daumen drücken, dasset #nasrallah erwischt hat, denn dann fällt wohl jegliche #eskalation eher ins wasser, gut für den #libanon, gut für die libanesiche #zivilbevölkerung, gut für die #palästinenser!nnen im libanon und gut für #israel, nur blöd für den #iran und seine #klerikalfaschistische #achse
#zivilbevölkerung
#politik #krieg #terror #zivilbevölkerung #kollateralschäden #entmenschlichung #rassismus #taliban #afghanistan #usa #israel #gaza
Erkenne das Muster:
"In Kabul sind heute nicht nur irgendwelche Extremisten an der Macht. Es sind Männer, die in den letzten zwanzig Jahren im Zuge des »War on Terror« der Amerikaner regelmäßig für tot erklärt wurden, etwa nach Drohnenangriffen und nächtlichen Razzien, die stets als »präzise« gelobt wurden. Während die gejagten Taliban-Köpfe fast nie getroffen wurden, radikalisierten sich ganze Dörfer aufgrund der zivilen Opfer und schlossen sich den Extremisten an."
- Afghanistan: Wenn Geister regieren - Das absolute Scheitern des »War on Terror« https://www.jacobin.de/artikel/afghanistan-abzug-taliban-kriegsverbrechen
One person like that
es tut mir jetzt schon leid, für die #zivilbevölkerung des süd- #libanon, die von der #hezbullah als #menschlicheSchutschilder missbraucht wird, von den anderen hezbullah- #kriegsverbrechen ganz zu schweigen, da steht im übrigen eine #un #schutztruppe, die dafür sorgen soll, dass die hezbullah aufgelöst wird (lach), hinter dem litani-fluss bleibt (lach) und nicht weiter aufgerüstet wird (sich die lachtränen aus dem gesicht wisch)
interessiert halt keineN, weil #israel vs #klerikalfaschismus und #antisemitismus, aber wenn sich israel effektiv wehrt, wird wieder das #genozid -gejammer losgehen, hinter dem ruf nach #frieden verschanzen sich die mörder!
Wider dem kommenden Antisemitismus!
„For a long time, the enemies have been planning, skillfully and with precision, for the achievement of what they have attained. They took into consideration the causes affecting the current of events. They strived to amass great and substantive material wealth which they devoted to the realizations of their dream. With their money, they took control of the world media, news agencies, the press, publishing houses, broadcasting stations, and others. With their money they stirred revolutions in various parts of the world with the purpose of achieving their interests and reaping the fruit therein. They were behind the French Revolution, the Communist revolution and most of the revolutions we heard and hear about, here and there. With their money they formed secret societies, such as Freemasons, Rotary Clubs, the Lions and others in different parts of the world for the purpose of sabotaging societies and achieving Zionist interests. With their money they were able to control imperialistic countries and instigate them to colonize many countries in order to enable them to exploit their resources and spread corruption there.
You may speak as much as you want about regional and world wars. They were behind World War I, when they were able to destroy the Islamic Caliphate, making financial gains and controlling resources. They obtained the Balfour Declaration, formed the League of Nations through which they could rule the world. They were behind World War II, through which they made huge financial gains by trading in armaments, and paved the way for the establishment of their state. It was they who instigated the replacement of the League of Nations with the United Nations and the Security Council to enable them to rule the world through them. There is no war going on anywhere, without having their finger in it. […]“
Hamas: „Covenant of the Islamic Resistance Movement“, Article 22, August 1988
Die Welle des um sich greifenden Antisemitismus lässt uns sprachlos werden. Haben wir etwas verpasst? Hat die Emotionalisierung der Bilder das letzte bisschen #Restvernunft ersticken lassen, sodass „der“ #Jude als #Sündenbock aus dem kollektiven Unterbewusstsein eine erneute Renaissance erlebt? Ist die zivilisatorische Kruste derart dünn, dass sich 80 Jahre #Shoah heute nur noch als weitere postmoderne Erzählung unter vielen ausnimmt? Und wie kann es sein, dass sich im Land der Täter, im #Postnationalsozialismus, bis weit in selbsternannte anarchistische Kreise, die Rede palestinänsischer #Solidarität vernehmen lässt, jenseits auch nur oberflächlich-kritischer Prüfung, mit wem mensch sich da solidarisch erklärt?
Wir haben uns bisher von diesem Trauerspiel fern gehalten und gehofft, es möge sich ein Diskursfenster öffnen, welches sich dem #Sektierertum, der #Polarisierung, #Ethnisierung und #Brutalisierung des Konfliktes aktiv erwehrt. Wir haben wohl falsch gedacht. Stattdessen wittert die ihren Antisemitismus unter dem Kampfbegriff „Antizionismus“ nur halb versteckende Querfront aus roten #Antiimps, #Islamisten und emotionalisierten Kiddies á la Greta T. Morgenluft und versucht ihre Chance auf US-amerikanische Campus-Besetzungen auch an europäischen Universitäten zu ergreifen; In #Berlin ergehen sich anarchistische und insurrektionalistische Kreise in Fantasien über die „Demo-Saison auf der #Sonnenallee“ und eine #FLINTA*-Demonstration am 30.04. lässt sich nonchalance für #Palestina-Solidarität einspannen.
(Liebe Genoss*innen, ist euch klar, dass ihr die ersten wäret, welche dem #Sharia-Law der #Muslim-Bruderschaft in Palestina, auch als Hamas bekannt, zum Opfer fallen würden? Die Hamas hat in ihrer Charta Artikel 17 und 18 sehr deutlich dargelegt, wie sie mit Nicht-“Männern“ umzugehen gedenkt)
Wir können diesen Irrsinn nicht länger mit anhören. Schlimm genug, dass dieser Konflikt tobt und uns, unsere Angehörigen vor Ort und unsere Genoss*innen bedroht; in der #Ohnmacht der #Grausamkeit beginnt eine toxische Mischung aus Fanatismus, Ethnisierung und #Ideologisierung zu brodeln, welche einen alten, weißen Mann mit Bart höhnisch auflachen lässt: „Geschichte wiederholt sich immer zweimal…“ Es ist wirklich Zeit, dass statt Kufiya-Lappen endlich wieder hörbar wird: „Kein #Gott – Kein #Staat – Kein #Kalifat!“
Kein revolutionäres Subjekt
Wer unser eingangs genanntes Zitat genauer liest, wird neben verblüffenden Übereinstimmungen mit den sog. „Protokolle der weisen von #Zion“ (einem Buch, welches der spirituelle Vordenker der Hamas, Sayyid #Qutb neben Hitlers „Mein Kampf“(1925) und Amin #el-Husseinis „ #Islam und #Judentum“ (1937) sehr zu schätzen wusste und seinen Essay „Unser Kampf mit den Juden“ (1950) mitbeeinflusste) feststellen, dass hier ein #Antikommunismus am Werk ist, welcher antimodernistisch gewendet #McCarthy vor Neid erblassen ließe. Für die #Muslimbruderschaft liegt die Wurzel allen Übels im „zionistischen“ #Sekularismus. Ob liberale #Demokratie, #Staatskommunismus, Pariser Commune oder kollektive, föderale #Selbstverwaltung, alles ist nur Ausdruck des „zionistischen“ Erzbösen. Auf dieses offensichtliche Delirium wollen und müssen wir hier nicht eingehen, als Seitennote sei aber darauf hingewiesen, dass für die Hamas die „Frau“, welche von der ihr zugedachten #Steinzeitrolle als Gebährmaschine und Indoktrinationsapparat für die Kinder im Sinne des #Jihad abweicht, von der westlichen-aka-sekularen-aka-„zionistischen“ Idee verführt worden ist. Und noch etwas anderes sollte der geneigten Leserin auffallen: Die Hamas hat keinen Begriff von #Klasse (sowie generell kein Begriff von irgendeiner Kategorie sozialer Stratifizierung). Die #Umma im Sinne der Hamas kennt keine #Klassen, nur Palestinänser und Jihad (vgl. Charta, insbesondere Artikel 20). Wer da nicht an Wilhelm II 1914 nach dem finalen Verrat der SPD im Sinne des deutschen #Expansionismus denken muss, dem können wir auch nicht helfen.
