#datensicherheit

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Digitalisierungsvorhaben eingeschlafen

Nur warme Luft im Koalitionsvertrag?

Insbesondere die FDP hatte sich im Koalitionsvertrag für "die Digitalisierung" stark gemacht und es standen sogar einige sinnvolle Projekte im Koalitionsvertrag. Passiert ist in den ersten 100 Tagen der Ampel wenig bis nichts.

Netzpolitik.org hat aufgelistet, was alles nicht passiert ist:

  • Für Wikimedia Deutschland ist das wichtigste Projekt der versprochene Rechtsanspruch auf Open Data: offene Daten müssen zur Not auch einklagbar werden.
  • Dazu gehört, dass alle Inhalte, die mit öffentlichem Geld finanziert werden auch frei nutzbar sein sollten.
  • Das muss insbesondere auch für Publikationen der Verwaltung gelten. "Amtliche Werke" dürfen keinen Copyright-Schutz beanspruchen.
  • Für die Digitale Gesellschaft e.V. steht die angekündigte Kehrtwende hin zu einer grundrechtsorientierten Sicherheitspolitik ganz vorn.
  • Es muss endlich eine der vom BVerfG definierte "Überwachungsgesamtrechung" angemessene Gesamtbetrachtung und -überarbeitung der "Sicherheitsarchitektur" geben.
  • Die Digitalen Gesellschaft kritisiert, dass weder bei der Revision der Polizeidatenbanken, noch beim IT-Schwachstellenmanagement, beim Hackerparagraphen oder dem Einsatz von Staatstrojanern bisher etwas passiert ist.
  • Digitalcourage erinnert daran, dass die Bundesregierung ein Recht auf Verschlüsselung angekündigt und versprochen hatte und eine anonyme Online-Nutzung bewahren wollte. Statt dessen wird mit dem NetzDG die Zensur verstärkt und auch noch in die privaten Hände der Anbieter gelegt.
  • Für die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist Freie Software das wichtigste Projekt. Hier ist trotz großer Versprechen vor der Wahl überhaupt nichts passiert. Statt dessen wird weiter in großem Stil proprietäre Software meist von Microsoft eingekauft.

War es das oder kommt da noch was ?

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/100-tage-neue-bundesregierung-zivilgesellschaft-beklagt-untaetigkeit-bei-digitalisierung/

Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3ms
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7957-20220317-digitalisierungsvorhaben-eingeschlafen.htm
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Tags: #Koalitionsvertrag #Ampel #Digitalisierungsvorhaben #OpenData #OpenSource #Überwachungsgesamtrechung #Sicherheitsarchitektur #Polizeidatenbanken #NetzDG #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit #Anonymisierung #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Verhaltensänderung #Smartphone

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Deutsche Überwachungstechnik für Militärjunta

EU Sanktionen wurden umgangen

Unsere beiden Bilder der "unbekannten Hacker" sind langsam im Dauereinsatz, weil sich die Berichte häufen, dass unsere Privatsphäre durch staatliche Überwachungsmaßnahmen mehr und mehr eingeschränkt wird. Dabei sind die Bilder eigentlich unpassend, denn es handelt nicht die hackenden Agenten im Hinterzimmer sondern um Softwarepakete auf den Netzknoten des Internets, mittel mehr oder weniger "intelligenter" KI riesige Datenberge durchsuchen können und vielleicht auch mal eine Stecknadel im Heuhaufen finden können - aber sicher auch viele "False Positives", also völlig Unschuldige finden werden.

Parallel zu dem (gar nicht so kürzlichen [s. z.B. Waffenlieferstopp an Saudi-Arabien ist löchrig wie ein Käse ], sondern jetzt nur öffentlich verkündeten) Ende des Verbots von Waffenlieferungen in Krisengebiete, nahm auch der Einsatz und der Verkauf von Überwachungstechnik Fahrt auf.

Heute geht es um ein Überwachungssystem der IT-Firma Utimaco aus Aachen, das durch den Verkauf des Ablegers der norwegischen Telenor in Myanmar, nun in die Hände der Militärjunta fallen wird. Wir fragen mal nicht danach, was das auch schon vor dem Putsch an der Regierung beteiligte Militär vorher "menschenrechtliches" mit der Überwachungssoftware gemacht hat ...

Klar ist nun aber, dass künftig der Unterdrückungsapparat der Militärjunta über diese Software verfügen wird. Abgehört und überwacht werden können nun künftig etwa ein Drittel der Bevölkerung des Landes, nämlich die 18 Millionen Kund:innen von Telenor in Myamar.

Genauso klar ist aber auch, dass mal wieder durch eine Hintertür EU-Sanktionen umgangen worden sind. Netzpolitik.org beschreibt das Softwarepaket von Marktführer Utimaco so: Mit dem sogenanntes „Lawful Interception System“ (LIMS) können Behörden jede paketgebundene Telekommunikation in Echtzeit überwachen. ... Über diese Schnittstelle können im Rahmen einer Vorratsdatenspeicherung entweder historische Verkehrsdaten oder, im Falle einer Abhörmaßnahme in Echtzeit, auch Inhaltsdaten an die Behörden ausgeleitet werden.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/utimaco-aus-aachen-deutsche-abhoertechnik-koennte-putschregierung-in-myanmar-staerken/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7953-20220313-deutsche-ueberwachungstechnik-fuer-militaerjunta.htm
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Tags: #Utimaco #LIMS #LawfulInterception #Analysesystem #Militärjunta #Geheimdienste #Myanmar #EU-Sanktionen #Lauschangriff #Überwachung #Vorratsdatenspeicherung #Videoüberwachung #Rasterfahndung #Datenbanken #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Datenskandale

aktionfsa@diasp.eu

Bayerisches LKA setzt Palantir Software ein

VeRA soll verschiedenste Datenbanken verknüpfen

Das "Verfahrensübergreifende Recherche- und Analysesystem" (VeRA) wird, so eine Meldung des BLKA, das Bayerische Landeskriminalamt, aus der letzten Woche, mit einer Software des umstrittenen US Unternehmens Palantir aufgebaut.

Über das Unternehmen Palantir und seine Spionagesoftware hatten wir schon mehrfach berichtet. Natürlich soll "VeRA" nur für schwere Kriminalität genutzt werden, bei leichteren Delikten soll das System nicht zum Einsatz kommen - eine altbekannte Salamitaktik ...

Bayern spielt hier den Vorreiter, andere Bundesländer sollen bei "erfolgreichem Einsatz der Software" folgen.

Der bayerische Landesdatenschutzbeauftragte Thomas Petri hält den Einsatz der Software von Palantir für einen massiven Eingriff in die Grundrechte der Menschen. Bereits zur Ausschreibung der Anschaffung im Frühjahr 2021 meinte er, das die Daten, auf die Ermittler zugreifen könnten, für ganz andere Zwecke erhoben worden sind als zur Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität.

