#südamerika

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19.10.2023 UNO warnt vor Mercosur

Klima und Menschenrechte in Gefahr

Trotz dieser beiden ganz konkreten Meldungen

sind die EU Staaten weiterhin entschlossen das "Frei"-handelsabkommen Mercosur mit den Staaten Südamerikas abzuschließen. Doch das Abkommen wird die Klimakrise weiter anheizen und das Abkommen gefährdet außerdem die Menschenrechte in Südamerika.

Diese Ansicht wird nicht nur von Umweltorganisationen geteilt, sondern jetzt auch durch eine offizielle Stellungnahme der Vereinten Nationen gestützt. Im Ergebnis fordert der UN-Menschenrechtsausschuss, das Abkommen grundlegend auf den Prüfstand zu stellen.

Das Umweltinstitut München e.V. stellt dazu fest:

Das ist ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen das zerstörerische Abkommen und hilft, den nötigen Druck auf die verhandelnden Staaten aufzubauen. Dieser Druck ist wichtiger denn je, denn im Dezember wird der brasilianische Präsident Lula da Silva in Berlin zu Besuch sein, und beide Seiten erhoffen sich nennenswerte Fortschritte oder sogar den Abschluss der Verhandlungen.

Das EU-Mercosur-Abkommen würde über 780 Millionen Menschen betreffen und wäre die größte Freihandelszone, die die EU je geschaffen hat. Problematisch daran ist, dass das Abkommen angesichts der heutigen Krisen völlig aus der Zeit gefallen ist: Es würde die Produktion von Billigfleisch fördern, zu mehr Handel mit Pestiziden führen und Landkonflikte und Vertreibung in Südamerika verursachen.

In unserem Report zeigen wir auf, wie das Abkommengegen die Rechte auf Selbstbestimmung (Art. 1), Arbeit (Art. 6), gerechte und günstige Arbeitsbedingungen (Art. 7) sowie Nahrung (Art. 11) und Gesundheit (Art. 12) des internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte verstößt.

Aufgrund auch des Reports des Umweltinstituts bei der Anhörung im zuständigen Ausschuss der UN in Genf veröffentlichte der Ausschuss am 16. September seinen Abschlussbericht und forderte

  • Eine systematische Folgenabschätzung zu den möglichen Auswirkungen von Freihandelsabkommen, insbesondere des Assoziierungsabkommens zwischen der Europäischen Union und dem Mercosur, auf die Menschenrechte.
  • Die Haftbarmachung staatlicher und privater Unternehmen, die gegen die Menschenrechte verstoßen.
  • Alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Entwaldung zu stoppen, die Umwelt zu schützen und die Umweltzerstörung entsprechend zu bekämpfen.
  • Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers vor Pestizidrückständen und für die Erschwinglichkeit von sauberem Trinkwasser.
  • Die Durchsetzung des Verbots bestimmter Pestizide, insbesondere derjenigen, die in anderen Regionen der Welt verboten sind, und einschließlich der Pestizide auf Glyphosatbasis, die von der Internationalen Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend eingestuft werden.

Diese Position der Vereinten Nationen wertet das Umweltinstitut als einen riesigen Erfolg im Kampf gegen das Freihandelsabkommen.

Mehr dazu bei https://umweltinstitut.org/welt-und-handel/meldungen/erfolg-vor-den-vereinten-nationen-ausschuss-fordert-ueberpruefung-von-mercosur-abkommen/
und https://www.telepolis.de/features/Globales-Wasserchaos-Alarmierende-Prognosen-angesichts-Erderhitzung-9337855.html
und https://www.telepolis.de/features/Duerre-in-Spanien-Europas-Obst-und-Gemuesegarten-vertrocknet-9338070.html
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Erstellt: 2023-10-19 08:03:53

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25.09.2023 Der "Schweigepapst"

Aus den Geheimarchiven von Papst Pius XII

Gemeint damit ist Papst Pius XII, der sich bis zum Kriegsende nie öffentlich zu den Verbrechen der Nazis geäußert hatte, was der Dramatiker Rolf Hochhut in seinem Stück "Der Stellvertreter" thematisierte. Nun hat der Archivar Giovanni Coco, einer der offiziellen Forscher, die damit beauftragt sind, die Bestände des Vatikanischen Archivs aus der Zeit des Pontifikats von Pius XII. zu sichten und zu ordnen, einen vergilbten Brief vom 14. Dezember 1942 gefunden.

