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»Die #Palästinenser wollen Israels Staatsgründung rückgängig machen«

Einat Wilf über ihr neues Buch und das » #Rückkehrrecht « als Friedenshindernis

von Mareike Enghusen 31.05.2020 11:01 Uhr

Einat Wilf, 50, ist eine israelische Politologin und Autorin. Zwischen 2010 und 2013 war sie Abgeordnete in der Knesset, zunächst für die Arbeitspartei, später als Unabhängige. Ihr jüngstes Buch »The War of Return«, das sie gemeinsam mit dem israelischen Journalisten Adi Schwartz schrieb, ist vor Kurzem auf Englisch erschienen.

Frau Wilf, in Ihrem neuen Buch argumentieren Sie und Ihr Co-Autor Adi Schwartz, der Konflikt zwischen #Israelis und Palästinensern werde im Westen seit Jahrzehnten missverstanden. Das größte Hindernis seien nicht etwa territoriale Fragen, sondern das palästinensische Narrativ vom »Recht auf Rückkehr« – die Forderung, dass palästinensische #Flüchtlinge und ihre Nachkommen, mehrere Millionen Menschen also, sich im heutigen #Israel ansiedeln dürfen. Warum?
Wie viele Menschen bin ich aufgewachsen in dem Glauben, der Konflikt drehe sich im Kern um die Aufteilung des Landes, um #Grenzen, #Siedlungen, das Ende der #Besatzung. Und ich dachte: Sobald Israel bereit wäre, die im #Sechstagekrieg von #1967 eroberten Territorien an die Palästinenser zu übergeben, gäbe es #Frieden. In den 80er- und 90er-Jahren war das eine vernünftige Annahme. Doch dann machten zwei Premierminister, Ehud #Barak im Jahr 2000 und Ehud #Olmert im Jahr 2008, den Palästinensern weitreichende Angebote: Beide stellten ihnen einen souveränen Staat im #Westjordanland und in #Gaza mit #Ost-Jerusalem als Hauptstadt in Aussicht – und die Palästinenser lehnten ab. Wie viele Israelis fragte auch ich mich: Was wollen sie dann? Ich begann, mich mit Palästinensern zu treffen und zu recherchieren und stellte fest: Sie hatten es uns die ganze Zeit über gesagt, wir hatten nur nicht zugehört. Der wichtigste Punkt für die Palästinenser ist die Vorstellung, dass palästinensische Flüchtlinge und ihre Millionen von Nachkommen das Recht haben, sich in Israel anzusiedeln. In ihren Augen geht es bei dem #Konflikt nicht um Israels militärische Eroberungen von 1967. Sie wollen stattdessen #1948 rückgängig machen – die Gründung Israels als jüdischer Staat.

Auf welche Quellen stützen Sie Ihr Argument?
Wir haben die Geschichte des Konflikts studiert, palästinensische Deklarationen gelesen und 1700 Dokumente untersucht, die sogenannten » #Palestine Papers« über die #Friedensverhandlungen. Dabei haben wir festgestellt, dass die Palästinenser an ihrer Forderung nach einem Rückkehrrecht durchgängig festgehalten haben. Und nicht nur das: Sie bekräftigen sie weiterhin. Eine der ersten Kritiken zu unserem Buch wurde von einem Palästinenser verfasst. Er ärgerte sich über unsere Behauptung, für Menschen in Israel und im #Westen sei es überraschend, dass das »Recht auf Rückkehr« im Zentrum des Konflikts steht. Faszinierenderweise bestätigte er unsere These, indem er sie mit der Erkenntnis verglich, dass »die Sonne im Osten aufgeht«. Diese Reaktion bekomme ich immer wieder von Palästinensern. Sie sagen nie: »Das ist nicht wahr, das Rückkehrrecht ist uns gar nicht so wichtig.« Im Gegenteil, sie fragen: »Wie konntet ihr das so lange übersehen?«

Wie lautet Ihrer Meinung nach die Antwort?
Im Westen meinen viele: Ach, die Palästinenser meinen das gar nicht ernst. Ich sehe darin eine Form von #Neokolonialismus. In unserem Buch begegnen wir den Palästinensern mit Respekt: indem wir ihnen zuhören und ihre Äußerungen ernst nehmen.

