#pflegenotstand

spektrum@anonsys.net

In Pflege, Kliniken und Praxen arbeitende Frauen leiden häufiger als ihre männlichen Kollegen unter chronischem Stress und haben ein hohes Burnout-Risiko.

In Pflege, Kliniken und Praxen arbeitende Frauen leiden häufiger als ihre männlichen Kollegen unter chronischem Stress und haben ein hohes Burnout-Risiko.#Burnout #Pflege #Pflegenotstand #Geschlechterungleicheit #ChronischerStress #Medizin
Gesundheitsberufe: Frauen zwischen Pflicht und Erschöpfung

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #gesundheit #pflegenotstand

Schon 2012 schnitt die Bundesrepublik in der internationalen Vergleichsstudie RN4CAST unter den Industrieländern bei den Personalschlüsseln besonders schlecht ab: Während eine Pflegekraft in den Niederlanden im Schnitt sieben Patienten versorgen musste, waren es in Deutschland dreizehn. Nachdem das Thema – unter anderem durch erste Streikbewegungen für mehr Personal an der Berliner Charité oder im Saarland – stärker in den Fokus rückte, reagierte Jens Spahn (CDU) 2018 mit der Verordnung über Pflegepersonaluntergrenzen. Wie von vielen damals befürchtet, hat sich die Situation seither aber nicht verbessert, durch den Zuschnitt des Gesetzes teilweise sogar noch verschärft. Dabei beziehen sich diese Zahlen des Mangels nur auf die Krankenhäuser und dort nur auf die Pflege: Die vielen nicht-pflegerischen Tätigkeiten, die für den Klinikbetrieb essenziell sind – Reinigung, Transport, Labor, Therapeutinnen –, sind noch gar nicht berücksichtigt. Noch dramatischer wird das Gesamtbild, wenn auch ambulante Pflege und Heimpflege hinzugenommen werden: Dann fehlen laut Deutschem Pflegerat 200.000 Pflegestellen, bis 2030 könnten es eine halbe Million sein. „Es ist so ähnlich wie beim Klimawandel. Man sieht die Katastrophe kommen, aber man reagiert nicht ausreichend.“

Einer der bekanntesten Slogans bei Krankenhausstreiks lautet: „Nicht der Streik gefährdet die Patienten, sondern der Normalzustand“. Der Spruch ist schon viel älter als das Coronavirus. Die viel beschworene „Rückkehr zur Normalität“ bezieht sich im Gesundheitswesen auf einen Zustand, der bereits hochgefährlich war. Denn: Die Bundesregierung mag einen Plan haben, um aus den Corona-Maßnahmen herauszukommen. Einen Plan, den Pflegenotstand zu beenden, verweigert sie weiterhin.

kurt@pod.thing.org

In der #Ohrenklinik wegen nem Termin angerufen. Antwort: "Wir vergeben derzeit nur Termine an Tumore. Sind zu voll wegen Corona." Okay. So sieht das also aus, "Corona ist nur ne Grippe", alles klar. Bin mal gespannt was rauskommt wenn da Bilanz gezogen wird. Wie viele Leute später Probleme haben werden, weil sie jetzt wegen Ungeimpften mit schweren Verläufen nicht behandelt werden können.

#corona #pflegenotstand

kaos@nerdpol.ch

Einmal quer durch die Ärzt:innen- und Pfleger:innen-Rants auf Twitter gelesen, und das sieht echt nicht gut aus.

Nachtdienste ab heute unbesetzt. Das Team hat aufgehört, rum zu telefonieren, es bringt nämlich nichts mehr.
Die Station ist natürlich voll belegt, trotz Unterbesetzung sein Wochen wurde kein einziges Bett gesperrt.
#COVID19 hat gewonnen, ich gebe langsam auf.
https://twitter.com/witta/status/1472846616520450052

[...] Der Kollege, der dabei ist, lacht, als er mich da sitzen und essen sieht. Er sagt: "Was tust du denn hier? Ich habe dich noch gar nicht anrufen können. Dieser Patient ist ein Notfall für die Herzchirurgie."
Ich: "Mach keine Witze. Mir ist nicht zum lachen. Wir operieren

schon einen Notfall und ich muss mit einem Patienten im CT nochmal zurück in den Saal."
Er: "Das ist kein Witz. Der muss sofort in euren Saal"
Ich: "Das kann nicht sein. Wer hat den Patienten angenommen? Wir haben keinen Saal. Keinen weiteres Team. Nichts."
Er: "Die Neurologen.
[...]

https://twitter.com/Lam3th/status/1472694400367181824

Es wurde hier grade noch eine Station zu gemacht - kein Personal
Ich will ja keine Panik verbreiten aber die #pflexit e werden uns noch ordentlich auf die Füsse fallen

https://twitter.com/antifa_nurse/status/1472881038074523649

Guten Morgen.
Die Bereichsleitung der Intensivstation hat die Pflegedienstleitung gerade davon in Kenntnis gesetzt, dass sie nicht mehr - wie bisher - täglich mehrere Stunden Kolleg*innen hinterher telefoniert um offene Dienste zu besetzen.
Es bringt nämlich nichts mehr.
[...]
Es ist einfach niemand der da ist, der einspringen könnte.
Also werden jetzt Patient*innen verlegt und dann machen wir die Zimmer zu.