Es war ein Schreiben des deutschen Jesuiten und Nazi-Gegners Lothar König an Robert Leiber, einen deutschstämmigen persönlichen Assistenten von Papst Pius XII. Vor einer Woche wurde der Inhalt des Briefs in der Literaturbeilage des «Corriere della Sera» publiziert. Das Dokument belegt, dass der Papst über die Kriegsverbrechen der Nazis in den Vernichtungslagern Kenntnis hatte.

Nzz.ch zitiert aus dem Brief: «Lieber Freund!», schreibt König, «die letzten Angaben über Rawa Russka mit seinem SS-Hochofen, wo täglich bis zu 6000 Menschen, vor allem Polen und Juden, umgelegt wurden, habe ich erneut über andere Quellen bestätigt gefunden. Auch der Bericht über Oschwitz (Auschwitz) bei Kattowitz stimmt.» Mit «Rawa Russka» (eigentlich Rawa-Ruska) ist eine Stadt im Westen der Ukraine gemeint, vor deren Toren das 1942 fertiggestellte Vernichtungslager Belzec lag.

Da der gefundene Brief nur Teil einer längeren Korrespondenz zwischen den beiden Deutschen war, wird es noch weitere Beweise geben. Dass König den Papst über den Inhalt informierte, ist aufgrund seiner Stellung als persönlicher Assistent des Papstes sicher. Einen Hinweis darauf gibt auch die Weihnachtsansprache des Papstes vom 24. Dezember 1942, in der er erstmals deutlicher von den "Hunderttausenden" sprach, "die ohne eigenes Verschulden, bisweilen nur aufgrund ihrer Nationalität oder Rasse dem Tod oder fortschreitender Vernichtung preisgegeben sind" - ohne die Mörder beim Namen zu nennen.

Erst 2019 hatte Papst Franziskus beschlossen, dass die Geheimarchive aus der Zeit des Pontifikats von Pius XII. geöffnet werden dürfen. Vielleicht wird man dann auch "irgendwann" mal mehr erfahren über die "Rattenlinien" (auch Klosterrouten genannt), die Organisation der Fluchtrouten für führende Nazis, SS- und Ustascha-Leute nach Kriegende in die Staaten Südamerikas.

Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/feuilleton/pius-xii-und-die-nazis-brisanter-brief-aus-dem-geheimarchiv-ld.1756700
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19.06.2023 Flusswasser aus dem Wasserhahn

"Gesundheitsgefährdend aber möglich"

In Uruguay, der "Schweiz Südamerikas" brodelt es - nein brennt es - denn zum Brodeln braucht man Wasser und das ist Mangelware. Zwar liegt die durchschnittliche Niederschlagsmenge bei 1281 mm im Jahr, während es in Deutschland nur rund 700 sind, trotzdem reicht das Trinkwasser in der Hauptstadt Montevideo und Umgebung nur noch für 3 Wochen.

Nun wird Flusswasser des Rio de la Plata zugemischt und in den Hauptwasserleitungen nach Montevideo 448 Milligramm Natrium und 734 Milligramm Chlorid pro Liter gemessen - für Kleinkinder und Babies gesundheitgefährdend.

Wo liegt das Problem?

Die von 2005 bis 2020 regierende linke Frente Amplio, hatte vor einen zweiten Staudamm zur Wasserversorgung von Montevideo zu bauen, für den sie bereits 100 Millionen US-Dollar bereitgestellt hatte. Nun regiert der konservative Präsident Luis Lacalle Pou. Der setzt lieber die Importsteuern auf Wasserflaschen aus, um den rasanten Preisanstieg für das dringend notwendige abgefüllte Wasser zu reduzieren. Steuersenkungen gegen Krisen - woher kommt dir das bekannt vor? FDP - Fahr doch Porsche!

Den zusätzlichen Staudamm hat Lacalle Pou verworfen. Stattdessen vergab er eine Konzession an private Investoren zur Wassergewinnung aus dem Rio de la Plata in dem das Wasser bereits jetzt immer weniger wird für 210 Millionen US-Dollar. Geschehen ist außer der Konzessionsvergabe nichts, aber die Investoren reiben sich schon die Hände.

Aus dem Klimawandel Profit schlagen: Den eigentlich hohen Nederschlagsmengen in Uruguay standen in den letzten vier Monaten des Jahres 2022 in ganz Südamerika nur noch halb so viele Niederschläge wie im Durchschnitt üblich gegenüber.

