#zeitenwende

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#politik #krieg #aufrüstung #armut #zeitenwende #wertewesten #klassenkampf-von-oben #heimatfront #kapitalismus #gegengift-marxismus

2022: Krieg, Aufrüstung und Armut

Den Krieg der Reichen gegen die Armen hat der Börsenspekulant Warren Buffett wiederholt offenherzig benannt. In der New York Times sagte er zum Beispiel 2006:

»Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.«

2017 ging er beim Sender CNBC auf Ursachen ein: »Das wahre Problem ist nach meiner Meinung, dass der Wohlstand der extrem reichen Menschen nahezu unglaublich ist.« Der Krieg, den Buffett meinte, ging seither gewinnbringend für die Reichen weiter. Forbes schätzte im September 2022 das Gesamtvermögen der 400 reichsten US-Bürger auf vier Billionen Dollar – trotz einiger Börsenverluste.

Dieser Krieg gehört allerdings zum Kapitalismus wie zum Wasser die Nässe. Karl Marx formulierte im »Kapital« als »das absolute, allgemeine Gesetz der kapitalistischen Akkumulation«: Die Akkumulation von Reichtum ist zugleich »Akkumulation von Elend, Arbeitsqual, Sklaverei, Unwissenheit, Brutalisierung und moralischer Degradation auf dem Gegenpol«. Er nannte den Charakter dieser Produktionsweise daher »antagonistisch« und zitierte u. a. den Niederländer Bernard de Mandeville (1670–1733), der herausgefunden hatte, »dass in einer freien Nation, wo Sklaven nicht erlaubt sind, der sicherste Reichtum aus einer Menge arbeitsamer Armen besteht«. Und den freundlichen Hinweis gab: »Mäßiges Leben und beständige Arbeit sind für den Armen der Weg zum materiellen Glücke« (worunter er möglichst langen Arbeitstag und möglichst wenig Lebensmittel versteht) »und zum Reichtum für den Staat« (nämlich Grundeigentümer, Kapitalisten und ihre politischen Würdenträger und Agenten).

Die Zahlen über rasant steigende Armut in der BRD, die am Freitag wie stets am Jahresende veröffentlicht wurden, sind daher nicht nahezu unglaublich: Schlägt der soziale Krieg in einen mit Waffen um, verschärft sich der Antagonismus. In der Ukraine herrschten laut EU und Währungsfonds 2019 sechs Milliardäre – und herrschen noch. Die Bevölkerung wurde so ausgeplündert wie in keinem anderen Nachfolgestaat der UdSSR, also wurde Mobilisierungshilfe gegen einen äußeren Feind benötigt. Das bedeutet heute nationalistische und faschistische Zurichtung. Vom Krieg hinter dem Krieg abzulenken, wird erste Pflicht aller ideologischen Apparate, auch hierzulande. Der Lack »sozialer Marktwirtschaft« ist spätestens seit der Rodung der DDR-Industrie ab, nun werden Krieg und Krise nicht nur zur Normalität, sie werden von den »Würdenträgern« auf Dauer gestellt. Am Freitag teilte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg daher mit, »militärische Unterstützung für die Ukraine ist der schnellste Weg zum Frieden«. Das bedeutet: Der soziale Krieg und der auf den Schlachtfeldern wird verschärft. Die Kommandostäbe des Kapitals haben für Ende 2023 mehr Armut als zu Silvester 2022 vorgesehen. Nahezu unglaublich, aber sie tun es.
- https://www.jungewelt.de/artikel/441853.nahezu-unglaublich.html

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#politik #krieg #ukraine #russland #nato #usa #kriegsgetöse #wertewesten #zeitenwende #frieren

