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13.07.2023 Studentische Mobilität in Gefahr

Ministerien mauern: Keine Lösung für Semestertickets in Sicht

Während für die "meisten Menschen in Deutschland" mit dem 49€ Ticket ihre Mobilitätsprobleme eigentlich gelöst sein sollten, stehen einige "Randgruppen" immer noch vor großen Problemen. Dabei sehen wir großzügig darüber hinweg, dass

  • nur etwa 12 Millionen von 80 Millionen so ein Ticket gekauft haben,
  • es sich viele wegen ihres Preises nicht leisten können,
  • für Kinder, Jugendliche, Studenten und Rentner keine entsprechenden Angebote vorhanden sind (dazu gleich mehr),
  • es in vielen Gegenden - vor allem auf dem Land - überhaupt keinen ausreichenden Nahverkehr gibt.

Aber abgesehen von diesen "Kleinigkeiten", die ein gewissenhafter Verkehrsminister ja angehen könnte, sind wir einen Schritt weiter als ohne das Ticket. Nun schreiben uns das Landes-ASten-Treffens NRW in seiner aktuellen Pressemitteilung zur Zukunft des dortigen Semestertickets.
Immer noch keine Lösung für das Semesterticket - Studentische Mobilität steht auf der Kippe

Das Modell für ein bundesweit gültiges Semesterticket wird auf Bundesebene weiterhin blockiert. Es gibt weder eine langfristige Lösung noch eine Übergangslösung für das kommende Semester. Viele Studierendenvertretungen stehen daher kurz vor der Vertragskündigung des bisherigen Tickets.

Das Landes-ASten-Treffen NRW kritisiert, dass Studierende elf Wochen nach Start des Deutschlandtickets immer noch keine Gewissheit haben, wie es mit dem Semesterticket weitergeht. Eine in den Medien diskutierte bundesweite Lösung wird von einzelnen Ministerien immer noch blockiert. Sollten die Verhandlungen weiter verzögert werden, droht den Verkehrsverbünden eine Kündigungswelle der Ticketverträge. Viele ASten bereiten sich gerade darauf vor, die teilweise seit 30 Jahren laufenden Vereinbarungen mit den lokalen Verkehrsunternehmen zu beenden. Die Mobilität der armutsgefährdeten Gruppe der Studierenden steht auf der Kippe.

"Die Blockade einzelner Bundesländer und des Bundesfinanzministeriums stellt Studierendenschaften in NRW vor große Probleme. Nach Monaten ergebnisloser Gespräche mit Verkehrsunternehmen und der Landespolitik braucht es endlich eine Lösung, wie das Semesterticket gerettet werden kann. Kündigungen, die viele ASten gerade vorbereiten, müssen verhindert werden. Sonst stehen auch viele Verkehrsunternehmen vor finanziellen Problemen", so Katharina Rummenhöller, Koordinatorin des Landes-ASten-Treffens NRW.

Die derzeitig vorbereiteten Kündigungen basieren auf der rechtlichen Einschätzung zweier Rechtsgutachten. Der Preisabstand zwischen dem neu eingeführten 49-Euro-Ticket und den bestehenden Semestertickets ist zu gering, ein Gericht könnte die Solidarfinanzierung der Studierendentickets deswegen für unrechtmäßig erklären. Damit würde sich für viele Studierende die Mobilität verteuern. Für lokale Verkehrsunternehmen würde eine sichere und verlässliche Finanzierung wegfallen. Die Semestertickets finanzieren den Nahverkehr in NRW mit einem dreistelligen Millionenbetrag.

David Wiegmann, Koordinator des Landes-ASten-Treffens NRW, ergänzt: "Auch die individuelle Ebene muss bedacht werden. Viele Studierende zahlen jetzt mehr für ihr Semesterticket als Arbeitnehmer*innen für ihr Jobticket. Dabei sind ein Drittel aller Studierenden armutsgefährdet. Wenn die beteiligten Ministerien weiterhin keine Lösung anbieten, wird diese soziale Schieflage billigend in Kauf genommen."

