#scoring

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31.07.2024 Nagelprobe für die DSGVO

Wer zahlt die Schäden für Microsofts Absturz?

Vor 2 Wochen hatten wir nach dem weltweiten Zusammenbruch des unter Microsoft Windows laufenden Crowdstrike Netzes (Milliarden Schäden durch Microsoft Update) von großen Schäden berichtet. Ob es im Endergebnis für den Verursacher wirklich auf Milliarden hinausläuft hängt von der Klagebereitschaft der Betroffenen ab.

In einem Interview von netzpolitik.org mit dem ehemaligen Landesdatenschutzbeauftragten von Baden-Württemberg, Stefan Brink, nennt dieser die Paragrafen der DSGVO auf die sich die Betroffenen stützen können. Microsoft schätzt 8,5 Millionen betroffene Computer, zählt aber nur diejenigen mit von Kunden übermittelten Absturzberichten. Alle Kunden, die eine solche Meldung nicht abgegeben haben, sollen nach Microsofts Ansicht auf ihrem Schaden sitzen bleiben.

Stefan Brink sieht die Rechtslage so:

  • Die Crowdstrike Holdings, Inc. hat gegen die DSGVO der Europäischen Union verstoßen.
  • Crowdstrike bietet als Dienstleister beziehungsweise Sub-Unternehmen Auftragsdatenverarbeitung gemäß Artikel 28 DSGVO an.
  • Nach Artikel 32 Abs. 1 DSGVO muss ein Datenverarbeiter insbesondere, „die Fähigkeit, die […] Verfügbarkeit und Belastbarkeit der Systeme und Dienste im Zusammenhang mit der Verarbeitung auf Dauer sicherstellen“.
  • Als Auftragsverarbeiter ersten Ranges treffen Microsoft ebenfalls die vollen datenschutzrechtlichen Pflichten.
  • Schäden sind insbesondere der Verlust, aber auch die vorübergehend fehlende Verfügbarkeit ihrer Daten. Die Ansprüche der Betroffenen – etwa auf Beförderungsleistung - sind gemäß Artikel 82 DSGVO durch den Datenverarbeiter zu tragen.
  • Die Betroffenen wenden sich dazu zuerst an ihren Vertragspartner, z.B. die Fluggesellschaft, die dann den Schaden durch den Datenverarbeiter ersetzt bekommen muss.
  • Nach Artikel 33 und 34 der DSGVO muss ein Unternehmen im Falle einer „Datenpanne“ binnen 72 Stunden eine Meldung an die Datenschutz-Aufsichtsbehörde abgeben und die Betroffenen (alle!) informieren.
  • Alle Betroffene haben durch den Vorfall das "Risiko der Nicht-Verfügbarkeit" ihrer Daten erlitten. Dies wäre mindestens ein Verstoß gegen die Bestimmungen der Datensicherheit (Art. 32 DSGVO).
  • Dafür können zusätzlich zum Schadenersatz Bußgelder gemäß Artikel 83 Abs. 4 DSGVO gegen den Auftragsverarbeiter von bis zu 10 Millionen Euro beziehungsweise zwei Prozent des gesamten weltweit erzielten Jahresumsatzes verhängt werden.

Es kann also spannend werden und es wird sich zeigen was die DSGVO in einem wirklichen Schadensfall taugt. Außerdem kann man hinterher vergleichen, welche Unterschiede die Existenz der DSGVO in der EU im Vergleich zu den Schadensregulierungen in anderen Ländern macht.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2024/es-gilt-die-datenschutzgrundverordnung-was-crowdstrike-und-microsoft-in-europa-droht/
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Tags: #Crowdstrike #Schaden #DSGVO #Datenschutzbeauftragter #MSTeams #Outlook #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Ergonomie #Datenpannen #Datenskandale #Scoring #Microsoft #Windows11 #nachHausetelefonieren #OpenSource #Update #Absturz #Clouddienste #Verschluesselung #lokalesKonto

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20.07.2024 Milliarden Schäden durch Microsoft Update

Aus Schaden wird man klug?

Nicht so die EU Kommission - im Gegenteil: Obwohl der EU-Datenschutzbeauftragte (EDSB) der EU-Kommission mehrmals vorwarf Microsoft-Produkte rechtswidrig zu nutzen, ist nichts passiert.

Wieder im Gegenteil: Die EU Kommission will Microsoft 365 weiter nutzen und verklagt den Datenschutzbeauftragten. Sie will erreichen, dass der Gerichtshof der EU den Untersuchungsbericht des EDSB zur Nutzung von Microsoft 365 für nichtig erklärt.

Auch wir haben in den letzten beiden Monaten mehrfach auf die Gefährlichkeit für die Privatsphäre hingewiesen, die dadurch entsteht, dass unser aller Daten nicht lokal, sondern zentral auf Microsoft Servern in den USA gespeichert werden.

Selbst Firmenkunden will Microsoft zu den gefährlichen Clouddiensten zwingen. Nun sitzt nicht nur die EU Kommission, sondern Millionen Nutzer von Microsoft Produkten vor einem Scherbenhaufen. Der "lang erwartete Blackout" war offenbar gravierender als gedacht und er entstand nicht aus dem angeblichen Strommangel.

Der "Blue Screen of Death"

Telepolis schreibt: Flugzeuge konnten nicht starten, Sender mussten ihr Programm einstellen, nachdem es zu einem halb-weltweiten IT-Ausfall durch Störungen bei Microsofts Cloud-Diensten gekommen ist. Nach dem Rollout eines fehlerhaften Updates liefen die Störungen durch Rechnersysteme von Firmen in der ganzen westlichen Welt bis zum privaten Nutzer dessen Outlook oder MS Teams Probleme meldeten.

Die Microsoft Aktie stürzt um 3% ab

Schön, aber das reicht nicht, der angerichtete Schaden geht in die Milliarden. Außerdem ist es in diesem Jahr bereits das 2. Mal, denn im Januar kam es zu weltweiten Störungen in den Programmen Outlook und Teams.

Glücklicherweise sind die Menschen durch die "Digitalisierung" noch nicht soweit verdummt, dass man an den Flughafen Check-Ins recht bald wieder damit begann, Bordkarten handschriftlich auszufüllen. Werden die betroffenen Firmen zukünftig vorsichtiger sein, bevor sie ihre Daten einem Internetkonzern in Übersee anvertrauen anstatt sie selbst zu verwalten?

