#debatte

mme_de_faune@nerdpol.ch

[...] Und nun zur wichtigsten Frage, die viel zu selten gestellt wird.

  1. Was würde Sie vom Gegenteil überzeugen?

Mit dieser lapidaren Frage lassen sich Gesprächspartner mit einer festen #Meinung leicht aus dem Tritt bringen. Wem darauf nicht schnell eine Antwort einfällt, hat ein Problem: Er hat eben zugegeben, dass sich jede weitere Diskussion erübrigt.
[...]
Für unsere Diskussion heisst das: Wem nicht einfällt, was ihn zu einem Meinungswandel bewegen könnte, der hat keine Meinung, sondern einen Glauben. Fragen Sie religiöse Menschen, welches objektiv überprüfbare Phänomen sie von ihrem Glauben abbringen würde. Die Antwort bleibt aus – völlig zu Recht, schliesslich behaupten sie nicht, ihr Glaube sei #Wissenschaft. Wenn allerdings Komplementärmediziner, Impfgegner und Klimaskeptiker keine Antwort darauf haben, dann sind ihre Beweggründe pseudoreligiös. Aber natürlich müssen auch Impfbefürworter und die Klimajugend ihre Thesen immer wieder an dieser Frage prüfen. [...]

https://www.nzz.ch/gesellschaft/10-tipps-fuer-die-diskussion-beim-fondue-chinoise-ld.1661692

#Diskussion #Debatte #Disput

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #gesundheit #covid19 #corona #impfen #impfplicht #debatte #bremen

"Das ist doch ein Wahnsinn. Erst kam zu wenig Impfstoff. Dann wurden die Impfzentren geschlossen. Dann die kostenlosen Tests abgeschafft. Die Ausstattung mit Pflegepersonal in den Krankenhäusern ist miserabel. Bevor man mit der Impfpflicht kommt, sollte man diese Missstände angehen. Für mich ist die Impfpflicht eine Symboldebatte, weil die Hütte brennt. Die brennt aber auch an anderen Stellen."

berndfm@pod.geraspora.de

„Wir schaffen es tatsächlich, 50 Jahre Diktatur im Osten und damit mehr als drei Millionen Opfer wegzureden, und das ist schon schwer auszuhalten“

Hören: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2020/10/03/falscher_frieden_interview_mit_autorin_ines_geipel_dlf_20201003_0812_1238bc8a.mp3

» [...] „Diese Doppelhelix – Geschichte der Bundesrepublik, Geschichte der DDR, Nachkriegsgeschichte, Geschichte nach ‚89 – in einem Gedächtnis zusammenzubringen, da müssen wir uns schon ziemlich strecken.“
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Die Menschen im Land seien bräsig und selbstgenügsam in der ganzen Debatte geworden.
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„Wozu brauchen wir immer diesen ‚Schuld-Westen‘? Der kann tun und lassen, was er will, er ist immer schuld. Und die Ostdeutschen sind immer die Opfer.“ Sie sieht darin eine Dysbalance, die gerade nicht zu einer Idee von Einheit führen kann.
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„Warum haben wir so viel Energien in diesem Land, die vor allem auf Negativbindung, Destruktion gehen, und nicht zu sagen: ‚Leute, das sind 30 Jahre. Keiner wusste, wo das ganz Projekt hinläuft, und jetzt stehen wir da, schauen uns an und sind erschrocken, wie fremd wir uns plötzlich wieder geworden sind‘“ [...] «

Michael Köhler, Ines Geipel (Schriftstellerin, Publizistin und Hochschullehrerin - https://ogy.de/vadu) :: Deutschlandfunk Interview :: 03.10.2020 :: 30 Jahre Deutsche Einheit - „In meinen Augen ist das ein falscher Frieden“

https://www.deutschlandfunk.de/30-jahre-deutsche-einheit-in-meinen-augen-ist-das-ein.694.de.html?dram:article_id=485192

#DeutscheEinheit #falscherFriede #Friede #Diktatur #Opfer #Wegereden #Doppelhelix #Bundesrepublik #DDR #Nachkriegsgeschichte #Gedaechtnis #Braesigkeit #Selbstgenuegsamkeit #Debatte #SchuldWesten #OpferOsten #Ostdeutsche #Dysbalance #Einheit #Energien #Negativbindung #Destruktion #Projekt #MichaelKoehler #InesGeipel #DeutschlandfunkInterview

ramona@framasphere.org

Luisa Neubauers überraschender Debattenbeitrag Kann es auch ohne einen höheren #CO2 -Preis auf #Benzin und #Diesel gehen?

siehe hier: https://m.tagesspiegel.de/politik/luisa-neubauers-ueberraschender-debattenbeitrag-kann-es-auch-ohne-einen-hoeheren-co2-preis-auf-benzin-und-diesel-gehen/27411066.html

Es ist #Neubauer, die auf Ökonomen verweist, die vorschlagen, Sprit vom CO2 Preis befreien. „Benzin und Diesel werden ohnehin schon sehr hoch besteuert und man kann argumentieren, dass ein CO2 Preis auf Benzin Menschen kaum vom Autofahren abhält, aber überproportional viel Aggressionspotential mit sich bringt. Es ist alles nicht schwarz und weiß“, betont Neubauer im Gespräch ...

