#zerstörung

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #wirtschaft #krieg #zerstörung #nakba #palästina

»So etwas haben wir in der ganzen Geschichte des Städtewesens noch nicht gesehen. In Gaza sind nicht nur physische Infrastrukturen zerstört, sondern die grundlegenden Institutionen einer Gesellschaft.«

Die Ökonomie – ausradiert

...Katastrophal ist hingegen die Lage in den palästinensischen Gebieten. Das zeigt ein Bericht der Weltbank vom September 2024, der sich auf Daten der palästinensischen Statistikbehörde bezieht. Laut diesen Daten schrumpft die Wirtschaftsleistung nicht nur – tatsächlich kann von »Wirtschaft« in Palästina nicht mehr die Rede sein.
Im ersten Quartal 2024 lag das BIP der gesamten palästinensischen Gebiete – Gaza und Westjordanland – ein Drittel unter dem Stand ein Jahr zuvor. Im Westjordanland brach die Wirtschaftsleistung um ein Viertel ein, vor allem wegen der anhaltenden Kämpfe mit israelischen Siedlern und den zahlreichen Maßnahmen, mit denen die israelische Regierung Produktion und Handel im Westjordanland behindert. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ist quasi pleite, da ihr zustehende Einnahmen aus Zöllen und Steuern von der israelischen Regierung zurückgehalten werden und die PA dadurch etwa zwei Drittel ihrer Finanzmittel verliert. Damit droht ein »Systemzusammenbruch«, so die Weltbank.
Im Gazastreifen wiederum erlaubte die israelische Blockade bereits vor dem jüngsten Krieg den Einwohnern lediglich ein Leben am Existenzminimum. Bis 2022 war die Wirtschaftsleistung auf den Stand von 1994 zurückgefallen. Mit dem Krieg ist nun der Rest der Wirtschaft verschwunden. [...]
Den Menschen mangelt es nicht nur an Geld. Dem Krieg sind die grundsätzlichen materiellen Voraussetzungen einer Gesellschaft zum Opfer gefallen. Das Bildungssystem ist kollabiert, seit Oktober 2023 erhält keines der 625 000 Schulkinder mehr Unterricht. Laut Schätzungen sind etwa 95 Prozent aller Schulen zerstört oder beschädigt. Das Gleiche im Gesundheitssystem: Die Zerstörung der Wasser- und Energieversorgung sowie ein Mangel an Generatoren haben 80 Prozent der Primärversorgungszentren funktionsunfähig gemacht. Gaza ist unbewohnbar geworden.
Ein Wiederaufbau – für den sich bislang keine Geldgeber finden – würde eine komplette Erneuerung der Infrastruktur bedeuten. Allein die Beseitigung der Schuttmassen dauert Jahrzehnte. Angesichts der umfassenden Zerstörungen, so das Palästinensische Institut für Wirtschaftsforschung (MAS), »hat das Konzept einer ›wirtschaftlichen Erholung‹ jede Bedeutung verloren«.

tom_s@friendica.ambag.es

SCOTT RITTER: 72 MINUTEN BIS ZUR VÖLLIGEN AUSLÖSCHUNG DES PLANETEN

Mahnende Worte richtet der US-Analyst Scott #Ritter an die #Weltöffentlichkeit: "Am 13. September wäre die Welt fast untergegangen. Ich weiß nicht, was ihr in der vergangenen Woche gemacht habt. Hoffentlich seid ihr ausgegangen und hattet Spaß. Ihr wäret letzte Woche fast gestorben."

Ritter sieht die #Eskalation zwischen dem #NATO-Westen und #Russland auf einem gefährlichen Höhepunkt. Es fehlt nicht mehr viel bis zum #nuklearen #Weltkrieg. Der ehemalige #UN-Waffeninspekteur skizziert ein düsteres Szenario über eine mögliche Freigabe der #USA für ukrainische #Langstreckenangriffe auf Russland: "Hätte die NATO der Ukraine grünes Licht für den Einsatz von Storm Shadow #Raketen gegen Ziele in Russland zu geben, hätte Russland geantwortet. Es wäre eine entschlossene Antwort gewesen, vielleicht nicht nuklear, aber sie hätte Kiew als moderne, funktionierende Stadt ausgeschaltet und hätte Ziele im Vereinigten Königreich, in Europa, auf dem europäischen Kontinent und in den Vereinigten Staaten getroffen. Und dann hätten wir wahrscheinlich doktrinär mit dem Einsatz von Nuklearwaffen mit geringer Sprengkraft reagiert, um durch Eskalation zu deeskalieren. Um Russland zu signalisieren, dass sie das nicht tun können. Und dann hätte Russland doktrinär mit der Freisetzung seines gesamten Atomwaffenarsenals gegen den Westen geantwortet. Und dann hätten wir geantwortet, und wir wären gestorben."

