#jihad

mrd_ill_be_back@diasp.org

FĂŒr das Leben, gegen den Tod! Kosmopolitische #Linke statt antizionistische #Querfront
14. November 2023 achtermai

  1. Von der bedingungslosen Zerstörungswut der #Hamas zur weltweiten Pogromstimmung

Am 7. Oktober griff die Hamas, unterstĂŒtzt durch den #Iran,# Israel an. Die Islamist_innen gingen mit unvorstellbarer BrutalitĂ€t vor. Neben Soldat_innen wurden v.a. Zivilist_innen auf sadistische Weise verletzt, gefoltert und vergewaltigt. Darunter befanden sich Kinder, Ältere, Schwangere, Menschen mit Behinderungen, Raver_innen auf einem Festival. Mehr als 1.4000 Menschen wurden ermordet, zudem mehr als 240 Menschen als Geiseln genommen und in den Gaza-Streifen verschleppt. Infolge der Bedrohungslage und dem weiter anhaltenden Beschuss mit zahllosen Raketen wurden 200.000 Israelis zu BinnenflĂŒchtlingen.

Seit der #Shoah wurden nicht mehr so viele JĂŒd_innen an einem Tag umgebracht. In Israel wird der Angriff auch als israelisches 9/11 bezeichnet. Die Autorin Elfriede Jelinek sieht die „bedingungslose Zerstörungswut einer Terrorbande“1 am Werk. Reinhard Schramm, Vorsitzender der JĂŒdischen Landesgemeinde ThĂŒringen, erkennt eine neue QualitĂ€t in dem Angriff: „Erstmalig seit dem #Holocaust sind #Juden – und dann auch noch in ihrem eigenen Staat, in einer so großen Zahl – ermordet worden, einfach nur, weil sie Juden sind. Diese barbarische Tat hat sich gegen jĂŒdisches Leben gerichtet, nicht gegen das #Existenzrecht des jĂŒdischen Staates Israel 
 Es sind Babys ermordet worden, einfach nur, weil sie als jĂŒdische Babys geboren wurden.“2 Der Journalist Amir Tibbon (Haaretz) ĂŒberlebte selbst mit viel GlĂŒck das Massaker. Kugeln der Hamas schlugen ĂŒber lange Stunden unmittelbar neben ihm und seinem einjĂ€hrigen Kind ein. Er benennt als Konsequenz fĂŒr Israel: „Zuerst mĂŒssen wir #ĂŒberleben. Das können wir nicht, wenn wir tot sind.“3

In der Folge des 7.10. kam es zu zahllosen antisemitischen Angriffen in vielen LĂ€ndern, so auch in Deutschland. Synagogen wurden mit Molotow-Cocktails angegriffen, das JĂŒdische Krankenhaus Berlin mit Steinen, Wohnungen von Juden wurden markiert. Viele JĂŒd_innen empfinden große Angst. Bini Guttmann vom JĂŒdischen Weltkongress beschreibt diese Perspektive so: „FĂŒr uns als Juden:JĂŒdinnen aus der #Diaspora war und ist Israel ein #Schutzraum. Ein sicherer Hafen vor eskalierendem #Antisemitismus in unseren HeimatlĂ€ndern. Und genau dort ist nun ein #Pogrom verĂŒbt worden. Das hat in vielen Juden:JĂŒdinnen ein altes Trauma neu aufgerissen. Das #Trauma, #Mord und #Verfolgung ungeschĂŒtzt ausgesetzt zu sein. 
 Weltweit herrscht #Pogromstimmung.
 Wenn es ein jĂŒdisches SicherheitsgefĂŒhl gab, dann ist es verschwunden“4. Auch Shoah-Überlebende wurden retraumatisiert5. Viele JĂŒd_innen verstecken noch mehr als vorher ihr #Judentum, tragen keine #Kippa oder #Davidsterne, sprechen kein #HebrĂ€isch mehr in der Öffentlichkeit. „Wir fĂŒhlen uns als wandelnde Zielscheiben“, formulierte Anna Segal von Kahal Adass Jisroel nach dem #Brandanschlag auf ihre Gemeinde6.