Wieder einmal wird eine Grundregel des Datenschutzes, die Zweckbindung, völlig aus den Angeln gehoben.

Im Augenblick ist die Software noch ohne Zugang zum Internet zu Testzwecken und Schulungen in Betrieb. Außerdem soll durch ein unabhängiges Forschungsinstitut der Code auf mögliche Hintertüren (zu US Diensten?) überprüft werden. Vielleicht haben auch die Verantwortlichen in Bayern von den Vorgängen um Palantir gehört ...

Mehr dazu bei https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/bayern-lka-will-kuenftig-palantir-software-einsetzen-a-e809e100-4d38-4119-8b16-a25f05aaf5de
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7952-20220312-bayerisches-lka-setzt-palantir-software-ein.htm
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Tags: #BLKA #Palantir #Analysesystem #VeRA #Zweckbindung #DSGVO #Polizei #Geheimdienste #Lauschangriff #Überwachung #Vorratsdatenspeicherung #Videoüberwachung #Rasterfahndung #Datenbanken #Unschuldsvermutung #Verhaltensänderung #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Datenskandale

aktionfsa@diasp.eu

Den Datenfriedhof im Internet minimieren

Verschlungene Wege um Daten im Internet weniger sichtbar zu machen

Auch wenn das Wort "Friedhof" erwähnt wird, es geht hier nicht um Probleme beim Digitalen Nachlass - auch ein sehr interessantes und durchaus kontroverses Thema, womit wir uns mal beschäftigen sollten - sondern ein viel häufigeres Problem: Ich habe jahrelang einen öffentlich sichtbaren Account betrieben und den möchte ich aus irgendwelchen Gründen schließen.

meetup – Daten vermindern bzw. löschen – Wie komme ich da wieder raus?

Meetup ist ein US-Amerikanisches soziales Netzwerk, welches 2002 gegründet wurde und weltweit auf Englisch betrieben wurde. 2017 wurde es dann von WeWork aufgekauft und verändert. Anders als bei Facebook konnten bei Meetup meetups - Treffen - organisiert werden und Sinn war, das tatsächliche Treffen der Mitglieder einer Gruppe. Es funktionierte vor Allem in Großstädten für viele Arten von Veranstaltungen.

Als Organisator war es möglich, für ein 30€-Abo halbjährlich 3 Gruppen zu eröffnen und aufrecht zu erhalten, die man dann als Admin gepflegt hatte. Jedoch brachte auch hier Corona ein Ende für die realen Veranstaltungen, diese blieben unbesucht und es sollte sich die Verwandlung Richtung Digitale Veranstaltungen entfalten. Das gelang nicht. Immer mehr seltsame Accounts, die die Sprache der Veranstaltungen nicht sprechen, meldeten sich in den Gruppen an, so dass der Verdacht entstand, es handelt sich um Fake-Accounts um Bewegung zu generieren und so die Admins und Zahler als Kunden beim Abo zu behalten. Ich habe viele Gruppen angeschaut und keine war mehr lebendig!

Was aber tun, wenn die Gruppen nicht mehr funktionieren, nicht mehr lebendig sind bzw. sich Menschen zu meetups anmelden, die die Sprache nicht sprechen und real. niemand mehr kommt? Die Gruppen werden nutzlos aber kosten weiterhin Geld. Also das Abo kündigen!

Wer Datenmüll vermeiden will und Löschen will, hat es hier nicht einfach! Die Gruppen selbst sind nicht löschbar, aber bearbeitbar. Auch die Inhalte können editiert werden. Aber wenn man als Admin nicht mehr die Gruppe betreiben möchte, kann man sie abgeben damit ein anderes Mitglied sie weiter betreiben würde. Aber löschen kann man sie nicht. Was wenn man sie nicht abgeben will?

Nun ja… viele viele Fragen. Hier paar Antworten, wie ich es gemacht habe:

1) Gruppenname ändern und alle Beschreibungen editieren.
2) Von Öffentliche zu Private Gruppe umschalten
3) Admin-Bestätigung für neue Mitglieder anschalten
4) Alles bei „Einstellungen“ bearbeiten und möglichst unbenutzbar machen
5) Alle Fotos löschen
6) Alle Gruppenmitglieder aus der Gruppe entfernen
7) Als Admin zurücktreten = Inhalte können nicht mehr bearbeitet werden!
8) Abonnement beenden = Inhalte können nicht mehr verändert werden.

Aber da es keine weiteren Mitglieder gibt, kann die Gruppe auch nicht von jemand anders übernommen werden. Die Gruppe bleibt bestehen unter neuen Namen mit der Unmöglichkeit des Eintritts da kein Admin da ist, um einen Eintritt zu ermöglichen.

PROBLEM: Vergangene Veranstaltungen können nicht bearbeitet oder gelöscht werden. Also alle Informationen in diesen Veranstaltungen bleiben und können gefunden werden. Sie werden dann dieser ungenutzten Gruppe zugeordnet. Wenn also eine Veranstaltung gefunden wird, erscheint sie und kann gesehen werden. Die dazugehörige Gruppe ist dann der Rest, der nach den Bearbeitungen übrig ist und wichtig - ohne Mitglieder.

Die letzte notwendige Tat: Account deaktivieren = es scheint, dass eine Löschung des Accounts nicht möglich ist.

Nun ja, es ist immer wichtig, zu schauen, welche Möglichkeiten habe ich, Daten zu eliminieren, bevor ich mich irgendwo bei einem Dienst im Internet anmelde bzw. die Plattformen nutze und dort Daten eingebe. Es gab durchaus guten Nutzen von Meetup und ich hätte es behalten, wenn sich der Nutzen nicht so verschlechtert hätte und es seitens der Betreiber weiterentwickelt worden wäre.

2022 - Beate Baum für A-FSA

Auch Aktion FsA hatte bis 2019 einen meetup-Account - der noch nicht so schön, wie oben beschrieben "gelöscht" wurde https://www.meetup.com/Aktion-Freiheit-statt-Angst/events/284337895/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7951-20220311-den-datenfriedhof-im-internet-minimieren.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/7951-20220311-den-datenfriedhof-im-internet-minimieren.htm
Tags: #Datenfriedhof #Löschung #Sichtbarkeit #Nachverfolgbarkeit #meetup #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Ergonomie #Datenpannen #asozialeNetzwerke

aktionfsa@diasp.eu

Daxin steckt tief am Windows Kernel

Hochkomplexe Schadsoftware enttarnt

In den letzten Tagen meldete die IT-Sicherheitsfirma Symantec auf ihrem Blog, sie habe eine "hochentwickelte Malware" entdeckt, die von Angreifern mit Verbindungen zu China verwendet werde. Das allein ist nichts besonderes, denn neue Schadsoftware wird fast täglich entdeckt.

