#verseuchung

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22.12.2024 Private Atomkraftwerke?

Wenn schon, denn schon ...

... dachte sich das US-Unternehmen Commonwealth Fusion Systems (CFS) und will im US Bundsstaat Virginia das erste private kommerzielle Fusionskraftwerk der Welt bauen. Nachdem die Big5 oder GAFAM, also Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft wegen ihrer energiehungrigen KI-Spielereien sich eigene AKWs auf ihren Firmengeländen zulegen, gibt es scheinbar ein Wettrennen der Anbieter, um bei dem "Spiel" zum Zuge zu kommen.

Bei den AKWs kennen wir die Risiken und die unlösbaren Probleme mit der Entsorgung der radioaktiven Abfälle - nicht dass dies bei einem Fusionskraftwerk anders wäre - denn ein Fusionsreaktor hat nirgends auf der Welt bisher länger als einige Sekunden funktioniert.

Damit ist das Unterfangen von CFS eigentlich Wahnsinn aber ein Risikokapital von zwei Milliarden US-Dollar hat die Firma bereits eingesammelt. Damit wird wohl in Virginia ein weiterer Experimentierplatz für die Kernfusion, die Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium wie in unserer Sonne, neben den europäischen Versuchen beim ITER entstehen.

Mit einem stromliefernden Kraftwerk ist in den nächsten 20 Jahren nicht zu rechnen, auch wenn die Betreiber hoffen, im Jahr 2027 erstmals mehr Energie aus der Kernverschmelzung herauszuholen, als sie für das Einschnüren des Wasserstoffplasmas aufwenden müssen. Und dann geht es "nur noch" darum, diesen Prozess andauern zu lassen, die überschüssige Energie aus dem Plasma "auszukoppeln", das Ganze nicht nur im Experiment, sondern auch in kontinuierlichem Prozess zu machen und und und ...

Spätestens dann wird man sehen, wie es mit dem Risiko für die Umgebung und der Menge der radioaktiv verseuchten Bestandteile eines solchen Aufbaus aussieht ...

Mehr dazu bei https://www.telepolis.de/features/Kernfusion-Erstes-kommerzielles-Kraftwerk-entsteht-in-Virginia-10215373.html
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02.06.2024 Verantwortungloser Umgang bei Atommüllentsorgung

"Schaden vom deutschen Volk abzuwenden ..."

Diesen Eid leisten alle Politiker, wenn sie ihr Amt antreten und trotzdem gibt es einige (oder viele?), die auch mit gegenteiligen Taten unbehelligt in den wohldotierten Ruhestand gehen. Über diverse Verkehrsminister haben wir schon berichtet ( Keine Überwachung durch Maut-Daten! und Funklochamt schließt zum Jahresende ).

In den Artikeln hatten wir bereits auch auf die Physikerin und Kanzlerin Merkel hingewiesen, die als Umweltministerin für das unkontrollierte Abkippen von 126.000 Fässern mit radioaktivem Müll in das Bergwerk Asse verantwortlich war. Aber auch der grüne Umweltminister der rot-grünen Regierung Schröder hat zwar stolz verkündet, dass er den AKW-Betreibern 36 Milliarden Euro für die Nachsorge der stillgelegten AKWs aus ihren Profiten rausverhandelt hat, doch schon damals war klar, dass diese Summe für den Abbau und die endgültige Lagerung des strahlenden Mülls nicht reichen wird.

6 Milliarden für die Asse

Nachdem sich Mitte der 1960er Jahre im Kernforschungszentrum Karlsruhe und an anderen Orten in Deutschland immer mehr Atommüll ansammelte kam die Politik zu dem Schluss, ihn in das gerade vor der Stilllegung stehende Kali- und Steinsalz-Bergwerk Asse II bei Wolfenbüttel in Niedersachsen zu bringen. Jahrelang kippten AKW-Betreiber ihren Atommüll nahezu unkontrolliert in den Schacht – seit 2010 ist die Rückholung der etwa 126.000 Fässer geplant.