  1. PalÀstina-SolidaritÀt zwischen Nationalismus, Ignoranz und Judenhass

Unterdessen demonstrieren wiederholt große Massen, ausgerĂŒstet mit palĂ€stinensischen Flaggen. Doch wann wird diese sogenannten #PalĂ€stina - #SolidaritĂ€t aktiv? Nicht etwa 2019, als das #Gaza Youth Movement monatelang Jugendliche gegen die Hamas mobilisierte, bis diese #Bewegung brutal niedergeschlagen wurde. Auch nicht etwa wenn, wie erst im August 2023, Tausende in Gaza gegen #Stromknappheit, #Armut und den Sturz des Hamas-Regimes auf die Straße gehen. Nicht wenn die Hamas #Gewerkschafter_innen bedroht oder #Queers foltert. Nicht fĂŒr die Öffnung der Grenze Gaza/ #Ägypten demonstriert die „PalĂ€stina-SolidaritĂ€t“. Nicht fĂŒr die Aufnahme der #GeflĂŒchteten durch die umliegenden LĂ€nder, und nicht wenn die #Zivilbevölkerung durch die Hamas in #Geiselhaft genommen wird. Und das obwohl die Hamas FlĂŒchtende in den SĂŒden des Gaza-Streifens beschießt und explizit klarstellt: die Tunnel sind nur fĂŒr die Terrorist_innen. Die „PalĂ€stina-SolidaritĂ€t“ regt sich auch nicht, wenn fehlgeleitete Raketen der Hamas oder des Islamischen #Jihad wieder und wieder zahlreiche PalĂ€stinenser_innen töten. Die „PalĂ€stina-SolidaritĂ€t“ demonstriert einzig und allein dann, wenn es gegen Israel geht.

In welchen LĂ€ndern wird nun die sogenannte PalĂ€stina-SolidaritĂ€tsbewegung aktiv? Die grĂ¶ĂŸten Demos fĂŒr PalĂ€stina finden in den letzten Wochen weniger in den arabischen Staaten statt, sondern vor Allem in #Europa, etwa in #London mit 300.000 Teilnehmenden. Auch in #Berlin gingen bereits mehrfach Zehntausende auf die Straße, organisiert entweder von #Linken, palĂ€stina-nationalistischen oder islamistischen Gruppen. In der Praxis findet auf den Demos meist eine Vermengung der verschiedenen Spektren statt, ohne jede wirksame #Distanzierung. Öffentlich viel beachtet, in absoluten Zahlen eher marginal ist die Beteiligung jĂŒdischer Aktivist_innen. In Reden und auf Schildern wird immer wieder die #Intifada gefeiert. Und die Shoah relativiert, indem von einem „Holocaust in Gaza“ die Rede ist oder Israel eines #Genozids angeklagt wird. Am Rande der Demos, in Angriffen auf Journalist_innen und Gegendemonstrant_innen, und natĂŒrlich auf SocialMedia, sind nicht selten auch Parolen ĂŒber das #Töten von JĂŒd_innen, antisemitische Beschimpfungen oder positive BezĂŒge auf #Hitler zu beobachten. Dieser primĂ€re #Judenhass ist es letzten Endes auch, der den unbewussten bzw. unausgesprochenen Treibstoff fĂŒr die PalĂ€stina-SolidaritĂ€t liefert. Warum sonst lösen andere Kriege in der Region, wie etwa im #Jemen, oder auch die aktuell drohende Abschiebung von 1,7 Millionen Afghan_innen aus #Pakistan, keine wahrnehmbaren Demos aus? Und warum sonst locken palĂ€stinensische Anliegen, bei denen nicht Israel beschuldigt werden kann, keinen Hund hinter dem Ofen hervor?

Und das, obwohl laut einer Umfrage 70% der Menschen in Gaza nicht von der Hamas regiert werden wollen7. Obwohl palĂ€stinensische Menschenrechtsaktivist_innen wie Bassem Eid fordern: „Das palĂ€stinensische Volk von Gaza verdient die #Befreiung von der Hamas. Wenn Israel die ungerechte Herrschaft der Terrorbande beendet, wird es meinen BrĂŒdern und Schwestern in Gaza einen großen Gefallen tun. 
 #PalĂ€stinenser wie ich und meine Nachbarn wollen #Frieden; die Hamas will ihn nicht.“8 Eine Ă€hnliche Perspektive von einer palĂ€stinensischen #Emanzipation, die zuerst auf die Befreiung von der Hamas abzielt, zeichnet die US-Feministin Seyla Benhabib: „Der 7. Oktober 2023 
 muss ein Wendepunkt fĂŒr den palĂ€stinensischen Kampf sein. Das palĂ€stinensische Volk muss sich von der Geißel der Hamas befreien. Die Gewalttaten 
 zeigen, dass die islamische Dschihad-Ideologie, die in der #Pornographie der #Gewalt schwelgt, die Bewegung ĂŒbernommen hat. 
 Das palĂ€stinensische Volk muss gegen diese zerstörerische #Ideologie ankĂ€mpfen, die nun seine Bewegung ĂŒbernimmt.“9