Amanda Steinmaus, ebenfalls Koordinatorin des Landes-ASten-Treffens NRW, betont: "Die Studierendenvertretungen sind landes- und bundesweit gut vernetzt und kennen die unterschiedlichen Problemlagen vor Ort. Wir brauchen schnellstmöglich eine günstige Übergangslösung und langfristig ein Konzept, das die Bedürfnisse ländlicher und urbaner Studierender zusammenbringt und die Hochschullandschaft sowie die lokalen Verkehrsunternehmen stärkt. Stattdessen lässt uns die Politik im Regen stehen."

Landes-ASten-Treffen NRW c/o AStA TU Dortmund Emil-Figge-Straße 50 44227 Dortmund

Mehr dazu bei https://latnrw.de/
und alle unsere Artikel zum (4)9€ Ticket https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=9€&sel=meta
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D-Ticket mit "Anlaufschwierigkeiten"

"Digitalisierung" mit vielen kleine Unzulänglichkeiten

Auch wenn wir uns nach dem Ende des 9€-Tickets gewünscht hätten, dass es eine Nachfolgeregelung für einen akzeptableren Preis, wie zum Beispiel ein Euro pro Tag, also ein 35€ oder ein 29 € Ticket gegeben hätte, so ist die Regelung mit dem 49 € Ticket immer noch ein großer Fortschritt gegenüber dem Tarif-Wirrwarr davor.

Doch der Wunsch der Politik diese Mobilitätsinitiative mit der Digitalisierung zu verbinden, hat wieder viel Positives zerstört. So wurde zwar vereinbart, dass das Ticket digital auf dem Smartphone aber auch als Chipkarte zur Verfügung stehen sollte. Trotzdem haben einige Nahverkehrsunternehmen (oder waren es die jeweiligen Länderregierungen?) die Chipkarte verhindert. So ist es z.B. bei dem Verkehrsverbund HVB in Sachsen-Anhalt nicht möglich das Ticket auf einer Chipkarte zu bekommen.

Was sind die ersten Beobachtungen nach 2 Tagen Betrieb?

Zum letzten Wochenende ist erst einmal die Webseite der deutschen Bahn zusammengebrochen, weil sie dem Ansturm der Interessenten nicht gewachsen war. Soweit Nachrichten aus den Medien - die weiteren Beobachtungen sind leider selbst erlebt.

1. Bahnfahrt: Auch wenn wir uns bisher stets gegen ein persönliches Foto auf Fahrkarten ausgesprochen haben, so hätten wir es uns gestern gewünscht. Denn in dem zumindestens bis zum Bahnhof Potsdam recht vollen RE1 hatte die Kontrolleurin die ganze Zeit über das Problem, dass die Menschen erst ihre Ausweise suchen mussten. Die Pflicht zum Mitführen eines Ausweises oder Passdokuments muss sich wohl erst rum sprechen ...

Mit einem Foto auf der Karte wäre es einfacher gewesen. Hintergrund ist dabei für den Bereich des Berlin-Brandenburger VBB, dass die üblichen Firmen- oder Seniorenkarten bereits ein Foto beinhalteten. Sie wurde zum 1.5. ohne Notwendigkeit - denn das Einverständnis zur Nutzung des Fotos lag dem VBB ja vor - gegen Karten ohne Foto ausgetauscht.

*2. Busfahrt: Nun haben wir inzwischen den Harz erreicht und wollen Bus fahren. Der Busfahrer findet die Karte schön bunt, weiß aber nicht was er damit anstellen soll. Er kennt nur ein "graues Deutschland Ticket" mit einem D und der deutsche Fahne – ist die Fahne neurdings Pflicht?
Auch zwei andere Mitreisende zeigen ihm eine grüne Karte des Verkehrsverbundes aus dem Bereich der Stadt Gera.