Doch die Experten sich sich einig, dass es diesmal eine Software mit noch nicht gesehener technischer Komplexität sei, wie die nzz berichtet. Symantec hat der Software den Namen Daxin gegeben und will eine erste Version bereits in Programmen aus dem Jahr 2013 nachgewiesen haben.

Symantec meint, dass mit Daxin eine langjährige Spionagekampagne gegen ausgewählte Regierungen und Ziele der kritischen Infrastruktur durchgeführt wurde. Spuren von davon wurden in Programmen von Telekommunikation, Verkehr und industrieller Produktion entdeckt.

Daxin erscheint als Treiber am Windows Kernel, ist aber eine Hintertür, über die Prozesse ausgeführt werden können, etwa das Lesen und Schreiben von Dateien. Daxin wartet auf bestimmte Muster in der normalen Kommunikation des Computers und öffnet dann einen verschlüsselten Kanal, der auch über andere damit infizierte Rechner laufen kann und dadurch den Weg zum Angreifer verschleiert.

Nachdem das Muster der Software erkannt ist, beginnt nun der Wettlauf die befallenen Rechner zu erkennen und zu säubern und von den Angreifern die Malware neu zu verstecken

Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/technologie/china-soll-mit-praezedenzloser-malware-regierungen-ausspioniert-haben-ld.1672292
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7950-20220310-daxin-steckt-tief-am-windows-kernel.htm
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03.03.2022 Menschenrechte sind unteilbar

Keine Unterschiede bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen

Deshalb begrüßen wir auch die Aufnahme von Kriegflüchtlingen aus der Ukraine. Selbst Länder, die in der Flüchtlingsfrage bisher eher als Bremser aufgetreten sind, wie Polen und Ungarn, zeigen nun, dass sie in der Lage und Willens sind tausende Geflüchtete aufzunehmen.

Allerdings gibt es, wie Übermedien berichtet, vor Ort und noch stärker in der Berichterstattung einen rassistischen Ton, den es zu kritisieren gilt. Einige Beispiele dazu

  • Der Journalist Charlie D’Agata von CBS News meinte, dass die Ukraine nicht mit dem Irak oder Afghanistan vergleichbar sei, weil es sich um ein „europäisches“ und „zivilisiertes“ Land handele.
  • In einem Interview mit der britischen BBC sagte der ukrainische Generalstaatsanwalt David Sakvarelidze, dass er in diesen Tagen besonders emotional sei, weil er sehe, wie „europäische Menschen mit blauen Augen und blonden Haaren“ täglich getötet werden.
  • Im „Daily Telegraph“ hieß es, der Krieg in der Ukraine sei besonders schlimm, weil die Opfer „aussehen wie wir“.
  • Bei „Hart aber fair“ am Montag stellte ein Gabor Steingart fest, dass die Ukrainer auch zu „unserem Kulturkreis“ gehörten und sagte: „ja, es sind Christen“, und dass er sich deshalb vorstellen könnte, dass es „diesmal funktioniert“ [mit der Aufnahme der Flüchtlinge].
  • Noch deutlicher formulierte es in dieser Talkshow der pensionierte deutsche Nato-General Hans-Lothar Domröse, in dem er meinte, bei den Geflüchteten von 2015 habe es sich zu einem großen Teil um junge Männer, „wehrfähige, starke Männer, die eigentlich ihr Land verteidigen sollten“, gehandelt.

Unverständlich ist, dass es in all diesen Beispielen keinen Widerspruch zu den rassistischen Äußerungen gab, schlimmer noch sind jedoch die Handlungen, die sich aus solchen Ansichten ergeben. So fiel dem ZDF-Korrespondent Armin Coerper auf, dass im Niemandsland zwischen Polen und der Ukraine sehr viele „muslimisch aussehende Männer“ gestrandet wären. Auch die mit einem aus der Ukraine stammenden Mann verheiratete Künstlerin Motsi Mabuse beklagte gestern in der ARD Sendung Brisant, dass "braune Menschen" an polnischen Grenzübergängen zur Ukraine zurückgewiesen würden. Vergessen wir nicht, dass sich viele zehntausende ausländische Studenten in der Ukraine aufhalten, allein etwa 5000 aus Indien.

Menschenrechte sind unteilbar! Die Flüchtlingskonvention der Vereinten Nationen ist (fast) eindeutig - leider gibt es für palästinensische Flüchtlinge aus historischen Gründen Ausnahmen - und es ist zu hoffen, dass die Staaten der EU künftig die Genfer Flüchtlingskonvention für alle Menschen auch einhalten werden.

Mehr dazu bei https://uebermedien.de/69002/von-kriegsopfern-erster-und-zweiter-klasse/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7943-20220303-menschenrechte-sind-unteilbar.htm
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Tags: #WhatsApp #Facebook #asozialeNetzwerke #Microsoft #Apple #Google #GAFAM #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Datenskandale #Polizei #Geheimdienste #Hacking #Geodaten #Suchhistorie #Backup #Ende-zu-Ende-Verschlüsslung

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02.03.2022 Google und Apple liefern die Daten ...
- und so sind 50 Accounts "am Stück" abhörbar

PenLink, ein Unternehmen aus Nebraska ist glücklich über die Möglichkeiten, die Google und Apple bieten, um Accounts auf (a)sozialen Netzwerken zu überwachen. Ohne Schwierigkeiten kann das Unternehmen bis zu 50 Social-Media-"Abhörmaßnahmen" quasi am Stück durchführen. Seine Dienste bietet es der Polizei und anderen Behörden an.

Die Firma lobt vor allem die Sicherheitskopien von Apples iCloud als "phänomenal". Heise zitiert einen Mitarbeiter von PenLink: "Wenn Sie etwas Schlimmes getan haben, wette ich mit Ihnen, dass ich es in diesem Backup finden kann."

Zwar legt Apple wert auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch in der iCloud, aber die Backups sind weiterhin unverschlüsselt. Und dort findet sich immer auch der passende Schlüssel für verschlüsselte iMessage-Botschaften. Gleiches gilt auch für WhatsApp-Nachrichten.

Bei Google freut sich der PenLink Mitarbeiter über deren genaue Standortdaten, die eine Gerät (samt dem Besitzer) teilweise bis auf einen Meter genau lokalisieren, Facebook solle ein Ziel innerhalb von 18 bis 27 Meter genau angeben, Snapchat hat eine genauee Ortung innerhalb von rund fünf Metern. Die Google-Suche liefert auch oft Hinweise auf Vorlieben oder ein Tatgeschehen und ist in der Suchhistorie bei Vielen noch lange gespeichert.

Selbstverständlich verurteilen US-Bürgerrechtsorganisation, wie die American Civil Liberties Union (ACLU) das Vorgehen der Firma und die Zusammenarbeit mit der Polizei als "verstörend" und sehen darin einen Graubereich - aber am Ende muss Jede/r selbst wissen, was er oder sie für Geräte und Software nutzen und ob sie auf ihre Privatsphäre wert legen ...

