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EU-Kommission genehmigt deutsche Milliardenhilfe für Uniper | DW | 20.12.2022

Der Bund darf den angeschlagenen Gasimporteur Uniper mit bis zu 34,5 Milliarden Euro stützen. Die Bedingungen seien erfüllt, teilte die EU-Kommission mit. Doch zahlreiche Geschäftsteile müssen veräußert werden.#Gasversorgung #Uniper #EU-Kommission #Deutschland
EU-Kommission genehmigt deutsche Milliardenhilfe für Uniper | DW | 20.12.2022

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19.12.2022 Energiemarkt regulieren - aber wie?

Kein Geld mehr für erneuerbare Energien

Die passende Lösung haben wir auch nicht parat, aber wir wollen mal ein paar Fakten gegenüberstellen, die man braucht, um überhaupt über Wege aus der "Krise" nachzudenken. Dazu können uns die 3 verlinkten Artikel bei Telepolis und ein Taschenrechner helfen.

Die Merkel-Strategie war möglichst Wenigen weh zu tun und die Energieversorgung von schmutziger Kohle langsam zum Gas hin zu entwickeln. Das nützt zwar dem Klima wenig, verbessert aber immerhin die Luft. In der Folge wurden Gaskraftwerke geplant und auch gebaut. Dem Umstieg zu erneuerbaren Energien wurden dagegen beliebig Hürden aufgebaut. Zuerst wurde zwischen 2000 und 2010 die erfolgreiche deutsche Solarindustrie gebremst - die Werke stehen jetzt in China, danach der Ausbau der Windenergie fast zum Stillstand gebracht.

Was kostet jetzt wieviel?

Am teuersten ist jetzt Gas, das (in den Niederlanden) von durchschnittlich 4,6ct pro Kilowattstunde (kWh) im Jahr 2021 auf 13,4ct/kWh gestiegen ist. Im letzten August waren es sogar 30ct/kWh. Das hätte Stromerzeugungskosten von fast 70ct/kWh bedeutet. Wir lassen an dieser Stelle die verhängnisvolle Merit-Order weg, die besagt, dass der Preis des teuersten Mediums für alle gilt und hoffen, dass die Politik hier bald Abhilfe schafft. (s. Merit Order als Gelddruckmaschine)

Vergleicht man diese Erzeugungskosten mit einer neuen Solaranlage, die bei rund 5ct/kWh - also fast dreimal niedriger liegen, so müssten, wie Telepolis schreibt, nach Berechnungen von Rystad die Gaskosten auf 1,7ct/kWh fallen, um wettbewerbsfähig zu bleiben/werden, denn darauf kommen wegen des Emissionshandels noch ein Kohlenstoffpreis von 10 Euro pro Tonne. Das haben wir jetzt nicht nachgerechnet. Jedoch sind die Stromerzeugungkosten von Windkraftanlagen sogar noch etwas unter 5ct/kWh. Damit haben beide Technologien ihre Berechtigung bewiesen. Zusätzlich gebraucht wird nur ein Reservepark für die Zeiten von Dunkelheit und Windstille. Das sind wegen ihrer Trägheit sicher nicht AKWs oder Kohlekraftwerke. Dafür können/müssen Gaskraftwerke weiterhin eingesetzt werden bis ausreichende Speicherkapazitäten zur Verfügung stehen. Und (nur!) dafür wäre auch ein Stromerzeugerpreis durch Gaskraftwerke von 10 bis 15ct/kWh erträglich, wenn die Merit-Order durch einen mittleren Preis ersetzt werden würde. Haushalte könnten inklusive der bestehenden Zulagen wieder für 25ct/kWh Strom beziehen

Was sollen bei dem absolut nicht zu erwartenden Preisrückgang von Gas dann die milliardenschweren Investitionen in LNG Terminals (z.Zt. 6,6 Mrd Euro) und vor allem langfristige Lieferverträge über die zur Zeit üblichen Gasmengen? Gaskraftwerke und evtl. auch die Verbrennung von Gas in Heizungen kann nicht mehr wirtschaftlich werden. Lediglich für die industrielle Weiterverarbeitung werden auch zukünftig nicht unwesentliche Mengen an Gas benötigt. Allerdings hilft auch dieses Wissen nicht über die aktuelle Mangellage durch den "Ausfall" der Ostsee-Pipelines, aber Politik sollte für die Zukunft planen - auch, wenn die Vorgängerregierungen genau dies nicht taten.

Nun wird der Gaspreis sicher nicht sinken, sondern mindestens bis teures LNG Gas aus Katar (2026) und umweltschädigendes Fracking Gas aus den USA in den neuen LNG Terminal ankommen, hoch bleiben. So rechnet Bloomberg mit Mehrausgaben von 1 Billion Euro für die Haushalte in der EU, die bestenfalls durch neue Schulden durch die Regierungen gedämpft werden könnten. Neben den finanziellen Risiken bleibt noch die Gefahr einer Mangellage für 2023 und 2024, denn Bloomberg rechnet nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur, dass in den nächsten Jahren je rund 27 Milliarden Kubikmeter Erdgas für die EU fehlen könnten. Wie viel Prozent sind das? Wer kennt den EU Gasverbrauch?

