#pflege

montag@friendica.xyz

RSV: "Kinder sterben, weil wir sie nicht mehr versorgen können"

Ich arbeite ja nicht im medizinischen Bereich, aber ich lese Nachrichten und in meinem Freundes und Bekanntenkreis sind einige, die in dem Bereich gearbeitet haben. Bis auf zwei haben alle den Bereich verlassen und wollen auch nicht mehr zurück in die Pflege. Von den zwei verbliebenen sitzt einer nur noch seine Zeit bis zur Rente ab, der zweite arbeitet auch nicht mehr am Kunden/Patienten sondern ist im Betriebsrat. Was ich von denen allen mit bekomme ist, dass es noch schlimmer ist, als in den Medien zu lesen. Und die Schlagzeilen sind gerade ja mal wieder erschreckend.

NDR.de hat geschrieben:

" "Kinder sterben, weil wir sie nicht mehr versorgen können", sagte der Leitende Oberarzt der Kinderintensivmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, Michael Sasse."

Und ich fürchte, so lange das medizinische Personal dabei mitspielt, wird sich auch nichts ändern. Es werden einfach mehr und mehr Menschen aus dem Bereich kündigen, die wenigen neuen, werden dort auch nur wenige Jahre bleiben, bis auch sie sich was anderes suchen.

Meiner Meinung nach wäre langsam mal ein bundesweiter #Streik des medizinischen Personals angesagt. Und zwar nicht irgendwann, sondern genau jetzt, dann wenn die Hütte sowieso schon brennt. Und bei der Gelegenheit auch sollten sie sich auch mal anschauen, was die Leute der #letztenGeneration so machen. Es müssen medienwirksame Aktionen gemacht werden. Zum Beispiel Flughäfen blockieren und der Slogan könnte lauten: "Flugzeug-Kerosin besteuern, damit Geld für die Pflege da ist!". Klar, ein Streik zum jetzigen Zeitpunkt würde einen Aufschrei verursachen, aber wann passt denn ein Streik in unserem kaputt gesparten Gesundheitssystem? Eigentlich ja nie. Dann lieber jetzt kurz und heftig, solange noch ausgebildetes und kompetentes Personal da ist. Und so ein Aufschrei weckt vielleicht auch den einen oder anderen zukünftigen Patienten.

#dePol #Gesundheitspolitik #Pflege #Pflegestreik #Medizin #Medibubble #PflegeAmLimit #Gesundheitssystem
RSV: "Kinder sterben, weil wir sie nicht mehr versorgen können"

seebrueckeffm@venera.social

https://twitter.com/rosaluxstiftung/status/1590630624339329025

#Migration #Arbeitsmigration #Pflege #Ukraine

navelbrush@pod.geraspora.de

Entgelte von Pflegekräften 2021

https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Entgelte_von_Pflegekraeften_2021.pdf (PDF, 14 Seiten, 444 kB)

Insgesamt konnte seit 2012 in den ausgewählten Pflegeberufen eine deutliche Reallohnsteigerung erzielt werden, während die Reallöhne aller Beschäftigten im gleichen Zeitraum erkennbar geringere Zuwächse zu verzeichnen hatten. Besonders die stark gestiegene Inflation im Jahr 2021 hat die Lohnsteigerungen der Vorjahre gebremst und zuletzt sogar zu leichten Reallohnverlusten gegenüber dem Jahr 2020 geführt. In den Pflegeberufen waren hingegen auch im Jahr 2021 noch erkennbare Reallohnzuwächse zu verzeichnen.
Die Löhne in der #Pflege unterscheiden sich nach wie vor erheblich zwischen den Pflegeberufen, den Bundesländern und den verschiedenen Pflegeeinrichtungen. Um eine angemessene #Bezahlung für das besonders dringend benötigte Personal in der #Altenpflege zu gewährleisten, besteht seit September 2022 in den Pflegeeinrichtungen die Pflicht nach #Tarif zu bezahlen. Das bestimmt das Gesetz zur Weiterentwicklung der #Gesundheitsversorgung (GVWG). Pflegeeinrichtungen haben laut Bundesgesundheitsministerium nunmehr drei Möglichkeiten: Sie können selbst einen #Tarifvertrag abschließen, mindestens entsprechend eines regional anwendbaren Tarifvertrags bezahlen oder mindestens in Höhe des Durchschnitts aller Tariflöhne in der Region entlohnen. Kommen sie der Tarifpflicht nicht nach, können sie keine Versorgungsverträge mehr mit den Pflegekassen abschließen (Bundesministerium für Gesundheit 2022). In welchem Umfang dies die Lohndifferenzen zwischen der Kranken- und Altenpflege sowie zwischen Pflegeeinrichtungen verringert, müssen künftige Lohnauswertungen zeigen.