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Massive-Online-Ueberwachung-Google-ist-am-besten-Apple-phaenomenal-6527237.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7942-20220302-google-und-apple-liefern-die-daten.htm
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aktionfsa@diasp.eu

01.03.2022 Hacker nutzten unsicheres Routing aus

Wege des Internets sind unergründlich

Nein, das sind sie eigentlich nicht - jeder Endpunkt hat eine IP Adresse und die ist zumindest für den aktuellen Zeitpunkt eindeutig jemandem zugeordnet. Schwieriger ist es, zu erklären, wie man zu einem gegebenen Zeitpunkt, denn auch das kann sich jederzeit ändern, von einer Adresse zu einer anderen kommt.

Für dieses Routing gibt es Protokolle, also Vorschriften, welchen Weg ein Datenpaket aus Effizenzgründen zu nehmen hat. Will man jemandem die an ihn verschickten Pakete wegnehmen, so muss man 2 Dinge tun

  • für die eigene IP-Adresse ein Zertifikat erstellen, welches glaubhaft eine andere Identität vortäuscht,
  • das Routing Protokoll in dem Zeitraum des Angriffs so manipulieren, dass die Datenpakete an der eigenen Adresse zumindest vorbeikommen.

Der Angriff auf Klayswap

Über genau so einen Angriff berichtet Heise recht detailliert. Nutzer der südkoreanischen Krypto-Plattform Klayswap wurden am 3. Februar so um etwa 2 Millionen $ in Kryptowährungen erleichtert. Ein kleiner Beutezug und eigentlich nicht der Rede wert, außerdem hat Klayswap bereits zugesichert, die Betroffenen zu entschädigen.

Trotzdem lohnt sich die Lektüre der Details, denn damit stellt sich heraus, dass die Angreifer etwa 7 Monate daran gearbeitet haben, um die beiden oben beschriebenen Voraussetzungen zu erfüllen - die Erzeugung falscher Zertifikate für ihre eigenen Rechner und die Manipulation des Routing Protokolls BGP.

Wie bei vielen anderen Hacks, spielte wieder einmal eine trojanisierte Version der JavaScript-Bibliothek eine entscheidende Rolle. Deshalb sind wir bei Aktion FsA weiter froh, dass alle unsere Software ohne Java funktioniert und fast so schön und bunt aussieht wie andere.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Ungewoehnlicher-Krypto-Raubzug-erbeutet-Millionen-6496145.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7940-20220301-hacker-nutzten-unsicheres-routing-aus.htm
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26.02.2022 Französischer Verfassungsgerichtshof gegen Vorratsdatenspeicherung

Vorratsdatenspeicherung schadet der Bevölkerung

Der französische Verfassungsgerichtshof hat gestern die bis 2021 mit der Begründung der Strafverfolgung angeordnete Vorratsspeicherung der Verbindungen und Bewegungen der gesamten Bevölkerung als unverhältnismäßig und verfassungswidrig verworfen. Dies berichtet der Europa-Abgeordnete Patrick Breyer, wie er auch auf seiner Webseite über die (auch psychischen) Folgen einer anlasslosen Speicherung unserer Kommunkationsdaten berichtet:

Vorratsdatenspeicherung schadet der Bevölkerung

Eine repräsentative YouGov-Umfrage, durchgeführt in neun EU-Staaten, bestätigt gravierende Einschüchterungseffekte (chilling effects) einer verdachtslosen Vorratsspeicherung der Verbindungen und Standortdaten der gesamten Bevölkerung. Fast die Hälfte der Befragten in Deutschland (45%) würde auf Beratung durch einen Eheberater, einen Psychotherapeuten oder eine Entzugsklinik per Telefon, Handy oder E-Mail verzichten, wenn sie wüssten, dass ihr Kontakt registriert wird. Europaweit würden mehr als ein Drittel (34%) der Menschen auf notwendige soziale und medizinische Beratung verzichten.

Der Europaabgeordnete der Piratenpartei und Bürgerrechtler Dr. Patrick Breyer, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat, meint dazu:

"Die Vorratsdatenspeicherung ist das erste Überwachungsgesetz, das sich gegen die ganze Bevölkerung richtet. Ärzte, Rechtsanwälte, Betriebsräte, Psychologen und Beratungsstellen leiden ebenso darunter wie die Presse, die auf vertrauliche Quellen angewiesen ist. Die Unterscheidung zwischen Inhalts- und Kommunikationsdaten stimmt heute nicht mehr. Wir wissen heute, nach dem aktuellen Stand der Forschung, dass Metadaten mindestens so sensible Rückschlüsse zulassen wie die Inhalte privater Kommunikation."

Der YouGov-Umfrage zufolge lehnen 51% der Befragten in Deutschland eine Vorratsdatenspeicherung ab, während nur 31% dafür und 19% unentschieden sind. Nun hat die Entscheidung des französischen Verfassungsgerichtshofs nach den Urteilen des BVerfG und des EuGH und auch verschiedener anderer Länder, auch für Frankreich die Nutzung der anlasslosen Speichung unserer Kommunikation einen Riegel vorgeschoben.

Mehr dazu bei https://www.patrick-breyer.de/umfrage-vorratsdatenspeicherung-schadet-der-bevoelkerung/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7937-20220226-franzoesischer-verfassungsgerichtshof-gegen-vorratsdatenspeicherung.htm
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25.02.2022 T-Systems soll weltweit gültiges Impfzertifikat entwickeln

Deutschland kein Vorreiter bei Impfen und Digitalem

Ausgerechnet aus dem "Neuland" Deutschland haben 2 Firmen den Auftrag der WHO bekommen, dafür Sorge zu tragen, QR-Codes von Impfnachweisen über Ländergrenzen hinweg überprüfbar zu machen. Um weltweit eine eindeutig überprüfbare digitale Identität zu erschaffen, haben die Tochter der deutschen Telekom, T-Systems, und die Firma SAP einen Großauftrag von der Weltgesundheitsorganisation erhalten. T-Systems soll für die WHO zukünftig ihren 194 Mitgliedsstaaten "ein technisches Rahmenwerk für die Einführung von digitalen Impfzertifikaten zur Verfügung stellen".

Wir erinnern uns, dass T-Systems bereits gemeinsam mit SAP die "Corona-Warn-App" (CWA) entwickelt hatte. Zumindest hatte man sich (durch die Zivilgesellschaft gezwungen) im Gegensatz zu anderen ähnlichen Apps an die geltenden Datenschutzbestimmungen der DSGVO gehalten.

Ob die Finanziers des Projekts eine privatsphäre-schützende Implementierung wirklich wollen, kann bezweifelt werden, wenn man auf der WHO Webseite, veröffentlicht am 27. August., nachschaut, wer für die Arbeit an dem Vorschlag bezahlt hat:

"Diese Arbeit wurde von der Bill and Melinda Gates Foundation, der Regierung von Estland, der Fondation Botnar, dem Staat Kuwait und der Rockefeller Foundation finanziert. Die Ansichten der Förderer haben den Inhalt dieses Dokuments nicht beeinflusst."