Damit wird der Ampelregierung auch für die Restzeit der Legislaturperiode jeglicher finanzeller Spielraum für große Investitionen in erneuerbare Energien genommen. Stattdessen werden weitere Schulden aufgenommen, um die Wut der Menschen in Grenzen zu halten und die in Schieflage geratenen Unternehmen am Leben zu halten. So wird z.B. heute auf der außerordentlichen Hauptversammlung von Uniper über die Annahme der staatlichen Hilfspakete abgestimmt. Es geht dabei, wie Telepolis schreibt, um insgesamt 33 Milliarden Euro an staatlich gestütztem Eigenkapital und einer Kreditlinie der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) von bis zu 18 Milliarden Euro.

Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir mehr zu Preisbremsen und Preisdeckeln, wie von einigen EU Staaten gefordert, erfahren und abwägen könnten, doch die deutsche Blockade gegen diese im FDP-Jargon "wettbewerbs-behindernd" genannten Möglichkeiten hat aus diesen Ideen inzwischen nur noch Papiertiger gemacht - nach dem Motto "Ein Preisdeckel darf für die Lieferanten keine Einschränkung darstellen".

Ein unmerklicher Deckel ist keiner! Schließlich senkt der Preisdeckel auf russisches Erdöl mit 60$/Barrel, das entspricht ungefähr 4ct/kWh, den Kraftstoffpreis nach der Weiterverarbeitung auf 8-10ct/kWh oder 1€/Liter und einem Strompreis aus einem (schmutzigen) Ölkraftwerk auf 12-15ct/kWh (inkl. Emmissionszertifikaten?).

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Luxus-Gas-ohne-Zukunft-Solar-bis-zu-zehnmal-billiger-7360851.html
und https://www.heise.de/tp/features/Energiekrise-kostet-Europa-eine-Billion-Euro-und-das-ist-erst-der-Anfang-7398516.html
und https://www.heise.de/tp/features/Energiekrise-Uniper-benoetigt-noch-einmal-25-Milliarden-Euro-7357156.html
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aktionfsa@diasp.eu

10.11.2022 Viele AKWs Frankreichs laufen auch jetzt nicht wieder

AKWs sind kein Wünsch-Dir-Was

Die französische Regierung fordert vom Betreiber EDF zum Winter alle im Sommer (und teilweise immer noch) stillgelegten AKWs wegen der Gefahr von Blackouts wieder hochzufahren. Dieses Wünsch-Dir-Was ist mit den realen Sicherheitsproblemen in den Reaktoren jedoch nicht vereinbar.

Nun wird gegen den Kraftwerksbetreiber EDF sogar wegen möglichen Vertuschungen von Störfällen ermittelt. Im Atomkraftwerk Civaux hatte man ein radioaktives Leck entdeckt. Bei einem Testlauf war es zu einem Dampfaustritt im Instrumentenraum des Reaktorkerns gekommen. Zum Zeitpunkt des Vorfalls war kein Personal in diesen Räumen und man versichert, dass außerhalb der Anlage keine Radioaktivität gemessen wurde - die Spaltprodukte haben sich wohl entgegen aller Physik in Luft aufgelöst.

Wann Civaux 1 wieder angefahren wird ist fraglich. Sicher ist nur, dass das AKW dem Land im Winter 1,5 Gigawatt Strom leifern sollte, die fest eingeplant waren. Auch Cattenom 1, das AKW an der deutschen Grenze kann wegen Rissen an Schweißnähten nicht wie geplant nächste Woche wieder hochgefahren werden, sondern frühstens nach dem Winter. Damit fallen weitere 2,6 Gigawatt aus.

Wie Telepolis berichtet, bedeuten diese Ausfälle für die Atomstromproduktion eine Reduktion von geplanten 280 bis 300 Terawattstunden (Twh) auf jetzt nur noch von 275 bis 285 Twh. Das bedeutet für die EDF, dass es nicht beim Rekordverlust von bisher geplanten 32 Milliarden Euro bleiben wird.

Natürlich wird der französische Staat diese FInanzlöcher großzügig ausgleichen und den teilprivatisierten Konzern wieder voll verstaatlichen. Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor: Der wegen seiner untersagten Russland Geschäfte von Pleite bedrohte schwedische Uniper Konzern wurde auch mit Milliarden von der Bundesregierung gerettet - und ist damit jetzt eigentlich im Staatsbesitz - plant aber trotzdem den Bau eines (nun wohl Ampel-farbenen) AKW in Schweden.

Fazit:
- Atomkraft ist gefährlich
- Atomkraft ist teuer
- Atomkraft bedingt einen Überwachungsstaat
... weil Transparenz seine Unwirtschaftlichkeit aufzeigen würde, wie wir mit Hinweis auf den Fall Traube schon am 27.10.2010 vor dem Reichstag demonstrierten.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Lecks-und-Korrosion-verhindern-Macrons-Atomplaene-7334396.html
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Tags: #AKW #Frankreich #Störfälle #Blackout #Verlust #EDF #Verstaatlichung #Umverteilung #Uniper #Demo #Reichstag #Laufzeitverlaengerung #Überwachung #Traube #Atomstaat #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit

stefanh@pod.geraspora.de

Ein Schelm, der Böses dabei denkt:
Mehrheitsaktionär der #Uniper mit knapp 78% ist der finnische Versorger #Fortum
Und wer sitzt da im Aufsichtsrat? Es ist Phillip Rösler. #FDP, ehemaliger Minister und Kollege von Lindner.
https://www.fortum.de/impressum

Eine weitere Verbindung zwischen Uniper und Fortum ist Klaus-Dieter Maubach. Er ist Vorstandsvorsitzender von Uniper, sitzt aber ebenfalls im Aufsichtsrat der Fortum. Die Wege dürften kurz sein.

Quelle: https://nitter.net/netnrd/status/1560930512692301824