Mehr dazu bei https://www.telepolis.de/features/Globaler-IT-Ausfall-Microsoft-Cloud-wiederhergestellt-Probleme-dauern-an-9807087.html
und https://www.heise.de/news/Streit-ueber-Microsoft-365-EU-Kommission-verklagt-EU-Datenschutzbeauftragten-9791143.html
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14.07.2024 Microsoft "stärkt Bindung" von Firmenkunden

Nun erwischt es auch Firmenkunden

"Microsoft macht uns das Leben schwer" hatten wir vor einem Monat festgestellt und berichtet, dass es zukünftig nicht mehr möglich ist Windows mit einem lokalen Konto einzurichten. Nun sind von dem "einnehmenden Wesen" von Microsoft auch Firmenkunden betroffen.

Heise.de berichtet: Microsoft stellt kurzfristig die Office-365-Konnektoren für seine Kollaborationsplattform MS Teams ein und legt Kunden, die für ihre Workflows davon Gebrauch machen, den Umstieg auf das eigene Angebot Power Automate sowie die Workflows-App in MS Teams nahe.

Dann wird die Anbindung von eigenen Konnektoren an MS Teams bereits ab dem 15. August 2024 unmöglich sein. Ab dem 1. Oktober 2024 werden dann auch sämtliche noch vorhandenen Konnektoren in allen Cloud-Umgebungen abgeschaltet. Aber mit dem Microsoft eigenen "Power Automate" wird weiter ein "reibungsloser Betrieb" gewährleistet.

Über kurzfristige Ankündigungen hatten sich Microsoft Kunden bereits öfter beschwert, dieser Schritt ist nun das Sahnehäubchen. Immerhin sehen Kunden bereits jetzt beim Verbindungsaufbau einen Warnhinweis ...

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Workflow-unterbrochen-Microsoft-stellt-Office-365-Konnektoren-fuer-Teams-ein-9796836.html
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Happy Patchday bei Microsoft

Updates dringend notwendig

Zum Patchday im Juni nennt Microsoft mehrere Lücken im aktuellen Level der Updates. Die Admins von Windows- und Windows-Server-Systemen werden aufgefordert sicherzustellen, dass die Updatefunktion aktiv ist und die aktuellen Sicherheitspatches installiert sind.

Genannt werden folgende Sicherheitslücken:

  • eine "kritische" Schwachstelle (CVE-2024-30080) im Microsoft-Message-Queuing-Service (MSMQ),
  • bei (CVE-2024-35255 "hoch") können sich Angreifer unter anderem in Azure höhere Nutzerrechte verschaffen,
  • Microsoft Dynamics 365 Business Central ist für Schadcode-Attacken (CVE-2024-35249 "hoch") anfällig,
  • auch Office (CVE-2024-30102 "hoch") und Outlook (CVE-2024-30103 "hoch") können als Schlupfloch für Schadcode dienen.

Wir verweisen einfach auf den Schlusssatz unseres gestrigen Artikels, in dem es um die gesperrte Windows Installation ohne Microsoft Cloud Konto ging: Wer will schon ein Betriebssystem, welches ständig "nach Hause telefoniert". Wir wollen schließlich nicht dauerhaft die Sklaven der Internetgiganten, GAFAM (Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft) bleiben, "Meine Daten gehören mir".

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Patchday-Schadcode-kann-sich-auf-Windows-Servern-wurmartig-ausbreiten-9758875.html
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Tags: #Patchday #Lücken #Schadcode #Arbeitnehmerdatenschutz #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Ergonomie #Datenpannen #Datenskandale #Scoring #Microsoft #WindowsServer #nachHausetelefonieren #OpenSource #Hacking #Trojaner #Clouddienste #Verschluesselung

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Microsoft macht uns das Leben schwer

Nur noch eine Möglichkeit für lokales Konto

Das Leben ohne eine Microsoft-Konto wird immer schwerer. Die vorletzte Möglichkeit zur lokalen Installation von Windows 11 wurde nun vom Konzern blockiert. Damit sollen nach Ansicht von Microsoft noch mehr Menschen von den "Vorzügen" von der Nutzung seiner Cloud-Dienste und -Konten "überzeugt" werden.

Bis vor wenigen Tagen konnte man bei der Windows 11 Installation ein nicht existierendes Konto wie z.B. "Windows" oder "Microsoft" und ein beliebiges (ungültiges) Passwort eingeben. Dieser Weg ist nun blockiert. Bisher kam der Hinweis, dass das Konto aus Sicherheitsgründen gesperrt sei und anschließend konnte man ein lokales Konto einzurichten. Jetzt bricht die Installation an dieser Stelle ab.

Gewußt wie

Heise.de weist auf die letzte Möglichkeit hin, die nicht so einfach ist wie die oben aber auch nur aus 3 Schritten besteht. Um Windows 11 mit einem lokalem Konto ohne Cloud zu installieren, kappt man bei der Installation die Netzwerkverbindungen. Windows merkt dies und weist daraufhin, dass keine Internetverbindung besteht. Drückt man nun die Tastenkombination Shift (Umschalten) und gleichzeitig F10 öffnet sich die Eingabeaufforderung von Windows. Dort gibt man den Befehl oobe\bypassnro ein und das Windows-Setup startet erneut. Nun hat man nach der erneuten Länder- und Tastatureinstellung erneut die Möglichkeit ein Konto einzurichten, allerdings zusätzlich mit der Option "Ich habe kein Internet". Damit ist das Anlegen eines lokalen Kontos möglich.

Bessere Alternative(n)

Auch diese letzte Möglichkeit wird sicher irgendwann dicht gemacht und deshalb schlagen wir vor, gleich zu einem freien und offenen Betriebssystem wie Linux zu wechseln. Wer will schon ein Betriebssystem, welches ständig "nach Hause telefoniert". Wir wollen schließlich nicht dauerhaft die Sklaven der Internetgiganten, GAFAM (Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft) bleiben, "Meine Daten gehören mir".

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Microsoft-blockiert-weiteren-Weg-zur-Windows-Installation-mit-lokalem-Konto-9756226.html
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18.10.2023 Auch Speichern von "Positivdaten" unzulässig

Nicht nur die Schufa tut es ...

Mehrmals hatten wir uns über das Vorgehen der Schufa empört, die ohne unser Wissen Daten über uns sammelt, bzw. einfach von Moblfunkanbietern, Energiekonzernen, Vermietern, ... übermittelt bekommt. Nun berichtet die Tagessschau aus Recherchen von NDR und SZ über einen süddeutschen Wettbewerber der Schufa, die Münchner Wirtschaftsauskunftei CRIF:

Die CRIF speichert die Vertragsdaten von Millionen Mobilfunkkunden der Unternehmen Telekom, Vodafone und Freenet - ohne Einwilligung und offenbar ohne, dass sie sich etwas zuschulden kommen lassen haben. Das Bayerische Landesamt für Datenschutz bestätigte NDR und SZ, dass die Behörde wegen der "Verarbeitung anlasslos übermittelter Vertragsdaten von Mobilfunk-Unternehmen" ein Verfahren führt.