Vordergründig kann die Pflegemisere also nicht am Geld liegen, oder? Ich bin irritiert.

Hätten wir noch einen investigativen Journalismus, könnte der sich den folgenden Fragen widmen:

  • Wie valide sind die dargestellten Zahlen und Statistiken ("Traue keiner Statistik...")?
  • Welcher Agenda folgt das #IAB?
  • Wenn es doch nicht das Geld ist, was ist es dann?
    • Zu viel Arbeit an Formularen, zu wenig an der Pfanne?
    • Kaputte Budgetierung?
    • Jammern auf hohem Niveau?

#Gesundheitssystem

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #gesundheit #pflege #selbstbestimmung #ableismus #inklusion

Raúl Krauthausen über Menschen mit Behinderung: In den Händen der Wohlfahrtsmafia

Interview: Immer wieder werden Menschen mit Behinderung Opfer von Vernachlässigung und Gewalt, bis hin zum Mord. Dahinter steckt System, meint Raúl Krauthausen. Ein Gespräch über Missstände in Einrichtungen, falsche Inklusion und die Rolle der Medien

Im vergangenen Jahr sorgte eine Tat in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung kurzzeitig für Schlagzeilen. Im Oberlinhaus in Potsdam ermordete eine Pflegerin vier Bewohner*innen. Doch Verbrechen wie diese sind kein Einzelfall. Immer wieder werden Menschen mit Behinderung Opfer von Vernachlässigung und Gewalt, bis hin zum Mord. 180 Betroffene, 222 Täter*innen in 37 Einrichtungen – das sind die Zahlen, die das Rechercheprojekt #AbleismusTötet bislang für die Zeit seit 2010 zusammengetragen hat. Doch in der Öffentlichkeit spielen diese Fälle schnell keine Rolle mehr. Wie kann das sein? Der Aktivist Raúl Krauthausen möchte dieser Frage auf den Grund gehen und die Strukturen aufdecken, die einen angemessenen Umgang mit der Gewalt gegen Menschen mit Behinderung verhindern.

Herr Krauthausen, Sie sind einer der Leiter des Rechercheprojekts #AbleismusTötet. Wie ist dieses Rechercheprojekt entstanden?

Letztes Jahr gab es die Morde im Potsdamer Oberlinhaus und wir waren alle entsetzt, dass in den Medien immer nur von „tragischen Einzelfällen“ die Rede war. Aber diese Fälle haben System. Dieser Perspektive in den Medien wollten wir als Team von Menschen mit und ohne Behinderung etwas entgegensetzen und haben angefangen, Medienrecherche zu betreiben: Wann und wo gab es eigentlich Berichterstattung über ähnlich gelagerte Fälle?

Was haben Sie dabei gefunden?

Wir sind auf über hundert Fälle gestoßen, die teilweise auch auf der Website des Projekts veröffentlicht sind. Wir wollen die Strukturen dahinter zeigen, die diese Gewalt begünstigen bzw. Aufklärung verhindern.