  1. Linke zwischen #Querfront und #Todessehnsucht

Die gemeinsamen AufmĂ€rsche von Linken, PalĂ€stina-Nationalist_innen und Islamist_innen sind also keinesfalls eine emanzipatorische Bewegung. Und eine von der Hamas vorangetriebene „Dekolonialisierung“, die sich im Morden von Babies und friedlichen Tanzenden erschöpft, ist keine #Dekolonialisierung. Eine solche „Dekolonialisierung“ ist im Gegenteil eine zutiefst gewaltförmige islamistische Landnahme. Es ist furchtbar mit anzusehen, wie sich Linke in purem #Menschenhass ergehen und das #Massaker vom 7.10. relativieren oder sogar bewusst abfeiern. Sicher wĂŒrde kein_e Linke ein Massaker auf dem #Fusion-Festival bejahen. Das humanitĂ€re Tabu, wahllos Zivilist_innen zu ermorden, greift jedoch fĂŒr einen Teil der Linken nicht mehr, sobald es sich um Juden handelt.

Diese Linken verbessern das Leben der PalĂ€stinenser_innen um keinen Deut. Im Übrigen auch nicht das Leben der palĂ€stinensischen Migrant_innen in Deutschland. Jene werden skandalöserweise seit Jahrzehnten mit #Arbeitsverboten und aufenthaltsrechtlichen Schikanen belegt und in #Armut gehalten10. Eine massenhafte Kampagne fĂŒr eine bedingungslose #EinbĂŒrgerung, rechtliche und materielle Gleichstellung wĂŒrde den Betroffenen dieser rassistischen Ausgrenzung sicher mehr helfen als das symbolische Schwenken von #Kuffiyahs in linken Kneipen.

Der linke Pakt mit religiösen Freaks und judenfeindlichen Nationalist_innen ist ein Verrat an der Idee einer besseren Welt. Er ist eine weitere Variante einer Querfront von Linken und Rechten, wie wir sie gerade erst mit der #Querdenker-Bewegung und rund um Sarah Wagenknechts ParteigrĂŒndung erlebt haben. Angesichts der #Misogynie und des Hasses der Hamas auf Emanzipation, angesichts der massakrierten israelische Kibbutzniks und #Friedensbewegten, angesichts der #Massenhinrichtungen von Linken nach der iranischen #Revolution 1979 ist die linke Kumpanei mit Islamist_innen auch eine Identifikation mit dem Aggressor. Schließlich wĂŒrde die Hamas, ohne mit der Wimper zu zuckern, ihre Kalashnikows auf all die Leninist_innen, Feminist_innen und Antirassist_innen richten, die in Berlin „from the river to the sea“ grölen. Wir sehen hier eine Art von linker Todessehnsucht, die wir als Effekt der zahlreichen Krisen – Pandemie, Kriege, Klima etc. – der letzten Jahre verstehen. Die anhaltende Multi-Krise verunmöglicht zunehmend auch in den kapitalistischen Metropolen ein gutes Leben. Sie lĂ€sst eher ein Ende der Welt als ein Ende des #Kapitalismus vorstellbar erscheinen. Parallel zur allgemeinen Verschlechterung der Lebensbedingungen rĂŒcken auch Linke immer mehr von der Feier des Lebens, von #HumanitĂ€t und #Utopie ab – zugunsten des Feierns patriarchaler und autoritĂ€rer ZustĂ€nde zwischen #Stalinismus, Putin-NĂ€he und Hamas-Allianzen.