Frieren für den Sieg: Habeck klingt fast wie Goebbels

  • Von Knut Mellenthin

... In Deutschland sollen angeblich sogar 25 Prozent des Gasverbrauchs »eingespart« worden seien. Hauptmittel waren offenbar Verordnungen über eine zwangsweise Reduzierung der Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden einschließlich der Arbeitsplätze und die Propagierung des Heizverzichts in den Wohnungen. Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen bedanke sich am Mittwoch während eines Interviews mit dem Sender RTL bei den »Bürgerinnen und Bürgern«, dass sie weniger heizen. »Die innere Haltung der meisten Deutschen« sei so, »dass sie wissen, was die Stunde geschlagen hat«. Das klang fast so wie die Sportpalastrede des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda nach der Kriegswende in Stalingrad im Winter 1943. Gleichzeitig wird eine außergewöhnlich hohe Welle sogenannter Erkältungskrankheiten gemeldet, die Arztpraxen und Krankenhäuser ans Limit bringt. Der Zusammenhang mit der pauschalen, beratungsfreien Propaganda für unzureichendes Heizen liegt auf der Hand: Zwar werden die Erkrankungen nicht durch mangelnde Wärme ausgelöst, wohl aber durch die damit verbundene Schwächung des Immunsystems. Betroffen sind, auch das ist längst bekannt und gut dokumentiert, in erster Linie alte Menschen und kleine Kinder. Was passieren wird, wenn es im weiteren Verlauf des Winters zu Zwangseinsparungen beim Heizen kommen sollte, ist berechenbar.
- https://www.jungewelt.de/artikel/441464.energiepolitik-frieren-f%C3%BCr-den-sieg.html

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#politik #krieg #ukraine #russland #nato #usa #kriegsgetöse #wertewesten #zeitenwende #waffen #waffen #waffen

Jahresendglühen

Dieser Besuch dient der Eskalation und der Verlängerung des Krieges, er richtet sich gegen jede Friedensbemühung. Und ist überflüssig. Der Chef im Weißen Haus, den schon sein Vorgesetzter Barack Obama während Bidens Vizepräsidentschaft mit »Mr. Ukraine« ansprach, nutzt die letzten Tage des ablaufenden Jahres, um noch soviel wie möglich an Geld und Waffen Richtung Kiew zu schicken. Das kann er voraussichtlich ab Januar nicht mehr, wenn die Republikaner das Repräsentantenhaus kontrollieren. Das Jahresendklotzen umfasst 45 Milliarden US-Dollar plus fast zwei Milliarden Dollar für die Bereitstellung von »Patriot«-Raketen und gelenkten Präzisionsbomben. Der Rest ist propagandistischer Budenzauber, garniert mit Weihnachtskitsch nach Art des Hauses. Die Manipulation der eigenen Bevölkerung und der europäischen Verbündeten bedarf noch immer der Frömmelei [...]

Jeder US-Präsident ist eine Gefahr für den Weltfrieden....

...., aber der amtierende übertrifft sogar den »wiedergeborenen« Alkoholiker George W. Bush an Horror. Bush hinterließ in Afghanistan und im Irak in herbeigelogenen Feldzügen wahrscheinlich weit über eine Million Tote. Klar: Die Leichenzahlen außerhalb der USA interessieren dort seit jeher niemanden, es sei denn, US-Bürger sind darunter, und der Chauvinismus kocht über. Zudem läuft bei den Vasallen alles gut, ist sich doch das deutsche Außenministerium fast sicher, dass etwa der Irak-Krieg 2003 vom Völkerrecht gedeckt war. So sieht knapp 20 Jahre nach dem Spukauftritt von US-Außenminister Colin Powell im UN-Sicherheitsrat und der Behauptung Antony Blairs im britischen Unterhaus, Bagdad könne seine Massenvernichtungswaffen innerhalb von 45 Minuten aktivieren, regelbasierte feministische Außenpolitik aus. Annalena Baerbock lässt wahrscheinlich auch heute nach den irakischen Massenvernichtungswaffen suchen. Der Tip, dass es die gab, kam damals von einem BND-Agenten.
Insofern ist es folgerichtig, dass auch die jetzige Bundesregierung die Geld- und Waffenübergabe in Washington offiziell für ein »hoffnungsvolles Zeichen« hält. Wo ein US-Krieg stattfindet, herrschte schon zu Bonner Zeiten Zuversicht. Man war stets auf der richtigen, der stärkeren Seite – von den Völkermorden in Korea und Vietnam bis zu den verschwundenen Biowaffencontainern Saddam Husseins oder der Zerstörung Libyens und ganz Westafrikas. So kann es mit den Helden der »Zeitenwende« weitergehen, bis wieder einmal alles in Scherben fällt.
- aus https://www.jungewelt.de/artikel/441391.jahresendgl%C3%BChen.html

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#politik #krieg #ukraine #russland #nato #geschichte #meinungsfreiheit #zensur #zeitenwende

Apropos Menschenrechte. Mittlerweile werden hier Menschen wegen ihrer abweichenden Meinung zum Ukraine-Krieg nicht nur gemieden, geschmäht und gedeckelt sondern staatlicher Repression ausgesetzt. Man muss nicht z.Bsp. 100% den Meinungsäußerungen Heinrich Bückers zustimmen. Diese Meinung zu illegalisieren ist aber eine ganz andere Hausnummer. Der freie Wertewesten zieht blank und die hiesige Regierung bzw. ihre ausführenden Organe zeigen daran ganz offen, das man Kriegspartei ist.