Die Mobilfunkanbieter argumentieren, dass es sich um eine "Positivdatei" handele, da die Gespeicherten eben nichts "Böses" getan hätten. Sie bräuchten genau diese Informationen, um Betrugsfälle erkennen zu können. Das ist ja eine Argumentation wie für eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung und da haben höchste Gerichte bereits oft genug dagegen entschieden!

Außerdem stimmt die Argumentation nicht, denn aus den Daten ist auch zu ersehen, wer wie oft seinen Anbieter gewechselt hat, weil er/sie preisbewußt sein wollte. Da gab es bei den Stromanbietern einen ähnlichen Datenpool bei Stromverträgen , den Datenschützer vor drei Jahren untersagt haben, nachdem sich rausstellte, dass diesen Kunden keine oder nur noch teure Verträge angeboten werden.

Datenschutzbeauftragte halten nichts von "freiwilligen Auskünften" von Unternehmen an die Schufa und CRIF zur Anlage von gemeinsam genutzten Datenpools. Sie beharren darauf, dass Daten nur weitergegeben werden dürfen, wenn ein Kunde seine Rechnung nicht bezahlt hat oder versucht hat zu betrügen. Immerhin gibt es erste Gerichtsurteile (https://www.verbraucherzentrale.nrw/sites/default/files/2023-05/2023-04-25_lg-munchen-i_urteil_geschw.pdf ), dass der Mobilfunkanbieter Telefónica O2 Vertragsdaten eines Kunden nicht ohne dessen Zustimmung an die Schufa hätte übermitteln dürfen.

Auch das Scoring der Schufa gerät endlich in die Mühlen der Justiz: Laut eines Gutachters am Europäischen Gerichtshof verstoßen Score-Werte der Schufa gegen Europarecht.

Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/crif-daten-handynutzer-100.html
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23.07.2023 Schufa verspielt weiter Vertrauen

Bonify/Schufa App gibt persönliche Daten weiter

Entgegen der seit Jahren geltenden DSGVO geben Unternehmen immer noch persönliche Daten ohne Einwilligung der Betroffenen weiter. Mike Kuketz zeigt dafür ein weiteres Beispiel, die App Bonify der Forteil GmbH/SCHUFA Holding AG. Die Schufa ist uns mit ihrem datenhungrigen Verhalten schon 20-mal unangenehm aufgefallen.

Die krassesten Fälle waren

An das 2. Beispiel erinnert nun auch dieser Fall. Mike Kuketz stellt in der Analyse der oben genannten Bonify App fest:

  • Bevor der Nutzer seine ausdrückliche, informierte, freiwillige und aktive Einwilligung entsprechend der in der EU gültigen DSGVO gegeben hat, öffnet die App eine Verbindung zu Google Firebase in den USA. Diese Übermittlung von Gerätedaten ist nach § 25 Abs. 1 TTDSG unzulässig.
  • Dann werden einige Verbindungen zu Facebook (USA) geöffnet. Dabei wird das Gerätemodell und auch die Google Advertising-ID übertragen. Damit kann auch Facebook nun eine Verbindung zwischen dem Facebook-Nutzer und den übermittelten Daten herstellen. Nach DSGVO handelt es sich bei der Google-Advertising-ID um ein personenbeziehbares Datum, welches hier ohne Abfrage einer Einwilligung weitergegeben wird.
  • Weiter fließen dann noch Daten an Blueshift (San Francisco, USA), einem Unternehmen für Marketing, das bspw. misst, auf welchem Weg Kunden effektiv angesprochen werden können.
  • Weitere Verbindungen bestehen zur Adjust GmbH (Hauptfirmensitz San Francisco, USA), einem Unternehmen, das sich auf das Tracking und die Analyse von Nutzern innerhalb von Apps spezialisiert hat.
  • Weiter fließen dann noch Daten an Twilio/Segment (San Francisco, USA), einem Unternehmen für Marketing.

Mike Kuketzt prüft dann, ob der Nutzer der App vielleicht in den Datenschutzhinweisen der App auf dieses Verhalten hingewiesen wird. Im Gegenteil versichert Bonify: "... Die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten geschieht unter Beachtung der geltenden datenschutzrechtlichen Vorschriften, insbesondere der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG). ..."

Dabei hat die App bereits viele persönliche Daten weitergegeben, bevor der Nutzer überhaupt nach eine Einwilligung gefragt wird. Die technischen Einzelheiten sind im Kuketz-Blog ausführlich dargestellt.

Weiterhin läuft seit Jahresbeginn eine Unterschriftensammlung von Campact gegen den Versuch der Schufa direkten Zugriff auf unsere Konten zu bekommen. Unterschreiben!

Mehr dazu bei https://www.kuketz-blog.de/schufa-bonify-uebermittelt-ohne-einwilligung-personenbeziehbare-daten-an-facebook-und-co/
und Petition von Campact unschreiben bei https://aktion.campact.de/datenschutz/schufa-bonify/teilnehmen
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Tags: #PSD2 #Petition #Campact #Schufa #Selbstauskunft #Kreditwuerdigkeit #Diskriminierung #Ungleichbehandlung # #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Scoring #Bankdaten #Kontozugriff #Persoenlichkeitsrecht #Privatsphaere #BonifyApp

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Nicht vergessen: Corona Apps wegwerfen!

Apps gehen in Schlafmodus

Die Corona Warn Apps wurden mehr als 48 Millionen Mal auf Smartphones in Deutschland installiert. Wir haben die Apps je nach ihrer Neugier auf unsere Daten bewertet. Während wir vor der Luca App gewarnt haben, konnten wir mit den Privatsphäre Einstellungen der Corona Warn App leben, haben aber ihre Wirksamkeit bezweifelt (Corona-App zum Letzten).

Nun gibt es für die Existenz dieser Apps auf den Handys praktisch keinen Nutzen. Deshalb werden die Apps ab 1. Juni in den "Schlafmodus" gehen. Sie werden dann keine "Risikomeldungen" mehr von sich geben. Ihr letzter Nutzen ist dann die Anzeige von Impfzertifikaten. Nur Menschen, die in Länder reisen, wo solche Zertifikate noch abgefragt werden, können die Apps noch sinnvoll einsetzen.

