Liebe Freundinnen und Freunde Freier Software, gar von Linux,
ein sehr wechselvolles Jahr geht nun zu Ende, unsere Klage über höchst mangelhafte Digitalisierung in Bildung und Verwaltung ist nicht wirklich kleiner geworden. Zu viele reden auch heute noch von "neuen Medien", wie wohl es digitale Medien schon seit urlangen Zeiten gibt. Die digitalen Medien, wie wir sie heute nutzen, gibt es immerhin auch schon über 40 Jahre. Wann also sind die "neuen Medien" im Alltag angekommen.
Auf dem Land braucht es schon mal 4 Generationen, bis die Fremden zu Einheimischen geworden sind. Wie lange wird es wohl dauern, dass der große Teil der Bevölkerung sich kundig gegen Datenabgriffe wehren wird.
Dabei sollte man bedenken, dass auch die Politik häufig kein gutes Beispiel für Datenbewusstsein zeigt.
Wenn Bildungspolitik nahezu kritiklos zulässt, dass große internationale Konzerne mit Firmensitz meist in den USA sich wie selbstverständlich an den Daten der Kundinnen und Kunden, auch von Schülerinnen und Schülern, auch von Lehrerinnen und Lehren bedienen darf und die Bildungsbürokratie (Beispiel Zoom, Beispiel Microsoft, Beispiel MSTeams, Beispiel WhatsApp und viele., viele mehr) sieht billigend weg, dann könnte man schon den Glauben an Umsicht und Vorsicht verlieren.
Wir geben dennoch nicht auf. Unser Ansatz ist und bleibt ehrenamtliche Aufklärung und Beratung, wie sich der Einzelne wirkungsvoller für den Schutz seiner eigenen Daten einsetzen kann.
Dazu dient der Linuxtreff im Medienzentrum, dazu dient unsere Arbeit im Nachbarschaftshaus, dazu dient unsere Kooperation mit dem Repair Café und der Freifunkinitiative.
Hier in Mülheim wird es auch im Januar 22 keine Veranstaltungen geben, die unter Verantwortung der Stadt stehen.
Mit anderen Worten. Unser Linuxtreff am 8. Januar (von 10 bis 12 Uhr) kann nur digital stattfinden. (Wie bisher: Anmeldung bis zum 7.1 um 18 Uhr bei zimmermann@netzwerk-bildung.net. In der Antwortmail werden die Zugangsdaten bekannt gegeben.)
Schon aus Prinzip und weil wir hervorragend gute Erfahrung damit haben, werden wir das quelloffene Jitsi verwenden.
Wir verstehen übrigens nicht, weshalb München es schafft, die Schulen mit Jitsi auf Freifunkservern zu versorgen und NRW nicht.
Inzwischen haben sich eine Reihe von Nutzerinnen und Nutzern ermutigt gefühlt, sich auf dieses Medium und den damit verbundenen Aufwand (Laptop, Mikrofon und Kamera so zueinander in Beziehung zu setzten, dass es funktioniert) einzulassen.
Ob unser dritter Dienstag im Monat (der 18.1. von 14 bis 17 Uhr Linux, ab 17 bis 18 Uhr Termin: Wie schütze ich mich gegen die Datensauger) im Nachbarschaftshaus stattfinden kann, ist zur Zeit noch nicht klar. Wir werden informieren.
Schon zweimal hat die Bewegung für Freie Software, gar von Linux, von der Arroganz eines großen Konzerns profitiert. Die Umstellung von Windows 95 und XP, sowie von Windows 8 auf jeweils Rechner, die mit den Bedingungen des neuen Systems nicht mehr zurecht kamen, wiederholt sich gerade. Die Umstellung auf Windows 11 wird zahllose Nutzerinnen und Nutzer vor die Frage stellen, wie lange man sich ein solches Gebaren eigentlich gefallen lassen muss: Unerlaubt Daten absaugen, auch neuere Rechner vorzeitig entsorgen lassen - gehts noch.
Immer mehr auch hier in Mülheim haben verstanden, dass eine solches Verhalten nicht hingenommen werden muss, es gibt ja nun gute Alternativen. Bis zu 15 Jahre alte Rechner können noch ihren Dienst tun- allerdings nicht mehr unter MacOs oder Windows, dafür eben unter Linux.
Von den Nutzern der über 500 "vor dem Elektroschrott geretteten" Rechner hören wir in aller Regel, dass sie - zum Teil deutlich schneller - laufen, keine Daten ungefragt weiter reichen und vor allem den Nutzern die Verantwortung für ihre Arbeit mit dem Rechner zumuten. In ganz wenigen Fällen gibt es weitere Fragen, die wir aller Regel im Nachbarschaftshaus beantworten können.
Ein Letztes: In dieser Verteilerliste stehen die E-Mailadressen ganz vieler Leute. Es kann ja sein, dass der eine oder die andere kein Interesse mehr an derlei Informationen hat. Herzliche Bitte: Melden Sie sich in einem solchen Fall. Die E-Mailadresse wird dann umgehend aus dieser Liste entfernt.
Was bleibt: Allen eine guten Rutsch nach 2022 zu wünschen, allen viel Gesundheit zu wünschen und allen ein erfolgreiches und lebenswertes neues Jahr!!
#linuxtreff #freiesoftware #mülheimanderruhr