Erst durch Vorlegen des Schreibens, in meinem Fall der BVG – ist er bereit, die Karte auch ohne Kontrollmöglichkeit zu akzeptieren. Für ihn gelten nur Deutschland Tickets auf dem Smartphone. Karten aus anderen Bundesländern würde er nur in grau mit dem Aufdruck D und der deutschen Fahne akzeptieren.

Er telefoniert insgesamt dreimal mit seinem Arbeitgeber, erreicht aber niemanden, der ihm dazu eine Auskunft geben kann. Alle verweisen auf eine graue Karte mit dem großen D und der entsprechenden Fahne. Das Vorkommnis hat ihn scheinbar so aufgeregt, dass er auch gleich noch allen 6 Fahrgästen erzählt, dass am Vortag, also dem 1. Mai, bereits dreimal Fahrgäste erwischt wurden, die ihren QR-Code gefälscht hätten. Deshalb wolle "man" das Ticket zum Wochenende auch wieder abschaffen. Außer der Auto-Lobby kennen wir niemanden, der das will ...

Zu den "Fälschungen" können wir nur anmerken: In Anbetracht der Dauer der Einrichtung der App und des zugehörigen QR-Codes von 2-3 Stunden (so sagt es die App beim Installieren voraus und die Zeit braucht sie auch) ist das fast verständlich – aber natürlich sehr dumm.
Warum dauert das so lange? Sicher ist es nur die Überlastung der Server, nicht das Verschlüsseln zum Erzeugen des Codes.

Der Busfahrer erzählt weiter, dass am Vortag Kollegen von ihm die von Kunden vorgelegten Karten an ihr Leseterminal gehalten hätten, worauf hin das Kassensystem im Bus abgestürzt sei.
Wahnsinn! Leichter kann Hacken nicht sein! Das Terminal soll die vorgelegte Karte(n) lesen und ein OK oder nicht melden. Diese eine IF-Abfrage kann doch das Programm nicht überfordern. Zu vermuten ist, dass das Terminal viel mehr mit den Daten anstellen möchte, nämlich z.B. speichern wer wann wohin fährt und das sortiert nach Schülern, Studenten, Senioren, ... Wenn das Programm dann nicht weiß, wohin es speichern soll, kommt es in Probleme, müsste aber nicht abstürzen. Zu viel wissen wollen, ist eben auch für den Staat nicht gesund.

Als Fans einer unbeschwerten Mobilität jenseits des Autos können wir diese Häufung von Fehlern und Unzulänglichkeiten nur bedauern. Warum konnten sich Bund und Länder und die Verkehrsverbüinde nicht auf ein einheitliches Design einigen? Diesen ganzen Ärger hätte man den Beschäftigten bei Bus und Bahn gerne erspart. Auch die Reisenden wären sicher gerne entspannter in den bisher erfreulicherweise nicht überfüllten Zügen und Bussen gereist.

Mehr dazu bei https://www.berliner-zeitung.de/news/pannen-zum-start-des-49-euro-tickets-server-bei-der-deutschen-bahn-ueberlastet-probleme-beim-verkauf-von-deutschlandticket-li.343698
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16.02.2023 Bezahlbarer ÖPNV für Alle

ÖPNV Tarife müssen neu gestaltet werden!

Immer mehr Menschen wird bewusst, dass für einen umweltgerechten und nachhaltigen ÖPNV mehr nötig ist, als ein "Deutschland Ticket". Auch die Nahverkehrsverbünde wissen das, nur wissen sie nicht, wie sie es bezahlen sollen. Berlin ist mit dem 29€ - sehr zum Ärgen von Brandenburg - vorgeprescht. Auch die kostenlose Beförderung von Schülern in Berlin ist beispielhaft.

Wie soll man es Rentnern verständlich machen, dass ihr VBB-Brandenburg Ticket monatlich 65€ kostet, wenn das "Deutschland Ticket" für 49€ erhältlich sein wird. Auch die Studenten zahlen in den einzelnen Bundesländern sehr verschiedene Semesterpreise. Bisher hat nur Bayern seinen Studierenden ein Angebot gemacht.
Studenten beklagen: "Wir wurden vergessen!"

