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20.11.2024 Kaufen Spione bei Datenhändlern?

Wohin fährt der Panzer?

Schon oft haben wir darauf hingewiesen, dass aus den Standortdaten unserer elektronischen Geräte unsere Lebensgewohnheiten ausspioniert werden können. Solche Daten kann man einfach bei den bekannten Datenhändlern kaufen. Das erscheint viel billiger als menschliche Spione einzusetzen.

Das kann man nämlich auch machen, wenn man an den Vorgängen in und um militärische Stützpunkte näher betrachten möchte. So berichtet Netzpolitik.org, dass Databroker die Standortdaten von Millionen Handys in Deutschland verkaufen – darunter sind auch Geräte von Menschen, die Zugang zu militärischen Arealen wie Grafenwöhr haben:

"Ein Datensatz, der dem Recherche-Team vorliegt, zeigt beispielsweise, wie ein Gerät über viele Stunden auf Range 301 unterwegs ist. Das ist eine Panzerschießbahn auf dem Truppenübungsplatz. ... der Datensatz mit mehr als 190.000 Standort-Signalen aus dem Militärgelände und die Kennungen von 1.257 Geräten [wurden] gesammelt über einen Zeitraum von gut zwei Monaten."

An weiteren 13 besonders sensiblen Standorten von Militär und Geheimdiensten in Deutschland finden sich die Daten von Hunderttausenden Signalen von Tausenden Geräten. Damit lassen sich Wege in den Anlagen ausspionieren, wie auch Dienstpläne. Damit fällt die Sorglosigkeit beim Umgang mit angeblich nur zu Werbezwecken gesammelten Daten auf die Politiker zurück, die den unbegrenzten Handel mit unseren Daten einfach geschehen lassen.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2024/databroker-files-wie-datenhaendler-nato-und-us-militaer-blossstellen/
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3DX
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8972-20241120-kaufen-spione-bei-datenhaendlern.html
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Tags: #Bundeswehr #NATO #Militär #Geheimdienste #Spionage #Geodaten #Bewegungsprofile #Frieden #Krieg #Lauschangriff #Überwachung #Cyberwar #Hacking #Smartphone #Handy

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09.09.2024 Anfangen "etwas" zu tun

Funkdisziplin?

Schon das Wort "Disziplin" wird wird vor allem bei Jugendlichen nicht auf Begeisterung stoßen und ältere Menschen werden eher an das Motto der Beschäftigten der ehemaligen Deutschen Reichsbahn denken "Ordnung und Disziplin gewähren einen sicheren Betrieb" - zumindest fuhren die Züge damals pünktlicher ...

Deshalb kann es nichts schaden, sich den Artikel von Martin Schwarzbeck auf Netzpolitik.org mit dem Aufruf "Funkdisziplin wahren" mal genauer anzusehen. Die Stasi hätte ihre Freude gehabt, wenn 17 Millionen DDR BürgerInnen ständig ein Ortungssignal mit sich herumgetragen hätten und damit nicht nur ihren Abstand zur Staatsgrenze, sondern auch ihre Vorliebe für "schicke Westkleidung" oder gleich ihre poltische Meinung in ihren Chats allen Zuhörenden mitgeteilt hätten.

Warum machen wir so etwas?

Es stellt sich die Frage, warum machen wir so etwas dann, wenn wir doch fast täglich von Politikern und Medien zu hören bekommen, dass die Überwachung verstärkt werden muss und Menschen auch wegen ihrer "Meinung" (Hass Posts) in vorbeugende Präventivhaft gehören. Es muss mehr als Dummheit und Faulheit sein.

  • Faulheit, weil es ganz einfach ist mit einem Klick in den Flugmodus zu wechseln und damit die SIM Karte im Handy daran zu hindern den eigenen Standort zu verraten.
  • Dummheit ist ein zu strenges Wort, denn wer sich nicht mit der Funktion des Internets und von Funknetzen beschäftigt hat, muss nicht wissen, wann welche Verbindungen wohin gehen. Aber spätestens bei der ersten Benutzung des Handys bekommt Jede/r mit, dass ein Handy ohne SIM Karte in der Regel nicht telefonieren kann, man aber auch WLANs für die verschiedenen Funktionen nutzen kann.

Dieses mehr könnte z.B. das Gefühl sein, in der sichersten aller Welten zu leben und vor nichts Angst haben zu müssen. Wenn man dann unsere Politiker und vor allem die gängigen Medien hört, so kann es das eigentlich nicht sein, denn dort werden in Dauerschleife die unsinnigsten Ängste geschürt. Alternativ könnte es sein, dass sich eine große Zahl von Menschen bereits aufgegeben haben, gegenüber den großen Internetkonzernen (GAFAM) und der Staatsmacht etwas bewirken zu können und nach dem (falschen) Motto "Ich habe nichts zu verbergen" leben.