Alle Anderen können wir nur noch auffordern die Apps zu löschen - auch wenn Lauterbach davor warnt. Wie viele andere veraltete Apps sollte man seine Geräte auf dem aktuellen Stand halten und nicht verwendete Apps entfernen.

Mehr dazu bei https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/corona-warn-app-wird-in-den-schlafmodus-versetzt-a-8a1d4813-b6f8-410e-9c9b-924b0647b4e4
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Tags: #Schlafmodus #löschen #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Corona #Luca #WarnApp #Transparenz #Informationsfreiheit #Scoring #Bluetooth #(a)sozialeNetzwerke #Verhaltensänderung

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27.02.2023 Schufa muss Daten schneller löschen

Löschfristen gelten für alle

Schon 20-mal haben wir uns mit dem Verhalten der Schufa beschäftigt. Immer wieder erfahren Menschen, dass ihnen die Datensammelei der Schufa die Lebensplanung zerstört. Nach unbekannten Algorithmen berechnet das Unternehmen einen Score, der dann von Versicherungen, Vermietern oder Banken genutzt wird, um Vertragsbedingungen "anzupassen".

So kann es sich schon schlecht auf den Schufa-Score auswirken, wenn man

  • mehr als ein Kredit,
  • häufiges Überziehen des Kontos,
  • mehr als ein Konto,
  • mehr als eine Kreditkarte besitzt.

Ein Score von 90% gilt als gut, besser sind 95% und unbesorgt kann man erst ab 97% sein. Theoretisch und auch praktisch hat man das Recht, diesen bei der Schufa abzfragen - sogar kostenlos, wenn man ein paar Monate Zeit hat, gegen 30€ etwas schneller. Was man nicht erfährt ist der Weg, wie die Schufa zu dem Wert gekommen ist und an wen diese Daten weitergegeben werden. Dazu mehr in den anderen Artikeln zum Thema: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=Schufa&sel=meta

Ein kleiner Erfolg - eigentlich eine Selbstverständlichkeit

Der VI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes hatte darüber zu entscheiden, ob ein Schuldner, dem vom Insolvenzgericht Restschuldbefreiung erteilt worden ist, von der Schufa die Löschung dieser Information in ihrer Datenbank grundsätzlich oder jedenfalls dann verlangen kann, wenn die Frist für die Speicherung dieser Information im öffentlichen bundesweiten Insolvenzportal abgelaufen ist.

Wir setzen mal voraus, dass auch die Schufa als in der EU tätiges Unternehmen sich an die DSGVO und andere Gesetze zu halten hat. Wenn die DSGVO eine Löschung von nicht mehr gültigen Daten nach 3 Monaten verlangt, dann hat auch die Schufa dies einzuhalten - so hat nun auch der BGH entschieden. Warum vorher die unteren Gerichte da unsicher waren erschließt sich uns nicht.

Für den Kläger bedeutete das Verhalten der Schufa nach den Worten des Gerichts:

Eine uneingeschränkte Teilhabe am Wirtschaftsleben sei ihm nicht möglich. Er könne aufgrund des Eintrags kein Darlehen aufnehmen, keinen Mietkauf tätigen und keine Wohnung anmieten. Derzeit könne er nicht einmal ein Bankkonto eröffnen. Die Schufa wies die Ansprüche des Klägers zurück und verwies darauf, dass sie die Daten entsprechend den Verhaltensregeln des Verbandes "Die Wirtschaftsauskunfteien e.V." erst drei Jahre nach Speicherung lösche.

Damit ist nun Schluss - die Unschuldsvermutung muss für alle gelten ...

Mehr dazu bei https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/schufa---so-funktioniert-der-schufa-score
und https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/2023026.html

Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3sF
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8318-20230227-schufa-muss-daten-schneller-loeschen.htm
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Elon Musk will Twitter kaufen

Wer kontrolliert das "Zwitschern"?

Wer es zur Zeit wirklich kontrolliert, ist schwer zu sagen. Die Aktien sind verstreut und es gibt einige Aktionäre, die schon einen erheblichen Einfluss (um 10%) haben. Wir wissen aber wer die Kontrolle gern hätte - Elon Musk, der Chef von Tesla und zur Zeit reichster Mann auf der Erde.

Er sagt auch ganz klar, was er damit erreichen möchte: Nach dem Kauf von Twitter möchte er die Firma von der Börse nehmen, um fremde Einflüsse auszuschließen, weil er die "Unabhängigkeit" der Meinungen auf Twitter wiederherstellen möchte.

Dieses Unterfangen ist ihm 41 Milliarden $ Wert. Dummerweise hat er die 41 Milliarden auch nicht flüssig und u.a. hält ein saudischer Prinz, der ihm Bares liefern soll, diesen Kaufpreis für zu hoch.

Trotzdem versucht sich Twitter bereits durch Börsentricks vor der Übernahme zu schützen. So verspricht der Konzern Aktionären weitere Aktien zumSonderpreis, wenn sie sich dadurch Sperrminoritäten von über 15% des Aktienpakets aufbauen.

Egal wie das Rennen ausgeht, es ist klar, dass Twitter in den Händen eines Menschen zum Spielball seiner Interessen wird - und damit ist der Meinungsfreiheit sicher nicht gedient.

Markus Beckedahl beschreibt das auf Netzpolitik.org so:

"Facebook zeigt anschaulich, wie gefährlich eine Plattform (genau genommen sind es natürlich mehrere) sein kann, wenn nur eine Person, in diesem Fall Mark Zuckerberg, alleine bestimmen darf. Und das auch tut.

Elon Musk traue ich noch weniger zu, verantwortlich mit einer Plattform umzugehen, die für viele Menschen so bedeutend geworden ist. Ich halte ihn weder charakterlich für die passende Person, noch möchte ich in einer digitalen Welt leben, in der Milliardäre sich einfach mal eine solche relevante Plattform kaufen und nach ihren eigenen Wünschen umformen können."

_Alles in allem werden wir in der kapitalistischen Gesellschaft egal mit welcher Form privaten Besitzes der Medien für die öffentliche Meinung und die Meinungsfreiheit nicht weiterkommen. Als erste Forderung bleibt die nach Interoperabilität dieser privaten Mediengiganten - erste Schritte dazu plant sogar die EU mit dem Digital Markets Act.