Bezahlbarer ÖPNV für Alle... Nur nicht für Studierende!
Unter dieser Überschrift fordern die Landes-ASten, die VertreterInnen der Studentenschaft:

Die Mobilitätswende läuft endlich mit dem Deutschland-Ticket an. Jedoch wurden die Studierenden nicht in die Rechnung miteinbezogen, obwohl sie von der aktuellen Krisenballung am meisten belastet sind. So sind nach Angaben des statistischen Bundesamtes ganze 37,9 Prozent der Studierenden armutsgefährdet, bei den alleinlebenden bzw. in Wohngemeinschaften lebenden Studierenden liegt die Zahl sogar bei 76,1 Prozent (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/11/PD22_N066_63).

49€ sind nicht bezahlbar für Studierende. Die Studierendenvertretungen stehen nun vor der Entscheidung, wie es mit ihren aktuellen Semesterticketmodellen weitergeht. Es droht der Zusammenbruch der Solidarmodelle, die bisher günstigere Vertragskonditionen gesichert haben und damit eine finanzielle Mehrbelastung verhindert haben. Der Vorstoß einiger Bundesländer, ein 29€ Bildungsticket einzuführen, führt zu einer Ungerechtigkeit zwischen den einzelnen Bundesländern.

Also sagen wir es laut: "Wir wurden vergessen!"

Daher formen wir, die Landesvertretungen der Studierendenschaften im Sinne der sozialen, generationalen und klimatischen Gerechtigkeit eine Allianz, um unseren Forderungen endlich Gehör zu verschaffen. Wir fordern stellvertretend für Millionen Studierende eine Mindestlösung, 29€ Bildungstickets. Ferner soll dieses in Form auch eines bundesweit Schüler*innen, gültigen Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden zugutekommen. Eine Mitnahme für Kinder bis 14 Jahren muss ebenfalls gewährleistet und bundesweit vereinheitlicht sein. Entsprechend den Forderungen der Studierendenvertretungen müssen die Länder weitere Ermäßigungen bereitstellen.

Wir sehen den Bund und die Länder in der Pflicht, ein nachhaltiges, gerechtes Bildungsticket in allen Bundesländern sicherzustellen. Es darf nicht sein, dass wir Studierende in zwei Jahren wieder vor einer ähnlichen Situation stehen und um sozialverträgliche Mobilität kämpfen müssen. Ein günstiger ÖPNV ist längst keine Frage der Machbarkeit mehr, sondern eine Frage des Willens und des Verantwortungsbewusstseins des Gesetzgebers.

Gezeichnet, die Landesstudierendenvertretungen der Bundesländer
mit freundlicher Unterstützung vom freien zusammenschluss von student*innenschaften

Dem ist fast nicht hinzuzufügen, außer, dass wir neben diesem Kampf schon jetzt darauf vorbereitet sein müssen, dass in 2 Jahren, wenn die zugesagten Mittel für das "Deutschland Ticket" aufgebraucht sein werden, auch eine Auseinandersetzung um die dauerhaft bezahlbare Mobilität kommen wird. Darauf müssen wir uns schon jetzt vorbereiten. Deshalb ist schon jetzt der Blick auf die umweltschädlichen Subventionen des Autoverkehrs, wie Dienstwagenprivileg und Dieselbesteuerung notwendig.

Mehr dazu bei https://latnrw.de/2022/11/16/studentische-mobilitaet-erhalten-und-staerken/
und https://latnrw.de/2023/02/01/pressemitteilung-studierendenvertretung-warnt-ticket-drama-an-den-hochschulen-droht/
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24.01.2023 Wo bleibt das Nachfolgeticket?

Umweltschutz ohne Veränderung im Verkehr geht nicht

Vor einem halben Jahr hatten wir noch für eine Verlängerung des 9€ Tickets demonstriert. Die Forderung damals war, dass ein Nachfolgemodell nicht mehr als 1€ pro Tag für die Mobilität der Menschen in unserem Lande kosten dürfte. Nur dann würde es auch von Menschen gekauft und genutzt, die in ihrer direkten Umgebung z.Zt. noch kein Nahverkehrsangebot haben und das Auto brauchen, um zum nächsten Bahnhof zu kommen.