Ritter bringt auf den Punkt: "72 Minuten genügen für die totale #Zerstörung des #Planeten. Versteht ihr das? Ihr wäret dieses Wochenende fast gestorben. Ich mache keine Witze. [...] Nach 72 Minuten sind wir alle tot. Was wollt ihr dagegen tun?"

Eindringlich appelliert der #US-Analyst: "Das ist meine Botschaft an das deutsche Volk. Das ist meine #Botschaft an die Menschen in Europa. Das ist meine Botschaft an meine amerikanischen Mitbürger. Was werden wir in dieser Sache tun? Schluss mit den dummen Diskussionen über Raketen, Langstreckenschläge. Stoppt den #Atomkrieg! Das ist die existenzielle Frage unserer Zeit."

Außerdem sprachen wir mit Scott Ritter über die Gedankenspiele des NATO-Westens, ob Russland überhaupt militärisch besiegt werden kann, über Experimente der US-Navy mit "gender-neutralen" Atom-U-Booten und über die Durchfahrt von zwei deutschen Kriegsschiffen durch die Taiwanstraße und die Reaktion der Volksrepublik China. Ritter resümiert: "Wenn China die Zusammenarbeit mit Deutschland beendet, ist das das Ende von allem. China ist das Einzige, was Deutschland im Moment wirtschaftlich lebensfähig hält. Wenn die Chinesen den Aus-Schalter drücken, dann war es das. Alle eure Unternehmen werden zusammenbrechen, alle eure Arbeitsplätze werden verschwinden und ihr werdet aufhören, ein lebensfähiger moderner Nationalstaat zu sein. Lohnt es sich, zwei armselige kleine deutsche Schlepper durch die Straße von Taiwan zu schicken? Deutschland wach auf! Wer hat sich diesen Irrsinn ausgedacht?"

#scottritter #usa #russland #deutschland #ukraine #china #atomwaffen #raketen #weltkrieg #nuklear #frieden #nato #abrüstung #taiwan #fregatte #bundesmarine #scholz #pistorius #analyse #interview #politik #geopolitik #gegenpol

Das Interview hat GEGENPOL am 17. September mit Scott Ritter geführt.
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00:00 Intro
00:10 1. Kann Ukraine westliche Raketen überhaupt autonom bedienen?
05:24 2. Kann Russland militärisch besiegt werden?
09:01 3. Warum schickt Deutschland Kriegsschiffe vor die chinesische Küste?
13:43 4. USA präsentieren erstes "gender-neutrales" Atom-U-Boot

https://invid.ambag.es/watch?v=yDWaRO88ezA

deutschlandfunk@squeet.me

Ukraine-Wiederaufbau: Angst vor dem Winter

Wiederaufbau-Konferenz - Ukraine: Die Angst vor dem nächsten Winter

80 Prozent der ukrainischen Wärmekraftwerke seien zerstört, sagt Ljudmyla Melnyk. Vom Westen erhoffe man sich Patriot-Flugabwehrsysteme und Aufbauhilfe.#UKraine #Russland #Energieinfrastruktur #Zerstörung #Raketenangriff #Winter
Ukraine-Wiederaufbau: Angst vor dem Winter

lester_bangs@pod.mttv.it

Schlechter Start

Elon #Musk entwickelt mit seiner Firma #SpaceX am Rand von #Texas #Raketen , die die Menschheit zum #Mars bringen sollen. Das Testgelände lässt jetzt schon #Umweltprobleme und #Zerstörung zurück

#taz #streeck

https://taz.de/Archiv-Suche/!6001741/

Bildunterschrift:

3 … 2 … 1: Umweltzerstörung! Start einer „Starship“-Rakete in Boca Chica im März 2024

wurstaufbrot@pod.geraspora.de

#Tracks_East

Überleben in Gaza. Ein Berliner berichtet

Der Krieg im Nahen Osten dominiert die Nachrichten – und Abed Hassan aus Berlin gerät mitten hinein. Der Uhrmacher ist mit seiner Mutter nach #Gaza gereist, um die Familie zu besuchen. Doch dann steckte er unfreiwillig fest. Für "Tracks East“" nimmt er die die Situation um sich herum mit seinem Handy auf, bevor ihm nach über einem Monat endlich die Ausreise gelingt.