Im April 2021 wurden Martina W., Christian S., Lucille H. und Andreas K. in der Einrichtung Oberlinhaus von einer Pflegerin ermordet. In einem Interview mit der taz erklärten Sie, dass Menschen mit Behinderungen aus dem Oberlinhaus oder anderer Wohneinrichtungen bei der Berichterstattung „unsichtbar gemacht“ worden seien. Wie kann es dazu kommen?

Ich weiß nicht, ob das ein aktiver Akt ist. Dann wäre ja böse Absicht zu erwarten. Die einzigen Menschen, die das aktiv tun, sind wahrscheinlich diejenigen, die verhindern wollen, dass etwas aufgedeckt wird. Dass Medien so wenig darüber berichten, liegt vielmehr daran, dass behinderte Menschen generell in unserem Alltag so wenig vorkommen. Journalist*innen kommen gar nicht auf die Idee, behinderte Menschen nach ihrer Perspektive zu fragen. Dabei läuft das normalerweise in der Berichterstattung genau so: Wenn es etwa um das Thema Gewalt gegen Frauen geht, werden auch Frauen gefragt, wie sie das erleben und ob das ein strukturelles Problem ist. Genau so könnte, ja sollte man es bei Menschen mit Behinderung machen. Aber Journalist*innen denken leider oft nicht so weit. Sie glauben dann, dass es ausreichen würde, mit Pflegepersonal oder Angehörigen zu reden.

Wie erklären Sie sich das?

Das kann viele Gründe haben. Vielleicht denken Journalist*innen, dass behinderte Menschen gar nicht für sich selbst sprechen können. Aber behinderte Menschen sind sehr wohl in der Lage, auszudrücken, was sie möchten und was sie nicht möchten. Das von vornherein auszuschließen – ob mit Absicht oder nicht – ist ein Problem.

Werden die Menschen in den Einrichtungen nicht ernst genommen?

Wir leben leider in einer Gesellschaft, in der behinderte Menschen systematisch aussortiert werden. Wir „entlasten“ die Mehrheit davon, sich mit dem Thema Inklusion auseinandersetzen zu müssen: dafür gibt es ja die Fachkräfte. Wir sourcen die Verantwortung aus, anstatt uns zu fragen, wie wir es selbst gerne hätten. Wir werden schließlich alle älter und haben alle irgendwann irgendeine Behinderung: wir wünschen uns doch auch, in diesem Fall würdevoll leben zu können!

Ihre Recherchen haben ergeben, dass die Strukturen in vollstationären Einrichtungen alle sehr ähnlich sind. Worin liegen diese Ähnlichkeiten?

Eine Ähnlichkeit ist ganz stark: es dringen weder Informationen in die Einrichtung hinein, noch aus ihnen heraus. In der Sozialwissenschaft spricht man von „totalen Institutionen“. Journalist*innen, die herausfinden wollen, wie es den Menschen in den Einrichtungen geht, kommen an der Pressestelle der Einrichtung nicht vorbei. Und wenn es dann zu einem Gespräch, zu einer Begehung kommt, dann wird genau darauf geachtet, wie die Einrichtung wirkt. Die räumen vorher auf und zeigen nur die Leute, die interviewt werden sollen, aber nicht diejenigen, die wirklich unter dem System leiden. Außerdem spielt sich das Leben der Menschen vollkommen in der Einrichtung ab: Wohnen, Arbeiten, Therapie – alles findet auf dem gleichen Gelände statt. Wenn man nicht in der Lage ist, sich externe Hilfe zu holen, dann ist das auch ein Problem.

Eine andere Ähnlichkeit ist, dass die Bewohner*innen nichts über ihre Rechte wissen. Wenn man herausfinden möchte, wie selbstbestimmt die Menschen vor Ort sind, dann reicht im Wesentlichen eine Frage: Haben die Bewohner*innen die Telefonnummer der Heimaufsicht? Wenn nicht, dann weiß man schon, wo die Probleme liegen.