Eine anwendungsübergreifende Interoperabilität würde zumindest verhindern, dass die "Massen" zu WhatsApp und Twitter laufen, nur weil dort "alle anderen" - also ihre Freunde und Bekannten -sind. Zumindest wäre so etwas wie Konkurrenz der Fähigkeiten der Plattformen wieder gegeben. Natürlich machen wir uns keine Illusionen, dass die Großen (BigFive) mit ihren Milliarden-Dollar-Konten weiter das Geschäft - und damit die Meinung - dominieren werden._

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/elon-musk-will-twitter-kaufen-die-machtkonzentration-ist-gefaehrlich/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7988-20220416-elon-musk-will-twitter-kaufen.htm
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Studie zu Corona-Warn-Apps in der EU

Einsatz von Corona-Warn-Apps nicht mehr gerechtfertigt

Die deutsche Corona Warn App haben wir mehrfach kritisiert und an der Luca App konnten wir erst recht kein gutes Haar lassen. Das haben inzwischen auch verschiedene Bundesländer eingesehen und die Förderung gestrichen. Aus eigenem Erleben kann der Autor beisteueren, dass in seiner Familie mit 8 positiv auf Omikron getesteten Mitgliedern, das Handy einer Positiven in der Corona Warn App ein "Geringes Infektionsrisiko" anzeigte - sehr hilfreich ...

Inzwischen gibt es nun von der Civil Liberties Union for Europe (Liberties) und neun Partnerorganisationen eine Untersuchung über die politischen und rechtlichen Grundlagen für nationale Apps zum Nachverfolgen von Coronavirus-Kontakten in zehn EU-Ländern. Dabei zeigte sich, dass

  • es sehr unterschiedlich schwer war, an die jeweiligen Dokumente über die verwendeten Programme und ihren praktischen Einsatz heranzukommen,
  • es in fast keinem Land Effizienz- und Sozialverträglichkeitsprüfungen für die Anwendungen gab - und das nach über einem Jahr im Einsatz,
  • es wegen der oft geringen Akzeptanz auch die gesellschaftlichen Auswirkungen in Grenzen hielten, auch die EU Staaten keinen Druck auf die Interoperabilität der nationen Warn Apps ausübten - also wohl auch nichts davon hielten,
  • die Staaten "langsam" ihre Förderung und Unterstützung für die Apps auslaufen lassen.

War es das?

Nicht ganz - immerhin lobt auch die Liberties Studie die Arbeit, die von Datenschutzaktivisten in die Corona Warn App gesteckt wurde. "Deutschland war eines der wenigen Länder, die auf Transparenz, öffentliche Debatten und Folgenabschätzungen setzten", lobt Liberties, wie Heise schreibt und weiter: Der anfängliche Streit über Tracings-Apps hierzulande zeige "den unschätzbaren Wert einer offenen gesellschaftlichen Debatte" sowie einer "engagierten und kritischen Zivilgesellschaft" auf.

Weiter kritisch gesehen wurden Verfolgung mittels der GPS Daten von Handys und die bei allen Tracing-Apps zutage getretene "Abhängigkeit der Regierungen von Big Tech", da das Bluetooth-Tracing auf einem Rahmenwerk von Apple und Google basiert. Damit würden sich Staaten diesen privaten Internetkonzernen ausliefern - und die Menschen in Europa und ihre Daten werden dadurch ausgeliefert.

Na dann, weg mit den Apps von den Handys. Überflüssige Apps haben dort nichts mehr zu suchen. Außerdem reicht eine CWA-Meldung nicht mehr als Berechtigung für einen PCR Test - das haben endlich auch die Politiker gemerkt.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Buergerrechtler-Weiterer-Einsatz-von-Corona-Warn-Apps-oft-nicht-gerechtfertigt-6256487.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7924-20220213-studie-zu-corona-warn-apps-in-der-eu.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/7924-20220213-studie-zu-corona-warn-apps-in-der-eu.htm
Tags: #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Corona #Luca #Transparenz #Informationsfreiheit #Scoring #Bluetooth #WarnApp #(a)sozialeNetzwerke #Verhaltensänderung

aktionfsa@diasp.eu

Telegram jetzt mit Werbung

Telegram Gründer will nicht weiter draufzahlen

Die Großzügigkeit des Telegram Gründers Pavel Durov und 17-fachen Milliardärs ist scheinbar endlich. Nachdem er mit seiner in Dubai beheimateten Firma bisher nur Verluste gemacht hat, möchte er nun mit Werbeeinblendungen, nur Text und maximal 160 Zeichen, etwas Geld verdienen.

Etwas Geld?

Etwas viel Geld, muss man wohl sagen, denn für den Einstieg sind 2 Millionen Euro fällig, von denen eine Million einbehalten wird, wenn der Werbevertrag vorfristig beendet wird. Richtig los geht es bei 6 Millionen. Dann kann sich der Kunde Kategorieren und Bezüge zu bestimmten Ländern auswählen.

Verboten sind Inhalte zu den Themen Pornografie, Drogen oder Waffen, aber auch Werbung für Fast Food ist verboten - so nachhaltig hätte man ihn nicht erwartet. Erwünscht sind dagegen die Kategorien Haustiere, Sport und Musik, "Wetten und Glückspiel" und "Gesundheit und Medizin".

Ob sich sein Angebot auf die Anzeige der Werbung beschränkt oder ob auch Daten der Telegram Nutzer in die Richtung der werbenden Firmen fließen wird nicht verraten. Die Relevanz von Telegram ist mit einem Marktanteil, laut einer Studie von ARD/ZDF , von nur 8 Prozent in der deutschsprachigen Bevölkerung relativ unbedeutend, verglichen jedenfalls mit der Datenkrake WhatsApp, da sind es 81 Prozent.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/werbung-im-messenger-telegrams-eigenartiger-versuch-geld-zu-verdienen/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7923-20220212-telegram-jetzt-mit-werbung.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/7923-20220212-telegram-jetzt-mit-werbung.htm
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aktionfsa@diasp.eu

23.10.2021 Post App an der DSGVO vorbei programmiert?

Zwang zu unsicherer App

Bald wird die App von Post&DHL die einzige Möglichkeit, um Pakete an einer Packstation abzuholen. Allein das ist schon ein Grund diese App unter der Software zu listen, die uns zur Nutzung von digitalen Geräte zwingt. Es ist aber auch ein Grund, sich mal genauer anzuschauen, ob die Software die Privatsphäre der Nutzer respektiert - das sollte man bei einem Konzern. der sich mehrheitlich in Bundesbesitz befindet eigentlich erwarten.