Der Berliner Abed Hassan, 27, erlebte den Krieg in Gaza. Anfang Oktober reiste er mit seiner Mutter nach Gaza Stadt, um seine palästinensische Verwandtschaft zu besuchen – beim Ausbruch des Kriegs zwischen #Israel und der #Hamas kam er nicht mehr heraus. Auf Social Media beginnt er, er seine Zeit in Gaza, die #Zerstörung um ihn herum, den #Verlust seiner Liebsten und den #Überlebenskampf zu dokumentieren. Seine Videos erreichen Millionen von Usern.
Fast fünf Wochen nach Kriegsbeginn konnte er über Rafah nach Ägypten ausreisen, inzwischen sind Abed und seine Mutter zurück in Berlin.
Tracks East hat ihn kurz nach der Ankunft in Berlin getroffen und sprach mit Abed über seine Erfahrungen, seine Flucht und seine Verwandten, die weiterhin in Gaza den Krieg erleben.

oldie@squeet.me

Das Erstarken der #AfD hätte nicht nur die massenweise #Deportation unserer ausländischen (oder so aussehenden) Mitmenschen zur Folge, sondern auch #Sozialabbau, #Inhaftiierung oder sonstige Maßnahmen gegen andersdenkende Menschen wie mich. Ich würde auch nicht ausschließen, dass die AfD #Tango für "abartig" erklären würde und Euch Tangobegeisterten Menschen entsprechende Maßnahmen zu erwarten hättet. Die AfD an der Macht hätte die vollkommene #Zerstörung von #Demokratie und #Menschlichkeit zur Folge.

deutschlandfunk@squeet.me

Kämpfe in Gaza: Israel kündigt neue Phase des Krieges an

Nahost - Israel kündigt "neue Phase" im Gazakrieg an

Israel hat angekündigt, Zivilisten in den Norden des Gazastreifens zurückzuholen. Bei Kämpfen im Süden geraten derzeit viele Menschen zwischen die Fronten.#Gaza #Israel #Krieg #Rafah #zivileOpfer #Hamas #Raketen #Zerstörung
Kämpfe in Gaza: Israel kündigt neue Phase des Krieges an

deutschlandfunk@squeet.me

Erdbeben in Marokko: Zeit für den Wiederaufbau drängt

Erdbeben in Marokko - Zeit für den Wiederaufbau drängt

Nach dem Erdbeben brauche Marokko mehr internationale Hilfe für einen schnellen Wiederaufbau, sagt Steffen Krüger von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rabat.#Marokko #Erdbeben #Atlas-Gebirge #Marrakesch #Zerstörung #Katastrophenhilfe #Wiederaufbau
Erdbeben in Marokko: Zeit für den Wiederaufbau drängt

francoisvillon@societas.online

John Martin - The Destruction of Sodom and Gomorrah

Die Zerstörung von Sodom und Gomorra,
Gemälde, Öl auf Leinwand, 136 x 212 cm, 1852, Laing Art Gallery, Newcastle upon Tyne, UK


The Mountain Goats - Genesis 19: 1-2

the girl who'd been haunting your dreams all your life
the butcher from brooklyn, the butcher's wife
the girl who kissed you in the seventh grade
her and all the others lined up behind the gate
the two angels came to sodom in the evening
when the sun up in the sky was bleeding all over you

and you had your camera
and you had your felt tip
and you had some money
and you had everything you needed
the two angels came to sodom in the evening
we saw you coming up the boulevard
the two angels came to sodom in the evening
when the sun was bleeding all over you

Sodom und Gomorra - Harrys Blog
#TheMountainGoats #musik #music
#JohnMartin #zerstörung #untergang #Kunst #art #paintings #gemälde #peinture

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #ukraine #russland #nato #eu #subventionierung #waffenlieferungen #zerstörung #schulden

Entwicklung des Krieges: Auf allen Kanälen

Ukraine lebt nur noch von moralischem Druck auf westliche Geld- und Waffengeber (Von Reinhard Lauterbach)

Nach außen geben ukrainische Politiker derzeit große Worte von sich. Außenminister Dmitro Kuleba hatte am Wochenende einen Namensartikel in der Welt, in dem er den Krieg der Ukraine zur Jahrhundertauseinandersetzung zwischen »dem kolonialen 19. Jahrhundert« und dem »regelbasierten 21. Jahrhundert« überhöhte. Gleichzeitig trieb er den symbolischen Einsatz hoch: Russland müsse »auf dem Schlachtfeld in der Ukraine« besiegt werden, um allen »Möchtegernaggressoren« der Zukunft eine präventive Lehre zu erteilen. Ist Russland denn nun ein Aggressor oder doch nur ein Möchtegern?