Wurde sie von der Autoindustrie gekauft?

#Auto #Verkehr #Gerechtigkeit #Klima #Politik #Wirtschaft #Gesellschaft #Diskurs #Problem #Umwelt #Zukunft #Debatte

simona@pod.geraspora.de

Typisches #Springer #Problem: Anstatt die #Klinakrise oder den #Umweltschutz als dringendes Problem anzumerken startet man lieber eine Diebstahldebatte.

Hintergrund hier - vorsicht link geht zu Springer: https://www.welt.de/wirtschaft/article231437011/Greenpeace-Aktion-Volkswagen-reagiert-handzahm-auf-den-Diebstahl.html

Dabei ist es beispielsweise erlaubt Hühner aus Massentierhaltung zu befreien wenn sie dort gequält werden. Warum nicht Autoschlüssel sicherstellen um die Atmosphäre zu retten? Leider können minderqualifizierte Springer-Journalisten nicht so weit denken :(

#Greenpeace #vw #Presse #Debatte #Journalismus #Zukunft #klima #politik #wirtschaft #protest #auto #Verkehr

stefanmplus@pluspora.com

Wann ist Hass zu viel Hass?

Das unten ist eine Grafik aus der rechten Ecke. Anlass ist - wer es noch nicht weiß - der körperliche Angriff auf den Bremer #AfDPolitiker Frank #Magnitz von gestern. Der Fall löst eine berechtigte #Debatte aus, die aber hoffentlich eine Debatte bleibt und nicht zum Vorhof eines Bürgerkriegs mutiert. Die Spaltung der Gesellschaft entlädt sich immer häufiger. Nicht nur Rechte, die sich dem von ihnen so empfundenen Mehrheitsdruck nicht mehr beugen wollen und mit #Hatespeech, Zündeln, Bürgerwehren und sonstigen Formen von offener Gewaltbereitschaft auftreten, sondern auch ihre radikaleren Gegner, von denen offenbar einige meinen, man könne die Rechten nur loswerden, wenn man jeden einzeln von ihnen abschlachtet - die Fälle von "kriegerisch" ausgetragenem politischen Gegnerhass scheinen zuzunehmen. Verwunderlich ist das nicht. Aber es stellen sich Fragen wie die, ob das aktuell noch gesamtgesellschaftlich kalkulierbar bleibt, oder ob es die Anfänge eines Bürgerkriegs sind, ob dieser sogar wünschenswert ist, oder, ob es vielleicht Wege gibt, den Konflikt wieder auf eine normale, zivilisierte Debatte zu reduzieren.

Linke Logik - Stoppt den Hass, aber hasst die AfD

#Politik #Gesellschaft #Hass #Gewalt #rechts #links #Gewalt #AfD

abdullah@pod.geraspora.de
Schon etwas älter (2011). Am liebsten würde ich gleich alles zitieren, so gut gefällt mir diese sehr differenzierte Diskussion. Um den hiesigen Rahmen nicht zu sprengen, nur jeweils ein Ausschnitt von Aussagen der jeweils Beteiligten und wieder einmal der Hinweis, dass der ganze Text lesenswert ist, siehe https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/323_islamophobie_islamismus/fab

Kritik ja! Aber woran?

Eine Debatte über #Rassismus, #Ressentiment und #Islamkritik Von Birgit Rommelspacher, Lothar Galow-Bergemann, Markus Mersault und Ismail Küpeli

Iz3w: Gibt es in der gegenwärtigen Debatte über den Islam(ismus) einen antimuslimischen Rassismus? Wenn ja, worin besteht er und was ist das Spezifische an ihm?