Was uns angesichts der #Proteste aber sehr stutzig gemacht hat, war die Präsenz selbsternannter kommunistischer Gruppen und deren Verlautbarungen bei den Protesten selbst. Das Problem der #Antiamerikanismus und die mechanistische, eklektizistische, vulgärmarxistische #Theorie dieser Gruppierungen ist schon länger bekannt, aber der Kurzschluss von „Solidarität mit der palestinensischen #Arbeiterklasse“ zu „Free Gaza“, weil Gaza durch israelischen-amerikanischen-zionistischen-usw. #Kolonialismus bedroht, ist ein neues Tief. Die infantile Suche nach „dem“ neuen politischen Subjekt im Sinne einer endlos verkürzten #Kapitalismusanalyse, welche Abwesenheit von theoretischem Verständnis als #Klassenbewusstsein fehlinterpretiert (Lukács routiert in seinem Grabe), ist nicht einmal mehr in der Lage zu sehen, dass sämtliche palestinensischen Akteure so ziemlich das absolute Gegenteil eines politischen Ausdrucks einer Arbeiterklasse darstellen. Stattdessen wird mit der eigenen Stimme (so marginal sie auch sein mag) einer fundamental-religiösen, anti-modernistischen, #antisemitischen und brutal-patriarchalen Strömung Gewicht, Sichtbarkeit, Legitimität und Absolution erteilt. Hier stellt sich nicht die Frage, ob der „palestinensische #Widerstand“ legitim ist oder nicht; vielmehr existiert seit dem 7. Oktober 2023 kein anderer Repräsentant dieses Widerstands mehr, außer eben der Hamas. Die Hamas und sämtliche ihrer Epigonen waren und sind der Tod für alles, womit es legitim und unabdingbar wichtig wäre, solidarisch zu sein. Der Einfluss dieser Feinde der Menschheit geht soweit, dass sie sogar den zivilgesellschaftlichen, militant-feministischen Widerstand in Sheikh Jarrah in Ost-Jerusalem erwürgen konnten, indem sie 2022 nach Wochen der Auseinandersetzungen mehrere Raketen gen Israel schickten.
Auf der Suche nach „dem“ revolutionären Subjekt machen sich diese Gruppen zu Komplizen einer reaktionären Welle, welche nicht nur das Mobilisierungspotential des Antisemitismus als revolutionären Konstituierungsprozess fantasiert, sondern auch und vor allem welches nur als Schlag ins Gesicht und aktiver Verrat an den unzähligen Menschen in der #Diaspora verstanden werden kann, welche sich durch #Migration eben jener islamischen #Kontrarevolution entzogen haben. Es ist kein Zufall, dass sich diverse queer-migrantische Communities aktiv von den Orten der „Solidarität“ fernhalten. #Sozialistinnen, #Kommunistinnen, links-politische Kämpferinnen aller (nicht-weißer) couleur finden sich erneut bespuckt und ihrer Sprache beraubt, findet sich doch Terminologie ihrer Kämpfe im Vernichtungskampf gegen „ #den Zionismus“ (Israel). Statt sich die Mühe zu machen und wenigstens zu versuchen, eine halbwegs funktionierende Analyse palestinensischer Klassenverhältnisse in Gaza zu fabrizieren, wird unmittelbar der pornographisch-voyeuristischen Bildsprache der Hamas gefolgt und sich blind(lings) mit „dem“ palestinensischen Widerstand solidarisiert. Nur selten lässt sich Althussers Theorie wie aus dem #Lehrbuch studieren: Ideologie als #Weltverzerrung, oder anders gesagt: Ideologie führt dazu, dass #Widersprüche nicht mehr wahrgenommen und stattdessen als kohärentes Ganzes erscheinen.
Statt Ästhetisierung der #Politik, Politisierung der Ästhetik
Dieses abgewandelte Zitat von Walter Benjamin beschreibt den fundamentalen Unterschied zwischen einem progressiven und einem faschistoiden Politikverständnis. Wir haben oben bereits von der pornographisch-voyeuristischen Bildsprache der Hamas gesprochen. Wir sprechen hier über die Inszenierung der Bilder, über die damit verbundene permanente Täter-Opfer-Umkehr auf einem Portfolio patriarchaler Bedeutungsmuster, welche sich gespiegelt bei den Protesten wiederfinden. Für das Bestätigen der eigenen Potenz, Bilder mit AK-47 und #Headcam. #Gamification in Reinform, der Bildschirm des Konsumenten als erweiterte Interaktion des #Egoshooters. Gleichzeitigkeit des Spiels und der „gespielten“ Realität auf dem Bildschirmen rund um den Globus. Die Simulation unvermittelter Erfahrung: „Sieh her, es ist so einfach, Juden zu töten!“ Ob Killshot in Call of Duty, oder Slow-Motion im Drive-By im Vorort von Be’er Scheva, im „postideologischen“ Zeitalter der #Hyperrealität nimmt sich der Unterschied nur marginal aus. Der IS hatte das besser verstanden als alle anderen. Die #Ästhetisierung seiner #Propaganda zielt nicht so sehr auf Kameradschaft, Sicherheit und Abenteuer. Für ihn war Ästhetisierung interaktive Erweiterung eigener Erfahrung, Simulacrum, Kopie ohne Original. Oder, um es anders zu sagen: das (ästhetisch-überformte) falsche Bewusstsein maßt sich an, das Sein zu definieren; nicht im Sinne eines qualitativen Sprunges, sondern als vermeintliche Wiederholung des immer Gleichen, als simulierte Erfahrung von bereits Bekanntem. Diente den Deutschen im 2. Weltkrieg Propaganda zur Darstellung eigener Überlegenheit und Allmachtsfantasien, musste der einzelne Soldat an der Front doch mit der Diskrepanz zwischen Vorstellung und Wirklichkeit zurechtkommen. Niemand konnte ihn darauf vorbereiten, dass der „ #Untermensch“ zurückschießt und erst recht nicht, wenn es eine Soldatin in (Schock!) Uniform war. Moderne Propaganda folgt dem Muster des pornographischen #Voyeurismus: Statt verschleiert, wird bis zum letzten Exzess gezeigt und ergötzt. Kein blutiges Detail bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen. Der Kick der Hyperrealität findet seinen Ausdruck im Zoom auf die den Körper des Juden penetrierende Kugel, in der zum Todestrieb gewandelten obszönen Lust. #Allmachtsfantasie und Potenz als Ziel islamistisch geprägter gekränkter Männlichkeit. Hier verspricht kein Versprechen die Glorie vom siegreichen eigenen #Kollektiv, von Schicksal und Heilsmission, nein: hier spricht die Aufforderung zur Wiederholung des Gezeigten, zur Identifikation mit der Kugel selbst, welche den Juden penetriert und auslöscht.
Die Hamas spricht diese moderne Propagandasprache sehr gut. Und sie funktioniert in verschiedene Richtungen. Wird einerseits Potenz als mörderische Interaktion an Juden gezeigt, wird andererseits das Leid der eigenen #Bevölkerung im #Gazastreifen als spiegelbildliche Impotenz des Weiblichen inszeniert. Bomben treffen immer die Unschuldigen. Bomben treffen immer Frauen, Kinder, Reporter, Kranke, Alte, medizinisches Personal, Zivilisten. Und wir wollen auch nicht bezweifeln, dass in diesem Konflikt viel Leid bei unbeteiligten hervorgerufen wird. Allerdings statt sich ob dieser Bilder die Haare zu raufen und emotionalisieren zu lassen, fragen wir uns jedes mal: Wieso lässt eine Bevölkerung es zu, dass sich zwischen den eigenen #Kindern #Hamaskämpfer (oder #PIJ, vollkommen egal) verstecken? Wieso wird zugelassen, dass neben Spielplätzen, Kliniken, öffentlicher Infrastruktur #Raketenabschussrampen errichtet werden? Wieso wird akzeptiert, dass der Wert des eigenen Lebens scheinbar nur daran bemessen wird, wie viel „Nutzen“ das eigene Opfer diesem Abschaum der Menschheit gebracht hat? Welche Prozesse müssen auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte stattgefunden haben, dass nicht jede Frau nachts mit Kissen und Messer bewaffnet diesen Schlächtern ein Ende bereitet?