Das Ergebnis wird es zeigen ...
Immerhin soll es das Impfzertifikat auch künftig noch auf Papier geben - wir können also noch nicht von Zwangsdigitalisierung sprechen.

Trotzdem öffnet ein weiterer (weltweiter) Zugriff auf persönliche Daten dem Missbrauch durch Behörden aber auch durch Hacker Tür und Tor. Hat doch bereits die Luca App (nicht nur) in Brandenburg zum Zugriff durch Polizeibehörden geführt. So kann die Polizei schon seit dem 1. September 2020 auf Kontaktdaten, also z.B. Gästelisten bei Restaurantbesuchen, zugreifen, wenn der zuständige Staatsanwalt dem zustimmt. Die Freien Wähler im Landtag sind darüber empört, denn weder der Rechts- noch der Innenausschuss seien darüber informiert worden. Und auch das Bundesjustizministerium erklärt zur Brandenburger Regelung auf Anfrage des rbb eindeutig: "Der Zugriff auf Daten der Luca-App zu Zwecken der Strafverfolgung verstößt gegen ausdrückliche Bestimmungen des Bundesrechts (hier: § 28a Absatz 4 Satz 3, 6 des Infektionsschutzgesetzes) sowie ggf. des Landesrechts."

Welche Daten sollen beim Impfzertifikat der WHO hinterlegt werden?

Bis eine endgültige Spezifikation vorliegt, müssen wir von dem ausgehen, was die WHO unter "Personal Data" aufführt:

"PERSÖNLICHE DATEN: Alle Informationen, die sich auf eine Person beziehen, die direkt oder indirekt durch diese Informationen identifiziert wird oder werden kann. Zu den personenbezogenen Daten gehören:

  • biografische Daten (Personaldaten) wie Name, Geschlecht, Personenstand,
  • Geburtsdatum und -ort,
  • Herkunftsland, Wohnsitzland,
  • individuelle Registrierungsnummer,
  • Beruf,
  • Religion und ethnische Zugehörigkeit;
  • biometrische Daten wie ein Foto, ein Fingerabdruck, ein Gesichts- oder Irisbild;
  • Gesundheitsdaten sowie jegliche Meinungsäußerung über die Person, wie z. B. Bewertungen ihres Gesundheitszustands und/oder ihrer spezifischen Bedürfnisse."

Diese Datensammlung unter den Hut der DSGVO zu bringen kann eigentlich nur scheitern ...

Mehr dazu bei https://tkp.at/2022/02/23/who-vergibt-auftrag-an-deutsche-firma-global-einheitliche-digitale-impfzertifikate-kommen/
und so "nebenbei" https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2022/02/brandenburg-luca-app-susanne-hoffmann-strafverfolgung.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7936-20220225-t-systems-soll-weltweit-gueltiges-impfzertifikat-entwickeln.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/7936-20220225-t-systems-soll-weltweit-gueltiges-impfzertifikat-entwickeln.htm
Tags: #Corona #T-Systems #SAP #WHO #Impfzertifikat #BillGates #Stiftung #Impfnachweis #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Datenpannen #Datenskandale

aktionfsa@diasp.eu

24.02.2022 Digital Markets Act schärfen!
Facebook & Co. in die Schranken weisen!

Auch Lobby Control setzt sich, wie auch wir und WeMove.eu, dafür ein, dass die großen Internet-Plattformen wie Google, Facebook oder Amazon schärferen Regeln unterworfen werden. Wir müssen die Menschen darauf hinzuweisen, dass sie durch die Nutzung scheinbar "kostenloser" Internetdienste, wie Google, Facebook, WhatsApp, Twitter, Instagram, u.v.m. ihre Privatsphäre an diese US-Internetgiganten ausliefern.

Und die EU muss uns dabei unterstützen, in dem sie Regeln schafft, an die sich auch US Konzerne halten müssen. Die 'Big five', Alphabet/Google, Amazon Metaverse/Facebook, Apple und Microsoft,, nutzen unsere Daten, um ihre Profite zu sichern und zu vergrößern, ohne sich für die gesellschaftlichen Auswirkungen verantwortlich zu fühlen. Für alle diese Konzerne gilt US-amerikanischer Gerichtsstand, womit Klagen nach europäischem Recht, z.B. der DSGVO, kaum erfolgreich sein werden.

Deshalb wendet sich (auch) Lobby Control mit einer Petition an die Abgeordneten des EU Parlaments:

Facebook & Co. in die Schranken weisen!

Die ausufernde Macht der Digital-Konzerne gefährdet unsere Demokratie. Das zeigt auch ihr geballter Lobby-Widerstand gegen den Versuch der EU, große Plattformen wie Google, Facebook oder Amazon schärferen Regeln zu unterwerfen. Diesen Monat stimmt das EU-Parlament seinen Vorschlag für ein solches Regelwerk ab, um danach mit der Kommission und dem Rat der Mitgliedsstaaten zu verhandeln. Wir appellieren an die Abgeordneten, jetzt konsequent zu sein und ein Digitalmarkt-Gesetz zum Wohle der Bürger:innen, kleiner Unternehmen und der Demokratie zu beschließen.

In der Petition werden 5 Forderungen an die Abgeordneten gestellt:

... die große Lobby- und Marktmacht von Google, Facebook und Co. ist eine Gefahr für die Demokratie. Es ist höchste Zeit, die Macht der Tech-Konzerne zu begrenzen, damit Europa den Weg einer demokratischen Digitalisierung gehen kann.

Wir fordern Sie deshalb auf, strengere Regeln für Digitalkonzerne im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) zu beschließen, die

(1) Verzögerungen durch langwierige Auseinandersetzungen mit den Rechts- und Lobbyabteilungen der Konzerne vermeiden,
(2) Gatekeeper verpflichten, ihre Dienste für Andere zu öffnen und verknüpfbar zu machen (umfassende Interoperabilität, Art. 6f),
(3) keine Schlupflöcher lassen, z.B. bei dem Verbot, die Daten von Nutzer:innen zusammenzuführen (Art. 5a),
(4) der Machtkonzentration bei wenigen Plattformen durch stärkere Fusionskontrolle und Entflechtungsmaßnahmen entgegenwirken (Art. 12 und 16),
(5) ausreichend Mittel für eine effektive Durchsetzung vorsehen.

