#frieden

aktionfsa@diasp.eu

15.02.2024 SPD Politikerin für EU-Atomwaffen?

Der Wunsch nach dem Finger am Drücker

Nach nur 2 Tagen müssen wir schon wieder die Atombombenexplosion über dem Bikini Atoll von 1954 als Titelbild bemühen. Diesmal ist es nicht die rassistische und extremistische künstliche Intelligenz, die Atomwaffen aus berechnendem Kalkül ins Spiel bringt, sondern viel realer, gestern waren es gewählte PolitikerInnen mit dem Wunsch auch selbst den Finger am Atomknopf zu haben.

Das Fatale dabei ist, dass es im Gegensatz zu den 60-iger und 70-iger Jahren nicht rückwärts gewandte Ostlandreiter, wie Franz Josef Strauss sind, sondern die "Überlegungen" von der Spitzenkandidatin der SPD zur Europawahl, Katharina Barley, kam. Ähnliches hört man von FDP Politikern.

Völlig außer Acht lassen diese Politiker, dass seit dem 22.1.21, als der UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft trat, sie mit der Forderung nach Verbreitung von Atomwaffen gegen ein völkerrechtlich gültigen Vertrag argumentieren. Graduelle Unterschiede in den Äußerungen gibt es zwar, aber sie sind in keinem Fall mit den Bestimmungen im Vertrag nach Nichtverbreitung und Abschaffung in Einklang zu bringen.

Katarina Barley, bezweifelt die Wirkung des Atomschutzschildes der USA nach einer Wiederwahl von Trump und kann sich die Anschaffung eigener EU-Atomwaffen zur Abschreckung vorstellen, schreibt der Spiegel. In einem Gastbeitrag für die F.A.Z. vom Mittwoch forderte Bundesfinanzminister Christian Lindner die strategischen Nuklearstreitkräfte Frankreichs und Großbritanniens als "Element europäischer Sicherheit unter dem Dach der NATO weiter zu denken."

Warum er einen britischen Atomschirm über der EU als sicherer einschätzt als den der USA, nachdem man dort mit Boris Johnson einen Trump-ähnlichen Regierungschef an der Macht hatte, bleibt sein Geheimnis. Interessanterweise widersprechen gerade die Aufrüstungsbefürworter, wie die FDP Politikerin Strack-Zimmermann und Verteidigungsminister Pistorius solchen Überlegungen und die Union verlangt vom Bundeskanzler Aufklärung. Der seit über 10 Jahren anvisierte Aufbau einer "europäischen Armee" bietet weiterhin nur symbolische Einheiten und von einer gemeinsamen Kommandostruktur kann neben der NATO keine Rede sein. Jede Annahme, dass Frankreich den Einsatz oder die Drohung mit seinen Atomwaffen mit einem anderen Land in der EU teilt, ist Illusion. Das gilt noch mehr für Großbritannien.

Tagesschau.de schreibt: Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner bezeichnete den Vorstoß für gemeinsame europäische Atomwaffen als "brandgefährliche Eskalation". Dem Tagesspiegel sagte er: "Eine europäische Atommacht braucht es nicht, sie wäre das Gegenteil von europäischer Sicherheit."

Wieder einmal zeigt sich die SPD - gerade vor den Europawahlen - nicht als Partei der Entspannung und der Ostpolitik Willy Brandts, sondern als konzeptionslos und zerstritten. Können PolitikerInnen aktuell nur noch in militärischen Kategorien denken?

Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/verteidigung-atomare-abschreckung-100.html
und https://www.spiegel.de/politik/deutschland/eu-atomwaffen-spd-vorstoss-von-katarina-barley-sorgt-fuer-breite-ablehnung-a-75cf4e66-b93a-44f3-a5a6-5d5b2304e654
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yZ
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8683-20240215-spd-politikerin-fuer-eu-atomwaffen.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8683-20240215-spd-politikerin-fuer-eu-atomwaffen.html
Tags: #Barley #EU-Wahl #Atomwaffen #Mitbestimmung #Schutzschirm #Militär #Bundeswehr #Aufrüstung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln

simona@pod.geraspora.de

#Antisemitismus hängt davon ab, wer die #Kritik äußert

In dem Interview sagt ein Geschichtswissenschaftler aus London, dass Juristen aus Großbritannien, dass Vorgehen der israelischen Regierung in #Gaza kritisieren dürfen, dies in #Deutschland aber als antisemitisch bezeichnet werden würde.

Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=WD6HCu9Exs8

Ich weiß die israelische #Regierung zu kritisieren ist aus Deutschland heikel. Ich bin aber auch der Meinung, dass #Gewalt nicht zur Lösung des Konfliktes beiträgt und werde dies weiterhin äußern.


#Israel #Terror #Krieg #Völkerrecht #Menschenrechte #Zivilisten #Hamas #Palästina #Frieden #Politik #Problem #Zukunft #Interview #Moral #Ethik #Nahost

aktionfsa@diasp.eu

12.02.2024 KI für "extreme Lösungen"

KI würde Atomwaffen einsetzen

Dass eine künstliche Intelligenz schnell "ausrastet", haben schon einige Modelle gezeigt. Wir erinnern uns z.B. an den Fall, als Microsofts Chatbot innerhalb kurzer Zeit zu einem Rüpel wurde: Auch künstliche Intelligenz kann rassistisch werden

Wenn man nun bedenkt, dass KI-Programme auch zumindest wichtige koordinierende Aufgaben im FCAS System (siehe Eurodrohne und FCAS-System in den Startlöchern ) spielen soll und auch die bereits im Einsatz befindlichen Drohnen Programmteile enthalten, die sie bei Ausfällen der Kommunikation mit eigenen Entscheidungen steuern sollen, muss man nachdenklich werden.

Telelpolis schreibt: Künstliche Intelligenz hat nicht nur das Potenzial, das Leben der Menschen zu vereinfachen und zu verbessern. Inzwischen wird die neue Technologie auch im Krieg eingesetzt. KI steuert Drohnenschwärme oder Roboter auf dem Schlachtfeld. Militärs setzen die Technologie auch zunehmend für militärische Entscheidungen ein.