  1. FĂŒr eine empathisch-materialistische Linke!

Wir wollen uns gegen solchen Todeskult stellen. Dazu wĂŒnschen wir uns eine VerknĂŒpfung von empathischem Zugang zu Betroffenen sowie historisch-materialistischer Kritik. Soll heißen: wir dĂŒrfen uns auf einer emotionalen Ebene nicht abhĂ€rten gegen das Leiden, mĂŒssen den Blick auf das Grauen richten und den Betroffenen zuhören. Auch wenn die verschiedenen Opfergruppen sich im (kriegerischen) Widerspruch gegenĂŒberstehen. Aus der Empathie sollten wir jedoch keine Identifizierung ableiten: Juden sind nicht die per se besseren Menschen, Israel ist nicht „dein Team“ und die IDF keine #Antifa -Sportgruppe! Auch der Blick in traurige Kinderaugen bringt nicht automatisch Erkenntnis. Eine solche Grundhaltung bedeutet auch, historische Erfahrungen ernst zu nehmen. Konkret: die Shoah als den bisher unvergleichlichen, nie dagewesenen Massenmord verstehen, der die Vernichtungskraft des Antisemitismus unmissverstĂ€ndlich offenlegt. Mit all den Folgen fĂŒr die deutsche Gesellschaft, und natĂŒrlich fĂŒr JĂŒd_innen weltweit. Heißt aber auch: #Rassismus und Antisemitismus in ihrer gegenseitigen Verwobenheit erkennen. Rassismus funktioniert dabei in der Regel als Ideologie der #Abwertung, des Nach-Unten-Tretens, und Antisemitismus als konformistische #Rebellion gegen „die da Oben“, als Wahn von einer alles kontrollierenden #Weltverschwörung. Diese Symbiose zeigte sich nicht nur im völkischen Vernichtungskrieg des Nationalsozialismus, sondern dauert bis heute fort. Etwa in dem verschwörerischen Raunen vom „Großen Austausch“, wonach eine globale #Elite eine #Massenmigration steuern wĂŒrde.

In Bezug auf Israel bedeutet eine solche empathisch-materialistische Grundhaltung: die Erfahrung der Shoah ernst nehmen, dass es einer organisierten jĂŒdischen Bewaffnung bedarf. Damit das, was einmal geschehen ist, nĂ€mlich der volksgemeinschaftliche Massenmord an Schutzlosen, nicht wieder geschieht. Israel ist dieses Projekt der #Selbstverteidigung gegen den Versuch einer erneuten #Auslöschung. Und Israel ist eben zugleich ein stinknormaler Staat, mit all den negativen Folgen von Herrschaft, Ausbeutung und UnterdrĂŒckung. Ob Israel die „einzige Demokratie im Nahen Osten“ ist, ob Queers in Tel Aviv einen #SaferSpace haben, ob Minderheiten vorbildlich geschĂŒtzt werden – oder ob Israel von einer rechten Regierung gefĂŒhrt wird, und der liberal-westliche Konsens erodiert: Antisemit_innen interessiert nicht das tatsĂ€chliche Verhalten der Juden. Das hat der 7.10. wieder drastisch gezeigt, wo gerade der auf Dialog orientierte Teil Israels attackiert wurde. Die andauernde Betonung hiesiger Linker, man distanziere sich von der rechten Regierung oder von der Besatzung, ist daher deplatziert. Seinen Status als #Schutzraum vor Antisemitismus behĂ€lt der Staat nĂ€mlich unabhĂ€ngig von der Regierung. Und ebenjenem Schutzraum sollte linke SolidaritĂ€t gelten. Ganz ohne Distanzierung an der falschen Stelle.

Eine Position der Äquidistanz einzunehmen zwischen Israel und seinen Feind_innen, wie sie etwa von der Interventionistischen Linken (IL) vertreten wird, macht ebensowenig Sinn. Es ist ein klarer #Doppelstandard, dass Israel immer genau dann, wenn es auf einen Angriff reagiert, kritisiert wird. Solche #Kritik zur Unzeit signalisiert letzten Endes: die Israelis sollten sich in ihr Schicksal fĂŒgen und sich brav opfern, wie es eben von Juden verlangt wird. Ebenso Doppelstandard ist es, wenn das Leid der Zivilbevölkerung in #Gaza ohne weitere #Kontextualisierung als eine Folge besonders grausamer israelischer KriegsfĂŒhrung dargestellt wird. Das Leid der Zivilist_innen ist natĂŒrlich tatsĂ€chlich vorhanden, es ist massiv und furchtbar. Jedoch wĂŒrde jeder #Staat in einem solchen Krieg Ă€hnlich vorgehen – oder sogar weit hĂ€rter. Solange Israel staatlich organisiert ist, wird es leider auch Ă€hnliche Verbrechen begehen wie andere vergleichbare Staaten. Die im IL-Spektrum wie unter christlichen Pazifist_innen verbreitete, scheinbar humanistische Forderung nach einem #Waffenstillstand „beider Seiten“ stĂ€rkt daher ein anti-israelisches Ressentiment, weil sie das Agieren der IDF nicht materialistisch einordnet. Die kriegerische #Gewalt des bĂŒrgerlichen Staates wird letzten Endes als israelisches Spezifikum wahrgenommen, unbewusst wird damit auch das Motiv des grausamen oder rachsĂŒchtigen Juden angesprochen.