Für die Hamas ist der „Zionismus“ der personifizierte Teufel in Gestalt „der“ (westlichen) #Moderne. Und dennoch (gleich dem IS) nutzt die Hamas jene reaktionäre Bildsprache westlicher Charities, wenn es darum geht, sich selbst als Opfer vermeintlicher „zionistischer“ Aggression darzustellen, wobei sie selbst erstaunlich abwesend bleibt. Wird sich, um den #Machtanspruch zu unterstreichen #hypermännlich und potenzgeladen im #Angriff gezeigt, wird sich hinter dem emotionalisierten und emotionalisierenden Leid der #Zivilbevölkerung versteckt, geht es um die #Verteidigung. Damit trägt die Hamas und mit ihr verbundene Medien ( #Aljazeera ist hier als unrühmliches Negativbeispiel par excellence zu nennen) aktiv und bewusst zu einer Identifikation ihrer selbst und der palestinensischen Bevölkerung bei. Das ist keine Verschwörung, sondern Programm. In ihrer Charta wird in Artikel 23 und den Folgenden das Verhältnis zu anderen politischen Akteuren diskutiert: Fazit: Solange ihr unserer Interpretation vom #Islam und der zionistischen #Weltverschwörung aufs Wort folgt (also so seid wie wir), dann ist alles schick. Wenn nicht…
Statt also dieser übersteigerten Ästhetisierung der Politik der palestinensischen Muslimbruderschaft zu folgen, vermissen wir wirklich schmerzlich das, was einst zum Grundsatz jeder sich selbst als „progressiv“ bezeichnenden Bewegung gehört hat. Das ist schließlich auch etwas, was wir nicht verstehen: Im Zuge der Proteste hören wir eine Sprache, welche für unser Dafürhalten aus dem linksalternativen Spektrum zu kommen scheint. Hier ist von #Apartheid, von #Kolonialismus, von #Genozid die Rede; mensch wähnt sich irgendwie „links“, aber ist im besten Falle instrumentalisiertes und emotionalisiertes Stimmvieh, im schlimmsten Falle geifernder Antisemit und islamistischer #Gotteskrieger. Wir können uns nicht wirklich erklären, wie derart fundamental sich die Koordinaten politischer Wahrnehmung verschoben haben; eigentlich hatten wir erwartet, dass die Campus-Besetzung der FU in Berlin eine ähnliche Antwort erfährt wie eine Besetzung der „Identitären Bewegung“ am gleichen Ort, also mit militanten Angriff bedacht werden würde. Dieses ist nun nicht passiert und in Berlin zumindest scheint die Ästhetisierung der Politik derart weit vorangeschritten, dass jede wie auch immer geartete Bewegung als irgendwie widerständig und proto-revolutionär gilt. Im Land der Täter, #Pegida, #AfD und Co ist es eigentlich eine Schande überhaupt sagen zu müssen, dass nicht jeder brüllende Haufen qua Definitionem progressive Züge trägt, auch nicht, wenn er zum Großteil aus Nicht-weißen besteht.
Antizionismus
Wohinter sich immer wieder versteckt wird, ist die vermeintliche Differenz zwischen Antisemitismus und Antizionismus (das eine Pfui, das andere Hui). Mensch habe ja nichts gegen Juden an-sich, sondern nur gegen den Staat Israel (also den Ort mit der größten jüdischen Bevölkerung, bzw. Juden für-sich). Und ja, es gibt Jüd*innen und Juden, welche den Staat Israel aus diversen Gründen ablehnen oder ihm schlicht den Rücken gekehrt haben. Und ja, die innerisraelischen Widersprüche zwischen „jüdisch“ und „demokratisch“, zwischen „Nationalität“ und „Staatsbürgerschaft“, zwischen einem orthodox-geprägten Oberrabbinat und den Herausforderungen einer modernen, westlichen Einwanderungsgesellschaft sind immens; und ja, niemand zweifelt an, dass die Radikalisierung von und die Konflikte mit #Likud und #OtzmaYehudit ihren Ursprung im vor-israelischen zionistischen Spektrum u.a. in Person von Zeev Jabotinsky und seinem Revisionistischem Zionismus haben. Aber nichts davon spielt zur Zeit in dem aktuellen Protestgeschehen überhaupt eine Rolle. Zionismus war schon immer ein breites politisches Spektrum und wir wollen uns hier nicht in historischen Erzählungen ergehen, sondern eines klarstellen: sich darauf zu berufen, mensch würde nur den Zionismus kritisieren, kommt 76 Jahre zu spät. Der Zionismus ist manifeste Realität in Form des Staates #Israel. Jede*r/m steht frei, Israel nicht zu mögen, allerdings steht es nicht jede*r/m frei, sich als nicht-ortsansässiger Goj eine fundamentale Meinung zum Für-oder-Wider der schieren Existenz Israels zu erlauben. „Den“ Zionismus (hier in maximal positiver Lesart verstanden als rein politische Idee) zu kritisieren, ist außerhalb explizit historisch-ideengeschichtlicher Diskurse entweder komplett nichtssagend, oder dient als Stellvertreter für exterminatorischen Antisemitismus. Zionismus, so verstanden, wie die Hamas diesen Begriff benutzt, trägt explizit rassistische, antisemitische Elemente, ja ist mit Antisemitismus in seiner nationalsozialistischen Definition ergänzt durch uralten islamischen #Antijudaismus austauschbar. Wird der von der Hamas fantasierte Antizionismus Wirklichkeit, ist das Beste, was jüdische Israelis zu hoffen wagen können eine Wiederkehr des #Dhimmi-Status, allerdings ergänzt durch modernen Antimodernismus in seiner brutalsten, patriarchalsten Form. Sie würden zum islamisch-verbrämten Homo Sacer, welcher sogar zum modernen #Sklaven des Kafala-Systems noch aufblicken würde; und das ist der beste Fall. Wir sprechen hier von absoluter Entrechtung, körperlicher und sexueller #Sklaverei, #Mord und #Folter als schmückendes Beiwerk. Und nein, das ist kein Alptraum unsererseits:
„The Day of Judgement will not come about until Muslims fight the Jews. When the Jew will hide behind stones and trees, the stones and trees will say, “O Muslims, O Abdulla, there is a Jew behind me, come and kill him. Only the Gharkad tree, (evidently a certain kind of tree) would not do that because it is one of the trees of the Jews.”
(Hamas Charta Artikel 7, hier zitiert nach den Hadithen aus „Sahīh al-Buchārī“)
Antizionismus ist außerhalb seiner Funktion als Referenzpunkt innerhalb israelischer politischer Diskussionen um die Verfasstheit des Staates selbst mit einer islamistischen, antijudaistischen und antisemitischen politischen Agenda gleichzusetzen. Wer das nicht versteht oder nicht verstehen will, macht sich zum Komplizen reaktionärer Menschenfeinde. Statt eigene Emotionalisierung als propagandistischen Angriff auf die eigene Souveränität wahrzunehmen, wird sich der klassischste aller Sündenböcke gesucht und als Lösung für falsche Widersprüche dienstbar gemacht. Für uns ist es mehr als bezeichnend, dass nicht etwa der rechtsradikale Rollback, die anhaltende Polizeigewalt und racial Profiling, die in Zeiten ökonomischen Niederganges zunehmende rassistisch-geframte wirtschaftliche Benachteiligung und Diskriminierung sozial-marginalisierter Menschen oder die rasant-wachsende Remilitarisierung der bundesdeutschen Gesellschaft die Gemüter aufhorchen lässt. Nein, es ist der Krieg in Gaza, frisch serviert im 24/7 Medienformat und klar verteilten Rollen in „gut“ und „böse“. Da kann der deutsche Michel seine Vergangenheitsbewältigung endlich abschließen und sich so richtig schön über „den“ Juden (stecken die nicht hinter allem Bösen auf der Welt?) herziehen. Und sogar der „Ausländer“ von neben an, mit dem zusammen geht es gleich noch besser (der ist ja schließlich nur hier, weil ihm der Jude sein Land wegnimmt). Die Welt ist schön und Sonntag gibt es Tatort bei Mutti.
Uns fällt zu diesem kollektiven Wahn nur das Zitat von Zvi Rix ein: „ #Auschwitz werden uns die Deutschen niemals verzeihen“.
Campus Judenrein
Zum letzten Punkt möchten wir noch etwas bzgl. der Campus-Besetzungen als sichtbarer Ausdruck dieser aktuellen Protestwelle schreiben. Wo „ #FreePalestine“ Proteste stattfinden ist immer von Antizionismus als Legitimationsgrundlage und den immer gleichen Forderungen des #BDS die Rede. Dass eine deutsche Universität ihre Hochschulpartnerschaften mit ausschließlich israelischen Universitäten sofort beenden soll, Gelder aus Israel abziehen soll, da der für „Genozid“ verantwortlich gemachte Zionismus hinter all dem stecke, dass „From the River to the Sea – Palestine will be free“ skandiert und Israelkarten in Farben Palestinas von Kufiya-belappten Aktivisten geschwenkt werden, ja dass sogar die absurde Unverschämtheit kundgetan wird, die #Universität solle bitte ihre Definition des „Antisemitismus“ revidieren (um was genau damit zu bezwecken? Das eigene Handeln qua Definitionem als nicht-antisemitisch und somit legitim darzustellen?) hätten wir vor noch einem Jahr für nicht möglich gehalten. Vor allem nicht in diesem Land, im #PostNationalsozialismus. Uns fehlt die Sprache ob der plumpen Widerkehr des kollektiv Verdrängten. In unseren Augen gibt es keinen #Universalismus der Aktionsformen und noch viel weniger Form ohne Inhalt. Jede Form politischen Aktionismus findet vor ihrem spezifischen historischen Kontext und Narrativ ihren spezifischen Ausdruck. Derart offensichtlich antisemitische Forderungen zusammen mit dem Boykott-Aktionismus sind in diesem Land (in jedem Land, aber in #Deutschland nochmal extra) untrennbar verbunden mit der Machtergreifung 1933. Es ist schlicht unmöglich, diesen historischen Hintergrund auszulöschen, auch durch Dummheit nicht. Auch nur zu denken, ein antiisraelischer (aka antizionistischer aka antisemitischer) Boykottaufruf könne hierzulande etwas anderes darstellen, als eine Homage an den „ #KauftNichtBeiJuden“ Boykott als seichter Auftakt der Endlösung benötigt mehr kognitive Dissonanz, als wir uns vorstellen können. Da ist es auch vollkommen zweitrangig, welche Sprache der Mensch spricht, als wer-wie-was er/sie/es sich identifiziert, vollkommen egal. Hier wird keine Aufmerksamkeit für Gaza/Palestina/WestBank/sonstwas geschaffen. Das einzige, was passiert, ist die Forderung nach Campus #Judenrein. Selbst wenn wir noch so empathisch sind mit den Einzelnen und uns versuchen in sie hineinzuversetzen, uns überlegen, ok, vielleicht ist das Alman-Kid wirklich und ehrlich ob der Bilder entsetzt, ja, historisch und politisch schon fast sträflich dumm, aber ok, hat „Angst“, möchte „Helfen“, der eigenen Ohnmacht durch blinden Aktionismus begegnen: der Schritt zum Campus Judenrein ist und bleibt für uns unverzeihlich. Mit an diesen Aktionen teilnehmenden Menschen haben wir nichts gemein, sie sind als Ausdruck eines reaktionären Spektrums zu bekämpfen.
