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Anhaltende Diskriminierung von Roma: Wir als „die Anderen“

Die bis heute permanente Ausgrenzung von Roma produziert permanente Migration. Verantwortung gegenüber der Geschichte sähe anders aus.#DenkmalderimNationalsozialismusermordetenRomaundSinti #SintiundRoma #Roma #InternationalerTagderRoma #Deutschland #Politik #Schwerpunkt
Anhaltende Diskriminierung von Roma: Wir als „die Anderen“

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Roma in Griechenland: Leben am Rande der Gesellschaft

Roma in Griechenland - Leben am Rand der Gesellschaft

Mehr gesellschaftliche Teilhabe, weniger Diskriminierung: Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, die Situation der Roma deutlich zu verbessern.#GRIECHENLAND #ROMA #Teilhabe #DISKRIMINIERUNG #EuropäischeUnion
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Zum Tode von Martin #Walser: Der #Brandstifter und seine #Biedermänner

Von
Deborah E. King

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Dieser Tage werden aus gegebenem Anlass und mit dem Zweck ihn zu ‚kaschern’ so manche Verweise darauf zu verzeichnen sein, dass der Martin Walser gegenüber seinerzeit durch Ignatz #Bubis zunächst erhobene Vorwurf ‚geistiger #Brandstiftung‘ letztlich durch selbigen zurückgenommen worden sei. So wird das Wort des ‚ #Juden‘ in #Antisemitismusfragen, so es denn im eigenen Sinne auszufallen scheint, nur allzu gerne als Substitut für jegliche eigentlich nötige, anhand von Inhalten zu führende Debatte genommen. Es dient als Testat dafür dass jegliches weitere - genauere - Hinschauen sich erübrige, ja einer gar böswilligen Suche nach dem Nichtexistenten gleichkomme. Umgekehrt hatte sich Bubis zuvor - noch vor der Rücknahme des Vorwurfs - weitgehend isoliert und lange Zeit alleine auf weiter Flur befunden, alldieweil er von Walsers Apologeten wie beispielsweise Klaus von Dohnanyi aufs Schärfste angegangen worden war. Hier galt das die Harmonie der geistigen Elite der #Bundesrepublik störende Wort des ‚Juden‘ nur als Reiz, der die Entladung antisemitischer Affekte wie in den folgenden beiden Kostproben legitimierte:

„Ich finde, als Vorsitzender des Zentralrates der deutschen #Juden könnten Sie mit Ihren nicht-jüdischen Landsleuten etwas behutsamer umgehen; wir sind nämlich alle verletzbar.“ (Klaus von Dohnanyi)

„Allerdings müßten sich natürlich auch die jüdischen Bürger in #Deutschland fragen, ob sie sich so sehr viel tapferer als die meisten andere Deutschen verhalten hätten, wenn nach 1933 ,nur‘ die #Behinderten, die #Homosexuellen oder die #Roma in die #Vernichtungslager geschleppt worden wären. Ein jeder sollte versuchen, diese Fragen für sich selbst ehrlich zu beantworten.“ (Klaus von Dohnanyi)
g
Aus: Jüdische Allgemeine vom 12.11 2013

Mit anderen Worten: Bubis ‚Rückzieher’ taugt mitnichten als Koscherzertifikat für Walser. Nichtsdestotrotz wäre es von einem gewissen analytischen Interesse dessen Hintergrund besser zu verstehen. In einem kurzen Gespräch unter vier Augen, das sich 1999 am Rande einer Veranstaltung in Amsterdam mit ihm ergab, stellte ich Bubis genau diese Frage: Warum er den Vorwurf gegen Walser zurückgenommen habe.

Das allererste was Bubis in seiner Antwort erwiderte war, dass Walser zweifelsohne durch und durch #Antisemit sei. Daran bestand für ihn kein Zweifel. Walser habe sich in seiner #Paulskirchenrede bewusst vage ausgedrückt, um zwar einerseits ein Publikum anzusprechen, welches ihn so verstand, wie er verstanden werden wollte - nämlich #antisemitisch - andererseits jedoch auch einen gewissen Rückzugsraum zu haben à la ‚So habe ich das gar nicht gemeint’. Aus diesem Grund sei es nötig gewesen, den - wie er es nannte -‚Hammer’ (also den Vorwurf der ‚geistigen Brandstiftung’) einzusetzen, damit Walser gezwungen werde, zu erklären was genau er gemeint habe und sich somit von jeglicher antisemitischen Interpretation seiner Worte zu distanzieren. Dies sei Bubis zufolge durch Walser tatsächlich ausreichend geschehen, so dass er selbst dann in der Folge im Gegenzug den Vorwurf gegenüber Walser zurückgenommen habe. Bubis ging es nicht um Walser als Person, den er für unverbesserlich hielt, sondern um eine Begrenzung des Schadens innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses, welcher durch das walsersche Fanal angerichtet worden sei. Bubis wirkte zu dem Zeitpunkt - ganz im Kontrast zu seinem letzten Interview einige Monate später - noch recht zuversichtlich und dahingehend optimistisch, dass seine Taktik aufgegangen war.

Es wäre zumindest das Mögliche zu tun, um die Walsers nicht einmal mehr in Ehren davonkommen lassen.

Ich tat mich damals schwer, an den Erfolg dieses Vorgehens so recht zu glauben und tue es bis heute. Doch wer vermag schon die furchtbare, traumatisierende und geradezu hoffnungslose Lage nachzuempfinden, in der Bubis sich als #Überlebender und als Vertreter einer kleinen aber dafür wohlgehassten gesellschaftlichen Gruppe zu diesem Zeitpunkt befunden haben muss: als #Störenfried angefeindet und aggressiv belehrt durch eine Übermacht einer entfachten deutschen Intelligenzija, welche Walsers #Dogwhistling sehr wohl verstanden hatte. Ohne diesen Zwangsoptimismus gegen die Evidenz hätte Bubis wohl kaum die quixotische Rolle des geduldigen Aufklärers angesichts der deutschen Zustände in den 1990er Jahren übernommen, womöglich handelte es sich um ein persönliches Charaktermerkmal dieses der Hölle Entkommenen, das mit dessen Überleben und Leben mit dem eigenen Überlebthaben eng verwoben gewesen sein muss. Zudem: Was wäre schon der ‚richtige’ Rat gewesen, den man ihm angesichts der grauenhaften Situation 1998 hätte geben können?

Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen und das Geschehene nicht nachträglich verhindern. Doch wäre zumindest das Mögliche zu tun, um die Walsers nicht einmal mehr in Ehren davonkommen lassen, so wie sich das bundesdeutsche Establishment, allen voran der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, gerade angeschickt hat es zu tun: Als habe es die damalige Intervention von Bubis gegen die applaudierende Mehrheit nie gegeben oder als hätte sie jeglicher Substanz entbehrt.

https://jungle.world/blog/von-tunis-nach-teheran/2023/07/zum-tode-von-martin-walser-der-brandstifter-und-seine

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