Forscher der Stanford University sind sich inzwischen sicher, dass den zur Zeit populären KI-Modellen die Tendenz zum eskalierenden Verhalten innewohnt. Sie untersuchten dazu die fünf großen Sprachmodellen (LLM), wie z.B. ChatGPT. Das Fazit der Wissenschaftler: "Wir beobachten, dass die Modelle dazu neigen, eine Dynamik des Wettrüstens zu entwickeln, die zu größeren Konflikten und in seltenen Fällen sogar zum Einsatz von Atomwaffen führt."

Der Hauptgrund für dieses Verhalten liegt in der fehlenden Ethik bei der Entscheidungsfindung und dem "Wunsch" oder Ziel der Programme ein Problem (endgültig) positiv für die eigene Position zu lösen. Dabei werden selbstverständlich der eigene Aufwand, bzw. die eigenen Verluste bedacht und berechnet aber stets denen der Gegenseite gegenüber gestellt. Sobald sich eine Überlebenschance ergibt, ist es für die KI eine mögliche Option - insofern unterscheidet sie sich leider kaum vom Denken vieler Militärs.

Mehr dazu bei https://www.telepolis.de/features/KI-wuerde-im-Krieg-rasch-Atomwaffen-einsetzen-9624831.html
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yW
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8680-20240212-ki-fuer-extreme-loesungen.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8680-20240212-ki-fuer-extreme-loesungen.html
Tags: #KI #AI #künstlicheIntelligenz #extremeEntscheidungen #Cyberwar #Atomwaffen #Militär #Bundeswehr #Aufrüstung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln

lester_bangs@pod.mttv.it

#Nahostkonflikt – wie fing das an?
15.02.2024 ∙ #Past #Forward#ARD

#Gaza und #Israel – hat es je eine Chance auf #Frieden gegeben für #Juden und #Palästinenser ?
Jana taucht ein in die dramatische Geschichte des Konflikts und trifft Menschen, die verschiedene Perspektiven darauf haben. Zum Beispiel Jouanna #Hassoun, die in einem palästinensischen Flüchtlingslager aufwuchs oder Meron #Mendel, der aus Israel nach #Deutschland kam, um hier das Gedenken an den #Holocaust zu unterstützen.

https://www.ardmediathek.de/video/past-forward/nahostkonflikt-wie-fing-das-an/ard/MjM1ZTBlNDItZTg3MC00YWQ4LTg3NDktNWZjMGIwZjQ0NmQx

aktionfsa@diasp.eu

8.02.2024 NordStream Anschlag weiter "ungeklärt"

Schweden stellt Ermittlungen ein

Nach 18 Monaten "ergebnisloser" Ermittlungen stellen die schwedischen Behörden die Ermittlungen ein. Da kein schwedischer Bürger durch die Sprengung der NordStream Pipelines geschädigt wurde, gibt es keinen Bedarf an einer Aufklärung. Ermitteln mussten sie, weil eine der Röhren durch die schwedische Wirtschaftszone verläuft und das schwedische Militär bereits kurz nach den Explosionen vor Ort war.

Wenigstens erhalten die deutschen Behörden die Akten zu den schwedischen Ermittlungen. Im Gegensatz dazu verweigert Polen bisher jede Zusammenarbeit und die Deutschen erhielten bis heute z.B. keine Bilder von den Überwachungskameras im polnischen Kurort Kolberg, wo die von Ukrainern angemietete Segeljacht Andromeda vor dem Ereignis angelegt hatte.

Wir hatten über den Vorgang unter dem Titel Staatswohl hat Priorität im Oktober 2022 berichtet.

Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/international/schweden-stellt-nord-stream-ermittlungen-ein-ld.1777755
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yS
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8676-20240208-nordstream-anschlag-weiter-ungeklaert.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8676-20240208-nordstream-anschlag-weiter-ungeklaert.html
Tags: #Schweden #Ermittlungen #Staatswohl #Geheimhaltung #Abgeordnete #Pipeline #NordStream #Anschlag #Terrorakt #Ukraine #Russland #Atomwaffen #Militär #Aufrüstung #Waffenexporte #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln

aktionfsa@diasp.eu

29.01.2024 Zur Eilentscheidung des IGH

IGH-Urteil: "Zivilbevölkerung in erheblich höheren Maß zu schonen"

Die Eilentscheidung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, der einem Antrag Südafrikas teilweise stattgegeben hat die Schutzmaßnahmen für die palästinensische Bevölkerung erheblich erhöhen, kam sehr schnell. Eine Entscheidung in der Hauptsache, ob Israel im Gaza-Streifen Völkermord begeht, wird sicher einige Jahre dauern.

Doch die Eilentscheidung war sehr deutlich. Das Vorgehen der israelischen Armee gegen islamistische Milizen - also eigentlich eine Polizeiaktion - wobei nach Angaben der Behörden in Gaza mehr als 25.000 Menschen getötet worden sind, die meisten davon Zivilisten, entspricht nicht den humanitären und völkerrechtlichen Grundätzen. Lediglich dem Antrag von Südafrika ein Ende des Militäreinsatzes im Gaza-Streifen anzuordnen, kam das Gericht nicht nach.

Auch in den UN Gremien gibt es massive Kritik am militärischen Vorgehen Israels. Nur einige westliche Staaten – allen voran die USA und Deutschland – halten an ihrer Solidarität mit dem israelischen Staat fest, ungeachtet von dessen Handlungen und der rechtsnationalen Regierung, die selbst in Israel zuletzt erheblichen Widerstand erfahren hat, schreibt Telepolis.

Telepolis verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Aussage Namibias Präsident Hage Geingob, der seine "tiefe Besorgnis" über die Entscheidung der deutschen Regierung äußerte, die Vorwürfe Südafrikas zurückzuweisen. Er bezeichnete dies als "schockierende Entscheidung" und erinnerte an den Massenmord an Mitgliedern der Volksgruppen der Herero und Nama durch Deutschland in den Jahren zwischen 1904 und 1908.

Auch die Drohung westlicher Staaten die finanzielle Unterstützung von Hilfslieferungen durch die UNRWA - völlig entgegen der IGH Entscheidung zur Ausweitung - einzustellen, ist unverständlich. Weil 10 UN-Mitarbeiter von 12.000 UN-Beschäftigten im Gaza Streifen vermutlich auf Seiten der Hamas tätig gewesen sein sollen - also weniger als 1 Promille - die humanitäre Unterstützung für 1,7 Millionen Menschen einzustellen, ist mindestens Sippenhaft. Genau ein solches Verhalten kritisiert Südafrika auch in seiner Anklage.