Dem ist leider nicht so, wie Mike Kuketz in seinem Blog nach eingehender Prüfung festgestellt hat. Schlimmer noch, diese App nimmt auch die Vorgaben der europaweit verbindlichen DSGVO nicht so ganz ernst. Kurz zusammengefasst:

Wer die App Post & DHL (Version 7.0.54 (206)/7.2) für seine Paketverfolgung oder den Kauf von Brief- und Paketmarken benutzen möchte, muss als erstes seine Einwilligung zu einer Weitergabe seiner Daten geben - das verlangt auch die DSGVO.

Allerdings wartet die App nicht auf diese Einwilligung des Kunden sondern baut, wie Untersuchungen von Mike Kuketz zeigen, sofort eine Verbindung durch den Google-Tracker "Google Firebase Analytics", der den Google-Cloud-Messaging- (GCM) Nachfolger Firebase Cloud Messaging (FCM) standardmäßig mit Daten beliefert, wenn die Entwickler dies nicht aktiv deaktivieren. Genau dies geschieht in der App sofort nach dem Start. Mike Kuketz schreibt dazu: "Leider können wir die übermittelten Daten nicht einsehen, da Google eine zusätzliche Verschlüsselung darüber legt."

Damit haben wir es mit einem konkreten Verstoß gegen die DSGVO zu tun, denn wie die Datenschutzbeauftragten schreiben, muss eine solche Einwilligung ausdrücklich, informiert, freiwillig, aktiv und vor der eigentlichen Übermittlung erfolgen.

  • erfolgt die Datenübermittlung vor der Einwilligung,
  • ist die Abfrage zur Einwilligung tendenziös, sie manipuliert den Nutzer durch den rot hervorgehobenen Button mit dem Text "Alle akzeptieren", auf den die meisten Nutzer tippen werden.
  • Die DSGVO verlangt auch Informationen gegenüber dem Nutzer über die Art und die Partner der Datenweitergabe. Dieser Informationspflicht kommt die App auch nicht nach.
  • Selbst wenn man statt "Alle akzeptieren" keinem Tracking zustimmt wird dennoch erneut eine Verbindung zu Adobe aufgebaut und die Standortdaten werden an Bing Maps von Microsoft übertragen, obwohl die Nutzung von Open Street Map Karten ohne Datenweitergabe möglich wäre.

Haben weder die Programmierer der App noch die Verantwortlichen bei Post und DHL die DSGVO gelesen oder haben sie willentlich beschlossen diese zu ignorieren?

Mehr dazu bei https://www.kuketz-blog.de/post-dhl-app-datenuebermittlung-an-tracking-anbieter-noch-vor-zustimmung-einwilligung/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7808-20211023-post-app-an-der-dsgvo-vorbei-programmiert.htm
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aktionfsa@diasp.eu

Hacker mit Rootkits mit gültigen Microsoft Zertifikaten

Hacker beim Katz-und-Maus-Spiel mal wieder vorn

Erst kürzlich hatten wir uns gegen durch Hardware Chips, wie das Trusted Platform Module (TPM) in Windows 11, ausgesprochen, weil solche Lösung die Nutzung von freier offener Software behindern und sogar unmöglich machen können. Nun gibt es ein schönes Beispiel dafür, dass solche "Schutzmaßnahmen", z.B. von Windows Vista, nach denen Code, der im Kernel-Modus läuft, vor Freigabe getestet und signiert werden muss auch nicht immer helfen muss.

Obige Maßnahme wurde von Microsoft eingeführt, um Rootkits, Schadprogramme, die sich im Kernel des Betriebssystems einnisten zu verhindern - und dies war auch einige Zeit erfolgreich, denn die Angriffe durch Rootkits ging zurück. Nun sind sie wieder aufgetaucht.

Das Sicherheitsunternehmen Bitdefender dokumentiert, wie Heise schreibt, bereits zum zweiten Mal in wenigen Monaten ein Rootkit namens FivsSys, das über eine gültige, von Microsoft über den WHQL-Zertifizierungsprozess ausgestellte digitale Signatur verfügt.

Damit ist den Hackern bereits zweimal gelungen, ihre Treiber in den Zertifizierungsprozess von Microsoft einzuschleusen und signieren zu lassen. Microsoft hat erst einmal diese Zertifikate zurückgerufen. Wenn es den Hackern aber keine Probleme macht die Sicherheitsvorgaben des Internetgiganten zu umgehen, muss man zukünftig mit weiteren Fällen rechnen, in denen Malware mit gütigen digitalen Signaturen tätig wird.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Die-Rueckkehr-der-Rootkits-signiert-von-Microsoft-6224944.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7807-20211022-hacker-mit-rootkits-mit-gueltigen-microsoft-zertifikaten.htm
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Tags: #Rootkit #Cyberwar #Hacking #Trojaner #Windows11 #Update #Teams #Office365 #TPM #Kontrolle #Überwachung #OpenSource #Linux #Scoring #Microsoft #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit

aktionfsa@diasp.eu

09.10.2021 Klare Regeln für Google und Facebook!

Forderung an die EU: Internetdienste regulieren!

Seit 18 Monaten beschäftigen wir uns intensiv mit dem (schlechten) Einfluss der Internetgiganten Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft (GAFAM) auf das Zusammenleben der Menschen und den durch sie hervorgerufenen Veränderungen unserer Informationsmöglichkeiten. Daraus ist z.B. unser Informationsflyer Kein Profit aus unseren Daten - Meine Daten sollen keine Ware sein und auch unsere Veranstaltungen im Sommer standen unter dem Thema Meine Daten sollen keine Ware sein , so auch die Cryptoparty - und zukünftig anonym und sicher im Internet, auf der wir versucht haben, Alternativen zu den Giganten populär zu machen.

Zu unseren mehr als hundert Berichten über Datenskandale und Datenpannen bei Facebook können wir nun zu beiden Bereichen eine Story hinzufügen.

  • Datenpannen: Durch seine Selbstüberschätzung war Facebook vor wenigen Tagen über Stunden nicht erreichbar - die Folge war ein Verlust von 6 Milliarden $ für Herrn Zuckerberg
  • Datenskandal: Die Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Haugen vor dem US Kongress

Amnesty Deutschland greift die Ausagen von Frau Haugen auf und fordert von den Regierungen und dem Parlament in der EU ein konsequentes Vorgehen gegen diese Firmen - darin unterstützen wir sie gern.

Die jüngsten Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Haugen haben es erneut bestätigt. Facebook zeigt uns vor allem Inhalte an, die Emotionen wie Wut, Hass und Selbstzweifel fördern, um uns länger an den Bildschirm zu fesseln.