Die Politik - allen voran FDP Verkehrsminister Wissing - hat dieser Idee so viele Steine in den Weg gelegt, dass im Herbst nur der Plan für ein 49€ Ticket - also 2€ pro Tag - übrig geblieben ist. Dies sollte zuerst ab Januar 23 angeboten werden, dann wurde, wegen Abstimmungsschwierigkeiten mit den Ländern daraus März und dann der 1. April.

April, April

Inziwschen geht "man" von Mai aus und die SZ berichtet, dass auch dieser Termin ins Wanken gerät. Bei der Klausur der FDP-Landtagsfraktion in Bayern tönte der Verkehrsminister, dass das Ticket nicht später als zum 1. Mai komme. Die SZ zitiert nun die Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) mit der Aussage: Der Start zum 1. Mai sei akut in Gefahr. Wenn die Verhandlungen weiter so schleppend verliefen, sehe sie schwarz, sagte Schaefer und machte deutlich, wen sie für verantwortlich hält: Für einen termingerechten Start brauche man "einen Bundesminister, der nicht die Umsetzung blockiert".

Die Bundesländer beklagen nach SZ-Informationen, dass Vertreter des Bundes trotz des hohen Zeitdrucks ohne Handlungsvollmacht zu dem letztenTreffen gekommen seien. Die offenen Frage sind z.B.

  • Soll es für ältere Menschen auch Papiervarianten des eigentlich digital geplanten Tickets geben? Natürlich,warum nicht, sagen wir! Alles andere wäre Zwangsdigitalisierung.
  • Gibt es Regelungen für Kinder? Für sozial Benachteiligte oder Rentner wird es keine Sonderregelung geben.
  • Dauerhaft bleibt auch der Streit über die Aufteilung der zusätzlichen Kosten, die eigentlich halbe-halbe auf Bund und Länder vereinbart wurden.

In der Zwischenzeit sprießen in den Ländern Alternativen, wie das (sinnvolle) 29€ Ticket in Berlin und ein 20€-Upgrade für Studenten in Bayern vom Länderticket auf eine Semester-Deutschland-Ticket.

Schön, dass die Länder inzwischen selbst über eine Förderung des Nahverkehr nachdenken, das darf den Verkehrsminister aber nicht weiter davor bewahren zu handeln. Wir brauchen einen Einstieg in bezahlbare Mobilität sofort, wenn wir den Autoverkehr zurückdrängen wollen - und das müssen wir, wie auch täglich staugeplagte Autofahrer sicher bestätigen werden.

Mehr dazu bei https://www.sueddeutsche.de/politik/49-euro-ticket-volker-wissing-deutsche-bahn-1.5737114
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30.08.2022 Klimafreundliche Mobilität für alle!

Sofort eine Nachfolgelösung für das 9€ Ticket

Dieser Zug transportiert eine klare Forderung: Das 9-Euro-Ticket muss bleiben.

Mehr als 500 Berlinerinnen und Berliner sind gestern Vormittag mit dieser ersten Zug-Demonstration in Deutschland von Berlin Gesundbrunnen zum Potsdamer Platz gefahren und haben dem Finanzminister deutlich gemacht:

Wir brauchen weiterhin eine günstige klimafreundliche Alternative zum Auto!

Das haben auch Millionen Menschen in Deutschland bekräftigt durch ihren Kauf des 9€ Tickets in den letzten 3 Monaten. Nach Berechnungen wurden bei der Nutzung dieses Tickets in jedem 10. Fall eine Autofahrt eingespart - in den anderen 9 Fällen konnte sich jemand günstig von A nach B bewegen mit einem Fahrzeug, welches sonst vielleicht fast leer gefahren wäre.