Auch auf der Petitions- und Spendenplattform Avaaz wird gefordert, an Präsident Biden und andere wichtige Regierungen zu appellieren, damit sie Israel dazu bringen, der Anordnung des Gerichtes zu folgen. Journalistinnen, Journalisten und Menschenrechtsgruppen in Gaza brauchen dringend finanzielle Unterstützung, um weiterhin Beweise für Kriegsverbrechen sammeln zu können. Wir könnten sie mit Kameras, Computern und Schutzausrüstung versorgen und so dazu beitragen, dass die Anklage gegen Israel hieb- und stichfest wird.

Das höchste Gericht der Welt ist sich einig, dass die Warnsignale für einen Völkermord allgegenwärtig sind. Israel blockiert die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten. Unschuldige Zivilistinnen und Zivilisten werden kaltblütig erschossen und 85 % der Bevölkerung Gazas sind ohne Obdach. Nun hat das Gericht Sofortmaßnahmen angeordnet, um genozidale Handlungen gegen das Volk der Palästinenserinnen und Palästinenser zu verhindern.

Die Menschen in Israel müssen sich auch bewusst sein, auch wenn es ihre rechtsgerichtete Regierung aus ideologischen Gründen nicht ist, dass das Elend im Gaza Streifen nur weitere Menschen in die Arme der Islamisten treiben wird. Auch wenn inzwischen fast alle Krankenhäuser in Gaza zerstört wurden, sind dort allein in den letzten 110 Tagen rund 20.000 Kinder geboren worden. Verhindern wir, dass sie zu potentiellen Hamas-Kämpfer werden ...

Mehr dazu bei https://www.telepolis.de/features/Internationaler-Gerichtshof-Israel-muss-Zivilbevoelkerung-in-Gaza-besser-schuetzen-9610550.html
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yE
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8665-20240129-zur-eilentscheidung-des-igh.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8665-20240129-zur-eilentscheidung-des-igh.html
Tags: #Israel #Palästina #Urteil #IGH #Südafrika #Namibia #Atomwaffen #Militär #Bundeswehr #Aufrüstung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln

aga@diasp.org

"Jeder ist willkommen! Egal woher er/sie kommt!"
Bild von meiner Tochter, 9 Jahre alt.
Gemalt am Donnerstag, dem 25.Januar 2024.
Ein Foto mit Kindern aus ihrer Schulklasse.
Die zwei Fotos sagen mehr als 1000 Worte. ☮️🌈❤️🍀🌞

#Bild #Bilder #Frieden #Toleranz #Gerechtigkeit #Gleichheit #Vielfalt #Kinder #Demokratie #Demonstration #Demo #Foto #meinFoto #mywork #Image #Images #Peace #Tolerance #Justice #Equality #Diversity #Children #Democracy #Demonstration #Demo #Photo #myPhoto

aktionfsa@diasp.eu

26.01.2024 Not One Step to the East

Wäre eine andere "Ostpolitik" erfolgreicher gewesen?

Year after year, the Military Industrial Complex gets whatever it wants and they get it in a bipartisan way. When it comes to tax breaks for the wealthy on top, no problem. But when it comes to the needs of working families, we 'can't afford it.' Give me a break. Bernie Sanders

Historiker sind dafür da, dass sie im nach hinein alle Daten der Geschehnisse soweit verfügbar zusammentragen, um sich ein Urteil über die Entwicklung zu machen. Mary Elise Sarotte hat über Jahre alles über die Zeit von 1990-2000 und die deutsche Wiedervereinigung bis zum Eintritt der osteuropäischen Staaten in die NATO untersucht und in ihrem Buch „Not one step“ aufgeschrieben.

Alle ihre Versuche darüber mit Medien und Politikern ins Gespräch zu kommen stießen auf Desinteresse – bis zum 24. Februar 2022. Nun liegt ihr Buch auch in deutscher Sprache vor. Wir wollen uns im folgenden mit ihrer Dokumentensammlung zu den Positionen der Politiker in USA, der EU und der ehemaligen Sowjetunion in dieser Zeit beschäftigen.

Die Ausgangsbasis

Beginnen wir im Frühjahr 90: Der russische Außenminister Falin forderte, dass sich die NATO aus einer mit der Bundesrepublik wieder vereinigten DDR raushalten möchte. Auch 84% der Westdeutschen wollten keine Atomwaffen in ihrem Land zeigen Umfragen aus dieser Zeit. Außenminister Genscher versichert bei der SIPRI-IPW Konferenz am 9. Februar 1990 in Potsdam erneut: "was immer im Warschauer Pakt geschieht, eine Ausdehnung des NATO Territoriums nach Osten, d.h. näher an die Grenzen der Sowjetunion heran, wird es nicht geben." Im auswärtigen Amt werden Analysten beauftragt eine Struktur der europäischen Sicherheit auszuarbeiten.

Am gleichen Tag (9.2.90) spricht auch US Außenminister Baker mit seinem Kollegen Schewardnadse und im Protokoll steht (EBB-613, NSA): Baker entschloss sich zu einem hypothetischen Zugeständnis und fragte, ob es ein Resultat geben könnte, dass garantieren würde, wenn es keine NATO Truppen im Osten gibt. Es könnte sogar absolut ausgeschlossen werden. NATO- Generalsekretär Wörner formuliert im Februar 90 vorsichtiger: Er fordert einen Sonderstatus (nur) für das Gebiet der DDR. (1990_Woerner.Manfred.pdf S.7)

Von grundlegender Bedeutung sind die Gespräche zwischen Außenminister Baker und Präsident Gorbatchow im Februar 90. Aus zwei Schreiben von Baker an Bundeskanzler Kohl, (10.2.90, DESE S. 793-794) ist zu entnehmen: "... was ist für Sie vorzuziehen? ein vereinigtes Deutschland außerhalb der NATO, selbstständig und ohne amerikanische Streitkräfte, oder ein vereinigtes Deutschland das Verbindungen zur NATO hat mit Zusicherung, dass die Jurisdiktion der NATO sich nicht einen Schritt weiter nach Osten von ihrer jetzigen Position verschiebt?" Diese Aussage wird über Jahre aus Moskau als ein ernst gemeintes Zugeständnis gewertet.