Kulebas Hang zu Großsprecherei ist kein Einzelfall. Die aus Kiewer Sicht unzureichenden Munitionslieferungen an die Ukraine aus der EU kommentierte er Ende vergangener Woche mit den Worten, wenn die EU die von Kiew verlangte Million Granaten des Kalibers 155 Millimeter (für weitreichende Haubitzen) nicht zusammenbekomme, dann erweise sie sich als »unfähig zu strategischer Autonomie«. Noch ein inhaltlich völlig lächerliches Argument: von außen der EU den Inhalt ihrer strategischen Autonomie vorschreiben zu wollen. Genau umgekehrt wäre es ein Armutszeugnis für jene »Autonomie«, wenn sich Brüssel deren Inhalt aus Kiew vorschreiben ließe. Freilich lässt die EU auch so mit sich umspringen. Ihr Außenbeauftragter Josep Borrell wusste auf Kulebas Angriff nicht mehr zu erwidern, als zu bekräftigen, die EU werde die Granaten liefern.

Kulebas Stellvertreter, der aus seiner Berliner Zeit einschlägig bekannte Andrij Melnyk, sagte zu den westlichen Waffenlieferungen, die Ukraine brauche von allem das Zehnfache dessen, was sie faktisch erhalte. Melnyk verlangte von den westlichen Unterstützern nicht weniger als ein zusätzliches Prozent ihres jeweiligen Sozialprodukts zugunsten der Ukraine. Natürlich sind solche Töne Antworten auf die vom Westen angefangene Überhöhung des Existenzkampfes der Postmaidan-Ukraine zur Existenzfrage der »regelbasierten Weltordnung«.

Trotzdem dürfte die gesteigerte Hysterie der ukrainischen Politik gegenüber ihren westlichen Förderern auch eine stillschweigende Einsicht spiegeln, was der Krieg mit der Ukraine selbst anrichtet – einschließlich der Unsicherheit, ob sich mit dem, was er hinterlässt, noch ein erfolgreiches Staatswesen organisieren lässt. Nach außen erklärt Wolodimir Selenskij zum Beispiel, die Ukraine könne Bachmut nicht aufgeben, weil es ein Symbol für den Widerstandsgeist der Nation sei. Was die Ahnung spiegelt, dass eine offene Niederlage in der ukrainischen Öffentlichkeit die Frage aufwerfen muss, ob die schweren Verluste den Einsatz wert waren. Und das öffentliche Bild ukrainischer Politiker spiegelt eine tiefsitzende Unsicherheit darüber, ob der Krieg tatsächlich, wie nach außen behauptet, mit einem Sieg der Ukraine enden werde.

Unangenehme Wahrheiten

Bezeichnend ist dafür die Rolle, die in der ukrainischen Öffentlichkeit der offiziell ehemalige Präsidentenberater Olexij Arestowitsch spielt. Der Mann war Anfang des Jahres aus seiner offiziellen Position ausgeschieden, wird aber nach wie vor im politisch systemhörigen »Fernsehmarathon« immer wieder in die Talkshows eingeladen. Wahrscheinlich mit der Aufgabe, der ukrainischen Öffentlichkeit unangenehme Wahrheiten nahebringen zu können, die der Staatschef seinem Volk nicht zumuten möchte. In einer dieser Sendungen teilte Arestowitsch vor einigen Wochen dem Publikum mit, dass der Wiederaufbau wesentlich schwerer sein werde, als jetzt der Krieg. Denn es werde sich das Problem stellen, wo die Arbeitskräfte herkommen sollten, wenn ein Viertel der Bevölkerung ins Ausland geflohen sei, und was mit den aus dem Krieg zurückkehrenden Veteranen geschehen solle: wo sie Jobs finden würden, die dann ohnehin schlechter bezahlt sein würden als das, was die Männer jetzt als Wehrsold erhielten. Und ob sie dann womöglich ihre Kriegstraumata an ihren Familien austoben würden.

Zuletzt dann, auf die nähere Zukunft bezogen, die Aussicht, dass die vielfach angekündigte und als kriegsentscheidend angepriesene ­ukrainische Frühjahrsoffensive die Wende vielleicht doch nicht bringen werde. Bei Arestowitsch kleidete sich das in die Worte, das Land müsse sich auf einen zweiten Krieg gegen Russland gegen Ende des laufenden Jahrzehnts vorbereiten. Unterstellt dabei: die Notwendigkeit eines zwischenzeitigen Waffenstillstands aus beidseitiger Erschöpfung. Bis zu jenem antizipierten zweiten Krieg müsse die Ukraine die Geißel der Korruption und Unterschlagung – von der er unterstellte, was jeder Ukrainer weiß: dass sie im Krieg fröhliche Urständ feiert – beseitigen und »Kindereien« wie den Streit über die Staatssprache überwunden haben, weil er einen erheblichen Teil der Bevölkerung potentiell der ukrainischen Staatlichkeit entfremde. Es war nicht weniger als die Bankrotterklärung des ganzen Überbaus der Westwendung der Ukraine seit dem »Euromaidan«.

