#männlichkeit

mme_de_faune@nerdpol.ch

Verschwörungsideologisches Denken tritt in allen gesellschaftlichen Milieus auf. Jedoch werden Männern andere Identitätsangebote in verschwörungsideologischen Narrativen geboten als Frauen. Hängt die männliche Affinität zu Verschwörungsgläubigkeit mit einer Krise der #Männlichkeit zusammen?
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Gerade für Männer korrelierten demnach die etwa in der Pandemie erfahrenen Ohnmachtsgefühle mit dem Gefühl von Kränkung: Hilflosigkeit ist innerhalb einer männlichen Selbstwahrnehmung nicht vorgesehen. Das Gegenbild hierzu ist ein Ideal von #Maskulinität, das auf emotionaler Kälte, #Härte, #Stärke, #Kampfbereitschaft, #Autorität, Führungsbereitschaft etc. basiert. Diese Männlichkeitsvorstellung basiert auf der vehementen Abspaltung und Verachtung alles auch nur ansatzweise weiblich und queer konnotierten, auch bei sich selbst. In der Regel geht das Nacheifern dieser Männlichkeitsideale mit einer brutalen Selbstzurichtung einher. [...]

https://www.belltower.news/ausnahmezustand-als-maennerfantasie-patriarchale-geschlechterrollen-und-krisennarrative-141229/

#Verschwörungsglaube #Verschwörungstheorie #Stereotype #Prepping

olladij@diaspora.permutationsofchaos.com

Der „schlimmste Influencer der Welt“ wurde gelöscht. Ungefähr so lässt sich die Nachricht zusammenfassen, die seit dem Wochenende für Diskussionen in den sozialen Netzwerken sorgt. Der Konzern #Meta hatte den Lifecoach #AndrewTate von seinen Plattformen #Instagram und #Facebook verbannt, um seinem fragwürdigen Spiel ein Ende zu setzen. Ob es damit wirklich vorbei ist, gilt aber als äußerst fraglich.
Der 35-jährige Halb-Brite und Halb-Amerikaner hatte es innerhalb weniger Monate als Lifecoach zu beachtlichem Ruhm und Reichtum gebracht. Tates Zielgruppe: Abgehängte junge Männer und deren Traum, endlich mal etwas im Leben zu erreichen. Für sie entwickelte der Influencer eine ausgefeilte #Ideologie, die im Kern vor allem auf zweierlei Dingen basiert: einem rückwärtsgewandten Bild von #Männlichkeit – und abgrundtiefem #Frauenhass.
Ein Phänomen, wie es an den dunklen Orten des Internets nicht selten anzutreffen ist. Tate allerdings schaffte es, damit außergewöhnlich erfolgreich zu werden. Der Schlüssel für diesen Erfolg: Ein ausgefeiltes Schneeballsystem, das #Tate eine treue Fanarmee einbrachte, die ihn zum Multimillionär machte – und gleichzeitig zum ersten Influencer der Welt, der eigentlich gar keine eigenen Plattformen braucht.

https://www.rnd.de/promis/andrew-tate-frauenhass-als-erfolgsmodell-wie-der-lifecoach-fuer-junge-maenner-so-erfolgreich-wurde-USD7DT4HNFH4LJVVJJ7SVLQY6I.html #frauen #incel #medien #alexjones #trump #farage #tiktok #kollegah

olladij@diaspora.permutationsofchaos.com

#Frankfurt – Grelles Blaulicht blendet die Besucher:innen, die zu großen Teilen mit Polizeiuniformen bekleidet in Halle 3 der Frankfurter Messe strömen. An den Ständen werden die ausgestellten Modelle der neusten Polizeiauto-Generation von Mitarbeiter:innen auf Hochglanz poliert. Noch nicht in Sichtweite, aber deutlich vernehmbar, ist das elektrische Klicken eines Taser-Elektroschockers zu hören.
Wir besuchen die #GPEC, die General #Police Equipment Exhibition and Conference, die alle zwei Jahre stattfindet und sich als Fachmesse für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) versteht. Die Veranstaltenden sprechen davon, dass sich in diesem Jahr 503 Aussteller:innen aus 31 Staaten auf der Fachmesse angemeldet hätten. Das Ganze findet unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenministerin #NancyFaeser ( #SPD) statt. Sie lobt in ihrem Grußwort, dass sich die GPEC „seit 2000 für die Vertreter aus Behörden für die Aufrechterhaltung der öffentlichen #Sicherheit und #Ordnung als Spezialfachmesse hervorragend bewährt“ habe. Die Ministerin stellt insbesondere den direkten Kontakt sowie Austausch von Sicherheitsbehörden mit den Vertreter:innen der Ausstattungs- und Zulieferindustrie heraus.