Eine Kritik, die Empathie und Materialismus verbindet, sollte auch von einer universalistischen Position ausgehen, die #Islamismus nicht als kulturelles oder religiöses PhĂ€nomen begreift, sondern politisch: als rechte Bewegung zur Krisenlösung im Rahmen des Kapitalismus. Und als wichtige Fraktion einer reaktionĂ€ren Internationalen, die von #Iran ĂŒber #Jemen und Hamas und #Syrien bis #Russland reicht. FĂŒr diese reaktionĂ€re Front ist Israel als der einzig jĂŒdische Staat weltweit ein Stachel im Fleisch. Neben dem Islamismus sollten wir auch die Ablehnung Israels und die fehlende Empathie fĂŒr das jĂŒdische Projekt in der deutschen Mehrheitsgesellschaft in den Fokus rĂŒcken. Der angeblich pro-israelischen StaatsrĂ€son steht nĂ€mlich sehr wenig tatsĂ€chliche UnterstĂŒtzung fĂŒr Israel im Alltag, auf der Straße, in den Betrieben und Nachbarschaften, entgegen. Gerade wenn wir die Willkommenskultur 2015 oder die Ukraine-SolidaritĂ€t in den ersten Wochen des russischen Angriffs zum Vergleich heranziehen, wo sich viele Deutsche spontan und „von unten“ in selbstorganisierten Basisbewegungen einbrachten. Erst das mehrheitliche Schweigen, Wegschauen und mehr oder weniger offene Bejahen des #Israelhasses vieler #Deutscher macht die links-islamistische Querfront so wirkmĂ€chtig. Die deutschlandweit gesehen relativ wenigen Demonstrierenden werden bestĂ€rkt und radikalisiert, weil sie auf „klammheimliche Zustimmung“ hoffen können und jenseits polizeilicher #Repression kaum gesellschaftlichen #Widerstand erfahren.

Rechte Menschenfeind_innen, die eine VerschĂ€rfung des angeblichen „Kampfes der Kulturen“ forcieren wollen, tragen kein StĂŒck zur #AntisemitismusbekĂ€mpfung bei. Sie zeigen auf den „Antisemitismus der Anderen“, um sich selbst zu entlasten – personifiziert in der Figur #Aiwanger, der sich tatsĂ€chlich nicht entblödete, Judenhass auf #GeflĂŒchtete zu externalisieren. Die Rechten verstĂ€rken sogar die israelische GefĂ€hrdungslage, wenn sie fordern, Islamist_innen in die NachbarlĂ€nder Israels abzuschieben. Statt einer Anbiederung an solch konservative Positionen, wie sie manche ehemalige Linke schon einmal in den 00er Jahren vollzogen haben, sollten wir BĂŒndnisse mit Teilen der kurdischen und iranischen Linken suchen sowie mit all jenen, die vor Islamist_innen geflohen sind. Hier gibt es ein VerstĂ€ndnis dafĂŒr, wieso der Terror der Hamas als verlĂ€ngertem Arm des Irans eine Bedrohung fĂŒr jegliche emanzipatorische Bestrebungen ist. Ebenjener Iran, welcher weiterhin ein wichtiger Handelspartner des offiziell ach so israelsolidarischen Deutschlands ist.

In diese Sinne wĂŒnschen wir uns eine Linke, die 


Herrschaft bekĂ€mpft, aber nicht jede Untat vermeintlich oder tatsĂ€chlich UnterdrĂŒckter glorifiziert
Staatskritik ĂŒbt, aber nicht islamistisch-apokalyptischen Ausnahmezustand mit revolutionĂ€rer Randale verwechselt
Befreiung anstrebt, aber nicht Befreiungsnationalismus als Mittel zur Überwindung des Kapitalismus abfeiert
Antisemitismus nicht nur auf der Rechten verortet, sondern unreflektierten Antizionismus und perfiden Judenhass auch im eigenen Umfeld erkennt
Menschlichkeit bewahrt, auch wenn die real existierende Menschheit dazu wenig Anlass gibt
sich weder weder von der Macht der Anderen, noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen lÀsst.