NEIN zur Einschränkung der Meinungsfreiheit! Stellungnahme zum Ermittlungsverfahren gegen Heinrich Bücker, Coop Anti-War Café Berlin

Erklärung: Heinrich Bücker zum Ermittlungsverfahren, das gegen mich eingeleitet wurde.

Anlässlich des Überfalls der faschistischen deutschen Wehrmacht im Juni 1941 auf die Sowjetunion, organisierte die Friedenskoordination (Friko) Berlin am 22. Juni 2022 die Gedenkveranstaltung „Wir vergessen nicht!“ am sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park.

Auf Grund meiner Rede, die ich im Rahmen dieses Gedenkens gehalten habe und einer Stellungnahme zum Russland-Ukraine-Konflikt auf meiner Webseite ist ein Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet worden. Gemäß einem Schreiben des Berliner Landeskriminalamts vom 19. Oktober 2022, werde ich von einem Berliner Rechtsanwalt beschuldigt, eine Straftat begangen zu haben. Man bezieht sich dabei auf den § 140 StGB „Belohnung und Billigung von Straftaten“. Dies kann mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden.

In Deutschland erleben wir derzeit eine Verengung des Debattenraums und massive Einschränkungen der Meinungsfreiheit – bedingt durch einseitige Berichterstattung der bürgerlichen Medien. Insbesondere auch durch gesetzliche Vorgaben, wie den neu hinzugekommenen Absatz 5 des § 130 StGB (Volksverhetzung), mit dem nicht staatskonforme Auffassungen beispielsweise zum Krieg in der Ukraine kriminalisiert und strafrechtlich verfolgt und mit der Holocaustleugnung rechtlich auf eine Stufe gestellt werden können – ebenso wie der bereits bestehende § 140 („Belohnung und Billigung von Straftaten“).

Es gibt inzwischen eine Reihe von Einzelpersonen, die im Fokus der deutschen Strafermittlungsbehörden stehen. Über ähnliche Tendenzen wird auch aus anderen EU-Staaten berichtet.

Zunächst zur Rede, um die es in diesem konkreten Fall und den Anschuldigungen gegen mich geht:

Wir vergessen nicht! Sowjetisches Ehrenmal Berlin. Zum 22. Juni 1941

Die Rede bezieht sich direkt auf das Unternehmen Barbarossa, also auf den am 22. Juni 1941 begonnenen Raub- und Vernichtungskriegs des faschistischen Deutschlands gegen die UdSSR, in dem ungefähr 27 Millionen Bürger der Sowjetunion ihr Leben verloren.

In diesem Krieg zerstörten die Nazis entweder ganz oder teilweise: 15 Großstädte, 1710 Städte und 70.000 Dörfer, fast 60 Millionen Gebäude, 32.000 Industriebetriebe, 10.000 Kraftwerke, 60.000 km Gleisanlagen, 100.000 km Autobahnen, 40.000 Krankenhäuser und medizinische Zentren, 64.000 Schulen und Hochschulen, 43.000 Bibliotheken, 44.000 Theater, ca. 3000 Kirchen und 400 Museen. (Zahlen aus dem Buch „Väter der Vernichtung“ von Professor Brian Easlea, London)

Ich erkläre in dieser Rede am sowjetischen Ehrenmal, dass man in Deutschland heute die Nachfolger jener rechtsradikalen und russophoben Kräfte in der Ukraine unterstützt, mit denen das faschistische Deutschland bereits während des 2. Weltkriegs auf das engste kooperierte.

Dann spreche ich über das Ausmaß an Scheinheiligkeit, wenn jetzt eine noch stärkere Bewaffnung der Ukraine propagiert und die völlig unrealistische Forderung aufgestellt wird, die Ukraine müsse den Krieg gegen Russland gewinnen, oder zumindest dürfe die Ukraine diesen Krieg nicht verlieren. Zugleich werden immer weitere Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet.

Und ich erkläre, dass es mir unbegreiflich erscheint, dass die deutsche Politik wieder dieselben chauvinistischen und insbesondere russophoben Ideologien unterstützt, auf deren Basis das Deutsche Reich 1941 willige Helfer vorfand. SS und Wehrmacht machten sich ukrainische national-faschistische Organisationen als Repressions- und Mordkommandos gegen die eigenen Landsleute zunutze, darunter Millionen jüdische Männer, Frauen und Kinder.