Wir hoffen, dass wir verständlich machen konnten, warum es in unseren Augen jenseits unseres politischen Verständnisses liegt, dass sich selbsternannte „Linke“ und „Progressive“ an den antiisraelischen Protesten beteiligen oder noch absurder: darüber fachsimpeln, ob und wie mensch in der „Bewegung“ tätig sein kann. Hier entsteht kein revolutionäres Subjekt, im Gegenteil rückt eine wie auch immer geartete aufständische Perspektive immer weiter aus dem Blickfeld, je mehr sich im Bezug auf den Krieg in Israel und Gaza die Positionen fanatisieren. Am Ende dient dieser Protest nur dazu, dass sich Deutschland von seiner historischen Täterschaft endgültig „emanzipiert“ und den historischen Ballast abwirft. Und dann Gnade uns allen Gott. Dass das noch nicht passiert ist, liegt nicht an unserer eigenen Stärke, sondern an Widersprüchen innerhalb der deutschen Staatsapparate. Ein beunruhigender Gedanke.
https://knack.news/9533
#antifa #linksradikale #kapitalismuskritik #kommunismus #antisemitismus #linkerAntisemitismus #israelkritik #antiimperialismus #rassismus #hamaskrieg #klerikalfaschismus #gaza #freeGaza from #hamas #patriarchat #sexismus #warAgainstWomen #kriegGegenFrauen #sexualisierteGewalt #dummlinks #rechteLinke #querfront
Dem Sudan droht die schlimmste Hungerkrise
Unsichtbarer Krieg - Dem Sudan droht die schlimmste Hungerkrise
Es dringen kaum Hilfslieferungen in den Sudan vor. "Beide Kriegsparteien haben überhaupt keine Sympathien für die Zivilbevölkerung", konstatiert Expertin Peter.#Sudan #Krieg #Zivilbevölkerung #Welternährungsprogramm #WFP
Dem Sudan droht die schlimmste Hungerkrise
Europa-Parlamentarier über die katastrophale Lage in Gaza
Lage in Gaza - Bullmann (SPD): "Humanitäre Versorgung ist absolut unzumutbar"
Udo Bullmann fordert schnelles Handeln im Nahostkrieg. Es müsse endlich eine Friedenslösung geben. Der Sozialdemokrat fordert Deutschland auf, einzuwirken.#UdoBullmann #Europaparlament #Gaza #Nahost-Krieg #Israel #Zivilbevölkerung #SPD
Europa-Parlamentarier über die katastrophale Lage in Gaza
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20 Tage in #Mariupol
19.02.2024 ∙ #Dokumentation & #Reportage ∙ Das Erste
Ein ukrainisches #AP-Journalist:innen-Team in Mariupol dokumentiert trotz #Belagerung die #Gräueltaten der russischen #Invasion . Als einzige internationale #Reporter:innen vor Ort halten sie entscheidende Kriegsbilder fest, darunter das Leid der #Zivilbevölkerung , #Massengräber und die #Bombardierung einer Entbindungsklinik. Der #Dokumentarfilm von #Pulitzer-Preisträger #Mstyslav #Chernov zeigt auch die Auswirkungen des #Russland-Ukraine-Krieges auf die #Presseagentur #AP . Er basiert auf Chernovs täglichen Nachrichtenberichten und eigenen Aufnahmen aus dem #Kriegsgebiet . Mehrfach ausgezeichnet vermittelt dieser Dokumentarfilm erschütternde Einblicke in das #Leid der belagerten #Zivilist:innen. Trotz der Schwere des Themas richtet er einen unschätzbar wertvollen Blick auf die Herausforderungen des Nachrichten-Journalismus in Konfliktgebieten und zeigt auch globale Auswirkungen.
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https://noodnik.at/2023/11/13/so-viel-zum-thema-solidaritat/
So viel zum Thema #Solidarität
7–8 Minuten
Die pogromartigen und genozidalen #Massaker der #Hamas und des Islamischen #Dschihad haben innerhalb jüdischer Communities weltweit eine Form der kollektiven Sekundärtraumatisierung ausgelöst. Der #Vernichtungswahn, mit dem gefoltert und gemordet wurde, basiert auf antisemitischer Ideologie.
Ich bin keine Nahost-Expertin und keine Journalistin. Ich arbeite hauptamtlich für den sozialen Dachverband der jüdischen Gemeinden in Deutschland, die ZWST. Ich war lange in verschiedenen jüdischen Organisationen aktiv. Ich befasse mich mit der Diversität jüdischer Lebensrealitäten und jüdischer Gegenwart vor der Kulisse ihrer #Geschichte in #Deutschland, mit jüdisch-feministischen Verortungen und mit Allianzen.
Vergangenes Jahr habe ich mit zwölf weiteren Autor:innen den Essayband “Sicher sind wir nicht geblieben. Jüdischsein in Deutschland” herausgegeben, der ein Fragment dieser Positionen abbildet. Wenn ich öffentlich spreche, beziehe ich mich in der Regel nicht auf meine individuelle Erfahrung, sondern auf die Einblicke aus meiner Arbeitspraxis. Auf Basis der ständigen Auseinandersetzung mit Positionen innerhalb der Community, die nicht nur meine eigenen sind, baut meine Expertise auf.
Soviel zum Thema #Tokenism.
Hier also ein kurzer Einblick in den Zustand jüdischer Communities seit dem 7. Oktober: Die pogromartigen und genozidalen Massaker der Hamas und des Islamischen Dschihad haben innerhalb jüdischer Communities weltweit eine Form der kollektiven Sekundärtraumatisierung ausgelöst. Der Vernichtungswahn, mit dem gefoltert und gemordet wurde, basiert auf antisemitischer Ideologie. Die von den Terroristen produzierten Bilder haben die Funktion, den Psychoterror weiter zu befeuern. Die Augenzeugen- und Überlebenden-Berichte belegen, an welche größenwahnsinnige
Vernichtungsmaschinerie diese Bilder unmittelbar anschließen sollten.
Genau das war gewollt. Die Geschichten, dass Menschen lebendig in ihren Häusern verbrannt, vor ihren Angehörigen vergewaltigt, gequält und ermordet wurden, sich unter Leichen versteckten und tot stellten, kennen viele Jüdinnen:Juden. Sie kennen sie von ihren eigenen Großeltern. Damit sind im übrigen nicht nur die #Nazi-Vernichtungsfabriken in #Polen und #Massenhinrichtungen in #Ukraine und #Litauen gemeint, sondern auch die antisemitische Repressions- und Verfolgungspolitik in osteuropäischen Ländern vor und nach dem „3. Reich“, die Vertreibungen aus den Maghreb-Staaten und dem Mittleren Osten (z.B. #Farhud-Pogrom im #Irak) und vieles mehr.
Soviel zum Thema ethnische Säuberung und Genozid.
Einige Spezifika für die Vulnerabilität der jüdischen Community in Deutschland sind hier noch zu nennen, bevor ich zu den Auswirkungen der aktuellen Situation komme:
- Demografisch erfährt ein großer Teil der jüdischen Community in Deutschland gesellschaftliche Marginalisierung durch Migrationsbrüche (z.B. durch strukturelle Altersarmut),
- anhaltende Kontinuitäten von sich verflechtender rassistischer und antisemitischer Gewalt (mit dem rechtsextremen Anschlag in Halle 2019 als Spitze des Eisbergs) seit 1945,
- andauernde Abwehrreflexe gegenüber Selbst auseinandersetzung mit nationalsozialistischem Erbe in der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft,
- Anschlussfähigkeit von antisemitischem Verschwörungsglauben, besonders sichtbar seit Corona-Pandemie und Querdenken-Bewegung,
- 45% der Mitglieder der jüdischen Community in Deutschland haben eine Herkunftsbiografie aus der Ukraine und sind somit direkt und indirekt vom russischen Angriffskrieg betroffen.