1976 wurde im Atomgesetz festgeschrieben, dass für Atommüll-„Endlager“ ein Planfeststellungsverfahren notwendig sei. Das gab es für die Asse nicht und so versuchte jeder noch all seinen Atommüll nach Asse II zu karren. Zwischen Weihnachten und Silvester 1978 erreichten die Atommüll-Transporte ihren Höhepunkt, schreibt .ausgestrahlt.

Nun dringt seit Jahren Wasser in den Salzstock, rund 12 Kubikmeter pro Tag. Erst versuchte man zu sammeln und abzupumpen, inzwischen aber versickert etwa die Hälfte davon. Nun steht fest: Im Atommüll-Lager Asse II haben sich die Wasserströme seit dem Frühjahr 2024 unerwartet verändert. Bisher wurde eindringendes Wasser in 658 Metern Tiefe aufgefangen, jetzt sickert es bis zur 725-Meter-Sohle.

Seit 2009 gibt es den gesetzlichen Auftrag, die Asse zu räumen. Doch bis heute wurde nicht ein einziges Atommüllfass aus dem maroden Lager geborgen, denn es ist fraglich, wie dies technisch bei den teilweise stark verrosteten Fässern machbar ist. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) erwägt(e?) eine Flutung der Asse. Damit wäre eine Rückholung des strahlenden Mülls aber nicht mehr möglich, für die nun etwa Kosten von 6 Milliarden Euro gehandelt werden ( Asse-2: Bergung des Atommülls ab 2033 ).

Abgesehen von der Gefahr der Verseuchung des Grundwassers und damit des Trinkwassers von Hunderttausenden Menschen in der Umgebung, wird hier auch wieder deutlich, dass die Profite der Kraftwerksbetreiber geschont wurden und die langfristigen Kosten der Allgemeinheit aufgebürdet werden sollen. Allein die Asse mach deutlich, dass mit 34 Milliarden Euro lediglich die berühmt-berüchtigten "Peanuts" von den Verursachern geleistet wurden.

PS. Zum Schluss noch eine positive Nachricht, nicht nur für die Energiewirtschaft und damit immer noch für die bekannnt-berüchtigten Konzernnamen aus der AKW-Zeit, sondern auch für diejenigen, die Angst vor der Energiewende haben:
Jede Menge Kraftwerke in Reserve
Ende 2023 waren in Deutschland Kraftwerke mit einer Gesamtnettoleistung von 254 Gigawatt am Netz, darunter 102 Gigawatt regelbare, von Wind und Sonne unabhängige Kraftwerke, plus Batteriespeicher mit einer Gesamtleistung von 8 Gigawatt. Die kurzzeitig maximal nachgefragte Spitzenlast lag demgegenüber bei unter 80 Gigawatt. Selbst bei absoluter Windstille und Dunkelheit hätte Deutschland seinen Strombedarf also jederzeit aus eigenen Kraftwerken decken können. Nötig war das allerdings nie, schreibt .ausgestrahlt in Nr.61 ihrer Zeitschrift, belegt mit Zahlen von Fraunhofer ISE 2024.

Mehr dazu bei https://www.ausgestrahlt.de/themen/atommuell/schwach-mittelradioaktiv/asse/
und https://www.ausgestrahlt.de/blog/2020/04/02/asse-2-bergung-des-atommuells-ab-2033/
und https://www.ausgestrahlt.de/_newsletter/protest-gegen-russisch-franzosische-atom-freundsch/
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12.08.2023 Japan will verseuchtes Wasser ins Meer ablassen

Fakten oder Fake?

In der Regel geht es um politische Themen, wenn wir uns über Fake News aufregen. Schwieriger wird die Sache, wenn es um die "reine Wissenschaft" geht, wie z.B. bei dem Problem die 1,3 Millionen Tonnen radioaktives Wasser, die die Betreiberfirma Tepco am havarierten Atomkraftwerk Fukushima angesammelt hat, einfach ins Meer laufen zu lassen.

