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01.08.2023 Gibt die EU Kommission klein bei?

Zugriff auf unsere biometrischen Daten durch die US-Polizei?

Wenn sich die EU, allen voran der EuGH so kleinlich haben und den USA ständig verbieten wollen auf die Daten der EU Bürger zuzugreifen - und zwar egal ob das Abkommen dazu Safe Harbor oder Privacy Shield heißt - dann vereinbaren die USA die Weitergabe der Daten einfach mit jedem Staat in der EU einzeln.

Wie netzpoliti.org schreibt, wollen US-Behörden Fingerabdrücke und Gesichtsbilder in insgesamt 40 Staaten abfragen, die meisten davon in Europa. "Um einem Flickenteppich zu vermeiden" will sich nun die EU Kommission doch zu dem Deal hinreißen lassen.

Damit ihre Bürger:innen zu geschäftlichen oder touristischen Zwecken für maximal drei Monate ohne Visum in die USA einreisen dürfen - so sieht es das "Visa Waiver Program" (VWP) der US-Regierung vor - müssen die Polizeien im Rahmen eines „Enhanced Border Security Partnership“ (EBSP) Zugang zu ihren Biometrie-Datenbanken für Fingerabdrücke und biometrische Fotos gewähren.

Selbst netzpolitik.org stellt erstaunt fest: "Ein solcher Direktzugriff aus dem Ausland ist selbst unter befreundeten Geheimdiensten unüblich." Damit würden die USA nach mehr als 10-jährigem Bemühen letztendlich doch ihren Willen durchsetzen.

Außerdem würde das Verfahren den 1997 geschlossenen Vertrag von Amsterdam zur EU-Visapolitik verletzen. Danach müssen alle EU-Bürger, egal aus welchem Staat sie kommen, gleich behandelt werden. Da Bürgern aus Bulgarien, Rumänien und Zypern aber die Teilnahme am visafreien Reisen in die USA weiterhin verwehrt sein soll, werden diese drei Staaten benachteiligt.

Zu diesen rechtlichen Verletzungen kommt noch der schale Beigeschmack, dass diie „Enhanced Border Security Partnership“ nicht auf Gegenseitigkeit beruht, denn der direkte Zugriff deutscher Behörden auf die entsprechenden Daten von US Bürgern soll erst 2027 in die Diskussion einbezogen werden. Flüchtlingsorganisationen befürchten auch, dass die Abfragen der sensiblen Daten für Asylverfahren genutzt werden können.

Formal muss die EU Kommission erst einmal einen Auftrag für Verhandlungen von den EU Staaten zu diesem Thema bekommen, doch der Druck dazu wird von den USA aufgebaut.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2023/alleingang-in-bruessel-eu-kommission-prueft-zugriff-auf-biometriedaten-durch-us-polizei/
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30.05.2023 KI fälscht Stimmen

KI kann Stimmen recht genau nachmachen

Es gibt immer noch Menschen, die sich darauf verlassen, dass ihre biometrisch eindeutigen Merkmale so sicher sind, dass sie damit ihr Handy, das Auto oder die Haustür entsperren. Davor haben wir schon gewarnt als die Fähigkeiten künstlicher Intelligenz (KI) noch sehr bescheiden waren.

Inzwischen rappt eine KI wie Enimen und bringt dabei rassistische Texte hervor und Emma Watson, die brave Mitschülerin von Harry Potter liest angeblich aus Hitlers "Mein Kampf" vor. "Das waren noch Zeiten, als Tech-Vordenker die Voice-Revolution ausriefen und die Stimme zum fälschungssicheren Passwort erklärten" ... "Mithilfe von KI kann heute jeder Songs schreiben und Stimmen klonen. Algorithmen erkennen in Audiodateien spezifische Stimmcharakteristika und akustische Muster, die sie mithilfe eines statistischen Modells reproduzieren", schreibt nzz.ch.

