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20.08.2023 Frankreich energiepolitisch nicht mehr autark

Die Atombombe wäre auch in Gefahr

In den französischen Schlagzeilen zu dem Putsch in Niger steht die französische Atombombe versteckt zwischen den Zeilen. In allen Artikeln geht es zuerst um die 56 französischen AKWs, die das Uran aus Niger dringend brauchen. 22% des Uran bezieht Fankreich aus Niger, wo 7% der Welturanförderung stattfinden. Wie viele % Uran bekommt Frankreich eigentlich aus Russland?

Ein Stopp aller Uranlieferungen würde aber auch die "Modernisierung" der französischen Atomwaffen beeinträchtigen. Frankreich ist darüber hinaus beunruhigt, dass die neue Regierung im Niger den Abzug der 1.500 bis 2.000 französische Soldaten und 5.000 Container mit Militärmaterial aus Niamey fordern. Die Container würden sie vielleicht auch übernehmen ;-)

Der französische Atomkonzern Orano hatte erst im Mai neue Verträge mit der nigrischen Regierung unterzeichnet. Tagesschau.de schreibt: Bis 2040 soll der französische Uran-Abbau in Niger verlängert werden, erklärte der für das Minengeschäft zuständige Orano Chef, Nicolas Maes, bei der Vertragsunterzeichnung: "Wir engagieren uns gemeinsam, damit diese Mine so lang wie möglich betrieben werden kann."

Ob diese Verträge weiter gültig bleiben, hängt sicher auch am Verhalten Frankreichs zu der neuen Regierung in Niger ab. Dies wird für Frankreich um so schweriger, als auch die beiden Nachbarn in der Sahel-Zone ihre Politik gegenüber der ehemaligen Kolonialmacht überdenken.

Zu den sozialen und gesundheitlichen Folgen des Uranabbaus gibt der Artikel bei rosalux.de Aufschluss. So wird berichtet, dass Areva,der Konzern der den Abbau vor Ort betreibt, in den Produktionsgebieten eine wahre Umwelt- und Gesundheitskatastrophe verursacht hat: allgegenwärtige radioaktive und chemische Verschmutzung, radioaktive Abfälle, die in den örtlichen Bauwerken recycelt werden, Verseuchung von Luft, Boden und Wasser durch Radon, Grundwassermangel, ...

Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/ausland/europa/niger-putsch-wirkung-frankreich-100.html
und https://www.rosalux.de/news/id/50835/frankreich-und-das-nigrische-uran
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Tags: #Uranabbau #Niger #Sahel #Putsch #Orano #Avera #Abzug #Soldaten #Gesundheitskatastrophe #sozialeFolgen #Kolonialmacht #Frankreich

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10.07.2021 Abzug bei Nacht und Nebel

"Es ist furchtbar, was hier passiert"

Das sind die Worte des Vorsitzenden des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, Marcus Grotian, am Dienstag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, und weiter "Ich kann das moralische Versagen, das ich hier wahrnehme, nicht in Worte fassen."

Das moralische Versagen deutsche Soldaten über 6000 km hinter den Landesgrenzen in einen 20-jährigen Krieg zu schicken, ist unserer Meinung nach noch größer. Aber er hat Recht, wenn er sich Sorgen um mehrere Hundert afghanische Ortskräfte macht, die noch immer ohne gültige Ausreisepapiere sind und sich im Land verstecken müssen. Ebenso gefährdet sind erst vor 2 Tagen mit der 40. Sammelabschiebung weitere 27 afghanische Männer in ihre ehemalige Heimat abgeschoben worden. Sie werden, wie die "Ortskräfte" nur in Verstecken überleben können. Wir können in solchem Handeln die "europäischen Werte" an keiner Stelle erkennen.

Heimlich um 3 Uhr nachts

... hat das US Militär in der letzten Woche seinen größten Stützpunkt in Bagram verlassen. Den afghanischen Sicherheitskräften ist das erst 4 Stunden später aufgefallen ... und sie waren "not amused". Denn auf dem Stützpunkt befindet sich auch eines der größten Gefängnisse mit z.Zt. etwa 5000 einsitzenden Taliban. Das Fehlen einer offiziellen Übergabe des Stützpunktes an die Regierungskräfte wird sich "bei einer weiteren Zusammenarbeit als wenig hilfreich erweisen".

Warum sind Militärs so realitätsblind?

Per Definition sollten Militärs Kräfteverhältnisse und "Lagen" einschätzen können. Sicher können sie solche Einschätzungen, wenn sie der offizellen Politik widersprechen, nicht offen kommunizieren. Sie sollten diese aber der Politik unterbreiten und Abzugs-/Rückzugs-Pläne parat haben. Wir erleben jedoch ein vergleichbares Desaster wie beim Abzug des US Militärs am 30. April 1975 aus Saigon, der heutigen Ho-Chi-Minh-Stadt.

Offen bleibt, wer die Verantwortung für diese 20 Jahre währende falsche Politik übernimmt. Es gibt dazu seltsamerweise noch nicht einmal ein kritische Diskussion im Bundestag. Wenigstens im Hinblick auf Mali und den Tschad könnte man doch schon mal überlegen, ob man dem Primat der Politik gegenüber "militärischen Lösungen" nicht größere Chancen einräumen sollte ....

Mehr dazu bei https://www.spiegel.de/ausland/afghanistan-us-armee-verteidigt-heimlichen-abzug-aus-bagram-militaerbasis-a-b0ade4e6-0200-4489-8b6e-6fbd75d90835
und https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-07/afghanistan-bundeswehr-truppenabzug-ortskraefte-schutzprogramm-umgang-soldaten-5vor8
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7700-20210710-abzug-bei-nacht-und-nebel.htm
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