Aktion von Greenpeace und Campact

Die Zug-Demonstration mit anschließendem Marsch zum Finanzministerium in der Wilhelmstraße wurde von Greenpeace und Campact organisiert - vielen Dank dafür! Dabei waren viele weitere Aktive auch von Aktion Freiheit statt Angst, Omas for Future und Fridays for Future. Luisa Neubauer von FfF sprach auf der Abschlusskundgebung.

Die Aussagen waren klar

Das 9€ Ticket war eine der wenigen einfachen und positiven Entscheidungen der Ampel - das muss fortgeführt werden! Von Christian Lindner wurde gefordert:

  • Verlängern Sie das 9-Euro-Ticket bis Ende des Jahres und sorgen Sie für eine dauerhafte Lösung: ein Klimaticket, das maximal 1 Euro pro Tag kostet.
  • Investieren Sie in den Ausbau der Bahn und der regionalen Verkehrsangebote, besonders auf dem Land, damit der öffentliche Nahverkehr attraktiver wird.
  • Finanzieren Sie beides durch den Abbau klimaschädlicher Subventionen wie die Steuervorteile für Firmenwagen.

Zur Finanzierung wurden die einzelnen Subventionen des Straßenverkehrs aufgezählt, die mehrfach ausreichen würden, um eine günstige Mobilität für alle zu bezahlen. Das sind neben den Steuervorteilen für Firmenwagen auch die geringere Besteuerung von Diesel u.v.m.

Diese Forderungen kann Jede/r auf den Seiten von Campact unterschreiben, wie es bereits über 450.000 Menschen in Deutschland getan haben.

Mehr dazu und Petition unterschreiben bei https://aktion.campact.de/klima/9-euro-ticket/teilnehmen
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12.08.2022 Klimaticket als Nachfolger fürs 9€-Ticket

Nicht mehr als 1 Euro pro Tag

Der Finanzminister verweigert bisher eine Folgeregelung für das in 3 Wochen auslaufende 9€ Ticket. Hundertausende haben in der nach unserer Meinung zu kurzen "Testphase" gemerkt, dass neben dem privaten PKW auch andere Möglichkeiten bestehen von A nach B zu fahren.

Greenpeace hat bereits über 230.000 Unterschriften unter eine Petition für ein Klimaticket gesammelt. Es müssen mindestens eine Million zusammenkommen!

Jetzt Klimaticket fordern!

Das 9-Euro-Ticket übertrifft alle Erwartungen: Über 30 Millionen Tickets wurden alleine im ersten Monat genutzt. Viele Personen bevorzugen Bus und Bahn und lassen das Auto stehen, wenn das Monatsticket bezahlbar und einfach zu buchen ist. Das hilft dem Klima und entlastet etliche Menschen, besonders aus einkommensschwachen Haushalten, ganz konkret.

Das 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass Bus- und Bahnfahren auch günstig und einfach sein kann. Ein Klimaticket für maximal 1 Euro pro Tag als dauerhafte Nachfolge könnte Haushalte entlasten und das Klima schützen.

Das Geld dafür ist da, es muss nur gerechter verteilt werden, denn derzeit zahlen wir alle Milliarden an klimaschädlichen Subventionen wie z.B. dem Dienstwagenprivileg, das besonders Gutverdienende begünstigt. Mit dem Abbau dieser ungerechten Subventionen können ein Klimaticket und der Ausbau von Bus und Bahn, insbesondere auf dem Land, finanziert werden.

Denn das ist die Achillesferse des ÖPNV - es gibt ihn in den Städten, aber auf dem Land kommt der Bus vielleicht nur 3-mal am Tag. Es ist noch viel zu tun - man muss es nur wollen. Immerhin hat der 3-Monatstest mit dem 9€ Ticket gezeigt, was im bereits bestehenden ÖPNV steckt. Die wirklich überfüllten Züge waren eine Randerscheinung zum Einstieg zu Pfingsten. Und der bestehende ÖPNV fährt sowieso, dann sollten die Fahrzeuge für eine noch bessere Klimabilanz auch ausgelastet sein - ohne Einbußen bei der Bequemlichkeit.