Eine solche kosmopolitisch orientierte Linke wÀre im Kampf gegen den global heraufziehenden Faschismus dringend nötig.

  1. Was können wir tun?

Sicher ist es ratsam, im tĂ€glichen Newsbusiness, in den sozialen Medien und auf Demos immer wieder mit Fakten, Fakten, Fakten aufzuklĂ€ren: gegen verhetzende FakeNews („Kindermörder Israel“) und gegen die tagesaktuelle Delegitimierung des jĂŒdischen Staates. Auf Dauer nachhaltiger wĂ€re es aber, die beschriebene, grundsĂ€tzlich solidarische Haltung zu dem Doppelcharakter der israelischen Staatlichkeit zu popularisieren. Und damit auch den Fokus wegzurĂŒcken von einer andauernden militĂ€rstrategischen Diskussion ĂŒber Kriegshandlung X oder Y im Mittleren Osten – hin zu einer Kritik des #Antizionismus in Deutschland. Eine schwierige Aufgabe. Hier haben sich die versprengten klugen KrĂ€fte in der Linken im letzten Jahrzehnt viel zu sehr in die #Defensive drĂ€ngen lassen. Jetzt brauchen wir aber wieder die altbekannte Kritik im Handgemenge, die jenseits von Dogmen AufklĂ€rung ermöglichen kann.

Wir möchten in diesem Sinne dazu aufrufen, sich zu vernetzen, zusammentun, wenigstens punktuell in die Offensive zu kommen. Da die entsprechenden KrĂ€fte derzeit schwach sind, sollten wir uns auch Guerilla-Taktiken bedienen: konfrontativ sein, um Aufsehen zu erregen. Etablierte Medien fĂŒr unsere Zwecke nutzen. Kleine Nadelstiche setzen, die Erkenntnis befördern können. Seien es aufklĂ€rerische Agitation bei SocialMedia, eigene Kundgebungen, Parolen im öffentlichen Raum, oder gezielte, kritische Provokationen der #PalĂ€stinaDemos. Aber auch in Diskussion gehen, Fakten liefern und HintergrĂŒnde erklĂ€ren, wo Menschen nicht komplett verblendet sind. SolidaritĂ€tsaktionen fĂŒr die Geiseln im Gaza-Streifen, Kundgebungen vor #Synagogen (wo gewĂŒnscht) und kreative Angriffe auf Antisemit_innen aller Couleur sind weitere Handlungsoptionen.

Auf dass wir eines Tages mit unseren Genoss_innen „auf dem Wasser des Toten Meers liegen und nichts tun“ können! Bis dahin wird leider noch viel Wasser den Jordan herunter fließen mĂŒssen.

gruppe 8. mai [neukölln]
https://achtermai.blackblogs.org/2023/11/14/fur-das-leben-gegen-den-tod-kosmopolitische-linke-statt-antizionistische-querfront/

bisher das klĂŒgste, was ich dazu in letzter zeit gelesen habe

mrd_ill_be_back@diasp.org

#hamas #gaza #antisemitism #israel #pogrom #idf #zahal

Opinion | Israeli military action to defeat #Hamas is proportionate to the threat from Hamas

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What is meant by ‘proportionality’ in war? Let’s begin with Michael Walzer, author of the seminal Just and Unjust Wars, explaining what proportionality, in international law and in just #war thinking, is not.

Proportionality doesn’t mean ‘tit for tat,’ as in the family feud. The Hatfields kill three McCoys, so the McCoys must kill three Hatfields. More than three, and they are breaking the rules of the feud, where proportionality means symmetry.

But if proportionate does not mean symmetry, what does it mean? Walzer again:

The use of the term is different with regard to war, because war isn’t an act of retribution; it isn’t a backward-looking activity, and the law of even-Steven doesn’t apply. Like it or not, war is always purposive in character; it has a goal, an end-in-view.

In other words, the goal pursued by military action must be proportionate to the ongoing threat faced. Israel’s goal is the removal of Hamas as the controlling political and military power in #Gaza is proportionate because 7 October made clear that Hamas now poses an existential threat to #Israel.