Es ist doch undenkbar, dass Israel jemals mehreren Millionen Palästinensern erlauben könnte, in seinem #Staatsgebiet zu siedeln und den demografischen Charakter des Landes zu verändern. Warum halten die Palästinenser an einer so unrealistischen Forderung fest?
Aus ihrer Perspektive ist das nicht unrealistisch. Seit den #arabischen und #islamischen Eroberungen ist der #NaheOsten arabisch-muslimisch geprägt. Die Palästinenser denken sich: Na schön, mittendrin leben sieben Millionen #Juden mit ihrem verrückten Projekt, aber das wird nicht von Dauer sein. Aus ihrer Sicht ist Israel eine zeitlich begrenzte Anomalie in der arabisch-muslimischen Geschichte der Region. Demnach müssen sie einfach ein, zwei Generationen warten, vielleicht auch fünf, irgendwann wird Israel wieder verschwinden. Und für diese Sicht erhalten sie viel Unterstützung aus dem Westen. Dass der Westen #UNRWA (das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge, Anmerkung der Redaktion) finanziert, symbolisiert in ihren Augen westlichen Rückhalt für das Recht auf Rückkehr. Denn UNRWA erhält den Flüchtlingsstatus von Generationen von Palästinensern in anderen Ländern aufrecht, selbst wenn sie längst eine andere Staatsbürgerschaft angenommen haben.

UNRWA finanziert Schulen, Krankenhäuser und andere humanitäre Dienste für Millionen von Palästinensern in der Region. Welche Alternative schlagen Sie vor?
In unserem Buch ziehen wir den Vergleich zu anderen Flüchtlingskrisen. Im 20. Jahrhundert wurden Hunderte Millionen Menschen aus ihrer #Heimat vertrieben, in Afrika, Asien und natürlich Europa. Keiner von ihnen kehrte zurück, stattdessen bauten diese Menschen sich ein neues Leben auf. Das Konzept eines Rückkehrrechts für Flüchtlinge ist im internationalen System nicht vorgesehen – aus gutem Grund: Dieses System basiert auf der Unantastbarkeit des souveränen Staates. Man kann keinem #Volk ein Recht zusprechen, das die Souveränität eines anderen Staates übertrumpft. Willy Brandt hat einmal in einer Ansprache an deutsche Vertriebene gesagt: Es ist vorbei, ihr werdet nicht zurückkehren. Wir brauchen einen palästinensischen Willy Brandt, der seinem Volk das Gleiche sagt.

Die linke #Friedensbewegung in Israel sucht die Verantwortung traditionell auf der eigenen Seite, sieht in den Siedlungen das größte Friedenshindernis. Dennoch identifizieren Sie sich als #Linke. Warum?
Ich stehe bei allen denkbaren Themen links: ob es um #Feminismus geht, #Atheismus, #LGBT-Rechte oder die Legalisierung von Marihuana. Und auch ich lehne die #Siedlungen ab und befürworte einen palästinensischen Staat. Aber wenn wir uns weiterhin auf die Siedlungen konzentrieren, schaffen wir niemals Frieden. Wir müssen uns jenem Problem widmen, das seit 1948 bis heute den Kern des Konflikts ausmacht: der palästinensischen Forderung auf ein Rückkehrrecht in den Staat Israel.

Das Gespräch führte Mareike Enghusen.

Adi Schwartz und Einat Wilf: »The War of Return: How Western Indulgence of the Palestinian Dream Has Obstructed the Path to Peace«. All Points Books, Toronto 2020, 304 S., 26,99 €

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/die-palastinenser-wollen-israels-staatsgrundung-ruckgangig-machen/
#antisemitismus #bds #antizionismus #zionismus #rassismus #paternalismus #westbank #kulturalismus #islamfaschismus #klerikalfaschismus #jihadismus #antifa #solidaritätmitisrael #mbembe #postkolonialismus #kolonialismus #whitemensavingbrownmenfromjewishmen #rightofreturn

adrenalin@pod.geraspora.de

Stirring #debate on #BDS, ‘NYT’ allows readers to speak out about inequality

I’m easily astonished, but this is astonishing. The New York Times runs a bumper crop of letters about BDS (boycott, divestment and sanctions) in its international edition today, 15 of them, and most of the letters are pro-BDS, and from Americans, including activists in the Palestinian solidarity movement who oppose ethnic supremacy and inequality. Exciting excerpts are below.

