10.11.2023 Hacker schalten Strom aus
Risiken der Digitalisierung
GebetsmĂŒhlenartig wird uns immer wieder erzĂ€hlt, dass die Infrastruktur bei uns und in der EU sicher sei. Dabei sind in den letzten Jahren so viele "BrĂŒcken" zwischen dem normalen Internet und den speziell gesicherten Netzen von Unternehmen, auch Banken, Bahngesellschaften und Energieunternehmen entstanden.
Erreichen Hacker einen mit dem Internet verbundenen Rechner, der gleichzeitig oder jeweils bei Bedarf fĂŒr die jeweilige kritische Infrastruktur arbeitet, so ist es nicht mehr schwer dort Programme zu hinterlassen, die bei passender Gelegenheit die gewĂŒnschten Befehle absetzen.
So soll die Hackergruppe Sandworm, die dem russischen MilitÀrgeheimdienst GRU zugerechnet wird, bereits 2015 und 2016 mittels Cyberangriffen in der Ukraine StromausfÀlle ausgelöst haben. Das soll auch am 10. Oktober bis Ende der Woche in fast 4000 StÀdten und Dörfern der Fall gewesen sein.
Waren die frĂŒheren Angriffe noch aufwendig und verlangten spezielles Wissen ĂŒber die sogenannte OT (Operational Technology), die auf eigenen Systemen und Protokollen beruht, so genĂŒgte am 10. Oktober der Zugriff auf einen Rechner zur Steuerung von Umspannwerken mit dem die Angreifer vermutlich die Schutzschalter der Unterwerke öffnen und schlieĂen konnten â und damit liessen sie am 10. Oktober den Strom ausfallen. AnschlieĂend konten sie Daten auf den IT-Systemen löschen, was weitere Störungen verursachte und Spuren des Angriffs vernichtete, wie die nzz.ch schreibt.
Genutzt wurde wohl die Steuerungssoftware des Herstellers ABB, heute Hitachi Energy, dessen alte Software es erlaubte ĂŒber eine Schnittstelle direkte Befehle an das Umspannwerk zu schicken. Dies ist eigentlich nach einem Softwareupdate seit Jahren nicht mehr möglich - dieses Update fehlte in der Ukraine jedoch.
Ein Update allein sollte nicht dazu fĂŒhren sich nun in Sicherheit zu wĂ€hnen, denn im Gegensatz zu den Ă€lteren Angriffen, fĂŒr die speziell entwickelte Software nötig war, gelang der aktuelle Angriff vermutlich in nur zwei bis drei Monaten ohne einen grossen Aufwand in die technische Entwicklung von Werkzeugen investieren zu mĂŒssen.
Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/technologie/russischer-cyberangriff-loest-in-ukraine-einen-stromausfall-aus-dieser-neuartige-angriff-erhoeht-die-gefahr-fuer-kritische-infrastrukturen-auch-im-westen-ld.1764650
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