Mehr dazu bei der Petition https://www.lobbycontrol.de/2021/11/digitalkonzerne-in-die-schranken-weisen/?pk_source=nl&pk_campaign=20220223
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7935-20220224-digital-markets-act-schaerfen.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/7935-20220224-digital-markets-act-schaerfen.htm
Tags: #LobbyControl #Petition #Datenkraken #Twitter #Facebook #Alfabet #Google #Amazon #Avaaz #EU #aSozialeNetzwerke #Verhaltensänderung #USA #Meinungsmonopol #Meinungsfreiheit #Verbraucherdatenschutz #Datenskandale #Datensicherheit #Kampagne #Überwachung #DataMining #Privatsphäre #Verhaltensänderung

aktionfsa@diasp.eu

23.02.2022 Schlechte Tipps für sichere Passworte

Neuland im Bayerischen Staatsministerium für Digitales

Die Geschichte vom Passwort unter die Tastatur geklebt hat immer noch etwas reales und tagtäglich lassen Menschen ihre Passwort vom Anbieter zurücksetzen, weil sie es vergessen haben.

Was ist ein sicheres Passwort und wie kann ich es mir merken?

Bei der ersten Frage wollte das Bayerische Staatsministerium für Digitales unter dem Motto "Online - aber sicher!" helfen und riet den Besuchern ihrer Webseite ihr Passwort zur Überprüfung bei ihnen einzugeben. Das ist natürlich das Gegenteil von "sicher". Auch wenn wir die Sicherheit des Bayerische Staatsministeriums nicht bezweifeln - so etwas tut man nicht - niemand sollte ein Passwort auf einer Seite eingeben, nur weil diese einen dazu auffordert!

Der nächste Fehler folgt sogleich: Es wird auf "Passwortrichtlinien" verweisen, das sind Anforderungen, was für Zeichen ein Passwort enthalten soll oder muss. Allerdings rät die US-Standardisierungsbehörde Nist (National Institute of Standards and Technology) bereits seit 2017 explizit von Passwortrichtlinien ab und wie Golem.de schreibt, dass Passwortregeln schon seit Jahren nicht mehr als der Stand der Technik gelten.

Von der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist es hilfreicher längere Passworte zu wählen als alle Arten von Zeichen zu nutzen. Noch viel wichtiger ist es, nicht das gleiche Passwort bei verschiedenen Diensten zu benutzen. Hat man jedoch viele verschiedene Passworte in Gebrauch, so kommt man um die Nutzung eines Passworttresors wie z.B. KeePassX nicht herum. Dieser generiert einem auch ohne Aufwand beliebig lange und sichere Passworte - nur das Masterpasswort für den Tresor, das darf man nicht vergessen .

Mehr dazu bei https://www.golem.de/news/passwort-check-aus-bayern-bis-eben-war-ihr-passwort-noch-sicher-2202-163345.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7934-20220223-schlechte-tipps-fuer-sichere-passworte.htm
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Prüfbericht zum BKA Staatstrojaner

Dieser Prüfbericht ist bis 2080 geheim

Deutsche Gründlichkeit zahlt sich aus. Auch die geheimen Überwachungsprogramme von Polizei und Geheimdiensten(?) werden amtlich geprüft. Allerdings sind die Prüfberichte für die Beteiligten alles andere als eine Empfehlung, wie netzpolitik.org schreibt:

  • Das Bundeskriminalamt durfte einen Trojaner von FinFisher fünf Jahre lang nicht einsetzen, weil sein Funktionsumfang gegen Recht und Gesetz verstieß.
  • Bei NSO Pegasus hatte das BKA zwei Jahre lang „gravierende rechtliche Bedenken“.
  • DigiTask verstieß so deutlich gegen deutsche Gesetze, dass die Software nach der ersten unabhängigen Untersuchung eingestampft wurde.

Nun folgte also die Prüfung des vom BKA selbst entwickelten Staatstrojaners RCIS u.a. durch den Bundesdatenschutzbeauftragten. Selbstverständlich sind seine Untersuchungen streng geheim und sein Bericht verbraucht sehr viel schwarze Farbe, um entscheidenen Zeilen unleserlich zu machen. Aber wie gesagt, ab 2080 wird der Bericht vollständig lesbar sein. Auch diese geschwärzte Version erhielt netzpolitik.org erst nach einer Informationsfreiheitsanzeige über FragdenStaat.de.

Bis dahin muss man sich wundern, dass der Bericht nur 10 Seiten lang ist, während die Einschätzung durch den Chaos Computer Club (CCC) ohne Details bereits fast doppelt solang ist. Der CCC hat seine Bereitschaft erklärt auch RCIS auf Herz und Nieren zu prüfen.

Fazit?

  • Dass Staatstrojaner die IT-Sicherheit aller schwächen, weil sie Sicherheitslücken ausnutzen und offenlassen, wird im Bericht nicht behandelt.
  • Dass sämtliche Daten, die der Trojaner an Polizei oder Geheimdienste übermittelt, von allen Akteur:innen manipuliert oder gefälscht werden können, wird im Bericht nicht behandelt.
  • Das Eindringen in den Kernbereich privater Lebensgestaltung, der laut Bundesverfassungsgericht unantastbar bleiben soll, wird einfach hingenommen. Herr Kelber bemerkt lediglich, dass "aufgezeichnete Gespräche auch teilweise gelöscht werden müssen, sofern der Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung dies erfordert.“ Das BVerfG wollte bereits den Zugriff auf solche Daten verbieten!

Ansonsten gibt der Prüfbericht zu, dass von der Software lediglich Teile analysiert wurden und nicht der vollständige Quellcode - noch Fragen?

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/die-software-ist-%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88-%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88-%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88%e2%96%88/
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Tags: #Polizei #Geheimdienste #Hacking #DSB #Prüfung #BKA #RCIS #Pegasus #NSO #DigiTask #Staatstrojaner #BVerfG #Grundrechte #netzpolitik.org #FragdenStaat #Videoüberwachung #Lauschangriff #Überwachung #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Datenskandale #Transparenz #Informationsfreiheit

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20.02.2022 Anonymität wird nicht meht geduldet

Windows 11 versucht Klarnamenpflicht durchzusetzen

Einfach mal Windows 11 ausprobieren ohne sich bei Microsoft anzumelden - das geht nicht mehr. Nachdem Microsoft die Insider Preview Build 22557 im Entwicklerkanal vor 4 Tagen freigegeben hat, ist es klar: eine sicher in nächster Zeit kontroverse Neuerung kommt: eine Microsoft-Konto-Pflicht sowie ein Online-Zwang bei der Ersteinrichtung.

Niemand wird mehr unerkannt mit Windows spielen. Praktisch ist das die Fortsetzung eines Spiels, das mit "Windows10 telefoniert 5500-mal am Tag nach Hause" begann. Damit verlangt auch die Windows 11 Pro-Edition eine Internetverbindung (ähnlich wie schon bei der Windows 11 Home Edition) während der Ersteinrichtung des Geräts (OOBE).

"Für den persönlichen Gebrauch" [wird] auch ein Microsoft Konto benötigt - handelt es sich dabei um den persönlichen Gebrauch von Bill Gates? Auf jeden Fall wird diese Bedingung künftig auf alle Windows-11-Installationen zutreffen, die nicht in einer (großen) lizensierten Unternehmensumgebung verwaltet werden.