Hintergrund: Nationaler Notverkauf

Die Ukraine kämpft über ihre Verhältnisse. Die Bedarfsmeldungen aus Kiew nach westlicher Finanzhilfe steigen monatlich um zweistellige Milliardenbeträge. Inzwischen sind sie bei 60 Milliarden US-Dollar angelangt, die allein in diesem Jahr und allein zur buchhalterischen Stabilisierung des Staatshaushaltes – also noch ohne die Kriegsfinanzierung – benötigt werden. Das Staatsdefizit hat inzwischen 100 Prozent des – nominellen – Sozialprodukts erreicht. Jedem anderen Land würde der Internationale Währungsfonds bei solchen Kennziffern sofort den Geldhahn zudrehen.

Aber natürlich nicht der Ukraine. Hier fließt das Geld weiterhin großzügig. Die EU hat Kiew Ende letzten Jahres für 2023 monatlich 1,5 Milliarden Euro zugesagt: 18 Milliarden im Jahr. Die Bundesrepublik zahlt einschließlich ihres Anteils an den EU-Hilfen insgesamt 12,6 Milliarden Euro. Brüssel ist damit, was die Finanzhilfe angeht, inzwischen Kiews größter Geldgeber. Bis zum ersten Jahrestag des russischen Einmarschs waren die Geldzusagen für Kiew um weitere 13 Milliarden Euro gestiegen; das Institut für Weltwirtschaft in Kiel, das die Zahlen im Rahmen seines Programms »Ukraine Support Tracker« zusammenfasst, nannte das »vergleichsweise gering«.

Um wenigstens einige »eigene« Einnahmen zu generieren, will die ukrainische Regierung jetzt Staatsunternehmen privatisieren. Wenn das Kiewer Parlament Anfang Mai zustimmt, sollen zahlreiche noch staatliche Unternehmen privatisiert werden – zum Schleuderpreis. Mehr als 400 Millionen Euro seien wohl kaum zu erlösen, sagte der Chef des staatlichen Vermögenskomitees, Rustem Umerow, der US-Wirtschaftsagentur Bloomberg vom Donnerstag.

Allerdings müssen die angepeilten Investoren »mutig« sein. So steht unter anderem das Düngemittelwerk am Hafen von Odessa zum Verkauf. Das aber bekommt seit Kriegsbeginn durch die Sanktionen keinen Rohstoff mehr. Das entsprechende Ammoniak wurde nämlich seit Sowjetzeiten aus Toljatti an der Wolga durch eine Pipeline nach Odessa gepumpt. Umerow gab sich realistisch: Wenn die Ukraine die Betriebe dieses Jahr nicht verkauft bekomme, seien sie nächstes Jahr nur noch das Land wert, auf dem sie stünden. Im Grunde eine Einladung an die Investoren, es mit den ukrainischen Schnäppchen nicht eilig zu haben. (rl)
- https://www.jungewelt.de/artikel/449602.entwicklung-des-krieges-auf-allen-kan%C3%A4len.html

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #kriegsverbrechen #massenmord #flächenbombartements #zerstörung #zivilisten #terror #hunger #jemen #saudiarabien #vae #ägypten #nato #usa #uk #israel #deutschland #wertewesten #rüstungslieferungen #ausbildung #militärische-unterstützung

...Akteure, »die potentiell Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben«, müssten strafrechtlich verfolgt werden. Denn die jemenitische Bevölkerung verdiene »die Aufarbeitung und Verfolgung der schwerwiegenden Verbrechen, die an ihr begangen wurden und werden«

Krieg im Jemen: Acht Jahre Elend

Jemen: Seit 2015 wütet der Krieg. Das Land steht am Abgrund. (von Jakob Reimann)