Im Frühsommer 1990 geht es um das Format der Gespräche und eines möglichen Abkommens zu einer deutschen Wiedervereinigung. Die Westmächte sind sich sicher, dass Deutschland keine Verhandlung über seinen Kopf dulden würde. Deshalb wäre ein 2+4 Format sinnvoll. In Camp David werden die Regeln vor den Verhandlungen festgelegt und auch was diskutiert werden soll und was nicht.

Am 17. Mai 1990 bekräftigt NATO Generalsekretär Wörner noch einmal: "die Tatsache selbst, dass die Allianz bereit sei keine NATO Truppen jenseits des Gebiets der Bundesrepublik zu stationieren, gibt der Sowjetunion starke Sicherheitsgarantien." (NATO Online Libary 17.5.90 nato.int/) Selbst eine fortdauernde Existenz der NATO könnte aus folgender Aussage in Frage gestellt werden. Am 23.3.90 in Luxemburg fordert Außernminister Genscher in einer Rede vor der WEU die NATO und den Warschauer Pakt auf, in einen "Verbund gemeinsamer kollektiver Sicherheit für Europa zusammen zu kommen in dem die beiden Bündnisse schließlich aufgehen können."

Nun befürchten die USA, es gelänge der sowjetischen Seite mit bundesdeutscher Hilfe die Zukunft der NATO in Europa zu beschränken "wodurch wir ein Deutschland bekommen, das halb in der NATO und halb draußen ist, was die Grundlage für eine kontinuierliche US Präsenz untergräbt." (NATO Liason: General Principles for Development)

Zur Verbesserung des Verhandlungsklimas bietet Kanzler Kohl Gorbatschow am Montag, 10.9.90 12 Milliarden DM für den Abzug und die Neu-Ansiedlung der sowjetischen Truppen an. Darüber hinaus gibt es einen zinslosen Kredit von 3 Milliarden DM. Am 12.9. soll der 2+4 Vertrag unterschrieben werden. Am Vorabend stellen die USA (und GB) den Vertragstext in Frage. So kommt es in der Nacht zur "Bademantelkonferenz" der westlichen Außenminister. Die USA und Großbritannien wollen im Blick auf Polens Wunsch auf NATO Beitritt das 2+4 Verhandlungsergebnis nicht unterschreiben, ohne dass darin steht, dass NATO Truppen über das Gebiet der DDR Gebiet bewegt werden können, wenn es die deutsche Regierung erlaubt. (Genschers Aussage: https://vm.tiktok.com/ZGJcmsqma/ ) Außenminister Genscher erreicht den Kompromiss, dass dies in einem Zusatzprotokoll zum 2+4 Vertrag steht, vorausgesetzt eine künftige deutsche Regierung würde diese Truppenbewegung erlauben.

Der verbitterte russische Außenminister Falin muss Gorbatschows Einverständnis hinnehmen und erklärt am 20. Dezember 1991 seinen Rücktritt. Die 12 Milliarden, die Deutschland an Russland für die Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrag gezahlt hatte, verschwanden, sobald sie die russische Grenze überquert hatten vermutlich in korrupte Hände.

Zum Jahreswechsel 90/91 gibt es in Washington 2 Positionen. US Verteidigungsminister Dick Cheney: "Wir sollten alles tun, was wir können, um die Sowjetunion zu zerschlagen." Außenminister Baker dagegen hielt es für richtig, dass "wir die Sowjetunion zusammenhalten vor allem wegen des Kommandos und der Kontrolle über deren Atomwaffen." (Strauss, The Bolshevik Goetterdaemmerung)

Im Frühsommer 91 gibt es aus Polen, Ungarn und der Tschecheslowakei Signale für ein Interesse an der NATO. Schon im Vorjahr, am 7. Juni 1990, hatte der ungarische Ministerpräsident Josef Antell die sofortige Auflösung des militärischen Teil des Warschauer Pakts gefordert. Präsident Gorbatschow fordert dagegen weiterhin (Nov 90) die Bedeutung der KSZE zu erhöhen und als Kern eines paneuropäischen Sicherheit Systems für Ost und West zu etablieren.

Zuckerbrot und ...

Zunächst locken die USA weiter mit Abrüstungsvorschlägen. So schlägt am 5. Oktober 1991 Präsident Busch vor, sämtliche atomaren Artilleriegeschosse und Sprengköpfe für Kurzstreckenraketen aus Europa abzuziehen und zu zerstören. Bush schlägt auch vor, alle Atomraketen von Schiffen und U-Booten zu entfernen und Atomwaffen für landgestützte Marineflugzeuge abzuziehen. In einem Telefonespräch am 27. September 1991, rief Busch Gorbatschow an und erläuterte, diese seine geplanten Schritte seien einseitig aber das Weiße Haus hoffe, die Sowjetunion werde parallele Schritte unternehmen. Gorbatschows Antwort war positiv.

Anstelle einer NATO Erweiterung schlägt die sogenannte Baker-Genscher Initiative vor, einen nordatlantischen Kooperationsrat (HNKR) für Dialog und Zusammenarbeit zu gründen. Die osteuropäischen Staaten sind enttäuscht, weil sich sich zurück- oder gleichgesetzt sehen mit Ländern wie der Ukraine, Georgien und Kasachstan. Im Dezember 91 schreibt der (inzwischen) russische Präsident Jelzin an das NATO Hauptquartier in Brüssel, er hoffe Russland könne der Allianz beitreten. Er meint damit die NATO nicht den HNKR. Ob der HNKR daher vielleicht auch Mittel war, um sich nicht mit einem NATO Antrag Russlands zu beschäftigen, bleibt offen. (The Secretarys meeting with Jelzin, 16.12.91)

Jelzin erläutert den USA bei einem Treffen bereitwillig, wie die Sowjetunion im Ernstfall ihre Atomwaffen starten würde. (Die Befehlskette der drei Koffer, Notes from 1-on-1-mtg, Command&Control of Nuclear Weapons 12/16/91)

Am 25.12.1991 um 19:00 Uhr hält Gorbatschow eine zwölfminütige Fernsehansprache und unterschreibt die Auflösung der Sowjetunion. Der russische Präsident Jelzin lässt sofort danach die Sowjetfahne über dem Kreml einziehen und ersetzt sie durch die russische Fahne. Alle Atomwaffen werden nun durch Russland kontrolliert, stehen aber noch außer in Russland zumindest in der Ukraine und Kasachstan.