Wer hat denn nach 15 Jahren Frente Amplio diesen Agenten des Kapitals gewählt?
Scheinbar waren auch die Linken nicht wirklich überzeugend erfolgreich bei den "Schweizern Südamerikas" ...

Mehr dazu bei https://www.tagesspiegel.de/internationales/durre-katastrophe-uruguay-mischt-fluss-mit-trinkwasser--man-kann-es-schlucken-9950178.html
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brainwavelost@nerdpol.ch

I am not sure what is happening, but it seems that the #Middle-East, #Asia, #Africa and #South-America are isolating themselves from the world. However, if you think, that my feeling is at odd with reality, please correct me.

Ich bin mir nicht sicher, was passiert, aber es scheint, dass sich der #Nahe Osten, #Asien, #Afrika und #Südamerika von der Welt isolieren. Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass mein Gefühl nicht mit der Realität übereinstimmt, korrigieren Sie mich bitte.

#realitynottobetakenseriously

deutschewelle@squeet.me

Politischer Zerfall in Peru - Steht der linke Staatschef Castillo vor dem Aus? | DW | 12.10.2022

In dem skandalerprobten Andenland soll erstmals einem Präsidenten der Prozess wegen Korruption gemacht werden. Ob Pedro Castillo gehen muss, ist ungewiss. Aber sicher ist, dass die Krise in Peru kein Ende nimmt.#Peru #Korruption #Südamerika #PedroCastillo
Politischer Zerfall in Peru - Steht der linke Staatschef Castillo vor dem Aus? | DW | 12.10.2022

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03.10.2022 Drei Tage Bits&Bäume Konferenz an der TU Berlin

Wege zur Nachhaltigkeit der Zukunft

Bis gestern Abend war es noch möglich, sich selbst ein Bild von der 3-tägigen Konferenz von Bits&Bäume zu machen. Von Freitag bis Sonntag fand sie im Hauptgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135 statt. Die Macher beschreiben die Konferenz so

Die Themen der Bits & Bäume 2022 decken alle Inhalte an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit und Digitalisierung ab - und reichen z.B. von vernetzter Mobilität über den Rohstoff- und Strombedarf digitaler Geräte, Datensuffizienz und kooperativen Plattformökonomien bis hin zu smarten Energienetzen oder Monopolisierungstendenzen in der digitalen Ökonomie.

Das Programm gibt es hier.

Alle Beiträge waren sich in einem Punkt einig: „Eine andere Digitalisierung ist nötig!“ Forschende und Aktivist:innen aus verschiedenen europäischen Ländern berichteten darüber, wie Digitalisierung soziale und ökologischen Krisen derzeit eher verschlimmert (siehe z.B. „Digital Reset. Redirecting Tech for the Deep Sustainability Transformation“ ).

Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Blick auf globale Gerechtigkeit und Ressourcenverbrauch. Unsere Digitalisierung baut auf der (meist kolonialen) Ausbeutung ehemaliger Kolonien in Afrika. Dass auch Länder in Südamerika davon betroffen sind, zeigte der Vortrag „Von Kobalt & Katastrophen. Wie erreichen wir eine ökologisch und sozial-gerechte Ressourcenwende?“.

Aber auch unsere primären Themen des Datenschutzes und der Privatsphäre waren z.B. durch Constanze Kurz und Anna Biselli vertreten. Um Zensur und Informationsfreiheit ging es im Vortrag von Lea Pfau von FragDenStaat über eine Reise durch die wunderbare Welt der Anfragen und Klagen gegen deutsche und EU-Behörden. Auch die von der EU geplante Chat-Kontrolle wurde als Angriff auf die Möglichkeiten der Verschlüsselung von Daten betrachtet.

Auf jeden Fall war die Konferenz eine gelungene Entzauberung der Verheißungen der Digitalisierung, sei ihr Name KI, Bitcoin oder Web3 und damit ein schöner Gegensatz zu Technik-Schauen, wie Gamescom oder IFA.

Mehr dazu bei https://bits-und-baeume.org/
und https://netzpolitik.org/2022/zukunft-der-nachhaltigkeit-netzpolitische-hoehepunkte-der-konferenz-bits-baeume/

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Tags: #Bits #Bäume #Konferenz #TUBerlin #Nachhaltigkeit #Kritik #Digitalisierung #KolonialeAusbeutung #Afrika #Südamerika #ChatKontrolle #Lauschangriff #Überwachung #Vorratsdatenspeicherung #Transparenz #Informationsfreiheit #Anonymisierung #Verschlüsselung