Diese „totalen Institutionen“ haben Sie in einem Beitrag von 2021 folgendermaßen beschrieben: „In ihnen werden aus Sicht der Öffentlichkeit behinderte Menschen leicht und effektiv versorgt, aber diese Systeme sind anfälliger für Gewalt. (…) Es handelt sich also um Sonderwelten, um Parallelgesellschaften. Sie trennen. Sie schaffen angesichts mangelnder Selbstbestimmung und fast totaler Abhängigkeit ein Klima, in dem Gewalt leichter entstehen kann als anderswo.“ Weshalb sind diese Einrichtungen Ihrer Auffassung nach so gestaltet, dass Parallelgesellschaften entstehen? Sind es monetäre Gründe?

Ja, aber nicht zwangsläufig im kapitalistischen Sinne, sondern im Sinne der Auslastung. Das System muss funktionieren, die Maschinerie weiterlaufen. Das heißt, wenn man als Kind mit Behinderung in einer Förderschule war, dann ist die weitere Karriere, nämlich dass man später in der Behindertenwerkstatt landet, im Grunde schon vorgeschrieben. Es bedeutet eine große Kraftanstrengung, sich gegen diesen Weg zu stemmen. Ich glaube einfach, dass mit behinderten Menschen sehr viel Geld verdient wird. Leider kommt dieses Geld nicht bei den Menschen in den Einrichtungen an, sondern versickert irgendwo in dem System, das sich „Wohlfahrt“ nennt. Und in diesem System entscheiden ausschließlich nichtbehinderte Menschen, was behinderten Menschen zusteht. Das Pflegepersonal vor Ort leidet übrigens auch an dem System. Für sie wäre es auch besser, wenn es anders wäre.

Jeder Fall ist schlimm, doch gab es Fälle, die Sie besonders schockiert haben?

Viele. Und da brauchen wir gar nicht weit zurückgehen. Im Oberlinhaus wurden 2021 vier behinderte Menschen ermordet. Ein Tag vor der Tat war die Heimaufsicht zu Besuch in der Einrichtung und hat der Einrichtung beglaubigt, dass sie gute Arbeit machen und es keine Probleme geben würde. Im Laufe des Gerichtsverfahrens stellte sich dann heraus, dass seit Jahren Missstände in der Einrichtung bestanden. Da frage ich mich: Was macht die Heimaufsicht eigentlich beruflich?

2021 sind bei der Flutkatastrophe im Ahrtal zwölf behinderte Menschen in einer Einrichtung ertrunken, weil man es anscheinend nicht für nötig befunden hat, Menschen mit Behinderung zu evakuieren bzw. entsprechende Konzepte zu erarbeiten. Das ist ein Problem, das auch in der Berichterstattung total untergegangen ist: Von den etwa 134 Opfern waren 12 behinderte Menschen. Das sind fast zehn Prozent! Warum wird darüber so wenig gesprochen? Warum ist keiner dafür belangt worden?

Oder Bad Oeynhausen: da soll das Personal die Bewohner*innen über Jahre hinweg gequält haben. Es wird gegen 145 Personen ermittelt. Dass eine Situation entstehen kann, in denen 145 Menschen die Bewohner*innen über Jahre hinweg misshandeln können, zeigt, wie das System funktioniert und sich die Beteiligten untereinander decken. Und wir reden nicht über Vorfälle aus längst vergangenen Jahrzehnten: All das ist in den letzten drei Jahren geschehen. Das ist unsere Realität.

Zeichnet sich bei Ihrer Recherche ein Muster bei den Motiven der Täter*innen ab?

