich sei, sich im Freien aufzuhalten. Die Verfasser*innen des Briefs benennen als eine Ursache dieser Fehlwahrnehmung die Berichterstattung über die von der Politik getroffenen Maßnahmen. Sie zählen dann einige der Maßnahmen auf, die aus ihrer wissenschaftlichen Sicht nicht vertretbar sind: das Verbot von Treffen in Parks, die Abriegelung von Innenstädten und Ausflugszielen für den Publikumsverkehr, die Sperrungen von Flussufern in zahlreichen Städten. Und sie warnen vor weiteren in ihren Augen falschen Politikmaßnahmen.

»Auch die aktuell diskutierten Ausgangssperren müssen in diese Aufzählung irreführender Kommunikation aufgenommen werden. Wir teilen das Ziel einer Reduzierung problematischer Kontakte in Innenräumen, aber die Ausgangssperren versprechen mehr als sie halten können.« Damit formulieren die Aerosolforscherinnen ein Ziel, das linke Gegnerinnen der Ausgangssperren in den vergangenen Tagen in vielen Städten mit Protesten unter dem Motto »Schließt Fabriken, nicht Parks« zum Ausdruck gebracht haben. »Wir lassen uns nicht von der Regierung nachts einsperren, während wir tagsüber weiter zur Arbeit gezwungen werden, um für die Profite der Unternehmen zu schuften«, heißt es in einem Aufruf der Antinationalen Gruppe Bielefeld. Sie hören einfach auf die Wissenschaft, könnte man sagen - wenn dieser Satz nicht längst zu einer Floskel verkommen wäre, um die Zumutungen einer bestimmten Politik zu rechtfertigen.

Der Umgang mit den Aerosolforscher*innen, deren Brief weitgehend ignoriert und von dem sonst so wissenschaftstreuen Karl Lauterbach als bloße Meinungsäußerung abgetan wurde, macht den instrumentellen Umgang der Politik mit der Wissenschaft deutlich. »Wissenschaftlichkeit als solche ist niemals schon eine Garantie für die Wahrheit, und erst recht nicht in einer Situation, wo die Wahrheit so sehr gegen die Tatsachen spricht und hinter den Tatsachen liegt wie heute«, warnte der Philosoph Herbert Marcuse 1937 in seiner Schrift »Philosophie und kritische Theorie«. Das war weder damals noch ist es heute ein Plädoyer für die Abkehr von der Wissenschaft, wie es sich im Irrationalismus von großen Teilen der Querdenken-Bewegung beobachten lässt.

… Linke sollten erkennen, dass Wissenschaft nicht unabhängig von Herrschaftsverhältnissen ist. An denen immerhin liegt es, dass weiterhin gänzlich unwissenschaftlich Parks und Flussufer gesperrt werden, während Fabriken offen bleiben sollen.