Damit dürfen wir künftig keinem Wort glauben, das uns ein Politiker in einem Video erzählt, denn es könnte ein Deep Fake sein. Nicht nur für Journalisten wird das Leben schwieriger. Besonders in den Zeiten vor Wahlen müssen wir damit rechnen Opfer von Manipulationen zu werden.

Wieder müssen wir mit Wehmut an die Anfänge des Internets und die "Magna Charta for the Knowledge Age" oder die "Declaration of the Independence of Cyberspace" aus den frühen 90-iger Jahren denken, an die wir bereits vor 2 Tagen erinnern konnten ( Aneignung von allem durch Wenige ).

Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/feuilleton/wer-spricht-da-ki-faelscht-stimmen-so-dass-niemand-etwas-merkt-ld.1733762
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Ein Selfie vor der Einreise in EU und USA

Automatische Methoden scheitern bei Sicherheit und Geschwindigkeit

In die EU und in die USA soll man künftig nur reisen können, wenn man zuvor ein Selfie von sich auf der Einreise App hochgeladen hat. Das EU-Einreisesystem ETIAS und das Ein- und Ausreisesystems US-VISIT werden das bald verlangen.

Das kündigten offizielle Vertreter aus dem US-Ministerium für Heimatschutz am „Industrial Day“ an. Auch für ETIAS und eu-LISA geht es nicht mehr um das "ob", sondern nur noch um das "wann". Wie lange wird es noch dauern, bis man die biometrische Identifikation bei Grenzkontrollen automatisch durchführen kann.

Erich Möchel verweist in seinem Bericht auf die Beratungsfirma Augmentiq, die am Beispiel des Londoner Bahnhofs St. Pancras - von dem der Eurostar-Express nach Brüssel und Paris abfährt - untersucht hat, welche Latenzzeiten bei diesem Datenabgleich anfallen, wenn Systeme eingesetzt werden, die auch Ausreisekontrollen ermöglichen. Bei Ersteinträgen in das biometriegestützte Datenbanksystem dauert die automatische Prozedur dreimal länger als bei normalen biometrischen Kontrollen.

Und was ist mit der Sicherheit?

Gerade konservative Politiker schreien immer nach der Sicherheit, wenn es schon nichts mit der Schnelligkeit wird. Hier haben Hacker aus aller Welt, in Deutschland insbesondere der CCC, gezeigt, dass auch das nicht klappt. Erich Möchel schreibt:

  • Seit 2006 hatte Starbug vom Chaos Computer Club mit seiner Fingerabdruckshow auf einschlägigen Events der Hackerszene für beste Unterhaltung gesorgt, wenn er einfache Fingerprint-Scanner reihenweise mit vor Ort geklonten Fingerabdrücken narrte.
  • Versuche, stattdessen Iris-Scans dafür einzusetzen, scheiterten ebenso blamabel.

Beide Methoden wurden für die Sicherheit auf Flughäfen in den USA (und anderswo) eingesetzt und beide wurden durch mit vor Ort geklonten Fingerabdrücken oder im Falle der Iris-Scanns mit einfachen Fotos genarrt. Nun soll die "unfehlbare" KI helfen und erkennen, ob es sich um echte Finger oder eine echte Iris handelt. Aber auch hier spielt die Realität nicht mit, denn erst vor einem Monat hatten wir berichtet "Das Video-Ident Verfahren ist kaputt ". Erich Möchel schreibt dazu:

Im Auftrag des deutschen Bundesamts für „Sicherheіt in der Informationstechnik“ (BSI) konnte Tschirsich erfolgreiche Angriffe auf mehr als ein halbes Dutzend bekannter Video-Authentifikationsverfahren demonstrieren. Einigermaßen alarmierend ist dabei, mit welch einfachen Mitteln diese Angriffe möglich waren.

Besonders schön ist der im einleitenden Resümee der BSI Untersuchung stehende Satz: "Die Annahme, bekannte Schwachstellen in Prozessen zur Videoidentifikation könnten durch ‚Einsatz von Künstlicher Intelligenz‘ beseitigt werden, hat sich in der Praxis als unrichtig erwiesen."

Mehr dazu bei https://fm4.orf.at/stories/3027314/
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