Der russische Präsident Jelzin übernimmt eine Garantie für die sowjetischen Auslandsschulden in Höhe von 65 Milliarden $. Darunter sind auch Schulden des Zaren, die die Bolschewiki nach der Oktoberrevolution eigentlich schon gestrichen hatten.

Hardliner stellen sich auf

Zum Jahreswechsel 91/92 übernimmt erstmals eine kleine Gruppe von (privaten) Analysten der RAND Cooperation Planungen für die NATO Erweiterung. Nach ihrer „Analyse“ würde Polen ohne eine NATO Mitgliedschaft "selbst Atomwaffen anstreben, um sich gegen Russland verteidigen zu können". Nur eine NATO Mitgliedschaft der osteuropäischen Staaten würde eine weitere Verbreitung von Atomwaffen verhindern.

Der Konflikt zwischen den Hardlinern und den Vorsichtigeren (Wirtschaftsprofessor und damals Deputy Secretary of Defense William Perry) besteht darin, dass die Vorsichtigen befürchten, dass die Ukraine und Georgien zurück in die Hände Russland kommen, wenn man ihnen keine NATO Perspektive anbietet. In der Ukraine stehen zu dieser Zeit noch 1200 Langstrecken Raketen die auf Städte in den USA gerichtet sind. In der Ukraine leben bei 50 Mio Einwohnern 12 Millionen Russen viele davon in "Mischehen".

Der Verfall der ukrainischen Wirtschaft ist dramatisch, sie schrumpft in den Jahren von 91-96 jährlich um 9-22 %. Die USA versuchen einen Bomben-für-Butter Deal. Im Frühjahr 93 bietet Special Adviser to the Secretary of State Warren Christopher Strobe Tolbat eine mittel- und osteuropäische Sicherheitszone an. National Security Advisor Anthony Lake, ein starker Unterstützung der NATO Erweiterung schlug dagegen am 3. Mai 1993 eine radikale Lösung vor: "... wenn wir die Ukraine in die NATO aufnehmen. würde sich die Atomwaffen Frage von allein regeln. Lediglich die Ziele der Atomraketen würden sich ändern."

Der 1. Schritt nach Osten

Der polnische Präsident Walesa empfängt am 24. August 1993 Präsident Jelzin und bringt ihn mit Alkohol und Essen zu einer impliziten Übereinkunft, dass Polen sich der NATO zuwenden dürfte, wenn es in keinem Streit in der Ukraine intervenieren würde, außer im Fall eines militärischen Angriffs. Der russische Außenminister ist am Tag darauf über dieses Zugeständnis entsetzt. (Essen und Drinks, SDC-93-Warsaw-12724, 26.8.93)

Zwei Wochen später, am 15. September 1993 beklagt Jelzin, dass die Aufnahme Polens in die NATO nicht hinnehmbar sei, da sie den Geist der 2+4-Verträge verletze.

NATO Generalsekretär Wörner sieht durch den Walesa Coup "die Landschaft in Hinsicht auf die NATO-Mitgliedschaft verändert." Und die RAND Corporation schreibt in einem Artikel im September 93, dass es eindringlich notwendig ist für eine Erweiterung der NATO zur kollektiven Verteidigung und Sicherheit im Süden und Osten einzutreten.

Im September 93 sind sich Russland und die Ukraine einig über den völligen Abzug, den Abtransport der atomaren Sprengköpfe nach Russland zur Demontage innerhalb von 24 Monaten. Die ukrainischen Schulden gegenüber Russland sollen durch die langjährige Nutzung des russischen Hafens von Sewastopol abgegolten werden. Am 14. Januar 1994 unterschreibt die Ukraine ihre Atomwaffen bis zum Jahre 1996 abzugeben.

Neuer Name für alte Schläuche: Am 12. Januar 1994 wird von Präsident Clinton die Partnerschaft for Peace (PfP) als Alternative zu einer NATO Mitgliedschaft oder als eine Vorstufe propagiert. Damit sollen alle Beitrittswilligen mit der Ukraine, Belarus, Russland, auf eine Stufe gestellt werden. Den osteuropäischen Ländern gefällt dies wiederum nicht. (5 SDC-USNATO-05209)

Katze aus dem Sack

Verteidigungsminister Volker Rühe stellt fest: "Nicht alle Länder in Mittel und Osteuropa sind Beitrittskandidaten. Ungarn, Polen und die Tschechoslowakische Republik hätten gute Chancen aber Russland kann nicht integriert werden, weder in die Europäische Union noch in die NATO." Auch in den USA sind die PfP Befürworter, wie Minister Perry auf dem Rückzug. Und im September 94 überzeugte Präsident Clinton Jelzin: "... es werde eine NATO Erweiterung geben. Wir machen damit weiter." (Second Clinton/Yelzin One-on-One, 28.9.94)

Nun hätte man mit den "abgestuften" NATO Mitgliedschaften von Frankreich (außerhalb der Struktur) und Dänemark, Norwegen (ohne Stationierung fremder Truppen) Möglichkeiten gehabt bei der Erweiterung die volle Garantie nach Art. 5 zu vermeiden. Jedoch sollten alle neue NATO Mitglieder alle Rechte und Pflichten erwerben. Damit ist die Partnerschaft for Peace tot. (NATO Expansion, 4.10.94)

Nägel mit (militärischen) Köpfen macht der NATO Rat am 1. Dezember 1994 in Brüssel. Es gibt ein NATO Kommuniqué, das offiziell die Tür zur Erweiterung öffnet. "Wir erwarten und begrüßen eine NATO Vergrößerung, die die demokratischen Staaten östlich von uns umfasst. (Preventife Defnse S. 30) Es soll langsam vorgegangen werden, mit Polen, Ungarn und der Tschecheslowakei. Sollte Russland ruhig bleiben, so wären als Nächstes die baltischen Staaten dran.