...Mehr als 25.000 Luftschläge flog die Kriegskoalition in den vergangenen acht Jahren gegen den Jemen, so die Zahlen der darauf spezialisieren Webseite »Yemen Data Project« – neun Luftangriffe jeden Tag, seit acht Jahren. Ein Großteil der Infrastruktur des Landes wurde so zerstört. Riad bombardierte Schulen, Moscheen, Wasserwerke, Hochzeiten, Beerdigungen, Geflüchtetenlager, eine Kartoffelchipsfabrik, ja selbst einen Pferdehof in Sanaa. Laut UNO wütet im Land »die schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt«. Jedes zweite Krankenhaus ist außer Betrieb. Mit über zweieinhalb Millionen Fällen wurde im Jemen die größte je registrierte Choleraepidemie der Welt registriert. Gemessen an einem hauseigenen Index zur Messung nachhaltiger Entwicklung wurde der Jemen laut einer Studie der Vereinten Nationen von 2019 buchstäblich ins letzte Jahrtausend zurückgebombt, nämlich bereits hinter das Jahr 1996 zurück.
Mehr als viereinhalb Millionen Menschen wurden vertrieben, die allermeisten im Landesinnern. Der lebensrettende Weg heraus aus dem Jemen ist aufgrund der hermetischen See- und Luftblockade nahezu unmöglich. Mehr als 2,3 Millionen Kinder leben in Lagern für Binnengeflüchtete, so die jüngsten Zahlen von UNICEF von vergangener Woche. An direkter Waffengewalt einerseits sowie unmittelbaren Phänomenen wie Hunger und Epidemien, die von der Koalition vorsätzlich als Kriegswaffen eingesetzt werden, starben mittlerweile rund 400.000 Menschen, wie aus einer weiteren Studie der UNO vom November 2021 hervorgeht. Von diesen Kriegstoten sind 70 Prozent unter fünf Jahre alt: Der Krieg im Jemen ist somit in erster Linie einer gegen dessen Kinder....

- https://www.jungewelt.de/artikel/447510.krieg-im-jemen-acht-jahre-elend.html

Komplizenschaft und Heuchelei: Der Krieg im Jemen wäre ohne die umfassende Unterstützung des Westens undenkbar

Wenn man es denn an den Lieferungen von Kriegsgerät an die von Saudi-Arabien geführte Koalition festmachen will, ergibt sich ein recht klares Bild: Die NATO gießt das tödliche Fundament des mittlerweile acht Jahre währenden Kriegs gegen die Zivilbevölkerung des ärmsten Lands der arabischen Welt. 86 Prozent aller an die acht Anti-Jemen-Koalitionäre gelieferten Waffen stammen aus Ländern des nordatlantischen Kriegsbündnisses, wie aus den Datenbanken zu Waffenexporten des schwedischen Friedensinstituts SIPRI hervorgeht.

Doch die westliche Unterstützung der saudischen Kriegskoalition erstreckt sich nicht nur auf Waffenlieferungen, sondern auch auf eine Vielzahl weiterer Arenen. Unangefochten hier selbstredend die USA. Jährlich werden Hunderte saudischer Soldaten in den Vereinigten Staaten ausgebildet; kein anderes Land der Welt erhält von Washington mehr gewöhnliche Einreisevisa als die Golfmonarchie. Über mehrere Kriegsjahre hinweg betankte die US Air Force die saudischen Kampfjets bei ihren Todesflügen über die endlosen Weiten der Arabischen Wüste hinweg. Jetzt bewältigen die Saudis diese Operationen selbst – das Pentagon hat es ihnen beigebracht. Zusammen mit britischen halfen US-amerikanische Generäle von Anfang an bei der Auswahl der Ziele im Jemen. Immer wieder hielten Washington und London Riad auch auf dem diplomatischen Parkett den Rücken frei – stellten sich im UN-Sicherheitsrat schützend vor ihren lukrativsten Waffenkäufer, bügelten selbst rein auf humanitäre Hilfe ausgerichtete Resolutionen.

Tausende Briten wiederum ermöglichen den saudischen Bombenterror erst, in Militärbasen vor Ort bestücken und warten sie deren Kampfjets, bilden saudische Piloten aus. »Wenn wir nicht da wären«, prahlte ein Angestellter der britischen Rüstungsschmiede BAE Systems gegenüber der Tageszeitung The Guardian vom 18. Juni 2019, »würde in sieben bis 14 Tagen kein einziger Jet mehr am Himmel stehen«.

Das israelische Militär seinerseits hat im Auftrag der Emirate für deren Kampf im Jemen eigens eine Basis zur Ausbildung ausländischer Söldner etwa aus Kolumbien und Nepal errichtet. Zu einem Zeitpunkt, als Abu Dhabi Israel noch nicht einmal als Staat anerkannt hatte, wehte laut der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 17. Februar an einer Kaserne im Negev die emiratische Flagge – der Nahe Osten fördert wahrlich Sonderbares zutage. Auch ehemalige US-Spezialeinheiten führen im emiratischen Söldnerdienst – im global entfesselten Raubtierkapitalismus sind ausrangierte US Navy Seals ebenso handelbare Ware wie Autos oder Zitronen – Spezialoperationen zur Tötung jemenitischer Oppositioneller und Geistlicher durch.