Man kann etwas tun und es ist einfach

Dabei ist es nicht schwer "etwas" zu tun, schwerer wird es, sich wirklich völlig aus dem Überwachungskäfig zu befreien. Die Möglichkeiten nennt der Artikel bei Netzpolitik.org und auch wir haben unter Private Daten schützen - was tun? , Anonym und sicher im Internet , Das Handy - dein unbekannter Begleiter und in vielen anderen Artikel Tipps gegeben.

  • Die Mobile Advertising ID (MAID) lässt sich löschen (Android) oder ID-basiertes Tracking verbieten (iOS).
  • Die meisten Apps benötigen keinen Zugriff auf den Standort.
  • Viele Handys haben eine Option 2G Funkverkehr komplett zu deaktivieren.
  • Im Flugmodus funkt die SIM Karte nicht.
  • Auch Bluetooth und WLAN Verbindungen braucht man nicht ständig und kann sie ausschalten.
  • Über die Nutzung von VPN Verbindungen kann man seinen Standort verbergen. ProtonVPN ist z.B. in einer eingeschränkten Version kostenlos.
  • Das Tor-Netzwerk funktioniert ähnlich wie ein VPN, nur dass es standardmäßig unseren Datenverkehr über drei Rechner leitet und unsere Anonymität noch verbessert.
  • Datenschutzfreundliche E-Mailanbieter wie Posteo, Mailbox.org und Tuta nutzen.
  • Sichere datenschutzfreundliche Browser und Suchmaschinen nutzen (Firefox, Qwant, Startpage, ...)
  • Nur Sichere Messenger nutzen. ...

Deshalb rufen wir auf: Man muss nicht alles auf einmal machen, aber man sollte anfangen etwas zu tun ...
So laden wir anlässlich der Engagementwoche ein zu uns am Di. 24.9. ab 19h ins Antikriegscafé COOP, Rochstr. 3, Nähe Alexanderplatz "Meine Daten gehören mir".

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2024/digitale-selbstverteidigung-funkdisziplin-wahren/
Kategorie[26]: Verbraucher- & ArbeitnehmerInnen-Datenschutz Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3CF
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Tags: #Überwachung #Datenhandel #MAID #mobileadvertisingID #GAFAM #Google #Apple #Smartphone #Handy #IMSI-Catcher #VPN #TOR #Standortdaten #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Datenskandale #Bewegungsprofile #Persönlichkeitsprofil #Werbeindustrie #intimeOrte

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25.07.2024 UN-Cybercrime-Konvention noch mangelhaft

Offener Brief von NGOs an die UNO

Constanze Kurz (CCC) berichtet auf Netzpolitik.org über die von den Vereinten Nationen geplante Cybercrime-Konvention. Auf den derzeitigen Diskussionsstand reagieren nun internationale Bürgerrechts- und Journalistenorganisationen mit einem offenen Brief und schlagen Alarm. Ihr "dringender Appell zur Behebung der kritischen Mängel des jüngsten Entwurfs der UN Cybercrime Convention“ an die EU-Delegierten ist hier verlinkt.

Die Kritiker sehen in dem Entwurf praktisch nur einen Überwachungsvertrag mit zu wenig Bestimmungen zum Datenschutz und zu Menschenrechten. Mit diesem Entwurf besteht die Gefahr, dass

  • Befugnisse zur Echtzeitüberwachung geschaffen werden,
  • die Ende-zu-Ende Verschlüsselung geschwächt wird,
  • die Beschlagnahme und Durchsuchung von Daten auf Handys und Laptops erleichtert wird,
  • statt Cyberkriminalität zu bekämpfen, ethische Hacker und IT-Sicherheitsforscher gefährdet werden.

Der letzte Punkt kann die IT-Sicherheitsforschung außerhalb der großen IT-Unternehmen praktisch lahmlegen, weil die (guten) Hacker selbst unter die Konvention fallen können, wenn sie weiterhin den sehr weitgefassten Titel "International Convention on Countering the Use of Information and Communication Technologies for Criminal Purposes" (Konvention zur Bekämpfung des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien für kriminelle Zwecke) und viele andere fragwürdige oder mißverständliche Formulierungen beibehält.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2024/un-cybercrime-konvention-mangelhaft-und-gefaehrlich/
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3BR
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24.07.2024 Niemand bleibt mit Handy unbeobachtet

"Deine MAID reicht uns völlig"

Die mobile advertising ID (MAID) reicht Google und Apple aus, um dich bis in den letzten Winkel der Republik zu verfolgen. Die Werbeindustrie kann damit einzelne Handys oder Tablets unterscheiden oder auch Verbindungen zu einem gemeinsamen Besitzer erkennen.

3,6 Milliarden Standortdaten gratis

3,6 Milliarden Punkte häufen sich auf einer Deutschland-Karte. Sie stellen die Koordinaten von Millionen von Telefonen dar - und sie sind eine Kostprobe, die ein Rechercheteam in Kooperation mit dem BR gratis von einem US-Händler erhielt.