Das hat Konsequenzen darauf, was wir fühlen und wie wir handeln. Es kann Hassrede, Verschwörungsideologien und verzerrte Weltbilder verstärken. Große Internetplattformen tragen so täglich dazu bei, dass unsere Menschenrechte, vor allem das Recht auf Privatsphäre, Meinungsfreiheit und Nicht-Diskriminierung, verletzt werden.

Deshalb brauchen wir endlich klare Regeln für Internet-Plattformen wie Facebook und Google. Eine historische Chance dafür bietet sich gerade jetzt: Die Europäische Union verhandelt über neue Richtlinien für Internetdienste. Rufe auch du das EU-Parlament dazu auf, endlich klare Regeln für Google und Facebook zu schaffen!

Die Geschäftsmodelle von Google und Facebook basieren auf der massenhaften Sammlung unserer Daten. Unsere persönlichen Informationen werden zu Profilen zusammengefasst und der Zugang zu ihnen an Unternehmen oder Parteien verkauft, die dann gezielt Werbung schalten. Das unverhältnismäßige Ausmaß dieser Datensammlung höhlt das Menschenrecht auf Privatsphäre aus.

Große Internetplattformen entscheiden durch ihre Monopolstellung außerdem darüber, unter welchen Rahmenbedingungen wir unsere Meinungs- und Informationsfreiheit im Internet ausüben können. Wer diese Bedingungen nicht akzeptiert, wird vom Angebot ausgeschlossen.

Wir sollten uns nicht entscheiden müssen, ob wir das Internet nutzen oder unsere Menschenrechte schützen möchten. Deshalb muss die Europäische Union jetzt klare Regeln für Internetdienste schaffen.

Jetzt gibt es die Chance, dass endlich auch Internetplattformen die Menschenrechte im digitalen Raum schützen müssen. Nutzen wir sie!

Amnesty International
Deutschland e.V.
Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin

Es gilt jetzt den Druck auf die Regierungen zu halten und möglichst zu erhöhen, damit nicht wieder einzelne Länder ausscheren, wie z.B. Irland wo Facebook seinen Geschäftssitz für Europa hat. Genauso wichtig ist es, auch Kommunen, Verbänden, NGOs und auch Medien und andere Firmen dafür zu gewinnen, dass sie ihre Publikationen nicht über diese Internetgiganten anbieten. Inzwischen gibt es immer mehr Fälle, in denen nur noch Kontakte über Facebook, Twitter o.ä. angeboten werden und "normale" Kontaktmöglichkeiten, wie Telefon oder E-Mail aus Bequemlichkeit weggelassen werden.

Mehr dazu bei https://www.amnesty.de/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7794-20211009-klare-regeln-fuer-google-und-facebook.htm
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Tags: #Facebook #Haugen #Twitter #Scoring #Cyber-Mobbing #sozialeNetzwerke #Microsoft #Apple #Google #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Datenpannen #Datenskandale #Überwachung #OpenSource #Linux

aktionfsa@diasp.eu

Windows 11 in den Startlöchern

"Kostenloses Update" wird teuer werden

Vor 6 Jahren beim Start von Windows 10 hatte Microsoft noch beteuert, dass dies das letzte und beste Windows sein solle. Nun ist seit 3 Tagen der Wechsel zu Windows 11 möglich. Von den ca. 1,3 Milliarden Windows 10 Installationen werden mehrere hundert Millionen Nutzer schon bei der Prüfung iher Hardware an einem Update scheitern, wenn sie sich nicht ein neues Gerät zulegen wollen. Sie müssten sich weiter mit Windows 10 begnügen oder zu einem freien Betriebssystem wie Linux wechseln.

Bei allen anderen Nutzern steht einem "kostenlosen Update" nicht im Wege, aber für die Neukäufer müssen die Hersteller der Geräte je 25$ an Microsoft abdrücken - auch das schon ein Milliardengeschäft.

Das ist aber noch nicht alles, denn auch die Nutzer selbst werden animiert, doch etwas Geld in die Hand zu nehmen. So wird zukünftig das Kommunikationstool Microsoft Teams in Windows integriert sein, "um eine noch schnellere und einfachere Kontaktaufnahme mit Kollegen, Freunden und der Familie zu ermöglichen" - und wieder werden einige hundert Millionen Nutzer nicht um das darin integrierte kostenpflichtige Office365 Paket herumkommen - anstatt einfach das freie und kostelose Libre Office zu nutzen ...

Als Sahnehäubchen kommt noch das Trusted Platform Module (TPM) 2.0 dazu - und das ist ganz und gar nicht kostenlos!
Als erstes muss die Hardware den dazugehörigen Chip bereits besitzen - also recht neu sein, mindestens 2017 oder neuer, sonst geht das Update überhaupt niicht. Und dann soll dieser Chip zusammen mit Windows 11 dafür sorgen, dass sich keine "Cyberkriminellen" an dem Gerät und der Software zu schaffen machen.

Der Preis dafür ist die eigenen Privatsphäre, denn die auf den Nutzer registrierte Windows 11 Version wird zusammen mit dem "Trusted Module" genau prüfen und nachvollziehbar machen, was für Dummheiten der Mensch damit anstellt. Insbesondere das Lizenzmanagement der installierten Programme wird vom TPM genau unter die Lupe genommen. Da nach Aussagen von Microsoft "der TPM-Chip (unter anderem) ein sicheres Hochfahren der Rechner ermögliche", wäre es vorstellbar, dass je nach Geschäftsinteressen des Internetgiganten, der Rechner sich weigert, bei "unregistrierten Softwarepaketen" (wie z.B. freier Software) oder dem Anschluss von Geräten politisch unliebsamer Hersteller (wie z.B. Huawei) überhaupt zu arbeiten.

Deshalb können wir nur unseren Aufruf zur Nutzung freier Software zur Bewahrung unserer Privatsphäre und der Unabhängigkeit von den großen Internetfirmen zu bewahren. Linux bietet so viele Möglichkeiten und ein fast unbegrenztes Spektrum an Programmen für jeden Lebensbereich.

Mehr dazu bei https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/windows-11-wie-microsoft-mit-einem-kostenlosen-update-geld-verdient-a-fab46dec-a052-42fc-80a3-20cddcedefb0

Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3iC
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7793-20211008-windows-11-in-den-startloechern.htm
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20.09.2021 Zuckerberg widerspricht eigener Studie

Instagram schadet jungen Mädchen

... und Jungen sicher auch, möchten wir hinzufügen. Doch Mark Zuckerberg widerspricht der eigenen Studie, die Facebook gern unter Verschluss gehalten hätte. Er behauptet, dass soziale Medien positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit von Menschen hätten.

