121,5 Milliarden Euro - so viel Vermögen wurde in Deutschland 2023 vererbt oder verschenkt. Fast 20% mehr als 2022 und auch die festgesetzte Erbschaft- und Schenkungssteuer stieg an. Aber: Ein Großteil dieser Steuern wurde bei Großvermögen im Nachgang wieder erlassen.
👉 Insbesondere bei geschenktem Betriebsvermögen ist ein Anstieg zu verzeichnen. Die Summe verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr auf 24,8 Milliarden Euro. Die Zahlen hat das Statistische Bundesamt für das Jahr 2023 veröffentlicht.
👉 Auch die festgesetzte Erbschaft- und Schenkungssteuer erhöhte sich um knapp 4 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro. Der Haken: Die Statistik weist nur die von den Finanzämtern festgesetzten Steuern aus. Viel davon wird im Nachhinein wieder erlassen. In 26 Fällen wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2023 Steuern in Höhe von insgesamt 2,1 Milliarden Euro erlassen. Übertragen wurde in diesen Fällen insgesamt schätzungsweise eine Summe von rund 7 Milliarden Euro. Von der ursprünglich festgesetzten Steuer von 2,13 Milliarden Euro wurden 99,7 Prozent im Nachhinein erlassen.
👉 Der Grund dafür sind Steuerprivilegien, von denen insbesondere Erb:innen profitieren, denen sehr große Vermögen übertragen werden. Dazu gehört etwa ein hundertprozentiger Steuererlass für Erb:innen und Beschenkte, die Unternehmensvermögen erhalten.
👉 Dafür müssen die Empfänger:innen nachweisen, dass sie am Übertragungsstichtag über kein Vermögen verfügen. Aber: „Welche Gewinne aus dem millionenschweren Familienunternehmen generiert werden oder wie viel Dividende die milliardenschwere Beteiligung am geerbten Großkonzern künftig abwirft, bleibt unberücksichtigt“, kritisiert das Netzwerk Steuergerechtigkeit.
👉 Kinder, die kein eigenes Vermögen haben, können so Großübertragungen erhalten, ohne Steuern zahlen zu müssen. Das Vermögen kann aber auch auf eine Familienstiftung übertragen werden, die über kein Vermögen verfügt.
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