#gläubiger

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23.05.2023 USA erreichen nächste Woche die Schuldenobergrenze

31.341.547.436.110 $ Schulden

Das ist nicht die Telefonnummer des US Finanzministers, sondern der Schuldenstand der US Notenbank vor wenigen Tagen. Über die weltweiten Schulden von mehr als 300 Billionen hatten wir kürzlich berichtet. Mehr als 10% davon hat also die USA gemacht - pro durchschnittlichem Haushalt sind das mehr als 237.000 $. Theoretisch müssten die US Bürger also damit rechnen, dass ihnen ihr Haus einfach weggepfändet wird.

Warum ist das gerade wichtig?

Anlass des Medieninteresses an diesen unglaublich hohen Zahlen ist wieder einmal der Streit im US Kongress, ob die Schuldenobergrenze angehoben werden darf. Dabei spielen sich die Republikaner als Hüter der Geldstabilität auf, während die Demokraten mehr Schulden machen wollen.

Sparsamkeit wäre angesagt, wenn es um den Rüstungshaushalt von mehr als 1 Billion US $ pro Jahr gehen würde. Die Republikaner dringen aber auf Kürzungen bei den Renten und Sozialprogrammen. Und Medicare, eine allgemeine Gesundheitsversorgung bekämpfen sie sowieso bis auf das Blut der Betroffenen.

Wird bis zum 1. Juni keine Erhöhung der Schuldenobergrenze von derzeit 31,4 Billionen Dollar vereinbart, so droht ein Zahlungsausfall der USA. Dieser lässt sich durch Einfrieren der Gehaltszahlungen öffentlicher Bediensteter und der Sozialprogramme noch um einige Wochen strecken. Danach droht ein wirtschaftlicher Abschwung, weil auch die Ratingagenturen die USA in der Kreditwürdigkeit herabstufen, wie es bereits 2011 geschah.

Rien ne va plus

Auf dem Konto des US-Finanzministerium bei der US-Notenbank ist derzeit noch ein Guthaben von 155 Milliarden Dollar. Ist dieses Geld verbraucht, ... so ist Präsident Biden pleite. Das ist natürlich nicht das Ende der Biden Regierung, aber es bietet sich für die Opposition wieder einmal die Gelegenheit die Regierung vorzuführen und die Gefahr, dass es dabei zu einem "Unfall" kommt, weil das Kapital "ein scheues Reh" ist. Kleine Turbulenzen können sich schnell zu einer Finanzkrise in der (westlichen) Welt ausdehnen (s. die im verlinkten nzz.ch Artikel beschriebenen Szenarien).

Und die Folgen einer solchen (völlig unnötigen) Krise wird wieder, wie 2008 vor allem die Länder des globalen Südens treffen. "Die Anzahl der Hungernden weltweit stieg [in der Folge der Finanzkrise 2008] um 75 Millionen", schreibt die Bundeszentrale für politische Bildung.

Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-schuldenstreit-100.html
und https://www.nzz.ch/finanzen/drohender-zahlungsausfall-stehen-die-usa-vor-dem-staatsbankrott-ld.1738719
Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3uc
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aktionfsa@diasp.eu

14.07.2021 KI untersucht Schuldnertypen

Schuldeneintreiber gehen "neue Wege"

750 Inkasso-Firmen sind in Deutschland mit ungefähr 20 Millionen Fällen nichtbezahlter Rechnungen pro Jahr, "erfolgreich" tätig, d.h. es gibt genug säumige Zahler, die mit mehr oder weniger netter Ansprache und entsprechenden Geldforderungen zum Bezahlen gebracht werden sollen.

Wir hatten vor einiger Zeit über die Absichten der Schufa berichtet, auch die Kontobewegungen der Menschen zu kontrollieren, um besser einschätzen zu können, wer was bezahlen könnte und würde (Hände weg von unseren Konten! ). Nach Protesten ist das Projekt nun vorerst gestoppt worden.

Aber auch die anderen 750 Inkasso-Firmen wollen gern mehr über ihre Kunden wissen und nutzen dafür Programme der künstlichen Intelligenz (KI). Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) fasst die Aufgabe in der Welt so zusammen "KI und Algorithmen können sinnvoll sein, um über neue, individualisierte Wege der Ansprache die Erfolgsquoten zu erhöhen und gleichzeitig das Image der Branche zu verbessern".

Es wird von der KI mal wieder erwartet die Eier-legende-Wollmilch-Sau zu sein. Einen ersten Schritt können die Firmen als erledigt betrachten. Das ist eine Erweiterung der Typisierung ihrer "Kunden".

So unterschieden sie bisher vier Persönlichkeitsprofile, die KI definierte ihnen 16 verschiedene Typen mit einer größeren Anzahl zu beachtender Parameter, wie zum Beispiel der Organisationsgrad der Finanzen und das emotionale Verhalten. Die bekannten Typen sind

  • DICE-Typen, sehr schwierig, weil uneinsichtig, insolvent, chaotisch und emotional,
  • WACE-Typen, willig, zahlungsfähig, chaotisch und emotional,
  • WAOR-Typen, willig, zahlungsfähig, organisiert und rational,
  • ...

Die genauen Unterteilungen will die Branche lieber für sich behalten. Nun soll die KI Ratschläge ausarbeiten, wie man die verschiedenen Typen angeht, um sie zum Zahlen zu bewegen, was bei insolventen "Kunden" schwierig sein könnte.

Die Antworten der KI sind teils banal, wie "DICE-Typen sollten möglichst zur Mittagszeit angesprochen werden" und legen die Tonalität der Ansprache, den Zeitpunkt, die Frequenz, Stilistik, den Kommunikationskanal vom klassischen Brief über Mails bis hin zu WhatsApp-Nachrichten für den jeweiligen Typ fest.

Drei Psychologen, die man für einen Monat mit dieser Aufgabe betreut, hätten wahrscheinlich die gleichen Erkenntnisse gebracht und wären um einiges günstiger gewesen - aber KI ist gerade in.

Mehr dazu bei https://www.welt.de/wirtschaft/article232372629/Schuldeneintreiber-Inkasso-Unternehmen-setzen-auf-kuenstliche-Intelligenz.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7704-20210714-ki-untersucht-schuldnertypen.htm
Link im Tor-Netzwerk: nnksciarbrfsg3ud.onion/de/articles/7704-20210714-ki-untersucht-schuldnertypen.htm
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