Das Kommunique des NATO Treffens in Brüssel war ein Affront gegenüber Russland. William Perry, Under Secretary of Defense unter US Verteidigungsminister Les Aspin konnte nicht verstehen, warum das Weiße Haus eine Konfrontation in Brüssel und Budapest (beim Treffem Clinton-Jelzin) provoziert hatte, obwohl noch keine endgültige Entscheidung über die NATO Erweiterung getroffen wurde. Was war der Nutzen von so viel Schaden? Der Verteidigungsminister beschwerte sich auch bei Nelson Strobridge Talbott, Special Adviser to the Secretary of State Warren Christopher: "buchstäblich niemand im Pentagon wusste vor der Veröffentlichung etwas über die vier Schlüsselpassage im Kommuniqué vom 1. Dezember 1994."

Am 13. Januar 1995 erklärt Minister Blinken die Partnership for Peace für tot. Gleichzeitig bittet Blinken den britischen Premier Major Entscheidungen zur NATO Erweiterung bis nach der russischen Wahl im März aufzuschieben. Es ist unerlässlich, dass nichts durchsickert über die geplante NATO-Erweiterung. (Troika Meeting on European Security/NATO Enlargement, 16.6.95)

Die russische Regierung versucht dagegen weiter vergeblich die Bedeutung der OSZE als Kernstück des europäischen Sicherheitsystems zu verankern.

Geld gegen Verzicht

Jelzins Wirtschaftsreformen in Russland waren praktisch gescheitert. Einige Oligarchen hatten sich atemberaubend bereichert, während die Kaufkraft des Rubel schwand. Insidergeschäfte bei der Privatisirung, wie die berüchtigten Kredit-gegen-Aktien Handel waren im Grunde eine korrupte Versteigerung staatlicher Werte. US Außenminister Blinken gewährt Russland 4,5 Milliarden $ direkte Hilfe für Wirtschaftsreformen, Inflationsbekämpfung und Währungsstabilisierung. Mary Elise Sarotte schreibt; Die 96 und Anfang 97 beherrschende Frage war, wie viel es kosten würde Russland zu kaufen. Der Kaufpreis sollte entscheiden, wie viele osteuropäische Staaten im ersten Schritt NATO Mitglieder werden dürften.

Durch die Wirtschaftskrise in Russland sinkt das Bruttoinlandsprodukt jährlich um 7-9 %. Der IWF gibt einen Kredit über 10 Milliarden $. Insgesamt erhält Russland 1997 46 Milliarden $, das entspricht 10 % des eigenen BIP. Für Kredite in Russland werden teilweise 100 % Zinsen verlangt. Im Juni 97 gibt der IWF erneut 17 Milliarden. Diese fließen sofort durch Zinszahlungen und Korruption wieder aus Russland heraus. Am 17. August 1998 sind viele russische Banken pleite. Wirtschaftsexperten im Westen hatten für diesen Fall 20-40 Mio. Arbeitslose in Russland vermutet (erhofft? Inzwischen gilt ja sogar als deutsche Position das Ziel Russland zu ruinieren.). Es sind jedoch weniger als 1 Million.

Aber auch militär-politischen Positionen spielen neben dem Herrsche-und-Teile eine Rolle. Als nach der Trennung von Tschechien und der Slowakei slowakische Führer öffentlich die Frage stellten, ob NATO-Atomwaffen auf slowakischen Boden stationiert werden dürften, stellten amerikanische Diplomaten pikiert fest: "Die Haltung Bratislava's sei für die US Regierung nicht klar. Man wüsste nicht, ob die Slowakei unsere Werte teilt." (SDC 1996-Bratis-1048,17.6.96)

Auch die Nuancen der Erweiterungsbefürworter sind interessant. Rühe an Talbott: "...wir sollten aufhören, uns was vor zu machen und einfach ganz offen sagen, dass Russland nie in die NATO kommen wird." Talbot an Christopher: "...man solle zu niemanden nie sagen. Jeder könne anklopfen, ob die Tür dann geöffnet wird, ist eine andere Frage." Clinton: "... die Russen werden nicht fähig sein uns von irgendetwas abzuhalten, was sie nicht mögen. Sie könnten bloß ihr Missfallen ausdrücken in dem sie nicht mitspielen." (zitiert nach Goldgeier&McFaul, Power S.204-205)

So kommt es am 27. Mai 1997 in Paris zur Unterzeichnung der NATO-Russland Akte und im Dezember 97 wurden auch die Beitrittsprotokolle für die drei osteuropäischen Staaten zum NATO Eintritt unterzeichnet. Die Ratifizierung sollte 98 erfolgen und der Prozess der Eingliederung in die militärischen Strukturen bis April 99 abgeschlossen sein.

Ende des Kuschelkurs

Am 13.10.99 wird das über Jahre ausverhandelte Atomteststop-Abkommen im US Senat mit 49 zu 51 Stimmen abgelehnt. Talbot bekräftigt die bereits von Bahr bekannte Aussage, dass Politik stets durch Interessen geleitet ist. Die Grenze der NATO zu Russland ist von 1900 km auf 150 km geschrumpft. Minister Perry bedauert in seinen Memoiren, dass die Rüstungskontrolle Opfer der NATO Erweiterung wurde.

Obwohl Russland in verschiedenen Konflikten in Bosnien-Herzegowina (mit UN Mandat) und im Kosovo (ohne) sogar mit eigenen Truppen NATO Aktivitäten unterstützt hat, werden diese im Juni 1999 durch ein Flugverbot über NATO Gebiet (Ungarn, Tschechien) an der Versorgung ihrer Soldaten behindert und diese zum Abzug gezwungen.

Fazit

Mary Elise Sarotte beendet ihr Buch mit der Frage nach möglichen Alternativen, die allesamt zu einem ähnlichen Zustand für die NATO aber einer friedlichen Koexistenz in Europa hätte führen können.

  • Die Partnership for Peace hätte Russland einbeziehen können, ohne ein Risiko für die NATO.
  • Die russischen Befürchtungen hätte man senken können, allein wenn sich die NATO einen anderen Namen gegeben hätte.
  • Statt der Art. 5 Garantie für die Neumitglieder, insbesondere für die baltischen Staaten wären nationale Beschränkungen möglich gewesen.
  • Nachdem die Funktion und Notwendigkeit der NATO durch das Ende des kalten Krieges infrage gestellt wurde, erweiterte sie sich, bis sie wieder notwendig wurde.