Will man aus diesem Gewusel etwas "Gewinnbringendes" ablesen muss man in die Tiefe gehen. Dann sieht man die einzelnen Geräte - hinter denen stets ein Mensch - für die Werbeindustrie nur ein Kunde - steht. Dabei sind die Punkte auf Autobahnen oder Fernstraßen weniger interessant, die Ansammlungen und Wege in Innenstädten umso mehr. Ist der Ort etwa eine Entzugsklinik oder ein Swinger-Club, dann wird es auch intim.

Eine neue Dimension der Massenüberwachung

Diese Standortdaten kann man von der US-Firma Datastream Group auch im monatlichen Abonnement bekommen. Es gibt sie aus bis zu 163 Ländern und sie werden stündlich aktualisiert. Netzpolitik.org und BR haben Stichproben analysiert und festgestellt, die Daten sind echt. Will man zu der MAID auch den Namen und die Adresse des Gerätebesitzers reicht meist eine Google Suche aus.

Der Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz (Grüne), Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, das die Geheimdienste des Bundes überwachen soll, sagt gegenüber Netzpolitik.org: "Es geht um die Privatsphäre aller Menschen, die in der Bundesrepublik leben." Es sei eine der "Grundvoraussetzungen unserer Demokratie", dass sich Menschen "unbeobachtet und ungestört in diesem Land bewegen können."

Zurück zu den "privaten Orten", wie z.B. der Frankenalb-Klinik Engelthal, die sich unter anderem auf Psychosomatik, Psychiatrie und Suchterkrankungen spezialisiert hat. Auch dort gab es viele Datenpunkte mit 64 verschiedenen Werbe-IDs. Die damit verknüpften Menschen zu identifizieren wäre ein Kinderspiel. Auch aus dem Großraumbordell "Artemis" in Berlin ließen sich zahlreiche Besucher*innen ausfindig machen und ihre Wege bis zu ihren mutmaßlichen Wohnorten nach Hause verfolgen.

Stalker*innen könnten solche Daten nutzen, um andere ausfindig zu machen. Aber nicht nur für deren Opfer, sondern für alle Menschen sollte die Vorstellung unerträglich sein, dass jemand alle unsere Wege und Vorlieben kennt und uns jederzeit beobachtet ...

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2024/databroker-files-firma-verschleudert-36-milliarden-standorte-von-menschen-in-deutschland/
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10.05.2022 USA: Abtreibungsverbot durch Supreme Court zu erwarten

Suche nach Abtreibungspille führt(e) zu Mordanklage

Im Fall von Latice Fisher reichte im Jahr 2017 in Mississippi bereits ihre Internetsuche auf dem Handy nach der Abtreibungspille „Misoprostol“ als Hinweis für eine Abtreibung. Daraufhin wurde sie wegen Mordes angeklagt.

Sollte der Supreme Court in diesem Monat mit einem Grundsatzurteil das Urteil "Roe vs Wade" von 1972 aufheben, würden in einer großen Anzahl von Bundesstaaten automatisch nach lokalen Gesetzen Abtreibungen strafbar werden und weitere Bundesstaaten planen entsprechende Verbote.

Nun wurde (erstmals) ein Urteilsentwurf des Supreme Court geleakt, der auf 98 Seiten begründet, warum das Urteil von 1972 und seine Bestätigung im Urteil „Planned Parenthood v. Casey“ von 1992 aufgehoben werden sollen. Eine derartige Entscheidung wurde nach der Abweisung von Klagen gegen das radikale Abtreibungsverbot vom letzten September in Texas auch befürchtet.

Neben vielen zivilgesellschaftlichen und feministischen Organisationen in den USA hat sich jetzt auch unser Ehrenmitglied Edward Snowden zu dem geleakten Urteilsentwurf des Supreme Court zu Wort gemeldet. Snowden twittert: „Die Unterdrückung einer solch essenziellen Freiheit kann eine Zeit lang wirksam sein, aber sie kann nicht legitim sein.“

Sämtliche KritikerInnen weisen auf die Gefahren durch Datensammlungen von Smartphones und Laptops für die betroffenen Frauen hin. Diese Gefahren führen dazu, dass Frauen die Möglichkeit genommen wird sich vor oder bei Beginn einer Schwangerschaft überhaupt über Schwangerschaftsbbrüche zu informieren.

Diese Daten umfassen nicht nur die direkte Suche nach entsprechenden Begriffen, insbesondere mobile Geräte registrieren auch die Bewegungsprofile ihrer Besitzerinnen. Damit lassen sich Wege zu Kliniken, eventuell sogar über die Grenzen von Bundesstaaten hinweg einfach verfolgen. Viele Apps sammeln diese Daten und verkaufen sie an Interessenten weiter.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/us-abtreibungsrecht-gefaehrliche-datenspuren-von-schwangerschaftsabbruechen/
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