Die EinfĂŒhrung des Privateigentums
Aufgrund einer Reihe von unerfreulichen Ereignissen wĂ€hrend seines Aufenthalts war Marx nicht in der Lage, den sozialen RealitĂ€ten Algeriens auf den Grund zu gehen. Auch war es ihm nicht möglich, die Eigenarten des arabischen Gemeineigentum-Begriffs vor Ort nĂ€her zu untersuchen. Dabei hatte ihn dieses Thema offenbar schon einige Jahre zuvor sehr interessiert: 1879 hatte Marx in einem seiner Studienhefte Teile des Buches Der Gemeindelandbesitz â Ursachen, Verlauf und Folgen seines Zerfalls des russischen Soziologen Maxim Kowalewski ĂŒbernommen. Die zitierten Passagen widmen sich der Bedeutung des gemeinschaftlichen Besitzes von Land in Algerien vor der Ankunft der französischen Kolonisten sowie den VerĂ€nderungen, die letztere einfĂŒhrten. Von Kowalewski kopierte Marx: »Die Bildung von Privateigentum an Grund und Boden ist â in den Augen der französischen Bourgeoisie â eine notwendige Bedingung fĂŒr jeden Fortschritt in der politischen und sozialen SphĂ€re.« Eine Aufrechterhaltung des bisher praktizierten Gemeineigentums, »als eine Form, die kommunistische Tendenzen in den Köpfen unterstĂŒtzt«, werde hingegen als »gefĂ€hrlich sowohl fĂŒr die Kolonie als auch fĂŒr das Vaterland« der Kolonialherren angesehen.
@BeatclubFC - original post
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Marx war alles andere als eurozentrisch, und er war auch nicht ausschlieĂlich auf den Klassenkonflikt »fixiert«, wie viele gerne behaupten. Vielmehr hielt er das Studium neuer politischer Konflikte und »peripherer« Gebiete fĂŒr fundamental wichtig fĂŒr seine fortlaufende Kritik des kapitalistischen Systems. Vor allem aber stellte sich Karl Marx immer auf die Seite der UnterdrĂŒckten â und gegen die UnterdrĂŒcker.