Man muss darauf bestehen, dass sich alle Menschen vor dem Hintergrund der NS-Kriegsführung „der verbrannten Erde“ gegen die UdSSR, gegen jegliche Zusammenarbeit mit den Nachfolgern der Nazi-Mordbanden in der Ukraine stellen. So vehement wie wir uns in Deutschland rechtspopulischen und rechtsextremen Bewegungen entgegenstellen, müssen wir gleichzeitig auch die von den neofaschistischen Formationen in der Ukraine ausgehende Kriegsrhetorik vehement zurückweisen. Nie wieder dürfen wir als Deutsche an einem Krieg gegen Russland in irgendeiner Form beteiligt sein.

Dies alles soll jetzt als Grundlage für ein Strafverfahren dienen.

Mein Vergehen: Ich nahm öffentlich auf geschichtliche Tatsachen Bezug, nämlich auf die Beteiligung ukrainischer Organisationen (UPA und OUN) an Pogromen an Juden, Polen und anderen Gruppen sowie weiteren Polizei- und Kriegseinsätzen im unprovozierten Angriffskrieg Nazideutschlands gegen die Sowjetunion. Heute haben nationalistische, neofaschistische Nachfolgeformationen in der Ukraine massiven Einfluss auf Politik, Kriegsführung und Gesellschaft. Das hält Deutschland aber nicht davon ab, die Ukraine seit dem Einmarsch der russischen Armee militärisch und finanziell massiv zu unterstützen. Ukrainische Soldaten werden in Deutschland sogar ausgebildet. Die Verhältnisse in der Ukraine nach dem blutigen Staatsstreich im Jahr 2014 sind bei uns jetzt Tabu. In den Jahren zuvor wurde aber immer wieder ausführlich darüber berichtet.

Wer aber jetzt weiter umfassend über die Fakten und die Vorgeschichte des Konflikts in der Ukraine berichtet, hat mit Ablehnung, Verunglimpfung und Zensur zu rechnen.

Dieser Einschränkung der Meinungsfreiheit müssen wir uns entgegenstellen.

• Gerade als Deutsche sollten wir offen und ehrlich versuchen, die russischen Gründe für das militärische Eingreifen in der Ukraine zu verstehen und auch, warum die überwiegende Mehrheit der Menschen in Russland ihre Regierung und ihren Präsidenten darin unterstützen.

• Persönlich will und kann ich die Sichtweise in Russland und die des russischen Präsidenten Wladimir Putin nachvollziehen. Ich hege auch kein Misstrauen gegen Russland, denn der Verzicht auf Rache gegen Deutsche und Deutschland bestimmte seit 1945 die sowjetische und danach auch die russische Politik.

• Im von mir 2005 eröffneten Coop Anti-War Cafe in Berlin Mitte, bin ich seit dem russischen Einmarsch zunehmend mit Anfeindungen konfrontiert. Es kommt immer wieder zu Provokationen, im Internet, per Email und während der Zeiten, in denen das Café geschlossen war, auch zu Schmierereien und Beschädigungen an der Eingangstür. Im Gastraum selbst ist es friedlich. Wir diskutieren mit Menschen unterschiedlichster Meinungen, auch zum Thema Russland.

In der von mir im März 2022 veröffentlichten Stellungnahme zum Krieg in der Ukraine, die in der Anzeige gegen mich benannt wird, heißt es ausdrücklich:
„Wir sind tief besorgt über die dramatischen Ereignisse in der Ukraine und treten für eine friedliche Lösung ein.“
Diese Stellungnahme wurde von hunderten von Organisationen und Einzelpersonen aus Deutschland und aus anderen Ländern unterzeichnet.

Dieselben Argumente unterstützen wir zusammen mit vielen internationalen Freunden in einem gemeinsamen Friedensaufruf und einer antiimperialistische Position zur Krise in der Ukraine.
- https://cooptv.wordpress.com/?p=97150

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#politik #soziale-frage #menschenrechte #artikel25 #recht-auf-wohnen #mietenstopp #fdp #arbeitsverweigerung #klassenkampf-von-oben #zeitenwende

