Die Terrororganisation Hamas hat am 7. Oktober Frauen systematisch gefoltert und vergewaltigt. Doch die internationale Reaktion darauf war verhalten. Israelinnen fragen sich: Warum?
Von Valerie Höhne
Shari Mendes hat sich einen Schal ihrer Mutter um den Hals gelegt. Sie steht im Auswärtigen Amt in Berlin, in der Bibliothek, die im Keller liegt. Ein Raum, der Ruhe ausstrahlt, trotz seiner Größe. Ihre Mutter hat die Shoah überlebt. Jetzt ist Shari Mendes hier, um über das zu sprechen, was die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober in Israel tat, als sie das Land überfiel, mehr als 1200 Menschen tötete und rund 240 als Geiseln nahm.
Am Militärstützpunkt Shura kamen die Leichen der Opfer an. Mendes, Reservistin der Armee, bereitete die Leichen von Soldatinnen auf das Begräbnis vor. Ihre Einheit arbeitete rund um die Uhr. „Die Körper der Toten haben sich bis unter die Decke gestapelt“, sagt sie. Mendes erzählt von den Ungeheuerlichkeiten, die sie gesehen hat. Von Frauen, denen mehrfach in den Kopf, in die Vulva oder die Brüste geschossen worden sei.
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