https://www.fr.de/frankfurt/militaer-polizei-news-frankfurt-polizei-messe-gpec-reportage-waffen-91595212.html #polizei #waffen #bundeswehr #AI #amnestyinternational #acab #sexismus #männlichkeit

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #gesellschaft #krieg #männlichkeit #militarismus #rechtsruck #deutschland

»Pesto schützt nicht vor Pistolen«, unter dieser Schlagzeile fordert Tobias Haberl im »Spiegel« mehr »Männlichkeit in Zeiten des Krieges«. Der Text steht symptomatisch für das bürgerliche Feuilleton, das die mangelnde »Wehrhaftigkeit« des deutschen Mannes kritisiert. Er sei verweichlicht, beschäftige sich mit Kochrezepten und väterlichen Gefühlen, statt die Rolle des Beschützers von »Frauen und Kindern« anzunehmen. Durch Drill geprägtes Mannsein hatte in Deutschland nach dem verlorenem Weltkrieg ein extrem schlechtes Image. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung, angesichts der NS-Erfahrungen in der Bundesrepublik gesetzlich verankert, nahmen die Söhne und Enkel der Wehrmachtsangehörigen massenhaft in Anspruch. Als die bizarre Gewissensprüfung (»Was würden Sie machen, wenn ein Russe ihre Freundin im Park überfällt?«) abgeschafft wurde, entschieden sich ganze Gymnasialklassen für den Zivildienst. Sie verweigerten »per Postkarte«, waren danach in pflegerischen oder erzieherischen Berufen tätig. Das weitete ihr Rollenspektrum: vom harten Kämpfer zum fürsorglichen Mann.

Jetzt aber kehren soldatische Leitbilder zurück. CDU-Chef Friedrich Merz fordert die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die vor gut zehn Jahren keineswegs abgeschafft, sondern nur ausgesetzt wurde. [...] AfD-Rechtsaußen Björn Höcke prangert seit Jahren die fehlende »Maskulinität« deutscher Männer an. Seine nun von bürgerlichen Leitartiklern aufgegriffenen Appelle, »mannhafter« zu agieren, haben historische Parallelen. In der Weimarer Republik störten sich Reaktionäre an der freizügigen Atmosphäre des Berliner Nachtlebens, der dort sichtbare Hedonismus untergrabe traditionelle Männlichkeit und schwäche die Volksgemeinschaft. Jetzt kehren solche Werte in die gesellschaftliche Mitte zurück.

mme_de_faune@nerdpol.ch

Triggerwarnung: #ErweiterterSuizid #Suizid #QuerdenkenTötet
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[...] Das Narrativ in verschwörungsideologischen #Pandemie-Leugner:innen- und Maßnahmen-Gegner:innen-Gruppen ist seit Anfang 2020 gesetzt und wird seitdem nur in immer schrilleren und schrilleren Tönen vorgetragen – und geglaubt: Der Staat hasst Dich. Er versucht nicht, Dich vor einer tödlichen Bedrohung zu schützen. Er ist eine Diktatur, die Dich in Deiner #Freiheit unterdrücken will. Die #Pandemie gibt es nicht, deshalb brauchst Du keinen Schutz – außer vor dem Staat, der Deine Familie verletzen will, etwa durch Impfungen. Wer etwas Anderes sagt, dem ist nicht zu trauen. Du gehörst zu den Guten, der Staat ist der Feind, und jede:r, der oder die es anders sieht, auch.

[...] Menschen, die ihre Familie auslöschen, sind in überwältigender Mehrheit männlich. Immer hat dieser erweiterte Suizid etwas mit hegemonialen Vorstellungen von #Männlichkeit, oder viel mehr dem Scheitern an diesen, zu tun: hier der Verlust von Achtung, und der Verlust von #Kontrolle. [...]
„Für viele Männer, gerade wenn sie einer autoritären Persönlichkeit angehören, ist der Gesichtsverlust eine kaum erträgliche Zumutung. Die paranoide Angst eines Querdenkers, Frau und Kinder nicht dem Zugriff des Staates entziehen zu können, und darüber seine Kinder auch noch zu verlieren, hat sich hier als überwältigend erwiesen. Hinzu kommt, das habe ich aus meinen monatelangen Recherchen im Milieu gelernt: Die Szene vertritt extrem rigide Vorstellungen von Familie und Elternschaft. Eltern stehen auf, Eltern gegen Impfzwang, Eltern gegen Frühsexualisierung und Gendergaga: Querdenker:innen nehmen die Kontrolle über das Leben ihrer Kinder unter dem Deckmantel, sie vor bösartigen fremden Einflüssen schützen zu müssen, ausgesprochen ernst. Es ist pathologisch. Ich glaube, dass der Täter innerhalb seines Selbstbildes also nicht nur als Vater, sondern auch als Kämpfer gegen Impflobby / das Merkelregime / den Feind generell versagt hat, und ihm dieses Versagen und die daraus folgenden Konsequenzen – Verhaftung und Wegnahme der Kinder – zu unerträglich waren, um weiterzuleben. Seine eigene Familie wird mit in den Tod gerissen, da man als guter und allwissender Patriarch a) besser weiß als die Kinder, dass der Tod ehrenvoller ist als das Überleben unter der Corona-Diktatur, und b) es nicht verkraften kann, wenn die eigene Familie Zeug:innen des Versagens des Patriarchen werden. Scham ist innerhalb der cis-männlichen Situation nicht vorgesehen.“[...]