Kündigungsmoratorium gefordert: Mieter*innen ziehen bei der FDP ein

„Der Winter und das kommende Jahr werden hart: Die Miet- und Heizkosten explodieren und viele Menschen wissen nicht, wo sie noch sparen sollen, um ihre steigenden Wohnkosten zu bezahlen. Im Jahr 2021 wurden 29.000 Wohnungen zwangsgeräumt. Diesen Winter droht etlichen Mieter*innen völlig unverschuldet der Verlust ihrer Wohnung. Die bisherigen Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung greifen erst im Laufe des nächsten Jahres. Deswegen brauchen wir sofort erneut ein Kündigungsverbot für Mieter*innen in Zahlungsschwierigkeiten, wie es die letzte Bundesregierung zu Beginn der Coronapandemie initiiert hatte. Dieses Instrument kann auch jetzt unproblematisch eingeführt werden. Doch der zuständige Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) weigert sich. Deswegen sind heute in Berlin und vielen anderen Städten (unter anderen in Bremen, Freiburg, Göttingen, Köln, München, Stuttgart) Aktivist*innen der Kampagne Mietenstopp symbolisch bei der FDP eingezogen. Die Bundesregierung hat mehrere Entlastungspakete auf den Weg gebracht. Doch es ist absehbar, dass es Monate dauern wird, bis die Hilfen bei den Betroffenen ankommen. Wir begrüßen die Ausweitung des Wohngeldes von 600.000 auf 2 Millionen Haushalte. Doch eine Verdreifachung der Anspruchsberechtigten bedeutet auch viel mehr Arbeit für die bereits heute überlasteten Wohngeldstellen. „Den Menschen hilft es nicht, wenn sie im Oktober 2023 einen positiven Wohngeldbescheid bekommen, aber zwischenzeitlich aus ihrer Wohnung geflogen sind“, so Kampagnensprecher Matthias Weinzierl.

Während alle Ministerien versuchen, die Vorhaben aus den Entlastungspaketen noch dieses Jahr umzusetzen, will Marco Buschmann erst Ende März 2023 einen Entwurf zum besseren Schutz von Mieter*innen vorlegen. „Die Formulierung eines Gesetzes für ein Kündigungsmoratorium ist keine Zauberei. Der Text von 2020 muss nur leicht umformuliert werden. Der Justizminister betreibt Arbeitsverweigerung“, stellt Weinzierl fest. Neben einem Kündigungsmoratorium fordert die Kampagne einen sechsjährigen Mietenstopp, differenziert nach Wohnungsmärkten. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten können Mieter*innen nicht auch noch Mieterhöhungen verkraften. Denn in den letzten Jahren sind die Mieten für viele über die Belastungsgrenze hinaus gestiegen. Bereits vor der Krise musste die Hälfte der Mieter*innen in deutschen Großstädten mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens ausgeben, um ihre Miete (bruttowarm) zu bezahlen, wie aus einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht...“
- Pressemitteilung vom 15. Dezember 2022 bei der Kampagne Mietenstopp 
https://mietenstopp.de/kuendigungsmoratorium-gefordert-mieterinnen-ziehen-bei-der-fdp-ein/

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#politik #wk2 #udssr #deutschland #gefallene #geschichtsrevisionismus #zeitenwende #wertewesten

Warum löschen Staaten die Vergangenheit aus?

Kriegsopfer der Roten Armee bekommen imaginäre Nationalität (von Patrick Lawrence)

Eine kürzliche Meldung der deutschen Nachrichtenagentur dpa lässt mich seither über verschiedene kleine, unbedeutende Dinge nachdenken: Krieg, Nationalismus, Identität, Geschichte, Erinnerung. Es scheint, dass die Leute, welche die deutschen Gräber derjenigen verwalten, die im Zweiten Weltkrieg im Kampf gegen die deutsche Armee gefallen sind, beabsichtigen, zwischen den Toten der Roten Armee, die auf deutschen Friedhöfen begraben sind, zu unterscheiden. Sie sollen nicht mehr einfach als «sowjetisch» oder «russisch» bezeichnet werden, wie es bisher der Fall war. Wenn ein Soldat der Roten Armee aus der Ukraine stammte – während des Zweiten Weltkriegs und 46 Jahre lang danach war die Ukraine eine Sowjetrepublik – werden sie nun als «ukrainisch» in den Akten vermerkt.1 «Wir fangen an zu differenzieren», sagte Christian Lübcke, der Leiter der Hamburger Abteilung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, in einem Interview, das die dpa am 14. November veröffentlichte.