Soviel zum Thema #Privilegien.
Zu den direkten Auswirkungen des 7. Oktobers auf jüdische Menschen in Deutschland nenne ich nur einige Beispiele:
Direkte physische Gewaltandrohungen on- und offline: z.B. Nachricht (zusammengefasst) an einen 14-Jährigen Jungen: „Ich vergewaltige deine Mutter und deine Schwester und dann bringe ich dich um. Nach der Schule“
Offene Beleidigungen und Einschüchterungs-versuche, Drohungen und Schikanen, vermehrt adressiert an vulnerable Personen: sehr junge oder alte Menschen, Menschen mit Behinderung
Brandanschlag auf Synagoge/Gemeindezentrum, in dem sich auch eine KiTa befindet
Gewalt nach israel-solidarischen Kundgebungen (Teilnehmer:innen wird aufgelauert, sie müssen sich in Geschäften in der Fußgängerzone verstecken, manche werden krankenhausreif geprügelt)
Schmierereien an Häusern
Entführungsandrohungen
Terrorverherrlichung
Massenhafte Reproduktion antisemitischer Propaganda
Die Recherche- und Informationsstelle #Antisemitismus und der Beratungsstellenverbund für Betroffene von antisemitischer #Gewalt und Diskriminierung OFEK erfassen alle gemeldeten Fälle. RIAS hat einen Monitoring-Bericht für die Zeit zwischen dem 7. und 15. Oktober herausgegeben, Bilanz: 240% Anstieg an Meldungen.
Soviel zur Behauptung, es gäbe keinen #israel bezogenen Antisemitismus.
Ein Aspekt, der mich seit dem 7. Oktober außerdem nicht loslässt, ist: Das Ausmaß der explizit sexualisierten Gewalt in Form von #Massenvergewaltigungen sowie durch die Terroristen angekündigte Zwangsprostitution und Versklavung verschleppter Frauen. Die Reproduktion dieser Gewalt in Form von verbalen Drohungen. Und vielleicht das Schlimmste: Die weitgehend ausbleibende Positionierung dazu aus
feministischen Kreisen.
Ich weiß nicht, mit wie vielen jüdischen Frauen ich in den letzten eineinhalb Wochen gesprochen habe, die von Alpträumen, Out-of-Body-experiences und Panikattacken berichtet haben.
Soviel zum Thema #Intersektionalität.
Mir geht es nicht um #Opferkonkurrenz, denn dass die palästinensische #Zivilbevölkerung leidet, ist genauso ein Fakt wie alle oben genannten Punkte. Ich werde auch nicht zulassen, dass diese Bestandsaufnahme für rassistische Mobilmachung und rechte Machtansprüche instrumentalisiert wird, denn darunter würden wir alle leiden. Ich lasse mir meine Werte nicht von Faschisten nehmen.
Worum es mir aber geht: Fragt euch, an welchen Stellen ihr euer Weltbild hinterfragen solltet und warum ihr es bis heute nicht von allen Formen des Antisemitismus befreien konntet.
Soviel zum Thema Solidarität.
Laura Cazés
Für das Leben, gegen den Tod! Kosmopolitische #Linke statt antizionistische #Querfront
14. November 2023 achtermai
- Von der bedingungslosen Zerstörungswut der #Hamas zur weltweiten Pogromstimmung
Am 7. Oktober griff die Hamas, unterstützt durch den #Iran,# Israel an. Die Islamist_innen gingen mit unvorstellbarer Brutalität vor. Neben Soldat_innen wurden v.a. Zivilist_innen auf sadistische Weise verletzt, gefoltert und vergewaltigt. Darunter befanden sich Kinder, Ältere, Schwangere, Menschen mit Behinderungen, Raver_innen auf einem Festival. Mehr als 1.4000 Menschen wurden ermordet, zudem mehr als 240 Menschen als Geiseln genommen und in den Gaza-Streifen verschleppt. Infolge der Bedrohungslage und dem weiter anhaltenden Beschuss mit zahllosen Raketen wurden 200.000 Israelis zu Binnenflüchtlingen.
Seit der #Shoah wurden nicht mehr so viele Jüd_innen an einem Tag umgebracht. In Israel wird der Angriff auch als israelisches 9/11 bezeichnet. Die Autorin Elfriede Jelinek sieht die „bedingungslose Zerstörungswut einer Terrorbande“1 am Werk. Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, erkennt eine neue Qualität in dem Angriff: „Erstmalig seit dem #Holocaust sind #Juden – und dann auch noch in ihrem eigenen Staat, in einer so großen Zahl – ermordet worden, einfach nur, weil sie Juden sind. Diese barbarische Tat hat sich gegen jüdisches Leben gerichtet, nicht gegen das #Existenzrecht des jüdischen Staates Israel … Es sind Babys ermordet worden, einfach nur, weil sie als jüdische Babys geboren wurden.“2 Der Journalist Amir Tibbon (Haaretz) überlebte selbst mit viel Glück das Massaker. Kugeln der Hamas schlugen über lange Stunden unmittelbar neben ihm und seinem einjährigen Kind ein. Er benennt als Konsequenz für Israel: „Zuerst müssen wir #überleben. Das können wir nicht, wenn wir tot sind.“3
In der Folge des 7.10. kam es zu zahllosen antisemitischen Angriffen in vielen Ländern, so auch in Deutschland. Synagogen wurden mit Molotow-Cocktails angegriffen, das Jüdische Krankenhaus Berlin mit Steinen, Wohnungen von Juden wurden markiert. Viele Jüd_innen empfinden große Angst. Bini Guttmann vom Jüdischen Weltkongress beschreibt diese Perspektive so: „Für uns als Juden:Jüdinnen aus der #Diaspora war und ist Israel ein #Schutzraum. Ein sicherer Hafen vor eskalierendem #Antisemitismus in unseren Heimatländern. Und genau dort ist nun ein #Pogrom verübt worden. Das hat in vielen Juden:Jüdinnen ein altes Trauma neu aufgerissen. Das #Trauma, #Mord und #Verfolgung ungeschützt ausgesetzt zu sein. … Weltweit herrscht #Pogromstimmung.… Wenn es ein jüdisches Sicherheitsgefühl gab, dann ist es verschwunden“4. Auch Shoah-Überlebende wurden retraumatisiert5. Viele Jüd_innen verstecken noch mehr als vorher ihr #Judentum, tragen keine #Kippa oder #Davidsterne, sprechen kein #Hebräisch mehr in der Öffentlichkeit. „Wir fühlen uns als wandelnde Zielscheiben“, formulierte Anna Segal von Kahal Adass Jisroel nach dem #Brandanschlag auf ihre Gemeinde6.
- Palästina-Solidarität zwischen Nationalismus, Ignoranz und Judenhass
Unterdessen demonstrieren wiederholt große Massen, ausgerüstet mit palästinensischen Flaggen. Doch wann wird diese sogenannten #Palästina - #Solidarität aktiv? Nicht etwa 2019, als das #Gaza Youth Movement monatelang Jugendliche gegen die Hamas mobilisierte, bis diese #Bewegung brutal niedergeschlagen wurde. Auch nicht etwa wenn, wie erst im August 2023, Tausende in Gaza gegen #Stromknappheit, #Armut und den Sturz des Hamas-Regimes auf die Straße gehen. Nicht wenn die Hamas #Gewerkschafter_innen bedroht oder #Queers foltert. Nicht für die Öffnung der Grenze Gaza/ #Ägypten demonstriert die „Palästina-Solidarität“. Nicht für die Aufnahme der #Geflüchteten durch die umliegenden Länder, und nicht wenn die #Zivilbevölkerung durch die Hamas in #Geiselhaft genommen wird. Und das obwohl die Hamas Flüchtende in den Süden des Gaza-Streifens beschießt und explizit klarstellt: die Tunnel sind nur für die Terrorist_innen. Die „Palästina-Solidarität“ regt sich auch nicht, wenn fehlgeleitete Raketen der Hamas oder des Islamischen #Jihad wieder und wieder zahlreiche Palästinenser_innen töten. Die „Palästina-Solidarität“ demonstriert einzig und allein dann, wenn es gegen Israel geht.