Und die Ampelregierung? Die versprach im Koalitionsvertrag bekanntlich hoch und heilig, keine Waffen an im Jemen Krieg führende Länder zu verticken – nur, um dann keine zehn Monate später genau das getan zu haben, und zwar an alle acht Koalitionäre, mit den höchsten Exportgenehmigungen an Riad seit 2018. In ihrer Begründung für den Verkauf von Kampfjetraketen kam Außenministerin Annalena Baerbock dann mit der vielleicht größten Heuchelei des ersten Jahres Ampelkoalition daher: Deutschland müsse schließlich Waffen verkaufen, weil »Lisa«, gemeint ist Familienministerin Elisabeth Paus, sonst »keine Mittel mehr hat für die Kinder, die sie dringend brauchen«. Für das Wohl der Kleinsten hier zahlen die Kinder dort mit ihrem Leben: Der Zynismus westlicher Komplizenschaft an der Zerstörung des Jemen sprengt jede Grenze.
- https://www.jungewelt.de/artikel/447511.krieg-im-jemen-komplizenschaft-und-heuchelei.html

Mehr: Hintergrund: Rüstungsexporte

Zum achten Jahrestag des Jemen-Kriegs fordern 32 internationale Menschenrechtsorganisationen, »staatliche europäische Akteure und europäische Rüstungsunternehmen für ihre Beteiligungen an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit zur Verantwortung zu ziehen«. Zu den Unterzeichnern gehören etwa das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), die jemenitische Menschenrechtsorganisation Mwatana und die französische Filiale von Amnesty International. Im Mittelpunkt des offenen Briefs steht die Forderung nach Ächtung von Waffenlieferungen an die zwei führenden Parteien der Kriegskoalition, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate. Diese müssten »unverzüglich eingestellt werden«.

Im vergangenen Jahr genehmigte die Bundesregierung Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien in Höhe von 44,2 Millionen Euro, darunter Ausrüstung und Munition für die Kampfjets »Eurofighter« und »Tornado« sowie Teile für Kampfschiffe. Dies stellt den höchsten Jahreswert seit 2018 dar. Darüber hinaus erlaubte die Ampelregierung auch den Vereinigten Staaten den Reexport von Teilen für Kampfschiffe aus deutscher Produktion im Wert von 40,75 Millionen Euro nach Saudi-Arabien. Entgegen der im Koalitionsvertrag selbstgesteckten Vorgabe genehmigte die Bundesregierung im vergangenen Jahr an alle acht Mitglieder der im Jemen-Krieg führenden Koalition Waffenexporte, deren Volumen sich insgesamt auf über 108 Millionen Euro summiert.

Wegen anhaltender Waffenexporte fordert das Bündnis im offenen Brief die Aufnahme von Ermittlungen gegen europäische Behörden und Rüstungsunternehmen durch den Internationalen Strafgerichtshof. Akteure, »die potentiell Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben«, müssten strafrechtlich verfolgt werden. Denn die jemenitische Bevölkerung verdiene »die Aufarbeitung und Verfolgung der schwerwiegenden Verbrechen, die an ihr begangen wurden und werden«

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #völkerrechtsbruch #zerstörung #ausplünderung #massenmord #irak #usa #uk #nato #deutschland #imperialismus

Einfach mal um einen Referenzrahmen zu schaffen eine Erinnerung was vor 20 Jahren im Irak geschah. Ohne jede Anklage und ohne jedwede Verurteilung von Kriegsverbrechen, ohne Reperationen und Wiedergutmachungsleistungen:

Zwanzig Jahre nach der US-Invasion in den Irak ‒ Erinnerung an ein Menschheitsverbrechen

Vor zwanzig Jahren überfielen die USA den Irak: der Staat wurde zerschlagen, die Wirtschaft ruiniert, die Gesellschaft fragmentiert und die nationale Kultur liquidiert

Ende 2011 mussten die US-amerikanischen Truppen den Irak verlassen. Mit ihren ehrgeizigen Plänen war die Bush-Administration weitgehend gescheitert, die Ausschaltung des Landes als Regionalmacht hatte sie jedoch durch seine Verwüstung und Wandlung in einen "failed state" für lange Zeit gesichert. Die von den Besatzern geschaffenen Konflikte wirken fort und ihre repressive, diskriminierende Politik wurde unter den folgenden irakischen Regierungen fortgesetzt.