https://www.belltower.news/verschwoerungswahn-und-autoritaere-maennlichkeit-vater-ermordet-seine-drei-kinder-seine-frau-und-sich-selbst-125277/

#Coronavirus #Gewalt #Querdenken #Verschwörungideologien #Verschwörungserzählungen #ToxischeMännlichkeit #AutoritäreMännlichkeit #Impfung #Antisemitismus

olladij_tudajev@joindiaspora.com

Die #Geschichte vom Wüstenplanet #Dune zieht ihre Popularität primär aus dem Bild eines Sandplaneten, dessen karger Boden auf wundersame Weise gigantische Wesen ernähren kann. Diese Sandwürmer sind zugleich kilometerlanger Phallus und alles verschlingende Vagina dentata. Wenig verwunderlich, dass sie – ähnlich der Alien-Figur H.R. Gigers – Generationen faszinieren. #Kontrolle und Beherrschung dieser bedrohlichen Geschlechtsteile durch den konformistischen Rebell und künftigen Imperator Paul Atreides liefern den symbolischen Kern der Geschichte. Von sekundärer Bedeutung ist das Erlangen von #Transzendenz durch eine Rauschdroge, die von den Würmern produziert wird. Der Rest der Geschichten besteht aus frei wütende Assoziationen über dämonisierte Elternfiguren mit den Hauptthemen Gift, Kontrolle und Verrat.
Konsequent war daher Jodorowskys Versuch, eine surrealistische Transkription zu finden. Nach seinem Scheitern konnte die erste Verfilmung durch David #Lynch auch nur misslingen. Zwar bleibt Lynch dem surrealistischen Konzept treu, wo er das Symbolische mit Schleim, Eiter und Organität aufzufangen sucht und architektonisch mit einer Mischung aus #Goth, Art Deco und Jugendstil-Design aufwartet. Vor allem im Porträt der Harkonnen erinnert er doch stark an ältere Comic-Bösewichte und rutscht unkontrolliert in die homophobe, im Blutritual auch antisemitische Groteske ab. Bei Lynch ist jedoch die chaotische und komplett übertriebene Ekelhaftigkeit der Harkonnen von der polierten Gelacktheit der Atreides nicht zu trennen, sie sind verdrängte Verwandtschaft eher als Gegner. Und Lynch hatte in seinen ekelhaften Figuren den Mut zur Konfrontation des Publikums mit ungewohnten, verdrängten Bildern, die das Publikum in Frage stellen und nicht seine Ressentiments bestätigen.
Die neue Dune-Verfilmung (2021) durch Dennis #Villeneuve fällt hinter alles Bestehende weit zurück. Man hätte an den ersten, gescheiterten Versuch von Alejandro Jodorowsky und H.R. Giger anknüpfen können, oder Lynchs Version vorantreiben. Im neuen „Dune“ wurden aber surrealistische Momente rigoros stillgestellt und die kolonialen und rassisierten Erzählmomente nicht etwa aufgehoben, sondern verstärkt. Villeneuve muss Lynchs Version so sehr gehasst haben, dass er sie vollständig ignoriert. Anstelle einer modernisierten, aufgeklärten Interpretation steht nun ein verkrampfter Kriegsfilm, der die Vorlage tatsächlich ernsthaft auserzählen will: als „ #StarWars für Erwachsene“, wie der Regisseur verlautbart. Die Möglichkeiten, die eine surrealistische und antikoloniale Neuverfilmung geboten hätte, wurden nicht nur nicht ausgeschöpft, sondern vollumfänglich verstoßen.

https://nichtidentisches.de/dune-der-wuestenplanet-vom-surrealistischen-kitsch-zum-reaktionaeren-machwerk/ #kritik #kino #kolonialismus #öl #natur #saudi-arabien #rassimsus #feminismus #männlichkeit #dystopie #ökologie