Das Fazit der vom "Wall Street Journal" veröffentlichten Dokumente einer internen Präsentation aus dem Konzern fasst der Autor des Artikels, Jeff Horwitz, dem TV-Sender CNBC so zusammen: "Der Satz lautete: 'Wir verschlechtern das Körperbild bei einem von drei Mädchen im Teenager-Alter.' Und das kann zum Teil lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Etwa sechs Prozent der Nutzer in den USA, die sich selbst verletzt haben, konnten das direkt auf Instagram zurückführen."

Einzelne Zitate der befragten Mädchen sind z.B.

  • "Wir alle wissen, wie schädlich Instagram ist, es geht vor allem ums Vergleichen."
  • "Ich habe mich als Außenseiterin gefühlt, nicht zugehörig, wegen Instagram."
  • "Es schürt viele falsche Erwartungen, was Leute tun sollten. Die sozialen Medien repräsentieren eine Person nicht als Ganzes!"

Depressionen und Essstörungen und eine Minderung des Selbstwertgefühls sind die häufigsten Folgen. Die Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch fordert darüber hinaus ein Verbot von Kindermarketing für ungesundes Essen in den sozialen Netzwerken. Facebook möchte trotz seiner eigenen Feststellungen an Instagram festhalten und es sogar noch in Richtung einer Kinder-Plattform ausbauen.

Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/ausland/instagram-131.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7774-20210920-zuckerberg-widerspricht-eigener-studie.htm
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03.09.2021 Wer ist der Markt?

Plattformen sind Märkte

Wer kennt ihn nicht den Spruch: "Der Markt wird das schon richten" - die Weisheit aller Kapitalismus-Gläubigen. Aber was ist eigentlich der Markt?

  • eine ominöse Macht im Hintergund?
  • die Gemeinschaft der Handelnden?
  • nur eine Modellvorstellung der Wirtschaftswissenschaftler?

Bereits in unserer Publikation "Bitcoin und andere Geldsysteme" hatten wir versucht und dem Thema zu nähern und auch der Artikel "Kunden werden an Google- und Apple-Pay ausgeliefert - Selbstentmachtung der Banken" wollte sich mit dem Thema beschäftigen, geriet dann aber schnell in Googles Fallen beim Android installieren.

Ein gutes Stück voran gebracht hat uns nun ein lesenswertes Interview mit dem Kulturwissenschaftler Michael Seemann in dem kapitalismuskritischen Wirtschaftsmagazin brand eins unter dem Titel "Ich würde definitiv nicht in Kryptowährungen investieren".

Ausgangspunkt ist auch dort die Frage, welche Märkte gibt es und wer hat dort das Sagen oder sogar die alleinige Macht.

An den Beispielen eBay, Instagram, Twitter, airbnb, der EZB, Trading-Plattformen wie Etoro oder Naga u.v.a. werden die Möglichkeiten der Handelnden und auch die Macht der "Chefs" verglichen. Allen diesen Plattformen gemein ist, dass sie Märkte bereitstellen. Im Vergleich zur Plattform E-Mail stellt sich heraus, dass diese inzwischen 40 Jahre alte (genormte) Plattform als eine der wenigen als demokratisch bezeichnet werden kann. Jede/r kann sie ohne Einschränkungen nutzen und niemandem kann die Nutzung verwehrt werden. Im Gegensatz dazu sind die oben genannten Plattformen, wie WhatsApp, Twitter, Google, Instagram und Amazon stets auf sich selbst begrenzt und ihre Nutzung kann einzelnen Menschen oder Gruppen jederzeit gesperrt werden.*

*) Vielleicht erinnern sich einige noch an die Anfänge von WhatsApp, als es sehr schnell einen offenen Linux Client für diesen Messenger gab. Innerhalb weniger Monate hat Facebook die Nutzung von WhatsApp über diesen Client unmöglich gemacht. Die Souveränität über den "Marktplatz" durfte nicht angetastet werden.

Zurück zu den Märkten: Michael Seemann kommt entsprechend dem Titel seines Interviews auch auf Kryptowährungen, wie Bitcoin zurück und erläutert dazu, dass auch auf dieser durch die vielfach kopierte Blockchain demokratisch legitimiert erscheindenden Plattform, die Macht inzwischen in den Händen von großen Serverfarmen liegt. Das dezentrale Prinzip von Bitcoin erlaubt jedem Teilnehmer eine Kopie der Blockchain zu besitzen. Dadurch kann sie offiziell von niemandem manipuliert werden. Wenn man jedoch mehr als 50 Prozent der Rechenleistung des Netzwerkes aufbringt, hat man plötzlich die Macht die Gültigkeit von Transaktionen als gültig oder ungültig zu erklären. Wegen der Größe der Blockchain belasten sich die meisten Handelnden nicht mehr mit einer Kopie und schon ist der "demokratische Ansatz" dahin. Mit zunehmender Konzentration in den Serverfarmen bilden sich auch hier Machtzentren.

Über die darüber hinaus gehende energieintensive und klimapolitisch unsinnige Schöpferei von Bitcoins hatten wir uns schon öfter ausgelassen. Dass die staatlichen Kryptowährungen, wie jetzt in China eingeführt und von der EU als "digitaler Euro" geplant, keinen Unterschied zum Papiergeld der Zentralbanken darstellen, ist aufgrund der Verfügungsgewalt durch diese selbstverständlich.

Zentral war für uns an Seemans Ausführungen das Verhältnis Markt und Plattform, sowie die Unterscheidung zwischen Schnittstellen- und Protokollplattformen. Wir streiten in jedem Fall für freie offen definierte Protokolle, deren Nutzung nicht durch Konzerninteressen oder Staaten beschränkt werden dürfen.

Mehr dazu bei https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2021/kapitalismus/ich-wuerde-definitiv-nicht-in-kryptowaehrungen-investieren
und zum Unterschied zwischen Debit- und Credit-Karte https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/kreditkarte-debitkarte-101.html
und alle Artikel zu PSD2 https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=psd2&sel=meta
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7757-20210903-wer-ist-der-markt.htm
Link im Tor-Netzwerk: nnksciarbrfsg3ud.onion/de/articles/7757-20210903-wer-ist-der-markt.htm
Tags: #Plattformen #Markt #Kapitalismus #Bitcoin #Kryptowährung #EZB #Banken #Transparenz #Informationsfreiheit #Amazon #eBay #Paypal #Facebook #Scoring #sozialeNetzwerke #Microsoft #Apple #Google #Zwangsdigitalisierung #Geldsysteme #Handel #Wirtschaft