Birgit Rommelspacher:
... viel an der so genannten „Islamkritik“ ist als ein Rassismus zu werten, da es sich hier um überwiegend pauschalisierende und abwertende Äußerungen handelt, die die Betroffenen als Kollektiv diskreditieren. Dabei werden viele Menschen einfach als Muslime apostrophiert, unabhängig davon, ob sie sich selbst so verstehen. Es wird in der Regel nicht zwischen unterschiedlichen Strömungen innerhalb des Islam differenziert, und es kommen so gut wie nie die Betroffenen selbst zu Wort. So werden etwa im Zusammenhang mit der Frauenfrage die muslimischen feministischen Bewegungen so gut wie nicht zur Kenntnis genommen. [...] Nun finden wir Pauschalisierung und Stereotypisierung allenthalben, ob es - um ein klassisches Beispiel zu nennen – etwa um Ressentiments der Bayern gegen die Preußen geht und umgekehrt, oder heutzutage bei der Diskussion um die so genannte Deutschenfeindlichkeit. Der Unterschied zum Rassismus ist der, dass dieser auf ein gesellschaftliches Verhältnis abzielt: das heißt, dass durch die Diskreditierung auch real die Chancen der Betreffenden in der Gesellschaft beeinträchtigt werden. So wurde beispielsweise das islamische Kopftuch als ein Zeichen von Frauenunterdrückung gedeutet und in der Hälfte der Bundesländer im Öffentlichen Dienst verboten, was, wie kürzlich eine Berliner Untersuchung zeigte, dazu führte, dass muslimische Frauen generell deutlich schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

Lothar Galow-Bergemann / Markus Mersault:
Damit Kritik nicht hilflos ihrem Gegenstand gegenübersteht, bedarf es der Arbeit an und mit Begriffen, die jenem Gegenstand gerecht werden und seine wesentlichen Elemente auch tatsächlich benennen. Wir sprechen daher vom antimuslimischen Ressentiment statt von Rassismus, weil wir glauben dass spezifische Ressentiments gegen Menschen existieren, die als Muslime identifiziert werden. [...] Es lassen sich auch traditionell rassistische Elemente ausmachen, etwa die imaginierte Minderwertigkeit von Moslems, die sich auf ein vormaliges oder gegenwärtiges Produktivitätsgefälle beruft.

Aber zugleich weisen antimuslimische Ressentiments über rassistische Elemente hinaus, wenn sie - um nur zwei Spezifika zu nennen - in verschwörungsphantasierendem Duktus sich vor der „Gebärmutter als Waffe des Islam“ fürchten und die westliche Gesellschaft vor islamischer Überflutung und Unterjochung retten wollen. [...] Zum anderen manifestiert sich im antimuslimischen Ressentiment, wie es in Deutschland kursiert, die gescheiterte Vergangenheitsbewältigung. Es bietet Entlastung, indem es Deutschen eine moralische Sanierung ermöglicht: Die Benennung des auch in der islamischen Welt virulenten Antisemitismus dient dem Zweck, das absolut Böse woanders auszumachen und so die deutsche Identität zu rehabilitieren. Auch erscheinen die Deutschen nunmehr als moderne Opfer an der Seite der wahren Opfer, nämlich der Juden. Beide Elemente finden sich im Rassismus typischerweise nicht.

Ismail Küpeli:
Grundsätzlich kann die Feindschaft gegenüber Muslimen in Deutschland durchaus als Rassismus bezeichnet werden, wenn man von „Rassismus ohne Rassen“ (in Anschluss an Balibar/ Hall) ausgeht. Hier sind zwei Kriterien zentral: Erstens die Kategorisierung von Menschen aufgrund kultureller Eigenschaften, die als fest und relativ unveränderlich definiert werden. Zweitens die Ausgrenzung von Menschen aufgrund dieser Kategorisierung. Diese beiden Aspekte finden sich bei der Feindschaft gegen Muslime in Deutschland wieder. Dabei ist es recht unerheblich, dass statt „Rasse“ von „Kultur“ gesprochen wird, wenn „Kultur“ als etwas Essentielles und Unveränderliches verstanden wird.

Zu den erwähnten Islamkritikerinnen: Sie und viele andere, wie etwa Necla Kelek oder Mina Ahadi, sollten als politisch Handelnde ernst genommen werden, unabhängig von Lebensgeschichten. Wenn sie den Islam mit Faschismus gleichsetzen (Ahadi) oder den Muslimen in Europa eine „geheime Agenda“ zur Durchsetzung der Scharia unterstellen (Kelek, Hirsi Ali), dann gibt es keine Basis für eine gemeinsame emanzipatorische Praxis mit solchen „KritikerInnen“. Eine solche „Kritik“ dient nur dazu, die weitere Ausgrenzung der Muslime zu legitimieren. Und spätestens wenn „IslamkritikerInnen“ mit rechten Akteuren kooperieren, wie etwa mit Geert Wilders (Hirsi Ali), Udo Ulfkotte (Ahadi) und Thilo Sarrazin (Kelek), dann gibt es allen Anlass, sich deutlich abzusetzen.

#islam #religion #gesellschaft #politik #islamophobie #antisemitismus #fundamentalismus #scharia #debatte #islamdebatte