[...]
https://twitter.com/narkosedoc/status/1472817616951599107

#pandemie #viertewelle #pflegenotstand

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #gesundheit #pandemie #covid19 #pflege #pflegenotstand #partizipation #expertinnen

„Wir können die Versorgung der Menschen nicht mehr gewährleisten. Bekanntlich ist das auch in Nicht-Corona-Zeiten oftmals der Fall. Damit ein Mindestmaß gewährleistet ist, hat man in einigen Bereichen Personalmindestzahlen festgelegt. Das fand zwar immer unsere Kritik und doch war es irgendwo tatsächlich ein Stoppschild für die totale Katastrophe. Auch diese Maßnahme führet dazu, dass es weniger Intensivbetten gibt. Wie löst man nun aktuell erneut das Problem? Der Gemeinsame Bundesausschuss er setzt einfach alle Qualitätssicherungsmaßnahmen außer Kraft¹. Ohne Qualität sind wir dann auch nicht überlastet. Am besten wäre, wir schließen alle Krankenhäuser, dann haben wir auch keine Versorgungsprobleme mehr. Wir versorgen einfach Niemanden.“

  • Mitteilung von Michael Quetting, ver.di-Pflegebeauftragter (Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland – Fachbereich 03), vom 3.12.2021 (per e-mail)

¹ Angesichts der pandemischen Lage hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Maßnahmen der Qualitätssicherung erneut außer Kraft gesetzt. t. Bis Ende März können Krankenhäuser von der Mindestausstattung mit Pflegefachkräften bei bestimmten Behandlungen abweichen. Es wird bis zu diesem Zeitpunkt in den Krankenhäusern auch auf bestimmte Kontrollen durch den Medizinischen Dienst verzichtet. Bei bestimmten Behandlungen können Krankenhäuser jetzt von den Mindestvorgaben für die Ausstattung und den Einsatz von Pflegefachkräften sowie für die ärztliche wie pflegerische Weiterbildung abweichen.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #gesundheit #pandemie #covid19 #pflege #pflegenotstand #partizipation #expertinnen

“… Nun steht der Expertenrat der Ampel, der im Corona-Desaster die Regierung beraten soll. Nötig wird er, so verstehe ich das, weil die Inzidenzen steigen, aber kaum noch Pflegende vorhanden sind. Noch immer nennt man diesen Zustand „freie Betten“, obwohl es genügend Betten, aber keine Pflegenden für die Menschen in diesen Betten gibt, die sich deshalb in diese Möbelstücke nicht legen können. Noch immer also da selbe Wording. Pflege bleibt „das Ding“. Der Expertenrat besteht aus einer interdisziplinären Creme de la Creme der Wissenschaft. Virologen, Psychologen und einem Landrat, der sich darauf freut, „seine Kompetenzen einbringen zu können“, von denen unklar ist, was sie beinhalten.

Gefreut, Expertise mitzubringen, wenn es darum geht, über ein Desaster zu reden, das sich ohne Zweifel auch als Corona-Pflege-Desaster benennen lässt, hätte sich die Pflege. Immerhin geht es um sie, um Themen, die ihren Arbeitsbereich betreffen. Beratung der Regierung täte Not, weil die in den letzten Wochen mehrfach unter Beweis gestellt hat, dass sie nicht weiß, was Pflege ist, wer in Altenheimen pflegt und was sie kann. Impfen zum Beispiel. Aber das soll sie nicht. Aber sie ist nicht vertreten. Sie ist nicht vertreten, obwohl im Wahlkampf alle was von Pflege stärken, Systemrelevanz, Veränderungen und hochundheilig Verbesserungen versprochen hatten. Aber das war halt im Wahlkampf und wie wir alle wissen, hat der mit der Realität nicht viel zu tun. Pflege ist nicht vertreten, weil man sich angewöhnt hat, über die Pflege zu reden, anstatt mit. Zwar befürwortet man Kammern, aber auch die sitzen nicht am Tisch. Zwar befürwortet man den DPR und unterstützt ihn monetär, aber sagen soll er lieber nichts.

In anderen Ländern ist Pflege mit in den Krisenstäben vertreten. Aber nicht in diesem Land, wo man den Berufsethos bemüht, um Durchhalteparolen zu generieren. Die Botschaft ist simpel. Man hat ja gerade erst die Freiheit der Körper der Pflegenden ausgesetzt (Impfen) obwohl man gar nicht so genau weiß, über wie viele man da redet. Man hat auch einen Bonus versprochen, von dem man nicht so genau weiß, was, wieviel, an wen und wann („Das will wohlüberlegt sein“). Von politischer Partizipation war nie die Rede. Es ist freilich auch einfacher, die Pflege außenvor zu lassen im Beratungsprozess. Nachher würde man etwas über die eigene fatale Struktur und die Systemschwächen lernen. Und das verweigert man ja seit Jahrzehnten. Nachher würden die Leute in diesem Land noch wahrnehmen, dass das mit der Systemrelevanz keine Worthülse war, auch, wenn man sie meinte. Und am Ende rausfinden, dass die wirklich etwas können. Da lässt man sie lieber daheim. Wo sie keinen Schaden anrichten kann. Freilich, genau wegen der mangelnden Wertschätzung, der Nichtwahrnehmung, dem Verfügen und dem Ausbeuten, wegen politischen Versprechungen, die nie eingehalten wurden und wegen Überlastung kündigen gerade viele den Job...”