Die neue Diskussion um #Energie nervt. Nicht, weil ich das Thema grundsätzlich doof finde, sondern weil wir uns aus meiner Sicht noch mehr dem Wahnsinn verfallen und den Klimawandel beinahe ignorieren. Mit Geschwafel allein ist dem Klima ja nicht geholfen. Unsere Energiepolitik ist nur noch ein Witz.
Beispiel Atomkraft: Dieses ewige Hin und Her macht mich wütend. Ich meine: Man wusste auch schon beim ersten Atomausstieg, dass Atomkraft platt gesagt CO2 einspart und damit eine eventuelle Übergangstechnologie darstellen könnte. Klar ist aber auch, dass es da andere Risiken gibt und das auch bei der Atomkraft CO2 emittiert wird, da die Dinger ja erst mal aufwendig gebaut werden müssen und das aus Beton. Für den braucht es Zement und die dafür notwendige Energie wird ganz legal durch Verbrennung von Autoreifen und Co erzeugt! Aber okay, es geht ja jetzt erst mal nur um einen Streckbetrieb. Trotzdem: Das Hin und Her werden sich die Konzerne sicherlich gut bezahlen lassen. Unterm Strich wird die Atomkraft nicht besser, dafür aber mit Sicherheit teurer.
Verflüssigtes #Erdgas (#LNG), dass teilweise durch Fracking gewonnen wird, teilweise aus Staaten kommt, die #Menschenrechte mit Füßen treten ist ein weiteres, großes Problem. Nicht zu vergessen, dass man das LNG über die Meere schippern muss und das passiert bestimmt nicht mit Segelschiffen, sondern mit Schweröl verbrennenden Tankern. Aber nicht nur das: Mit der Errichtung einer Infrastruktur für dieses LNG legen wir uns auf Jahrzehnte fest! Man baut doch keine LNG-Terminals, um sie nach zehn Jahren wieder außer Betrieb zu nehmen. Auch Luisa #Neubauer weiß das, wie die Zeit schreibt:
Sie kritisierte den von der Regierung geplanten Import von Flüssigerdgas als zu weitreichend. "Da geht es nicht um einen Übergang. Damit legen wir uns fest." Aus der Energiekrise heraus würden Entscheidungen für Jahrzehnte getroffen. "Das ist irre."
Und damit hat sie absolut recht, damit legen wir uns fest und das ist irre! Das Bekloppteste ist aber der Grund für diesen ganzen Quatsch: Der Krieg in der Ukraine. Okay, ich kann es ja verstehen, dass man Russland nicht ungestraft davon kommen lassen will. Aber dieses ganze moralische Getue ist doch einfach nur verlogen und zeugt von Doppelmoral bisher ungekannten Ausmaßes. Dafür feiern wir demnächst die #Fußball-WM in #Katar, wo sich beim Bau des Stadions mal eben 6000 Zwangsarbeiter zu Tode schuften mussten. Dabei wäre es doch so einfach gewesen: Trotz Krieg hätte man weiter Gas aus Russland beziehen können. Aber man wollte ja nicht, nur um sich dann anschließend darüber zu beschweren, dass Putin nicht liefert. Ja, was denn nun, will man Gas aus Russland oder will man unabhängig sein? Und ist es wirklich egal, wenn der Kampf gegen Russland nicht nur klimapolitisch ein herber Rückschlag für viele Jahrzehnte ist? Das ist Zeit, die wir schlicht nicht haben. Und ist es wirklich egal, wenn die Leute hier frieren müssen, #Blackouts und möglicherweise sogar soziale #Unruhen drohen? Anscheinend nimmt man das alles zumindest billigend in Kauf.
Und ob es so eine gute Idee ist, Atomkraft aus einem Land zu beziehen, wo der Krieg mit dem Klassenfeind tobt? Damit macht man das Kraftwerk ja zum strategischen Ziel, zumindest theoretisch.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klima-neubauer-akw-verlaengerung-klimaaktivistin-100.html