Die Bilanz von acht Jahren Krieg und Besatzung war verheerend: mehr als eine Million Tote, über vier Millionen Vertriebene und fast fünf Millionen Waisen. Sieben Millionen Iraker, ein Viertel der Bevölkerung, wurden in die absolute Armut gestürzt, zwei Millionen Kinder waren 2011 unterernährt, dreieinhalb Millionen Menschen ohne nennenswerte Gesundheitsversorgung.

Auch nach acht Jahren war von "Wiederaufbau" nicht viel zu sehen. Über 200 Milliarden US-Dollar sind dafür in die Taschen westlicher Konzerne geflossen, doch die Versorgung blieb katastrophal, Gesundheits- und Bildungswesen lagen noch am Boden.
- vollständiger Text: https://www.telepolis.de/features/Zwanzig-Jahre-nach-der-US-Invasion-in-den-Irak-Erinnerung-an-ein-Menschheitsverbrechen-7550655.html?seite=all

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #kultur #ukraine #zerstörung #russophobie #antisemitismus #geschichte #faschismus #literatur #bulgakow

Solange man sich in der Zerstörung von Kunstwerken übt, bleibt das Gerede von der Verteidigung »westlicher Werte« an der russisch-ukrainischen Front ein Treppenwitz der postsowjetischen Geschichte.

Kabale der Scheinheiligen

Krieg gegen die Kultur: Die Ukraine will Schluss machen mit russischer Kunst. Auch mit dem widerständigen Geist Michail Bulgakow

....Nicht erst seit Beginn des russischen Angriffs, aber seitdem besonders lautstark, wird über Bulgakow in der Ukraine mit ausgestrecktem Zeigefinger gesprochen. Man hat genug von dem Schmuddelkind. Zunächst wurde nur die Ehrenplakette an der Fassade seines Geburtshauses entfernt. Offizielles Ziel des Manövers: die Ent-Russifizierung der Ukraine. Man könnte aber ebenso gut behaupten: die intellektuelle Selbstkastration einer Nation.

Aber die Zukunft von Statue und Museum ist ebenfalls gefährdet. Die Museumsdirektorin ist unter Rechtfertigungsdruck. Im Parlament wird geraunt, die russische Kultur sei eine Waffe im Kampf gegen die Ukraine. Anwohner beschweren sich über das Monument des »Russen« in ihrer Straße. Und die auch in Deutschland gefeierte ukrainische Autorin Oksana Sabuschko fordert, des »Fremden«, ihres Schriftstellerkollegen, in Kiew nicht mehr zu gedenken.

All das entbehrt nicht einer gewissen traurigen Ironie, da Michail Bulgakow das Leben in der Sowjetunion durchaus kritisch in seinen Werken verarbeitete. Sein bekanntester Roman, »Der Meister und Margarita«, konnte erst Jahrzehnte nach seiner Entstehung erscheinen und ist zum Erweckungsbuch des östlichen 68 geworden.

Immer wieder wird gegen den Autor ins Feld geführt, er sei von Stalin geschätzt worden. Ein denkbar schwaches Argument. Zumal Bulgakow auf die ihm gemäße Art, nämlich schriftstellerisch, auf das stets schwierige Verhältnis von Kunst und Machtapparat reagiert hat, etwa in seinem Theaterstück »Die Kabale der Scheinheiligen«. Ein Titel, der auch bezeichnend ist für das Agieren derjenigen, die von einer kulturell gesäuberten ukrainischen Nation fantasieren.

»Die weiße Garde«, jener Roman, der im heute noch als Museum dienenden Haus spielt, dient einigen Kritikern als Beweis für die »Ukrainophobie« des Autors. Es handelt sich um einen literarischen Stoff, der im Kiew des nachrevolutionären Bürgerkriegs spielt und aus der Perspektive einer zarentreuen Familie erzählt wird, die die Roten ebenso verachtet wie das bäuerlich-ukrainische Provinzlertum. Schon zu Beginn wird gewitzelt über die ukrainische Sprache, die den Protagonisten ein primitives Russisch ist. Aber wer macht schon den Oberschülerfehler und verwechselt die Figuren mit ihrem Schöpfer? Da scheint es weitaus plausibler, die Ursache für die Antipathie woanders zu suchen. Vielleicht stört man sich daran, dass Bulgakow in dem Buch wie kein Zweiter den vorherrschenden Antisemitismus in der Ukraine dokumentiert.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wäre aber Grundlage für die Herausbildung einer kulturellen Identität. Solange das ausbleibt und man sich stattdessen in der Zerstörung von Kunstwerken übt, bleibt das Gerede von der Verteidigung »westlicher Werte« an der russisch-ukrainischen Front ein Treppenwitz der postsowjetischen Geschichte.