Israel’s goal is proportionate to the revelation that the mass slaughter of all the #Jews of Israel will be attempted again and again by Hamas and #Palestinian #Islamic #Jihad until successful, with whatever technology and weaponry can be acquired or supplied, under the guiding hand and financial support of a nuclear threshold state religiously committed to Israel’s destruction, #Iran.

Although Hamas has declared this eliminationist goal openly, again and again, western #liberal opinion has refused to take it seriously. What Paul Berman calls our ‘liberal naivete’ (‘No, they can’t mean that! No one can mean that!’) has routinely trumped what Hamas, as the kids would say, literally tell us, in words and, as on 7 October, in deeds.

Here is what Hamas has said.

Muhammed Deif, then the Hamas bomb-maker, now one of its leaders, said in 2005 after Israel’s disengagement from the Strip, ‘We promise that tomorrow all of #Palestine will become hell for you.’

Hamas ‘foreign minister’ Mahmoud al-Zahar said in 2006, ‘Israel is a vile entity that has been planted on our soil, and has no historical, religious or cultural legitimacy. We cannot normalise our relations with this entity.’

Ahmad Al-Jabri, the Hamas military commander killed by Israel on day one of the 2012 conflict, called Jews ‘rats’ to be killed in the cause of liberating ‘Jerusalem, the West Bank, and then Haifa, Jaffa, and Tel Aviv’.

And, infamously, the Hamas Charter, its set of founding principles and its programme, adopted in 1988 and never revoked, declares: ‘Israel will exist and will continue to exist until #Islam will obliterate it, just as it obliterated others before it’, and ‘[Hamas] strives to raise the banner of #Allah over every inch of Palestine’, so ‘Jihad becomes the individual duty of every #Moslem. In the face of the Jews’ usurpation’. And no, ‘Jihad’ does not here mean ‘spiritual struggle’. It means the #slaughter of 7 October. And all the slaughters they plan for the future. ‘The Day of Judgment will not come about until Moslems fight Jews and kill them’ says the Hamas Charter, quoting a hadith. ‘Then, the Jews will hide behind rocks and trees, and the rocks and trees will cry out: “O Moslem, there is a Jew hiding behind me, come and kill him.”’

On 7 October 2023 the word became deed. That day should have brought an end to the games that westerners play with these #genocidal Hamas statements, to their clever-clever ‘translating’ of them into mere ‘rhetoric’, the ‘language games’ liberation movements play, just another ‘text’ or ‘discursive surface’ expressing the degree of its oppression and never the depth and intensity of its eliminationist antisemitism.

If you want to play those games you will find abundant resources within western intellectual culture to do so. (Actually, you will find little else these days.) But Israel’s neighbourhood is a bit different to the Modern Languages Association annual conference. In that region, when someone says they intend to kill you, they really intend to kill you. All of you.

After 20 years of Hamas terror attacks, suicide bombers, indiscriminate rocket and missile attacks, terror tunnels, drones, incendiary balloons, came a long-planned, meticulously prepared pogrom on such a scale that one has to go back to the Holocaust to find as many Jews murdered on a single day. And a pogrom of such a nature – Holocaust survivors shot in the head, #babies shot in the head, decapitations, #woman #raped and #executed, Jews burnt alive, young Jews hunted down and massacred en masse at a rave, Jews surviving by hiding under the dead bodies of their parents, atrocity videos uploaded to the internet – to make reasonable comparisons between Hamas and the #Nazi Einzatsgruppen units who carried out the Holocaust in eastern #Europe. (I taught the Holocaust at university and I could write an entire article just on the parallels: the eliminationist #antisemitic #ideology, the spirit of bacchanalia among the perpetrators, the monstrous baby-killing, the echo of those smiley photographs of cruelty the #German #troops sent home during the #Holocaust in the atrocity videos Hamas ‘militants’ (copyright: BBC) uploaded, sometimes to the social media accounts of those they were murdering, and more.

And it isn’t just the future threat from Hamas that is existential. It is existential now. No country, not the #UK, not the #US, not #France, not anybody, would accept the permanent mass trauma of citizens faced with a permanent threat of pogrom, or the possible depopulation of swathes of its country as fearful citizens flee from that threat.