In welchen Ländern wird nun die sogenannte Palästina-Solidaritätsbewegung aktiv? Die größten Demos für Palästina finden in den letzten Wochen weniger in den arabischen Staaten statt, sondern vor Allem in #Europa, etwa in #London mit 300.000 Teilnehmenden. Auch in #Berlin gingen bereits mehrfach Zehntausende auf die Straße, organisiert entweder von #Linken, palästina-nationalistischen oder islamistischen Gruppen. In der Praxis findet auf den Demos meist eine Vermengung der verschiedenen Spektren statt, ohne jede wirksame #Distanzierung. Öffentlich viel beachtet, in absoluten Zahlen eher marginal ist die Beteiligung jüdischer Aktivist_innen. In Reden und auf Schildern wird immer wieder die #Intifada gefeiert. Und die Shoah relativiert, indem von einem „Holocaust in Gaza“ die Rede ist oder Israel eines #Genozids angeklagt wird. Am Rande der Demos, in Angriffen auf Journalist_innen und Gegendemonstrant_innen, und natürlich auf SocialMedia, sind nicht selten auch Parolen über das #Töten von Jüd_innen, antisemitische Beschimpfungen oder positive Bezüge auf #Hitler zu beobachten. Dieser primäre #Judenhass ist es letzten Endes auch, der den unbewussten bzw. unausgesprochenen Treibstoff für die Palästina-Solidarität liefert. Warum sonst lösen andere Kriege in der Region, wie etwa im #Jemen, oder auch die aktuell drohende Abschiebung von 1,7 Millionen Afghan_innen aus #Pakistan, keine wahrnehmbaren Demos aus? Und warum sonst locken palästinensische Anliegen, bei denen nicht Israel beschuldigt werden kann, keinen Hund hinter dem Ofen hervor?
Und das, obwohl laut einer Umfrage 70% der Menschen in Gaza nicht von der Hamas regiert werden wollen7. Obwohl palästinensische Menschenrechtsaktivist_innen wie Bassem Eid fordern: „Das palästinensische Volk von Gaza verdient die #Befreiung von der Hamas. Wenn Israel die ungerechte Herrschaft der Terrorbande beendet, wird es meinen Brüdern und Schwestern in Gaza einen großen Gefallen tun. … #Palästinenser wie ich und meine Nachbarn wollen #Frieden; die Hamas will ihn nicht.“8 Eine ähnliche Perspektive von einer palästinensischen #Emanzipation, die zuerst auf die Befreiung von der Hamas abzielt, zeichnet die US-Feministin Seyla Benhabib: „Der 7. Oktober 2023 … muss ein Wendepunkt für den palästinensischen Kampf sein. Das palästinensische Volk muss sich von der Geißel der Hamas befreien. Die Gewalttaten … zeigen, dass die islamische Dschihad-Ideologie, die in der #Pornographie der #Gewalt schwelgt, die Bewegung übernommen hat. … Das palästinensische Volk muss gegen diese zerstörerische #Ideologie ankämpfen, die nun seine Bewegung übernimmt.“9
- Linke zwischen #Querfront und #Todessehnsucht
Die gemeinsamen Aufmärsche von Linken, Palästina-Nationalist_innen und Islamist_innen sind also keinesfalls eine emanzipatorische Bewegung. Und eine von der Hamas vorangetriebene „Dekolonialisierung“, die sich im Morden von Babies und friedlichen Tanzenden erschöpft, ist keine #Dekolonialisierung. Eine solche „Dekolonialisierung“ ist im Gegenteil eine zutiefst gewaltförmige islamistische Landnahme. Es ist furchtbar mit anzusehen, wie sich Linke in purem #Menschenhass ergehen und das #Massaker vom 7.10. relativieren oder sogar bewusst abfeiern. Sicher würde kein_e Linke ein Massaker auf dem #Fusion-Festival bejahen. Das humanitäre Tabu, wahllos Zivilist_innen zu ermorden, greift jedoch für einen Teil der Linken nicht mehr, sobald es sich um Juden handelt.
Diese Linken verbessern das Leben der Palästinenser_innen um keinen Deut. Im Übrigen auch nicht das Leben der palästinensischen Migrant_innen in Deutschland. Jene werden skandalöserweise seit Jahrzehnten mit #Arbeitsverboten und aufenthaltsrechtlichen Schikanen belegt und in #Armut gehalten10. Eine massenhafte Kampagne für eine bedingungslose #Einbürgerung, rechtliche und materielle Gleichstellung würde den Betroffenen dieser rassistischen Ausgrenzung sicher mehr helfen als das symbolische Schwenken von #Kuffiyahs in linken Kneipen.
Der linke Pakt mit religiösen Freaks und judenfeindlichen Nationalist_innen ist ein Verrat an der Idee einer besseren Welt. Er ist eine weitere Variante einer Querfront von Linken und Rechten, wie wir sie gerade erst mit der #Querdenker-Bewegung und rund um Sarah Wagenknechts Parteigründung erlebt haben. Angesichts der #Misogynie und des Hasses der Hamas auf Emanzipation, angesichts der massakrierten israelische Kibbutzniks und #Friedensbewegten, angesichts der #Massenhinrichtungen von Linken nach der iranischen #Revolution 1979 ist die linke Kumpanei mit Islamist_innen auch eine Identifikation mit dem Aggressor. Schließlich würde die Hamas, ohne mit der Wimper zu zuckern, ihre Kalashnikows auf all die Leninist_innen, Feminist_innen und Antirassist_innen richten, die in Berlin „from the river to the sea“ grölen. Wir sehen hier eine Art von linker Todessehnsucht, die wir als Effekt der zahlreichen Krisen – Pandemie, Kriege, Klima etc. – der letzten Jahre verstehen. Die anhaltende Multi-Krise verunmöglicht zunehmend auch in den kapitalistischen Metropolen ein gutes Leben. Sie lässt eher ein Ende der Welt als ein Ende des #Kapitalismus vorstellbar erscheinen. Parallel zur allgemeinen Verschlechterung der Lebensbedingungen rücken auch Linke immer mehr von der Feier des Lebens, von #Humanität und #Utopie ab – zugunsten des Feierns patriarchaler und autoritärer Zustände zwischen #Stalinismus, Putin-Nähe und Hamas-Allianzen.
- Für eine empathisch-materialistische Linke!
Wir wollen uns gegen solchen Todeskult stellen. Dazu wünschen wir uns eine Verknüpfung von empathischem Zugang zu Betroffenen sowie historisch-materialistischer Kritik. Soll heißen: wir dürfen uns auf einer emotionalen Ebene nicht abhärten gegen das Leiden, müssen den Blick auf das Grauen richten und den Betroffenen zuhören. Auch wenn die verschiedenen Opfergruppen sich im (kriegerischen) Widerspruch gegenüberstehen. Aus der Empathie sollten wir jedoch keine Identifizierung ableiten: Juden sind nicht die per se besseren Menschen, Israel ist nicht „dein Team“ und die IDF keine #Antifa -Sportgruppe! Auch der Blick in traurige Kinderaugen bringt nicht automatisch Erkenntnis. Eine solche Grundhaltung bedeutet auch, historische Erfahrungen ernst zu nehmen. Konkret: die Shoah als den bisher unvergleichlichen, nie dagewesenen Massenmord verstehen, der die Vernichtungskraft des Antisemitismus unmissverständlich offenlegt. Mit all den Folgen für die deutsche Gesellschaft, und natürlich für Jüd_innen weltweit. Heißt aber auch: #Rassismus und Antisemitismus in ihrer gegenseitigen Verwobenheit erkennen. Rassismus funktioniert dabei in der Regel als Ideologie der #Abwertung, des Nach-Unten-Tretens, und Antisemitismus als konformistische #Rebellion gegen „die da Oben“, als Wahn von einer alles kontrollierenden #Weltverschwörung. Diese Symbiose zeigte sich nicht nur im völkischen Vernichtungskrieg des Nationalsozialismus, sondern dauert bis heute fort. Etwa in dem verschwörerischen Raunen vom „Großen Austausch“, wonach eine globale #Elite eine #Massenmigration steuern würde.
In Bezug auf Israel bedeutet eine solche empathisch-materialistische Grundhaltung: die Erfahrung der Shoah ernst nehmen, dass es einer organisierten jüdischen Bewaffnung bedarf. Damit das, was einmal geschehen ist, nämlich der volksgemeinschaftliche Massenmord an Schutzlosen, nicht wieder geschieht. Israel ist dieses Projekt der #Selbstverteidigung gegen den Versuch einer erneuten #Auslöschung. Und Israel ist eben zugleich ein stinknormaler Staat, mit all den negativen Folgen von Herrschaft, Ausbeutung und Unterdrückung. Ob Israel die „einzige Demokratie im Nahen Osten“ ist, ob Queers in Tel Aviv einen #SaferSpace haben, ob Minderheiten vorbildlich geschützt werden – oder ob Israel von einer rechten Regierung geführt wird, und der liberal-westliche Konsens erodiert: Antisemit_innen interessiert nicht das tatsächliche Verhalten der Juden. Das hat der 7.10. wieder drastisch gezeigt, wo gerade der auf Dialog orientierte Teil Israels attackiert wurde. Die andauernde Betonung hiesiger Linker, man distanziere sich von der rechten Regierung oder von der Besatzung, ist daher deplatziert. Seinen Status als #Schutzraum vor Antisemitismus behält der Staat nämlich unabhängig von der Regierung. Und ebenjenem Schutzraum sollte linke Solidarität gelten. Ganz ohne Distanzierung an der falschen Stelle.