Ich bin diese Frage nach den Motiven leid. Ganz häufig wird da Überforderung genannt. Oder die aufopferungsvolle Arbeit, die niemand wertschätze. Ein Paket-Lieferant ist auch überfordert, bringt aber seine Empfänger*innen nicht um. Daher finde ich dieses Narrativ der Überforderung sehr, sehr gefährlich. Es würde ja auch im Umkehrschluss bedeuten, dass behinderte Menschen überfordern. Die Überforderung ist real, ja. Doch das liegt nicht an den behinderten Menschen, sondern wahrscheinlich am Personalmangel.

Sind manche Menschen mit Behinderung stärker von Gewalt betroffen als andere?

Frauen mit Behinderung werden drei- bis viermal so häufig misshandelt. Und dann natürlich Menschen, die sich nicht artikulieren können.

Wie schneidet Deutschland im internationalen Vergleich ab?

Andere Länder haben diese Heime gänzlich abgeschafft. Zum Beispiel Schweden. Menschen mit Behinderung haben hier das Recht, in ihren eigenen vier Wänden mit Assistenz oder Unterstützung zu leben. Und zwar die Unterstützung, die sie wirklich brauchen, und nicht bloß diejenige, die das Amt bereit ist zu bezahlen. Sie können auch in kleinen Wohngruppen zusammenwohnen, die in ihrer Größe gedeckelt sind. In Deutschland bestehen diese Wohngruppen, die von den Verbänden immer als so vorbildlich verkauft und euphemistisch „WGs“ genannt werden, aus etwa acht bis zwölf Personen. Am Ende des Tages sind es also Mini-Heime. Welcher nichtbehinderte Mensch lebt denn schon in Zwölfer-WGs? Außerdem können die Bewohner*innen nicht auswählen, wer mit wem zusammenwohnt. Das wird fremdbestimmt – durch nichtbehinderte Menschen. In der Regel so, dass es in der Pflegestruktur am besten passt: Blinde untereinander, Rollifahrer untereinander und so weiter. Inklusion ist das nicht. Medien schauen da dann aber nicht mehr so genau hin und schreiben: „Ach, toll, ist ja eine WG!“

Sie haben 2021 auch geschrieben: „Viele Menschen in Machtpositionen sehen in Behinderung immer noch ein wegzudrückendes Kostenproblem“. Ist nicht auch Teil des Problems, dass auch viele Menschen ohne Machtpositionen so denken?

Ich weiß nicht. So denkt man vielleicht, wenn man im Alltag als nichtbehinderter Mensch wenig Berührungspunkte mit behinderten Menschen hat. Dann sind Dinge fremd und Fremdes bereitet erstmal Unbehagen. Das ist das, was oft als „Barrieren in den Köpfen“ umschrieben wird. Um dieses Gefälle aufzubrechen, dürfen wir nichtbehinderten Menschen nicht mehr die Option geben, sich dem Thema Behinderung zu entziehen.

Was heißt das konkret?

Zum Beispiel, dass Lehrer*innen an der Regelschule sich nicht sagen dürfen: „Für behinderte Kinder bin ich nicht ausgebildet, daher mache ich das nicht!“ Das heißt, dass Busfahrer*innen nicht mehr sagen dürfen: „Sorry, ich bin spät dran, ich kann jetzt keine Rampe ausklappen!“ Das heißt, dass der Architekt nicht sagen darf: „Ach nee, barrierefreies Wohnen, das ist so teuer, da haben wir kein Geld mehr für!“ Die, die sich dem verweigern, sollten sanktioniert werden.

Wir brauchen also eine stärkere gesetzliche Verankerung der Inklusion in allen Lebensbereichen?

Genau. Es muss eine Selbstverständlichkeit werden. Es würde ja auch niemand die Frauentoiletten in einem Gebäude „vergessen“ oder als rothaarige Lehrerin nur andere rothaarige Menschen unterrichten. Genauso müssen wir das beim Thema Behinderung und Inklusion sehen, dann ist das auch auf einmal gar nicht mehr so schwer. Kinder lernen sehr schnell, sich mit unbekannten Situationen zurechtzufinden. Sie begreifen dann, dass sie auch mit den behinderten Kindern spielen können. Dafür brauchen wir kein ausgeklügeltes Konzept. Je früher wir als Gesellschaft das lernen, desto kleiner sind die Ängste. Und dann gibt es auch nicht mehr dieses Machtgefälle.