Viele Nebenschauplätze, wie die gescheiterten "Farben-Revolutionen" in Georgien, der Ukraine wurden hier nicht untersucht. Aber den Ablauf der Geschehnisse und die Entscheidungen, bzw. die seltsame Nichtentscheidung z.B. im Brüssler NATO-Kommuniqué überhaupt in die Öffentlichkeit zu bringen, dafür sei Mary Elise Sarotte gedankt.

Mehr dazu in "Not one step" - Nicht einen Schritt weiter nach Osten, Mary Elise Sarotte, ISBN 978 3 406 80831 9
Kategorie[25]: Schule ohne Militär Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yB
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8662-20240126-not-one-step-to-the-east.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8662-20240126-not-one-step-to-the-east.html
Tags: #NATO #Erweiterung #USA #Russland #MIC #MIK #MilitaryIndustrialComplex #Vereinigung #Wirtschaft #Atomwaffen #Militär #Aufrüstung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln

aga@diasp.org

Morgen bekommen wir Rückenwind bestimmt!!!
Bei uns im Ort wird morgen von 10:00 bis 12:00 Uhr ein großer Protest zum Stande kommen!!! Auch Kinder von 3-ten und 4-ten Klassen aus unsere Grundschule sind bei der Demonstration dabei! NEIN gegen AfD, gegen Faschismus, Antisemitismus... NEIN gegen die Menschen, die in Deutschland Hass und Fremdenfeindlichkeit verbreiten!!!
JA für Demokratie, JA für Vielfalt, JA für alle Menschen, die in der Vielfalt der Menschen und ihrer Nationalitäten, die große Chancen sehen für ein starken Land, Deutschland. ☮️🧒🏻👧🏼👦🏽👦🏿👨‍🦰🌈
#Frieden #Unterstützung #Inklusion #Akzeptanz #Vielfalt #Menschheit #Menschenrechte #Fotos #meineFotos #mywork #Peace #Support #Inclusion #Acceptance #Diversity #Humanity #HumanRights #Photos #myPhotos

aktionfsa@diasp.eu

19.01.2024 KI in der Kriegsführung

Verbot von Waffenentwicklung mit ChatGPT aufgehoben

"Don't use our service to harm yourself or others." So steht es jetzt in den AGB von ChatGPT von OpenAI. Bis zum 10. Januar 2024 war die Distanzierung von der militärischen Nutzung von KI viel deutlicher. Da hieß es noch

"nutz unsere Dienste nicht, um Selbstmord oder Selbstverletzungen zu bewerben, Waffen zu entwickeln, andere oder das Eigentum anderer zu verletzen oder um dich an nicht autorisierten Aktivitäten zu beteiligen, die die Sicherheit von anderen oder anderen Systemen gefährden."

Wie gefährlich KI-gesteuerte Militärtechnik sein kann, zeigt schon ein Szenario, das in den Drohneneinsätzen des US Militär häufig geschieht. Die Drohnen sind so programmiert (noch ganz ohne KI), dass sie bei Verlust der Kommunikation zur Bodenstation zum Startflugplatz zurück zu kehren haben. Wenn sie diesen anfliegen, könnten sie aber auch gehackt sein und diesen Standort angreifen wollen. Mindestens der Adrenalinspiegel der dort Stationierten geht beim Anflug in die Höhe.

KI darf keine Entscheidungen über Leben und Tod treffen

Grundsätzlich sollten Menschen stets die Entscheidungsgewalt über Maschinen behalten. Das sollte eine notwendige Forderung sein, aber sie ist nicht hinreichend. Allein schon die Datenflut, mit der Computerprogramme und erst recht solche mit KI die Menschen überfordern, birgt die Gefahr, dass auch die menschlichen Entscheidungen nicht mehr auf einer rationalen Ebene fallen, sondern manipuliert sein können.

Ganz grundsätzlich darf nach unserer Ansicht KI nicht für militärische Zwecke und die Überwachung von Menschen, z.B. bei Anwendungen der "kritischen Infrastruktur" oder Strafverfolgung (PreCrime) verwendet werden.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/ChatGPT-fuer-das-Militaer-OpenAI-aendert-Verbots-Passus-9596604.html
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yu
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8655-20240119-ki-in-der-kriegsfuehrung.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8655-20240119-ki-in-der-kriegsfuehrung.html
Tags: #KI #AI #Kriegsführung #ChatGPT #AGB #Militärtechnik #Entscheidungsgewalt #Mensch #Maschine #Drohnen #Frieden #Krieg #Menschenrechte #Zivilklauseln #Cyberwar #Hacking

simona@pod.geraspora.de

Der #Krieg gegen den #Terror läuft wie geschmiert

Am Anfang ging es, um Osama Bin Laden und ein paar Hintermänner und dann ein paar Terroreinsätze später sind 9000 Terroristen tot in einer Schlacht:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/huthi-biden-tote-waffenruhe-gaza-israel-100.html

Aus den Pentagon-Papers wissen wir, dass Militärs die Collateral-Schäden gerne als Terroristen rechnen oder ganz vergessen. Ebenfalls macht das Framing als Terrorist es schwer mit dem Gegner zu verhandeln. Schließlich würde auch niemand die Folterknechte von Abu Graib als Terroristen bezeichnen oder den Einsatz der CIA im Rahmen von Gladio.

Es gibt keine gute Definition von Terrorismus, der nicht auch auf das Militär im Krieg zutreffen würde. Freiheitskämpfer oder Terrorist ist nur der Blickwinkel aus dem man es betrachtet.

Tatsache ist, dass jeder getötete Terrorist Collateral-Schäden verursacht, die sehr wahrscheinlich ein vielfaches an neuen Terroristen verursacht. Bestes Beispiel dafür ist der Krieg gegen den Terror.

Wie könnte man diesen Teufelskreis nur durchbrechen?


#politik #terrorismus #Menschenrechte #zukunft #Frieden #Israel #usa #Palestina #Opfer

oldie@squeet.me

Nachwuchsförderung in einer bürgerlichen Partei

Ein Jungsozialist äußert auf einer SPD-Veranstaltung Kritik an der Politik der eigenen Partei und erläutert seine persönliche Meinung. Anschließend nimmt ihn ein Funktionär zur Seite und empfiehlt ihm, sich mit derartigen Meinungen zurück zu halten, weil er ansonsten seine Karriere in der SPD vergessen könne.