Eine Position der Äquidistanz einzunehmen zwischen Israel und seinen Feind_innen, wie sie etwa von der Interventionistischen Linken (IL) vertreten wird, macht ebensowenig Sinn. Es ist ein klarer #Doppelstandard, dass Israel immer genau dann, wenn es auf einen Angriff reagiert, kritisiert wird. Solche #Kritik zur Unzeit signalisiert letzten Endes: die Israelis sollten sich in ihr Schicksal fügen und sich brav opfern, wie es eben von Juden verlangt wird. Ebenso Doppelstandard ist es, wenn das Leid der Zivilbevölkerung in #Gaza ohne weitere #Kontextualisierung als eine Folge besonders grausamer israelischer Kriegsführung dargestellt wird. Das Leid der Zivilist_innen ist natürlich tatsächlich vorhanden, es ist massiv und furchtbar. Jedoch würde jeder #Staat in einem solchen Krieg ähnlich vorgehen – oder sogar weit härter. Solange Israel staatlich organisiert ist, wird es leider auch ähnliche Verbrechen begehen wie andere vergleichbare Staaten. Die im IL-Spektrum wie unter christlichen Pazifist_innen verbreitete, scheinbar humanistische Forderung nach einem #Waffenstillstand „beider Seiten“ stärkt daher ein anti-israelisches Ressentiment, weil sie das Agieren der IDF nicht materialistisch einordnet. Die kriegerische #Gewalt des bürgerlichen Staates wird letzten Endes als israelisches Spezifikum wahrgenommen, unbewusst wird damit auch das Motiv des grausamen oder rachsüchtigen Juden angesprochen.
Eine Kritik, die Empathie und Materialismus verbindet, sollte auch von einer universalistischen Position ausgehen, die #Islamismus nicht als kulturelles oder religiöses Phänomen begreift, sondern politisch: als rechte Bewegung zur Krisenlösung im Rahmen des Kapitalismus. Und als wichtige Fraktion einer reaktionären Internationalen, die von #Iran über #Jemen und Hamas und #Syrien bis #Russland reicht. Für diese reaktionäre Front ist Israel als der einzig jüdische Staat weltweit ein Stachel im Fleisch. Neben dem Islamismus sollten wir auch die Ablehnung Israels und die fehlende Empathie für das jüdische Projekt in der deutschen Mehrheitsgesellschaft in den Fokus rücken. Der angeblich pro-israelischen Staatsräson steht nämlich sehr wenig tatsächliche Unterstützung für Israel im Alltag, auf der Straße, in den Betrieben und Nachbarschaften, entgegen. Gerade wenn wir die Willkommenskultur 2015 oder die Ukraine-Solidarität in den ersten Wochen des russischen Angriffs zum Vergleich heranziehen, wo sich viele Deutsche spontan und „von unten“ in selbstorganisierten Basisbewegungen einbrachten. Erst das mehrheitliche Schweigen, Wegschauen und mehr oder weniger offene Bejahen des #Israelhasses vieler #Deutscher macht die links-islamistische Querfront so wirkmächtig. Die deutschlandweit gesehen relativ wenigen Demonstrierenden werden bestärkt und radikalisiert, weil sie auf „klammheimliche Zustimmung“ hoffen können und jenseits polizeilicher #Repression kaum gesellschaftlichen #Widerstand erfahren.
Rechte Menschenfeind_innen, die eine Verschärfung des angeblichen „Kampfes der Kulturen“ forcieren wollen, tragen kein Stück zur #Antisemitismusbekämpfung bei. Sie zeigen auf den „Antisemitismus der Anderen“, um sich selbst zu entlasten – personifiziert in der Figur #Aiwanger, der sich tatsächlich nicht entblödete, Judenhass auf #Geflüchtete zu externalisieren. Die Rechten verstärken sogar die israelische Gefährdungslage, wenn sie fordern, Islamist_innen in die Nachbarländer Israels abzuschieben. Statt einer Anbiederung an solch konservative Positionen, wie sie manche ehemalige Linke schon einmal in den 00er Jahren vollzogen haben, sollten wir Bündnisse mit Teilen der kurdischen und iranischen Linken suchen sowie mit all jenen, die vor Islamist_innen geflohen sind. Hier gibt es ein Verständnis dafür, wieso der Terror der Hamas als verlängertem Arm des Irans eine Bedrohung für jegliche emanzipatorische Bestrebungen ist. Ebenjener Iran, welcher weiterhin ein wichtiger Handelspartner des offiziell ach so israelsolidarischen Deutschlands ist.
In diese Sinne wünschen wir uns eine Linke, die …
Herrschaft bekämpft, aber nicht jede Untat vermeintlich oder tatsächlich Unterdrückter glorifiziert
Staatskritik übt, aber nicht islamistisch-apokalyptischen Ausnahmezustand mit revolutionärer Randale verwechselt
Befreiung anstrebt, aber nicht Befreiungsnationalismus als Mittel zur Überwindung des Kapitalismus abfeiert
Antisemitismus nicht nur auf der Rechten verortet, sondern unreflektierten Antizionismus und perfiden Judenhass auch im eigenen Umfeld erkennt
Menschlichkeit bewahrt, auch wenn die real existierende Menschheit dazu wenig Anlass gibt
sich weder weder von der Macht der Anderen, noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen lässt.
Eine solche kosmopolitisch orientierte Linke wäre im Kampf gegen den global heraufziehenden Faschismus dringend nötig.
- Was können wir tun?
Sicher ist es ratsam, im täglichen Newsbusiness, in den sozialen Medien und auf Demos immer wieder mit Fakten, Fakten, Fakten aufzuklären: gegen verhetzende FakeNews („Kindermörder Israel“) und gegen die tagesaktuelle Delegitimierung des jüdischen Staates. Auf Dauer nachhaltiger wäre es aber, die beschriebene, grundsätzlich solidarische Haltung zu dem Doppelcharakter der israelischen Staatlichkeit zu popularisieren. Und damit auch den Fokus wegzurücken von einer andauernden militärstrategischen Diskussion über Kriegshandlung X oder Y im Mittleren Osten – hin zu einer Kritik des #Antizionismus in Deutschland. Eine schwierige Aufgabe. Hier haben sich die versprengten klugen Kräfte in der Linken im letzten Jahrzehnt viel zu sehr in die #Defensive drängen lassen. Jetzt brauchen wir aber wieder die altbekannte Kritik im Handgemenge, die jenseits von Dogmen Aufklärung ermöglichen kann.
Wir möchten in diesem Sinne dazu aufrufen, sich zu vernetzen, zusammentun, wenigstens punktuell in die Offensive zu kommen. Da die entsprechenden Kräfte derzeit schwach sind, sollten wir uns auch Guerilla-Taktiken bedienen: konfrontativ sein, um Aufsehen zu erregen. Etablierte Medien für unsere Zwecke nutzen. Kleine Nadelstiche setzen, die Erkenntnis befördern können. Seien es aufklärerische Agitation bei SocialMedia, eigene Kundgebungen, Parolen im öffentlichen Raum, oder gezielte, kritische Provokationen der #PalästinaDemos. Aber auch in Diskussion gehen, Fakten liefern und Hintergründe erklären, wo Menschen nicht komplett verblendet sind. Solidaritätsaktionen für die Geiseln im Gaza-Streifen, Kundgebungen vor #Synagogen (wo gewünscht) und kreative Angriffe auf Antisemit_innen aller Couleur sind weitere Handlungsoptionen.