Lassen Sie mich versuchen, das richtig zu verstehen. Soldaten der Roten Armee, die als Sowjetbürger gegen das Dritte Reich gekämpft haben, sollen rückwirkend eine imaginäre Nationalität zugewiesen bekommen, wenn sie aus der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik stammen? Wie soll das denn gehen? Ausser der Deutschen Presseagentur dpa und RT, dem russischen Pendant zur BBC, scheint niemand über die Geschichte berichtet zu haben. Vielleicht hielten die meisten Medien sie für unwichtig. Oder vielleicht wurde eine Entwicklung wie diese, nämlich die Unterscheidung zwischen den Gebeinen von Soldaten und Kriegsgefangenen, die 75 Jahre tot waren, auf der Grundlage einer Unterscheidung, die es bis 1991 nicht gab, in den meisten Redaktionen als zu absurd, zu peinlich empfunden, um darüber zu schreiben.....
- vollständiger Artikel: https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2022/nr-27-13-dezember-2022/warum-loeschen-staaten-die-vergangenheit-aus

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #energiesparen #zeitenwende #protzbau #bundeswaschmaschine #licht

Leuchtendes Beispiel des Tages: Kanzleramt

Von einem Palast lässt sich in Bezug auf Olaf Scholzens Amtssitz nun wirklich nicht reden. Ganz im Gegenteil: Das Kanzleramt, das Helmut Kohl einst dem Berliner Regierungsviertel hinterlassen hat, ist von ausgesprochener Hässlichkeit. Unter dem Motto »Masse statt Klasse« folgte es schon früh dem heutigen Anspruch der deutschen Automobilindustrie, der überdimensionierte Größe als einziges Kriterium hat. Das Gebäude mit dem Charme einer Notaufnahme – mit 25.347 Quadratmeter Nutzfläche größte Regierungszen­trale der westlichen Welt, etwa achtmal größer als das Weiße Haus – muss natürlich repräsentieren, und das auch bei Nacht. Das neuerdings geltende Beleuchtungsverbot von »Nichtwohngebäuden und Baudenkmälern« gilt hier offenbar nicht, und der Klotz erstrahlt weiter rund um die Uhr wie im Speerschen Lichtdom. Aus Gründen der »Verkehrssicherheit«, erklärte das Kanzleramt jetzt gegenüber der Welt am Sonntag. Christian Leye von der Linksfraktion fragte berechtigterweise: »Haben die Angst, dass ein Pkw-Fahrer das Bundeskanzleramt übersieht?« Schwer möglich, viel Verkehr gibt’s nicht rund um den Sitz des Kanzlers.

Aber für den Regierungschef gelten nun mal die eigenen Gesetze nicht. Und er will zeigen, was er hat, wie mit dem geplanten Erweiterungsbau seines Amtes. Dem Größenwahn sind da keine Grenzen gesetzt. Laut Medienberichten von September ist man bei Kosten von 777 Millionen Euro angelangt – für einen riesigen Komplex mit 400 Büros, der da angeflanscht werden soll, und für den 200 Bäume abgeholzt werden. Ob Scholz allerdings von der geplanten zweiten Kanzlerwohnung mit sage und schreibe 250 Quadratmetern – in Berlin-Mitte! – etwas haben wird, steht noch in den Sternen der nächsten Bundestagswahl. Sei es, wie es sei: Schöner wird sie nicht, die Bundeswaschmaschine.
- https://www.jungewelt.de/artikel/438684.leuchtendes-beispiel-des-tages-kanzleramt.html

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#politik #medien #krieg #ukraine #einschüchterung #terror #propaganda #zeitenwende #wertewesten

Eine miese Geschichte. Eine moralische Bankrotterklärung.

Terrorliste der Ukraine: Sie lassen Rolf Mützenich im Regen stehen

Eine der Selenskyj-Regierung unterstellte Behörde will „Informationsterroristen“ als „Kriegsverbrecher“ vor Gericht stellen, etwa den SPD-Fraktionschef. Wie die Partei und deutsche Medien damit umgehen, ist ein vierfacher Skandal

Dieser Vorgang ist ein vierfacher Skandal. Im Frühjahr, wenige Wochen nach Beginn des Ukraine-Krieges, gerät der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich auf eine Liste von Personen, denen vorgeworfen wird, „russische Narrative“ zu bedienen und dadurch der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression zu schaden. Die Liste stammt von einer staatlichen Behörde, die sich „Zentrum für die Bekämpfung von Desinformation“ nennt und der ukrainischen Notstandsregierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj direkt unterstellt ist. Der Chef der Behörde, Andriy Shapovalov, bezeichnet derart markierte Personen als „Informationsterroristen“. Die könne man als „Kriegsverbrecher“ auch vor Gericht stellen. Liste und Vorgehensweise erinnern an Gestapomethoden.