Natürlich gibt es dazu auch mindestens 2 wissenschaftlich gut begründete Ansichten für dieses Vorhaben.

Pro

  • Es gibt keinen Platz für weiteres Kühlwasser und keine Alternative zum Ablaufen lassen.
  • Aus dem Wasser wurden 62 – und somit fast alle Radionuklide – herausgefiltert. Nur Kohlenstoff-14 und das radioaktive Isotop Tritium sind noch drin.
  • Auch das Tritium soll auf eine Konzentration von rund 1500 Becquerel pro Liter verdünnt werden, bevor es abgelassen wird. Das wäre weniger als ein Vierzigstel des nationalen Sicherheitsniveaus.
  • Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat schon vor Längerem die Erlaubnis dafür erteilt.
  • Fachleute verweisen darauf, dass auch andere Atomkraftwerke ihr Kühlwasser seit Jahrzehnten auf ähnliche Art und Weise entsorgen. (Das sollte aber hoffentlich nicht so verseucht sein!)

Contra

  • Das Wasser zum Verdünnen der Tritiumkonzentration wird aus dem Meer genommen, so dass sich im Endeffekt die Konzentration im Meer auf die Dauer erhöht.
  • 1500 Becquerel pro Liter mal 1,3 Millionen Tonnen sind insgesamt 1,95 * 10^12 radioaktive Zerfälle, die sich pro Sekunde zusätzlich zur "normale Radioaktivität" im Meerwasser vor allem an der japanischen Küste, aber im Laufe der Zeit im ganzen nördlichen Pazifik abspielen werden, natürlich abnehmend entsprechend der Tritium-Halbwertszeit von 12,32 Jahren.
  • Die japanische Fischereiindustrie befürchtet trotzdem, dass sich radioaktive Stoffe in Meerestieren ansammeln.
  • Watson.de schreibt auch: Hongkong hat mit einem weitreichenden Importverbot für japanische Fischereiprodukte gedroht, sollte das Kühlwasser ins Meer geleitet werden.
  • Die Ableitung entlastet die Lager nur temporär, denn es wird weiter (wie lange eigentlich noch?) Wasser zur Kühlung der zerstörten Reaktorkerne gebraucht. D.h. wir werden auch in einigen Jahren wieder vor dem gleichen Problem stehen.

Bei "wissenschaftlichen Betrachtung der Fakten" sollten finanzielle Überlegungen hinten angestellt werden, bei der poltischen Entscheidung werden sie dagegen im Vordergrund stehen. Deshalb wird das OK der IAEA auch das Feigenblatt sein, mit dem die japanische Regierung sich für die Entsorgung im Meer entscheiden wird.

Für uns bleibt die Frage, welche Meinung würde man teilen und zu welchen Maßnahmen würde man sich entscheiden, wenn man "was zu sagen" hätte?
Für Fukushima ist es zu spät darüber nachzudenken, aber vielleicht sollte man über die Entsorgung der Folgen einer Technologie nachdenken bevor man sie auf die Menschheit loslässt ...

Mehr dazu bei https://www.watson.de/nachhaltigkeit/watson%20antwortet/241839394-atom-katastrophe-fukushima-kuehlwasser-soll-ins-meer-was-das-bedeutet
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18.05.2023 G7-Staaten schulden armen Ländern Billionen

Wesentliches fehlte in unserer Schuldenrechnung vom 13.5.

Immerhin waren wir vor 5 Tagen auf weltweite Schulden von 300 Billionen gekommen - bei der Summe ist es fast egal ob es Dollar oder Euro sind. In dieser Summe sind die Gelder die wir den Entwicklungsländern schulden noch gar nicht enthalten - von den Entschädigungen für Jahrzehnte der Kolonisation und Sklaverei ganz zu schweigen.

Die Entwicklungsorganisation Oxfam kommt auf rund 13 Billionen US-Dollar an nicht geleisteter Entwicklungshilfe und versagter Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel. Statt ihre Verpflichtungen zu erfüllen, verlangen die G7-Staaten und ihre Banken vom globalen Süden pro Tag Schuldenrückzahlungen in Höhe von 232 Millionen US-Dollar. Diese Feststellungen hat Oxfam nach dem G7 Gipfel in Hiroshima getroffen, wo wieder einmal die Probleme des Südens ignoriert wurden.