Gibt es vielleicht vorbildliche Einrichtungen oder Wohnformen für Menschen mit Behinderungen, die als Modell dienen können?

Ja, es gibt zum Beispiel das Projekt Wohn:sinn, bei dem Familien mit Behinderten sich beraten lassen können, wie sie gemeinsam WGs behinderter und nichtbehinderter Menschen selbst gründen können. Das Ganze muss viel weiter ausgebaut und gefördert werden, auch von kommunaler Seite aus. Wir müssen diese ganze Behindertenwohlfahrt dezentralisieren. Sie rausholen aus den Händen der Wohlfahrtsmafia.

  • Raúl Krauthausen, Jahrgang 1980, ist Inklusions-Aktivist und Moderator. Er hat verschiedene Projekte initiiert. Unter anderem ist er Mitbegründer des Vereins „Sozialhelden“ – eine Denkfabrik für soziale Projekte. Krauthausen ist außerdem Host diverser Podcast-Formate, wie zum Beispiel Im Aufzug mit Raúl Krauthausen
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#hotelleaks geht weiter. Von Gastronomicus. - Die knappe Ware #Arbeitskraft. Unternehmen und Kapitalverbände klagen über Arbeitskräftemangel. Statt #Arbeit|sbedingungen grundlegend zu verbessern, fordern einige als Lösung lieber die 42-Stunden-Woche. Von Gaston Kirsche. - Neben dem immer noch andauernden #Streik der Mitarbeiter der Uni-Kliniken in #Nordrhein-Westfalen richtete sich vor wenigen Tagen der Blick vor allem in den Norden der Bundesrepublik. Die Hafenarbeiter haben zum dritten mal in kürzerer Zeit ihre #Arbeit niedergelegt. Von Pirnaer Autonome Linke. - Die nächste #Krise I. Von Das Grosse Thier. - "Sünde wider den Geist": Die #documenta und der #Antisemitismus der #Linke|n. Von Thomas von der Osten-Sacken.

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#politik #gesundheit #pflege #streik #verdi #schwarzbuch #krankenhaus #solidarität #arbeitskampf #streik #nrw

»Schwarzbuch Krankenhaus«: Ein System kollabiert

Lange haben die Beschäftigten der Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen über den Personalmangel und dessen Folgen geschwiegen. Inzwischen streiken sie seit mehr als zehn Wochen für einen Tarifvertrag Entlastung und haben Anfang des Monats ein »Schwarzbuch Krankenhaus« vorgelegt, das den erschreckenden Klinikalltag dokumentiert.

Ziel der in Verdi organisierten streikenden Beschäftigten der Unikliniken Essen, Köln, Bonn, Aachen, Münster und Düsseldorf ist ein Tarifvertrag Entlastung. Der bedeutet schichtgenaue Sollbesetzungen in allen Bereichen, ein Ausgleich für Belastungen sowie bessere Ausbildungsbedingungen. Nach zehn Wochen Arbeitsniederlegungen gibt es von den Klinikleitungen nur Teilangebote, von denen nicht alle Beschäftigten etwas hätten. Dabei könne der Streik sofort beendet werden, sagte die Leiterin des Verdi-Landesbezirks NRW, Gabriele Schmidt, am 1. Juli. »Ich hoffe, dass sich die Arbeitgeber nun voll und ganz auf eine Verhandlungslösung konzentrieren.« Durch die Finanzierungszusage im Landtag NRW vom 30. Juni 2022 gebe es nun »kein Hindernis mehr für einen guten Tarifvertrag Entlastung an den Unikliniken«.