Nun muss die Windows Community darauf reagieren. Gibt es den großen Aufschrei, wie bei ersten Versuchen bei Windows 10 (bei Windows 10 Home 1909) oder sind die Nutzer bereit ihre persönlichen Daten offenzulegen? Microsoft folgt mit seinem Verhalten den Smartphone-Monopolisten Google und Apple, die ebenfalls ihre Nutzer vor der Installation dazu zwingen "sich nackig zu machen".

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Windows-11-Insider-Build-bringt-Microsoft-Konto-Pflicht-fuer-Pro-Edition-6496749.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7931-20220220-anonymitaet-wird-nicht-meht-geduldet.htm
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Tags: #Anonymität #Windows11 #Installation #sozialeNetzwerke #Microsoft #Apple #Google #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Datenskandale #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit #Anonymisierung

aktionfsa@diasp.eu

18.02.2022 Das Leid mit den AGB

Warum soll immer der Nutzer Verantwortung und Schuld tragen?

Vor einigen Tagen habt ihr in einem langen Artikel dargestellt, wie wichtig es ist, gegen die Internet-Giganten, wie Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft (GAFAM) vorzugehen. Diese eignen sich unsere persönlichen Daten an und erstellen sich daraus Persönlichkeitsprofile über uns an.

Das alles habt ihr sicher richtig erkannt, doch welche Folgerungen zieht ihr da raus?

Die Abzocke unserer Daten beginnt doch meist damit, dass wir irgendwelchen Bedingungen zustimmen sollen, die wir gar nicht kennen. Das beginnt in zwei Stufen:

  • eine Zustimmung zum Speichern irgendwelcher Cookies,
  • eine Zustimmung zu uns völlig unbekannten AGB.

Schon der erste Fall ist beliebig kompliziert, denn oft gibt es die Auswahl zwischen einfach zustimmen oder eine Auswahl treffen. Dazu muss man diese Auswahl erst einmal verstehen. Außerdem geben sich die Webseiten alle Mühe die wirkliche Auswahl zu verbergen. Oft ist diese Abfrage auch absichtlich so programmiert, dass man bei der Auswahl im Kreise läuft und schließlich doch allen Cookies zustimmt. Selbst wenn dies nicht der Fall ist, so ist nicht gewährleistet, dass die von einem selbst getroffene Auswahl auch wirklich den eigenen Interessen entgegenkommt.

Noch viel verrückter wird es bei den AGB

Dass wir diesen Cookies und AGB zustimmen müssen, verdanken wir der Datenschutzgrundverordnung in Europa (DSGVO). Ihr habt zum Zustandekommen der DSGVO damals diese einerseits begrüßt andererseits aber auch klargemacht, dass sie eben nur einen mehr oder weniger schlechten Kompromiss der verschiedenen Interessen in der EU darstellt - aber die Zivilgesellschaft war beteiligt und ist auch im Ergebnis sichtbar.

Auch wenn sich viele Menschen durch diese zusätzlichen Abfragen genervt fühlen, so wurden die Menschen erstmalig überhaupt mit den Problemen des Datenklaus konfrontiert.

Ja, die DSGVO hilft uns nicht grundsätzlich, bei ihr ist eben nicht genau alles erklärt, und dann sind doch in der letzten Veränderung gewisse Lücken entstanden, die den Unternehmen Möglichkeiten geben, die sie nicht erhalten sollten. Andererseits wurden auch gewisse Lücken geschlossen, also die DSGVO ist ein Thema für sich. Aber sie ist nur ein Teil des Problems.

Das eigentliche Problem ist, dass beim Nutzen von den genannten "großen Unternehmen" das Lesen von AGB bzw. Nutzungsbedingungen, denen man ja IMMER ZUSTIMMEN MUSS bevor man sie nutzt (ja, das steht in der DSGVO und wird auch stets abgefragt!) Voraussetzung ist!
Wollen die Menschen alle die AGB und Nutzungsbedingungen lesen ???

Wissen sie denn genau was drin steht, bevor sie einen Dienst nutzen? Und VERSTEHEN sie das denn???
DAS Problem ist: wüsten sie, was mit ihren Daten passiert, wenn sie die AGB gelesen haben würden? Das ist leider nicht so, wie wir nach einer Untersuchung im Rahmen einer Dissertation aus Österreich erfahren haben: Die ungewollte Einwilligung im Fall von Facebook Im Fall von Facebook stellte sich bei dieser Erhebung heraus, dass 99% der Facebook Nutzer "ungewollt" in diesem Netz sind - und das obwohl auch in Österreich die DSGVO gilt. Den Fall Facebook können wir unter böswillige Absicht verbuchen, aber wie sieht es denn im Normalfall aus?

Es gibt hier mehrere Fakten, die es zu berücksichtigen gilt: Die meisten(?) Unternehmen nutzen die Daten so, wie es ihnen erlaubt wird und halten sich an die Gesetze. Die Gesetze erlauben ihnen eine gewisse Nutzung, die wir nicht gut finden müssen, die aber für ihren "Geschäftszweck" sinnvoll sein mögen. Auch diese normalen "Geschäftszwecke" können bereits zu den genannten Effekten führen, die ihr in dem Artikel "Persönliche Daten sollen Privatangelegenheit bleiben" aufgezählt habt. Wir müssen in jedem Fall selbst entscheiden ob uns das jeweilige Geschäft diesen "Geschäftszweck" wert ist!

Zurück zur DSGVO

Eine Auseinandersetzung mit der BEDEUTUNG und den INHALTEN der DSGVO hatten wir nach deren Inkrafttreten schon geplant, auch die Finanzierung einer Veranstaltungsreihe dazu, die ist damals leider in den Anfängen stecken geblieben ist.

  • Können Unternehmen die Daten nur unter EINWILLIGUNG der Nutzer nutzen!
  • Oder gibt es Ausnahmen?
  • Welche sind denn die Ausnahmen? = Auseinandersetzung mit den DSGVO und der Rolle der Unternehmen.
  • WO sind denn die Ausnahmen?
  • Wo ist die DSGVO ungenau?
  • Wo sind die Lücken?

Warum liest denn kaum jemand die DSGVO? Und warum liest kaum jemand mal eben die Gesetzesbücher außer den Anwälte , die sie ja studieren!!!

Die Nutzer lesen nicht die AGB & Nutzungsbedingungen oder/und verstehen sie nicht! Nötig wäre eine Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie die DSGVO in den AGB und Nutzungsbedingungen eingeflossen ist und wie lang, unverständlich und schlecht diese formuliert sind!

Man sollte hier mal die Frage stellen, ob das gut ist, dass Nutzer AGB & Nutzungsbedingungen lesen müssen, oder ob das nicht anders gemacht werden könnte. Wie könnte man technische Vorgänge statt in Textformulierungen in Auswahlen zum Anklicken darstellen ohne, dass sie un- oder missverständlich werden. Das wäre ein interessanter Ansatz ... aus dem sich wieder viele Fragen ergeben würden.