Oxfam-Direktor Amitabh Behar sagt dazu: ""Es ist die reiche Welt, die dem globalen Süden etwas schuldet: Die Hilfe, die sie vor Jahrzehnten versprochen, aber nie geleistet hat. Die enormen Kosten der Klimaschäden, die durch die rücksichtslose Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht werden.". Er stellt auch fest, dass der Reichtum der Industrienationen in dieser Form nur durch Kolonialismus und Sklaverei entstehen konnte.

Zurückblickend auf die Milleniumsziele ist festzustellen, dass anstatt den Hunger in der Welt innerhalb von 20 Jahren zu beseitigen, dieser seit einigen Jahren wieder zunimmt. Alle Versprechungen der letzten 30 Jahre wurden von den Indstrienationen gebrochen.

Mehr dazu bei https://www.stern.de/politik/ausland/-toedliche-doppelmoral---oxfam--g7-staaten--schulden--armen-laendern-billionen--33475644.html
und https://diasp.eu/posts/15892259#962c3e10-5564-64b9-60a6-66e901659038
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Tags: #Umwelt #Klima #Kolonien #Skalverei #Schulden #Entwicklungsländer #Milleniumsziele #Grundrechte #Menschenrechte #Abschottung #EU #Handelsverträge #Knebelung #Zollschranken #Ausbeutung #Nigeria #Verseuchung #Öl #Shell #WTO #G7

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16.07.2022 Bewohner wurden zu Versuchskaninchen

Atombomben sind leider doch Realität

Nachdem wir vor einer Woche auf die Aktionen gegen die Stationierung von Atombomben im Bundeswehr-Standort Büchel aufmerksam gemacht haben, erhielten wir eine Anmerkung, die wir nur als schlechten Witz verbuchen konnten:

... Im weiteren kann Metall was auf Metall trifft nicht explodieren. Hinterfragt mal die Atombomben Lüge, dann schlaft ihr besser!

Damit erhielt der Begriff Fake News für uns eine neue Bedeutung und ließ uns 90 Jahre nach der Entdeckung der Kernspaltung auch am Physikunterricht in unseren Schulen zweifeln. Der Zusatz des Schreibers

In Hiroshima und Nagasaki sind kein Atombomben gefallen, denn dann wären die Städte immer noch verseucht.

... hat uns dann auf den aktuellen Artikel bei Telepolis über die Folgen der Atomtests über dem pazifischen Bikini Atoll aufmerksam gemacht: Etwa 315 Atombomben haben die Kolonialmächte USA, Großbritannien und Frankreich zwischen 1946 und 1996 auf pazifischen Inseln zu Testzwecken gezündet.

Die Bewohner der Inseln wurden (nach den Tests viel zu spät evakuiert und) durften 1957 (viel zu früh) auf ihre Inseln zurückkehren, aber

  • ihre Bäume trugen keine Früchte mehr,
  • sie wurden krank und starben
  • erst 28 Jahre später wurden die Überlebenden mit dem Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior auf die Insel Mejato umgesiedelt.

Vor Inkrafttreten des Atomwaffensperrvertrags 1962 gab es noch mal schnell auf den Christmas Island 25 US-Nukleartests und neun weitere auf Johnston Island. Es gab danach weder eine Entschädigung noch eine Entschuldigung der US Regierung.

Deshalb unterstützen wir die Aktionen von ICAN und anderen Kriegsgegnern um den Standort Büchel. Alle US-Atomwaffen müssen aus Deutschland verschwinden. Der Atomwaffenverbotsvertrag der UNO, der bereits von 122 Staaten verabschiedet und inzwischen von 55 Staaten ratifiziert wurde, ist gültiges Völkerrecht!

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Atomtests-im-Pazifik-Noch-immer-verstrahlt-7179928.html
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