Ende Juli geistert die Liste, die am 14. Juli auf einer ukrainischen Behördenwebsite veröffentlicht wird, auch durch deutsche Medien, doch kaum ein Journalist regt sich darüber auf, dass hier ein prominenter deutscher Sozialdemokrat auf einer staatlichen schwarzen Liste auftaucht und öffentlich denunziert und angeprangert wird. Das ist Skandal Nummer eins. Anders ausgedrückt: Der Fraktionsvorsitzende der größten deutschen Regierungspartei wird von einer staatlichen Behörde der Ukraine als Feind markiert, während seine Regierung eben dieser Ukraine Ausrüstung, Geld und Waffen liefert und eine Million ukrainische Flüchtlinge in Deutschland versorgt.

Skandal Nummer zwei: Auch niemand im politischen Berlin protestiert gegen diese Ungeheuerlichkeit. Stattdessen peinliches Schweigen. Nur der ehemalige Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, der ein feines Gespür für den einschüchternden Charakter solcher Methoden hat, empört sich in der Frankfurter Rundschau. Kein Bundeskanzler, kein Bundespräsident, keine Parteigröße stellt sich vor Mützenich, sogar die eigene Parteiführung lässt ihn im Regen stehen.

Heruntergespielt, relativiert und beschönigt

Drei Monate später, am vergangenen Wochenende, erzählt Mützenich auf einem Debattencamp seiner Partei sichtlich bedrückt, dass er auf einer „Terrorliste“ der Ukraine stehe und deshalb schon bedroht worden sei. Die Situation sei nicht einfach für ihn. Und was passiert daraufhin? Skandal Nummer drei: Die deutschen Leitmedien schwafeln – wider besseres Wissen – fast einhellig von einer „angeblichen“ Liste, da die ukrainische Regierung nassforsch deren Existenz verleugnet. Eigene Recherche? Unnötig.

Damit steht Rolf Mützenich, der zu den integersten Politikern der Bundesrepublik zählt, erneut im Regen. Kein namhafter Sozialdemokrat weit und breit, der ihn in Schutz nimmt und Tacheles redet, keine öffentliche Protestnote, keine Solidarität der Demokraten. Ist ja auch schwierig, da inzwischen bekannt ist, dass ausgerechnet der Verbündete USA jene ukrainische Behörde mitfinanziert, die Rolf Mützenich offen verleumdet.

Also wird das Ganze heruntergespielt, relativiert und beschönigt. Bild spricht gar von Mützenichs „Falschbehauptungen“. Man stößt sich an der Verwendung des Wortes „Terrorliste“. Es sei nur eine ganz normale Liste von Leuten, die russische Propaganda betreiben. Soll heißen: Mützenich, hör auf mit deiner russischen Propaganda, dann ist alles gut. Besser noch: Tritt endlich zurück! Darauf läuft es am Ende hinaus. Das ist Skandal Nummer 4. Eine miese Geschichte. Eine moralische Bankrotterklärung.
- https://www.freitag.de/autoren/wolfgangmichal/terrorliste-der-ukraine-sie-lassen-rolf-muetzenich-im-regen-stehen

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #geschichte #magisches-denken #furor #deutschland #zeitenwende #heimatfront

...wer hierzulande Geschichte in vorher und nachher einteilt, eine »Zäsur«, »Phase«, einen »Epochenbruch« oder eben eine »Zeitenwende« verkündet, der gilt als ihr Macher. In der deutschen magischen Ideologie ist seit dem antinapoleonischen Furor das rechte Wort zugleich Wirklichkeit. Stets bricht der Sturm los, und das Volk steht auf – wusste noch Goebbels im Sportpalast nach Stalingrad. Steinmeier trug nicht so dick auf, sondern es hieß »Epoche im Gegenwind«, in der »Widerstandskraft« der Deutschen nötig sei. Im Stammland realer Konterrevolutionen und irrealer Weltsichten blüht oben Irrationales, bevor die unten aufstehen. »Zeitenwende«-Rhetorik kennt präventiv stets nur Deutsche und keine Parteien, heute eine antirussische Volksgemeinschaft.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #global #umwelt #frieden #handel #diplomatie #zeitenwende #wertewesten #politiksimulation

Wollen wir eigentlich noch das gute Leben in der Zukunft und ganz nebenbei auch das ökologische Überleben der Menschheit? Das geht nur noch zusammen mit Chinas enormen Fähigkeiten! oder wollen wir weiter und letztlich, ja nur aus Untergangspanik, aggressiv durch den Porzellanladen wüten? Können wir überhaupt noch Völkerrecht, Diplomatie, Multilateralität, Pragmatismus, Vernunft?