Auf dass wir eines Tages mit unseren Genoss_innen „auf dem Wasser des Toten Meers liegen und nichts tun“ können! Bis dahin wird leider noch viel Wasser den Jordan herunter fließen müssen.
gruppe 8. mai [neukölln]
https://achtermai.blackblogs.org/2023/11/14/fur-das-leben-gegen-den-tod-kosmopolitische-linke-statt-antizionistische-querfront/
bisher das klügste, was ich dazu in letzter zeit gelesen habe
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"Nachhaltig vergiftet": Filmemacher Mortiz Enders über Uranmunition und Kriegsverbrechen der "Guten"
Tonnenweise hat die #NATO in #Ex-Jugoslawien ‚#DU-Munition‘ eingesetzt (DU steht für ‚#Depleted #Uranium‘, abgereichertes #Uran). Seitdem ist #Serbien das von Krebs am zweitstärksten betroffene Land weltweit. Es sei ein #Kriegsverbrechen gewesen ebenso wie der Einsatz von #Uranmunition heute in der #Ukraine, sagt Publizist und Filmemacher Moritz #Enders. „Sie treffen damit vorwiegend die #Zivilbevölkerung und vergiften sie nachhaltig“. Im Gespräch mit Ivan Rodionov erzählt er über seinen neuen Film ‚Toxic Nato‘, den er in #Südserbien gedreht hat, und die Erfahrungen aus langjähriger Arbeit als Investigativ-Journalist. Warum „nichts wie es scheint“ ist und sich oft hinter gemeinhin geglaubter „Wahrheit“ eine andere Wahrheit verbirgt – InfraRot im Gespräch.
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Völkerrechtler zum Krieg im Nahen Osten: „Müssen Rechtsverstöße benennen“ - taz.de
Es ist nach dem humanitären #Völkerrecht nicht verboten, bei Angriffen gegen zulässige militärische Ziele auch Zivilpersonen oder zivile Objekte in Mitleidenschaft zu ziehen. Das wird leider allzu häufig missverstanden. Die Regel, die im Übrigen für #Israel als Nichtvertragsmitglied der Genfer Zusatzprotokolle gar nicht verbindlich ist, besagt nur, dass bei einem Angriff auf ein zulässiges militärisches Ziel, bei dem zu erwarten ist, dass Zivilpersonen oder zivile Objekte in Mitleidenschaft gezogen werden, diese sogenannten #Kollateralschäden nicht in einem exzessiven Missverhältnis zum angestrebten militärischen Erfolg stehen dürfen. Selbst hohe Verluste unter der #Zivilbevölkerung müssen also nicht per se rechtswidrig sein.
https://taz.de/Voelkerrechtler-zum-Krieg-im-Nahen-Osten/!5966524/
#gaza #hamas #internationalesRecht #kriegsverbrechen #antisemitismus
ps auf die hamas-kriegsverbechen, wie zb geiselnahme von zivilist!nnen, menschliche schutzschilde, vergewaltigung als kriegswaffe, gezielter beschuss von zivilist!nnen etc geht der gute übrigen nicht ein, weil die hamas zweifelsfrei(!) kriegsverbechen begeht, da is nix strittig oder irgendwie unklar!
Nahostkonflikt
Stichtag rückt näher! Bis spätestens Samstag muss sich jeder eine Seite im Nahostkonflikt ausgesucht haben
12.10.23
Jetzt bleibt nicht mehr viel Zeit: Bis spätestens Samstag, den 14.10., muss sich jeder Mensch weltweit eine Seite im Nahostkonflikt ausgesucht haben. Diese muss von ihm fortan immer angefeuert und gegen jede Kritik verteidigt werden, egal wie viele Zivilisten ihr zum Opfer fallen.
"Wie es bei großen Konflikten üblich ist, muss die Weltöffentlichkeit sich unmittelbar nach dem Entflammen in zwei unversöhnliche Lager spalten, die sich ab diesem Zeitpunkt in sozialen Netzwerken und privaten Diskussionen möglichst lautstark beschimpfen", erklärt der Soziologe Christian Diemer. "Am Samstag sind es genau sieben Tage seit dem neuerlichen Aufflammen im Nahen Osten. Bis dahin hatten alle mehr als genug Zeit, um auf Wikipedia, Telegram oder Twitter ein paar oberflächliche Informationen einzuholen, bevor Sie sich ein für allemal festlegen."
Nach der Festlegung auf Israel oder Palästinenser ist es allen Beteiligten nur noch erlaubt, die eigene Seite anzufeuern und gegen jede noch so berechtigte Kritik zu verteidigen. "Grautöne sind generell nicht erlaubt und gelten als Zeichen von Schwäche. Verbrechen der eigenen Seite müssen ignoriert, geleugnet oder durch lange Textwände gerechtfertigt werden", so Diemer. "Das nennt sich dann Diskurs."
Wer sich bis Samstag nicht vollständig auf die bedingungslose Anfeuerung einer Seite festgelegt hat, etwa weil er oder sie in erster Linie um das Wohl der Zivilbevölkerung besorgt ist und entsprechend situativ reagieren will, darf ab dem Stichtag von beiden Seiten als der jeweils anderen Seite zugehörig beschimpft werden.
ssi, dan
Den Artikel "Stichtag rückt näher! Bis spätestens Samstag muss sich jeder eine Seite im Nahostkonflikt ausgesucht haben" habe ich auf der Seite vom "Der Postillon" von den AutorInnen "ssi" & "dan" gefunden, geklaut und hier wieder eingestellt, da mir das einfache Verlinken in diesem Fall nicht zusagt/ausreicht.
#nahostkonflikt #stichtag #konflikt #weltöffentlichkeit #israel #palästina #samstag #zivilbevölkerung #derpostillon #postillon
1 Comments
Ukraine-Krieg und Atomkraftwerke: Was das Völkerrecht sagt | DW | 18.08.2022
Saporischschja, das größte Kernkraftwerk Europas, könnte zum Ziel russischer oder ukrainischer Angriffe werden. Nach dem Genfer Abkommen wäre dies unter bestimmten Umständen nicht verboten.#Ukraine #Russland #Krieg #Atomkraftwerke #Völkerrecht #GenferAbkommen #Saporischschja #Kernkraftwerk #radioaktiveStrahlung #Zivilbevölkerung
Ukraine-Krieg und Atomkraftwerke: Was das Völkerrecht sagt | DW | 18.08.2022
#politik #krieg #ukraine #russland #nato #donbass #schwere-waffen #zivilbevölkerung
Was antworten Sie den westlichen liberalen Linken, die mehr Waffen für die Ukraine fordern?
Sie müssen realisieren, dass diese Waffen gegen Zivilisten eingesetzt werden. Eine wahre Antikriegsposition darf die Tatsache, dass die ukrainische Armee und nationalistische Bataillone die Menschen im Donbass seit acht Jahren terrorisieren, nicht ignorieren.
- Ein Gespräch mit Katja Andrejewa (Sprecherin des marxistischen Vereins für Frauenkultur und -bildung »Aurora« in Donezk)
https://www.jungewelt.de/artikel/427927.krieg-in-der-ukraine-es-wurde-eine-donbass-phobie-gesch%C3%BCrt.html
Ukraine: Begeht Russland mit Angriffen auf Krankenhäuser Kriegsverbrechen? | DW | 07.04.2022
Seit dem Einmarsch in die Ukraine haben russische Streitkräfte dutzende Krankenhäuser angegriffen - und damit mutmaßlich Kriegsverbrechen begangen. Aber werden die Täter auch vor Gericht gestellt? Eine DW-Recherche.#Ukraine #Russland #Kriegsverbrechen #Krankenhäuser #Zivilisten #Putin #GenferKonvention #Völkerrecht #Zivilbevölkerung
Ukraine: Begeht Russland mit Angriffen auf Krankenhäuser Kriegsverbrechen? | DW | 07.04.2022
"Ein Weg des Grauens" - Evakuierte Bewohner aus Kiewer Vororten berichten | DW | 31.03.2022
Verängstigt, schockiert, erschöpft. So beschreiben Psychologen den Zustand der Bewohner der Kiewer Vororte Hostomel, Butscha, Irpin und Makariw, die im März evakuiert wurden. Mit einigen von ihnen konnte die DW sprechen.#Ukraine #Russland #Kiew #Vororte #Hostomel #Irpin #Krieg #Evakuierung #russischeSoldaten #Zivilbevölkerung
"Ein Weg des Grauens" - Evakuierte Bewohner aus Kiewer Vororten berichten | DW | 31.03.2022
Was wir über die Lage in Mariupol wissen | DW | 17.03.2022
Was müssen die Bewohner der belagerten Stadt Mariupol durchmachen? Und warum ist die Einnahme dieser Stadt für den russischen Präsidenten Wladimir Putin so wichtig?#Ukraine-Krieg #Russland #Invasion #Mariupol #Theater #WladimirPutin #Bombenangriff #Krankenhaus #Fluchtkorridore #Belagerung #humanitäreLage #Zivilbevölkerung
Was wir über die Lage in Mariupol wissen | DW | 17.03.2022
Was ist eigentlich ein Kriegsverbrechen? | DW | 05.03.2022
Der Internationale Strafgerichtshof will eine Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen in der Ukraine einleiten. Die Definition von Kriegsverbrechen ist schwierig und unterliegt spezifischen internationalen Normen.#Ukraine #Russland #Krieg #Kriegsverbrechen #Kharkiw #InternationalerStrafgerichtshof #IStGH #Zivilbevölkerung
Was ist eigentlich ein Kriegsverbrechen? | DW | 05.03.2022