Some excerpts. Cherry-picked, of course!

It’s galling that in a piece on the nonviolent Boycott, Divestment and Sanctions (B.D.S.) movement, launched in 2005 by Palestinian civil society in response to Israeli violations of Palestinian human rights, Jodi Rudoren frames her story in terms of B.D.S. echoing the anti-Semitic boycotts of Nazi Germany, quoting several Israelis harshly critical of B.D.S. and just one Palestinian supporter. Ms. Rudoren even seems to endorse allegations that B.D.S. is anti-Semitic and directed at Jews rather than Israel and Israelis, writing, “Avoiding a coffee shop because you don’t like the way the boss treats his employees is voting with your wallet; doing so because the boss is Jewish — or black or female or gay — is discrimination.” Contrary to what Ms. Rudoren and the quoted B.D.S. critics suggest, the movement does not target Jews, individually or collectively, and rejects all forms of bigotry and discrimination, including anti-Semitism. B.D.S. is, in fact, a legal, moral and inclusive movement struggling against the discriminatory policies of a country that defines itself in religiously exclusive terms, and that seeks to deny Palestinians the most basic rights simply because we are not Jewish.

Dr. Hanan Ashrawi, Ramallah, West Bank

The B.D.S. movement has nothing to do with animus toward Jews. Many American Jews, myself included, are vigorously working in support of B.D.S. — and there are more and more of us with every passing month. We target Israel for boycott not because we believe Israel is the worst human rights violator (we don’t), but because Israel is the single largest recipient of American foreign aid, more than $3 billion a year. As Jews, as taxpayers, as people of conscience, we have not only the right but the moral obligation to use boycott and divestment as strategies of nonviolent resistance to Israel’s systematic, racist mistreatment of Palestinians being done on our nickel and in our names.

Hannah Schwarzschild Arlington, Mass.


In view of the massive unquestioned support of Israel by the American government, one might assume that Israel would be more cooperative in the search for peace and justice. This has obviously not happened. Resorting to proclaiming anti-Semitism every time there are questions as to the policies of the Israeli government is the fallback position when all else fails. This should not be allowed.

Doris Rausch, Columbia, Md.

http://mondoweiss.net/2014/02/stirring-readers-inequality.html

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adrenalin@pod.geraspora.de

Jewish community commits #intellectual #suicide before our eyes

Three acts of #censorship in New York demonstrate the desperate pass to which Zionism has brought the American Jewish community: we are walking away from our greatest treasure, literacy.

Two days ago I reported that the Museum of Jewish Heritage had spiked a panel featuring John Judis’s book on Truman and Israel because that book, which says that Truman was for the separation of church and state and took a dim view of Zionism but the lobby compelled him to act against his principles, is just too scary and controversial.

Yesterday we reported that Ramaz School in New York had barred Rashid Khalidi from speaking and that students had risen up demanding that the prohibition be lifted. Jerry #Haber says:

No doubt the school is fearful of alienating its donor base. No explanation has been given so far.

Then there’s the news that Judith #Butler was supposed to give a talk about Kafka at the Jewish Museum of NY on March 6 and withdrew after people began flipping out over her endorsement of BDS (boycott, divestment and sanctions of Israel). Again, donor pressure is cited.

Despite the event being non-political, critics contended that hosting someone who advocates against Israel at a museum that receives charitable contributions from the Jewish community crossed the line.

“The hosting of [BDS] advocate Judith Butler by The Jewish Museum is a slap in the face to every Jew,” Richard Allen, head of JCC Watch, told JNS.org.

The museum said in a statement, “[Butler] was chosen on the basis of her expertise on the subject matter to be discussed. While her political views were not a factor in her participation, the debates about her politics have become a distraction making it impossible to present the conversation about Kafka as intended.”

This is truly disgraceful. The #Jewish community is in #IQ freefall, and it’s happening before our eyes. The crazy uncles in our community are putting their feet down about who can come into the house, and other forbears are accepting the prohibitions out of some tribal impulse that recalls the self-destruction of the Shabbatai Tzvi collective delusion of the 1600s.

http://mondoweiss.net/2014/02/community-intellectual-suicide.html

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