Der Westen scheint ja nur noch aus Untergangsangst zu agieren – und beim eigenen Niedergang so viele mitnehmen zu wollen wie möglich. Wenn in der Wirtschaft ein Unternehmen Marktanteile verliert, nimmt es auch nicht das HK433 und stürmt das Hauptquartier des Wettbewerbers. Es macht vielmehr seine Hausaufgaben, überdenkt seine Strategie und seine Potenziale....

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #global #umwelt #frieden #handel #diplomatie #zeitenwende #wertewesten #politiksimulation

Ein Land wie China mit mindestens 5000 Jahren Hochkultur, Philosophie, Wissenschaft »unsere Werte« mit dem Hammer auf den Kopf hauen zu wollen und unsere »Lösungen« aus vielleicht 400 Jahren Geschichtserfahrung, die europäisch-angelsächsische Weltbeherrschung und Ausbeutung als die Vollendung und das Ende der Geschichte verkaufen zu wollen, ist nicht nur geschichtsvergessen, es ist lächerlich, bewegt sich auf der nach unten offenen Dummheitsskala bei minus unendlich.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #wirtschaft #energie #kapitalismus #zeitenwende #politikversagen

Zu Lust und Risiken des Kapitalverkehrs: Gaspreis sinkt

....Der Markt funktioniert prächtig. Nur über das ganze Jahr hinweg ist offensichtlich nicht genug Gas da. Die blöde Realität passt sich nicht effizient genug an die Marktlage an. Ein Teil der Realität besteht auch aus der Blödheit der Politiker, die die früher gesicherte Zufuhr an Erdgas gekappt haben ohne einen Plan, wie Ersatz zu beschaffen ist. Einer von ihnen, der begnadete Wirtschaftsminister Robert Habeck, erhielt zwar weder von Katar noch den USA langfristige Lieferverträge, doch wies er die Bundesnetzagentur im Frühling an, um jeden Preis die Kavernen zu füllen. Das hievte den Gaspreis in lichte Höhen. Auch kluge Minister in anderen Ländern sowie EU-Kommissare handelten ähnlich. Obwohl ihr Herz voller Bewunderung für das Wirken des freien Marktes ist, scheint ihnen nicht ganz klar zu sein, dass ihr unkoordiniertes Handeln erst die sagenhaft hohen Preise verursacht hat und nun einen absehbaren Stau an Tankern voll mit flüssigem, teuer eingekauftem Erdgas. Die dringend in Auftrag gegebenen LNG-Terminals sind noch nicht fertig. Die Tanker mit der teuren Fracht liegen vor Europas Küsten. Nicht nur das, die Gaslager im Inland sind auftragsgemäß fast voll (97,73 Prozent). Und weil – wie ärgerlich – der Oktober mild und die Bevölkerung sparsam ist, fließt das Zeug nicht ab und schafft keinen Platz für den mühsam beschafften und mühsam wieder in Gasform gebrachten Nachschub. So werden einige LNG-Tanker, die jetzt vor Europas Häfen dümpeln, bald in Richtung Japan, Korea oder sogar China fahren, sobald für ihre kostbare Fracht an der Börse ein Käufer gefunden ist. Das superteuer eingekaufte Gas wird dann, wenn es im nächsten Frühjahr gebraucht wird, fehlen.

Habe ich noch eine Lehre für Habeck und Co.? Aber ja doch. Man kann mit Marktanreizen großes und kleines Geld in die Errichtung von Solaranlagen und Windrädern locken. Das Land ist heute voll davon. Die Realität passt sich so dem Geldfluss an. Spätestens jedoch, wenn man einen Wirtschaftskrieg führen will, bieten sich Koordination und Planung als Instrumente an. Die monopolistischen Strukturen des Gas- und Strommarktes zu zerschlagen war Ordo- und Neoliberalen ein Fest. Die statt dessen konstruierten Märkte funktionierten eine Weile scheinbar gut. In Wirtschaftskriegszeiten aber schaffen sie nur zusätzliche Probleme.
- https://www.jungewelt.de/artikel/437661.gaspreis-sinkt.html