Diese Geschichte erzählte mir vor einigen Jahrzehnten ein Jungsozialist, mit dem ich zusammen in Wuppertal ein Gruppe der DFG-VK gegründet und als Öffentlichkeitsreferent mit verantwortet hatte. Und er ergänzte, das sei kein Einzelfall.

Ich bin davon überzeugt, dass es nicht nur in dieser Partei auch heute noch so gehandhabt wird. Denn ansonsten wären wir heute nicht so meilenweit von Frieden und Klimaschutz entfernt.

#gerhardsgedankenbuch #spd #kritik ##partei #dfg-vk #einzelfall #frieden #klimaschutz

tom_s@friendica.ambag.es

Von einem, der nicht müde wird, sich für Frieden und Völkerverständigung einzusetzen und Brücken zu bauen

Der deutsche #Sänger und #Poet Tino #Eisbrenner hatte im letzten Jahr mit einem bemerkenswerten Gastspiel für internationales Aufsehen gesorgt. Nach seiner Rückkehr aus #Russland widmet sich der #Berliner #Künstler seinem umfangreichen künstlerischen wie politischen Schaffen, getreu dem Motto „#Kultur ist #Frieden“. Angesichts seines mutigen Engagements kommt man zum Schluss, der zu einer Laudatio passt: Mehr Menschen wie Tino Eisbrenner werden gebraucht in eisigen Zeiten wie jetzt. Und auch das passt zu ihm und zeichnet ihn aus: Tino Eisbrenner blickt trotz allem optimistisch und voller Tatendrang ins neue Jahr 2024.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=109091

aktionfsa@diasp.eu

06.01.2024 "Werben für's Sterben" ohne Erfolg

Lust am Dienen auf absteigendem Ast

Bei der Bundeswehr ist das Rekrutierungsproblem seit Jahren bekannt. Auch mit der Einrichtung von Anwerbebüros, wie dem "Showroom" am Berliner Bahnhof Friedrichstraße ist es den Militärs nicht gelungen ihre Wünsche nach mehr Freiwilligen zu decken ( Ein Jahr "Showroom" - Kein Werben für das Sterben! ). Selbst das 100 Milliarden Bundeswehr Paket hat bei den Bewerbungen nichts gebracht. Allein mehr militärisches Spielzeug und dazu die erhöhete Gefahr in einen Einsatz geschickt zu werden, hat keinen Gesinnungswandel gebracht. Doch auch andere Länder haben Probleme ihre Sollzahlen zu erreichen.

Während dieses Problem in der Ukraine wegen der wirklichen Lebensgefahr verständlich ist, wundern sich US Behörden, warum es ihnen trotz schätzungsweise 119 Millionen Dollar für Vorbereitungskurse für zukünftige Soldaten und des 104 Millionen Dollar schweren Werbebudgets nicht gelingt, mehr junge US Bürger für den Dienst an der Waffe zu begeistern.

In den letzten zwei Jahren hat die US Army, die größte der US-Streitkräfte, ihr Ziel um 25.000 Rekruten verfehlt. Das ist so gravierend, dass Experten behaupten, es gefährde die Freiwilligenarmee, schreibt Telepolis. Neben den friedlicheren Alternativangeboten in der Wirtschaft beobachten Analysten, dass ein großer Teil der US-Öffentlichkeit das Vertrauen in die Armee verloren hat. Das ist ein Novum in den USA, wo das Militär seit Jahrzehnten mit Hilfsangeboten fast jeden Hollywood-Film sponsert, solange das US Militär darin eine positive Darstellung erfährt.

Für viele jugendliche US-Bürger schreckt der Mangel an angemessenen und sicheren Unterkünften für Soldaten und ihre Familien, das Dauerthema sexueller Übergriffe, die Unfähigkeit, die Selbstmordrate zu senken ab. Ganz allgemein haben aber viele US Bürger inzwischen eine große Diskrepanz zwischen den Hollywood Darstellungen und der Realität festgestellt. In den jährlich "mehr als zwei Kriegen" der letzten Zeit, die die USA geführt haben, wurden mehr als 900.000 Menschen getötet, mehr als 7.000 US-Soldaten starben und acht Billionen Dollar des US Haushalts wurden vernichtet, ohne dass sich diese Kriege für die USA und vor allem nicht für die normalen US Bürger ausgezahlt haben.

Ebenfalls gesunken ist die in den USA lange Zeit übliche Begeisterung für den Veteranen-Kult. Telepolis verweist zur sinkenden Kriegsbegeisterung in den USA auch auf das Buch "Why America Loses Wars" von Donald Stoker.

Sinkende Kriegsbegeisterung auch in Deutschland

Für einen möglichen Nato-Beitritt der Ukraine sprechen sich noch 44 Prozent aus, 43 Prozent sind dagegen. Anfang 2022 gab es dafür noch eine knappe Mehrheit von 51 Prozent. 35 Prozent der Deutschen halten das Ausmaß der Militärhilfe für angemessen, 21 Prozent geht es nicht weit genug. 36 Prozent sind allerdings der Meinung, dass aktuell die Unterstützung der Ukraine mit Waffen zu weit geht.

Friedens- und Menschenrechtsorganisationen rufen für den 23. - 25. Februar zu Demonstration auf. Der Aufruf zu den Aktionstagen wird u.a. von der Deutschen Fridensgesellschaft - Vereinigund der Kriegsdienstverweigerer (DFG-VK), der Ärztevereinigung IPPNW und der christlichen Friedensgruppe Pax Christi getragen.

Mehr dazu bei https://www.telepolis.de/features/Nicht-nur-die-Ukraine-sondern-auch-US-Armee-steckt-in-Rekrutierungskrise-9588204.html
und https://www.telepolis.de/features/Ukraine-Waffenhilfe-Knappe-Mehrheit-in-Deutschland-dafuer-nicht-so-beim-Nato-Beitritt-9588257.html
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yg
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8642-20240106-werben-fuers-sterben-ohne-erfolg.html
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8642-20240106-werben-fuers-sterben-ohne-erfolg.html
Tags: #Kriegsdienstverweigerung #Ukraine #Russland #Militär #Ablehnung #USA #SchuleohneMilitär #Atomwaffen #Militär #Bundeswehr #Aufrüstung #Waffenexporte #Drohnen #Frieden #Krieg #Friedenserziehung #Menschenrechte #Zivilklauseln