Zur Freiheit gehört auch Freizügigkeit - die Möglichkeit jederzeit andere Menschen zu besuchen und sich auszutauschen.

Mehr dazu und Petition unterschreiben bei https://act.greenpeace.de/klimaticket
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Tags: #Klimaticket #Mobilität #Allianz #Petition #Geringverdiener #Verhaltensänderung #ÖPNV #9#Fahrpreise #Klima #Umwelt #Energie #Studien #Verkehrsdaten #Zuschüsse #Steuersubventionen #Stadt-Land-Gefälle

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27.07.2022 Allianz für günstige Mobilität

ÖPNV finanzieren und nicht die Dienstwagen der Manager

Wie weiter nach dem Ende des 9€ Tickets?

Schon vor einem Monat haben wir angemahnt, dass man sich schnellstens überlegen sollte, wie es nach dem Ende des 9€ Tickets am 1. September weitergehen soll. Aber die FDP mauert und will dem ÖPNV keine Chance geben.

Dabei geht es nicht nur um die Mobiltät sondern auch um Nachhaltigkeit und Klimaschutz, denn die Busse und Bahnen des ÖPNV sind "eh da". Sie fahren bei den viel zu teuren Fahrpreisen oft leer. Den befürchteten Zusammenbruch des ÖPNV hat es durch das 9€ Angebot auch nicht gegeben. Deshalb befürwortet auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) eine Verlängerung des Angebots.

Das 9€ Ticket hat bewiesen, dass für mehr ÖPNV ein Bedarf besteht. Zugegeben mit 9€ pro Monat war es sehr günstig, das Doppelte oder auch Vierfache, also 35€ pro Monat für bundesweite Mobilität würde den ÖPNV nicht ganz finanzieren, würde aber dem Modell des 365€ Ticket pro Jahr in Österreich entsprechen.

Eine schwarze Null muss aber auch nicht sein. Der klimaschädliche PKW Verkehr wird durch beliebige Subventionen, z.B. das Dienstwagenprivileg u.v.a., gefördert. Dieses Geld sollte schnellstens in den ÖPNV umgeleitet werden, denn neben einem günstigen Ticket brauchen wir eine Verdichtung im Angebot, bessere Abstimmung beim Umsteigen und Angebote dort, wo z.Zt. nichts fährt.

Das 9 Euro-Ticket würde 12 Milliarden Euro im Jahr kosten. Die umweltschädlichen Zuschüsse und Steuersubventionen des Bundes summieren sich aber auf 65 Milliarden Euro jährlich. Es ist also genug Geld da - wir müssen es nur umverteilen! Insbesondere Geringverdiener hatten mit dem 9€ Ticket erstmals die Möglichkeit günstiger Mobilität. Der Mobilitätsetat bei Hartz IV liegt bei 40€ im Monat. Dieses Geld reicht in kaum einer Stadt für ein "normales" Monatsticket und "über Land" schon gar nicht.

Genau das fordert auch eine Allianz für günstige Mobilität von der Bundesregierung, in der Greenpeace-Aktivistinnen und Vorstandsmitglieder der Partei Die Linke auch die Vorsitzenden der Grünen Jugend, Sahra-Lee Heinrich und Timon Dzienus sowie der Juso-Vize Lasse Rebbin mitarbeiten.

Auf deren Webseite ist eine Unterschriftenliste herunterzuladen.
Mehr dazu bei https://9-euro-ticket-weiterfahren.de/
und die Unterschriftenliste als PDF https://www.9-euro-ticket-weiterfahren.de/wp-content/uploads/2022/07/Unterschriftensammlung-9-Euro-Ticket.pdf
und https://www.heise.de/tp/features/Neun-Euro-Ticket-weiterfahren-Breite-Allianz-fuer-guenstige-Mobilitaet-7189853.html
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3oN
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Erstellt: 2022-07-27 00:38:00