Auf der Webseite notruf-entlastungnrw.de wird deutlich, dass die Arbeitsbedingungen nicht bleiben können, wie sie sind. Das Gesundheitssystem sei notorisch unterfinanziert; allein in NRW fehlten rund 20.000 Fachkräfte in den Krankenhäusern: »Den Preis dafür zahlen die Patientinnen und Patienten und die Beschäftigten. Einspringen aus der Freizeit, keine Pausen, Überstunden, mit schlechtem Gefühl nach Hause gehen, weil man seinen Ansprüchen nicht gerecht werden konnte: Viele Beschäftigte sind chronisch überlastet, schieben Überstunden vor sich her, werden krank, haben innerlich gekündigt oder dem Arbeitsplatz Krankenhaus bereits den Rücken gekehrt.« Es mangele an wirksamen Lösungen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und so Beschäftigte zurückzuholen. In den zurückliegenden Jahren hätten Pflegekräfte und anderes nichtärztliches Personal die Krankenhäuser geradezu fluchtartig verlassen. Hauptursachen dafür seien ein rund 1,2 Milliarden Euro schwerer Investitionsstau allein in NRW, das Festhalten der Bundesregierung an gewinnorientierten Fallpauschalen sowie das Fehlen gesetzlicher Vorgaben zur Personalbemessung, heißt es weiter.

Befragungen unter ehemaligen Pflegekräften zeigen, wie viel Personal zurückgewonnen werden könnte, wenn die Arbeitsbedingungen verbessert würden: Die Rückkehrbereitschaft von bis zu 200.000 Beschäftigten bundesweit hatten Studien wie »Ich pflege wieder, wenn …« und »Pflege Come Back« ermittelt.
- https://www.jungewelt.de/artikel/430555.streik-an-unikliniken-in-nrw-einblick-in-den-abgrund.html

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#Putin der Schreckliche. Moderne Autokratie oder faschistische #Diktatur? Kühler Instrumenta­lis­mus oder Wahn? Über #Russland und seinen Präsidenten Putin wird wild debattiert. Gehorcht das System Putin wirklich einer kohärenten #Ideologie? Von Richard Schuberth. - Grenzenlose #Ausbeutung. Die Integration ukrainischer Kriegsflüchtlinge in den #Arbeitsmarkt bedeutet vor allem Schuften unter prekären Arbeitsbedingungen. Von Stefan Dietl. #podcast #faschismus #krieg #arbeit #ukraine #geschichte #bildung#österreich #amazon #gewerkschaft #migration #pflege

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Uniklinikstreik in NRW verlängert, Warnung vor Einschränkungen

Habt Ihr eigentlich mitbekommen, dass an verschiedenen Uni-Kliniken in NRW seit Wochen gestreikt wird? Ich habe das erst heute irgendwo in einem Nebensatz gelesen. Die Berichterstattung, bzw. eher die fehlende Berichterstattung darüber in den Medien finde ich schon ziemlich bezeichnend und ganz schön traurig. In den überregionalen Medien habe ich dazu nur sehr wenig gefunden, das ist für ich eigentlich ein Zeichen, dass in zu wenig Kliniken gestreikt wird, das Klinikpersonal beim Streiken zu nett ist, und es der gerade nicht kranken Bevölkerung offensichtlich scheiß egal ist.

#Streik #NRW #Uniklinik #Pflege
Uniklinikstreik in NRW verlängert, Warnung vor Einschränkungen

christophs@diaspora.glasswings.com

Senioren-Betreuung: Deutsche Familien landen in Polen auf schwarzen Liste

Uff. Klingt übel

Sie sollen alten Menschen ein Leben daheim ermöglichen: Osteuropäische Frauen landen dabei manchmal bei modernen Sklavenhaltern. Es gibt schwarze Listen.

#Pflege

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_92125732/senioren-betreuung-deutsche-familien-landen-in-polen-auf-schwarzen-listen-.html