How Israel sets about achieving the goal of removing Hamas as the power in the Strip is, of course, limited by prudential concerns (which I wrote about last week) and by the non-negotiable effort to minimise #non-combatant #casualties and maintain humanitarian corridors (which Jack Omer-Jackaman and I argued for in Fathom). The ratio of combatant to non-combatant deaths achieved by Israel in previous military operations to restore deterrence in face of Hamas’ indiscriminate rocket attacks has been consistently better – far, far better – than anything achieved in its wars by the US, the UK, not to mention #Russia. Every effort should be made to make it so again.

In the 19th century and the first half of the 20th, pogroms didn’t have consequences for the pogromists because the Jews were powerless because stateless. Well, not any more. Since 1948 there is a Jewish state with the IDF on its ramparts. Hamas is going to find out that pogroms now have consequences. Its total removal from Gaza will be a proportionate response to its total threat it now poses to the only #Jewish homeland in the world.

https://fathomjournal.org/opinion-israeli-military-action-to-defeat-hamas-is-proportionate-to-the-threat-from-hamas/

faab64@diasp.org

A video on social media shows a Saudi prince, Saud al-Shaalan, commenting on the West's backlash against the Opec+ output cut announced last week and what he described as a “challenge to the existence of the kingdom”.

This is the "US strongest ally" in the region talking about Jihad against those who “challenge to the existence of the kingdom”

#SaudiArabia #Biden #Opec #Jihad #Politics #Oil
https://twitter.com/MiddleEastEye/status/1581782045214343175?s=20&t=BbQrcFG_aub9hDYQByQTtQ

olladij@diaspora.permutationsofchaos.com

Einige Aspekte der gegenwĂ€rtigen Eskalation im Nahen Osten kommen in der deutschsprachigen Berichterstattung bis jetzt kaum vor: Selten je liest man davon, dass jĂŒdische und arabische Israeli Seite an Seite in den Bunkern vor dem Raketenterror aus #Gaza Schutz suchen und dass etwa die HĂ€lfte der bisherigen Todesopfer auf israelischer Seite keine jĂŒdischen Israeli waren.
Wenig beachtet bleibt, dass viele der von der #Hamas und vom palĂ€stinensischen Islamischen #Jihad abgefeuerten Raketen in Gaza selbst niedergehen und nach israelischen Angaben fĂŒr einen erheblichen Teil der zivilen Opfer auf palĂ€stinensischer Seite verantwortlich sind. Auch Berichte ĂŒber die wochenlange antiisraelische Hetze im Vorfeld der Eskalation in den #Medien der PalĂ€stinensischen Autonomiebehörde, die von der mit der Hamas und dem Islamischem Jihad konkurrierenden #Fatah kontrolliert werden, muss man in der deutschsprachigen Medienlandschaft lange suchen.

https://www.nzz.ch/meinung/hassgruesse-aus-teheran-iran-und-der-raketenterror-aus-gaza-ld.1625152 #israel #pa #terror #jerusalem #iran #wien

olladij_tudajev@joindiaspora.com

Wieder einmal veranstalten die #Hamas und der Islamische #Jihad im Sommer paramilitĂ€rische Trainingslager fĂŒr Kinder und Jugendliche im #Gazastreifen. Dort werden die MinderjĂ€hrigen im Gebrauch scharfer Waffen unterwiesen und zum Hass auf Juden und #Israel gedrillt. Die internationale Gemeinschaft interessiert sich dafĂŒr jedoch nicht, und die Vereinten Nationen sind eher ein Teil des Problems.
Zu den erstaunlichsten und befremdlichsten Leerstellen in der Nahost-Berichterstattung großer deutschsprachiger #Medien gehört es, sich nicht mit den Sommercamps fĂŒr Kinder und Jugendliche zu beschĂ€ftigen, die seit Jahren von der Hamas und dem PalĂ€stinensischen Islamischen Jihad ( #PIJ), den im Gazastreifen herrschenden Terrororganisationen, veranstaltet werden.
Dabei sind diese Camps keine harmlosen palĂ€stinensischen Pfadfinderlager, keine Freizeitangebote, um etwa das Schwimmen oder Fußballspielen zu erlernen. Sondern sie sind paramilitĂ€rische Trainingslager, in denen MinderjĂ€hrige zu Hass und #Terror gegen Juden erzogen und im Gebrauch von scharfen Waffen unterwiesen werden.

https://www.mena-watch.com/die-kindersoldaten-der-hamas-2/
#krieg #un #gaza #antisemitismus #islamismus #UNRWA #