Manchen Nutzern ist es egal. Sie lesen sie nicht, scrollen runter und willigen einfach schnell ein damit sie weiter einkaufen bzw. recherchieren etc... können. Eine Auseinandersetzung mit der individuellen Lebenssituation des jeweiligen Nutzers wäre zu untersuchen (Nutzergruppen von bzsp. alleinerziehender Mutter mit Kindern, die keine Zeit für AGB hat, oder Büroarbeiter, der in der Freizeit keine Lust hat in den AGB zu lesen ...

  • WAS wäre denn eine Verbesserung dieser Situation?
  • WIE könnte man den Nutzern diese Informationen einfacher geben?
  • WAS wäre denn ein Anreiz, um AGB/Nutzungsbedingungen zu lesen? Auswahl von Möglichkeiten ( zum Anklicken s.o.)

Digitalisierung des Alltags

Es stellt sich dennoch eine Frage: Wie lange würde ein Mensch brauchen, um bei seiner täglichen Internetsuche die AGB und Nutzungsbedingungen stets genau zu lesen? Und wenn man dann auch nocht die Zeit kalkulieren würde, die nötig ist um diese nicht nur zu lesen sondern zu verstehen!
Selbst wenn ich das (meist versteckte) Ziel einer Formulierung wirklich verstanden hätte, wüsste ich dann, WAS GENAU mit meinen Daten passiert?
Das sieht nicht gut aus, das könnte ich im Alltag wohl kaum bewältigen.

Manche Nutzer lesen die AGB/Nutzungsbedingungen und finden sie doof, und nutzen den Anbieter dann nicht mehr. Auch das gibt es - und darüber können wir uns freuen. Aber wir können das nicht voraussetzen - hier liegt das Problem der DSGVO, denn diese setzt so viel Einsatz voraus.

Die DSGVO sieht die Verantwortung

  • bei den Unternehmen,
  • bei den Gesetzgebern und
  • beim Nutzer.

Die Macht liegt jedoch bei den Internetgiganten, deren Umsätze und sogar deren persönliche Reichtümer inzwischen die Geldmenge von Staaten überschreiten, und der Nutzer ist kein "gleichberechtigter" Partner in diesem Spiel. Deshalb ist es falsch, die Verantwortung nur den Nutzern zu überlassen.
Eine Regulierung muss die Macht dieser Monopole zerschlagen!

Welche eurer Forderungen in welcher Reihenfolge und überhaupt sinnvoll sind, sollte weiter diskutiert werden. Dieser Beitrag sollte nur ein wenig das Dilemma des Nutzers beleuchten.

BB und WW für Aktion FsA

Mehr dazu bei https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7898-20220118-persoenliche-daten-sollen-privatangelegenheit-bleiben.htm
und alle Artikel zu Facebook und Cookies/AGB https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=Facebook+AGB&sel=meta
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7929-20220218-das-leid-mit-den-agb.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/7929-20220218-das-leid-mit-den-agb.htm
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aktionfsa@diasp.eu

15.02.2022 CIA analysiert ausländische Finanzdaten

Massenüberwachung: Systematische Analyse unserer Finanzdaten

Vor ein paar Tagen hatten wir SWIFT, die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, eine 1973 gegründete internationale Genossenschaft mit Sitz in Belgien im Hinblick auf Sanktionen gegen Russland unter die Lupe genommen. Klar war dabei, dass dort ein starker US Einfluss herrscht und Sanktionen auf Wunsch der USA auch durchgesetzt werden. Selbst wenn die Europäer versuchen dies zu umgehen, wie bei den Iran-Sanktionen unter Trump, gelang es ihnen (trotz Sitz von SWIFT in Belgien) nicht, selbst Zahlungswege für Hilfslieferung in den Iran freizuschaufeln.

Netzpoltik.org weist nun auf einen weiteren Einfluss der USA hin:

Seit 2016 analysiert der amerikanische Geheimdienst CIA in großem Stil Informationen aus internationalen Finanzdatensätze. Die Daten stammen aus unbekannten Quellen und werden der CIA offenbar vom Geheimdienst NSA zur Verfügung gestellt.

Dieses Wissen stammt aus einem Bericht den die demokratischen Senatoren Ron Wyden aus Oregon und Martin Heinrich aus New Mexico über das Kontrollgremium Privacy and Civil Liberties Oversight Board (PCLOB) angestoßen hatten. In der öffentlichen Version sind allerdings wesentliche Teile geschwärzt. Klar ist für den kritischen österreichischen Journalisten Erich Möchel nach Analyse des Berichts, dass wir es (weiterhin) mit Massenüberwachung und einem "systematischen Massenzugriff auf Finanzdaten samt Data-Mining" zu tun haben.

Wieder einmal werden alle von unserem Ehrenmitglied Edward Snowden 2013 aufgedeckten illegalen Methoden bestätigt (Die Enthüllungen von Edward Snowden). "Rechtsgrundlage" für die Finanzdatenüberwachung ist der Präsidialerlass Executive Order 12333 von US-Präsident Ronald Reagan, der 2016 von Barack Obama sogar noch erweitert wurde. Dieser richtet sich gegen alle Finanzbewegungen mit nicht-US Bürgern - also gegen uns alle auf der Welt. In dem oben genannten Bericht wird allerdings nur kritisiert, dass dadurch auch (einige Millionen) US-Bürger einer Massenüberwachung unterliegen.

Nicht-US-Bürger haben, wie sich auch bei den Verhandlungen EU-USA um Privacy Shield gezeigt hat, keine Rechte ...

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/massenueberwachung-cia-analysiert-systematisch-internationale-finanzdaten/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7926-20220215-cia-analysiert-auslaendische-finanzdaten.htm
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aktionfsa@diasp.eu

14.02.2022 Dein Handy kann alles mithören

Einfach mal darüber nachdenken, was man seinem Gerät anvertrauen möchte

Dies wollten Reporterin Nadine Hadad und Software-Entwickler Sebastian Bayerl vom "BR AI + Automation Lab" herausfinden. Dazu programmierten sie sich einfache Apps, um zu sehen und zu hören wie das funktioniert.

Um sicher zu gehen, dass es auf einem iPhone genauso gut geht, wie mit Googles Android nahmen sie sich

  • ein Apple iPhone 12 mit iOS 14.7.1 und
  • ein Samsung Galaxy A22 5G mit Android 11.

Die Reporterin meinte, dass sie ihren Apps bereits recht restriktiv Berechtigungen erteilt hatte, weil sie ein gewisses Datenschutzinteresse hat. Trotzdem stellte es sich schnell heraus, dass die Berechtigungserteilung ihre Tücken hat. So hat ihrer App, mit denen sie ihre Reportagen erstellt die Berechtigung "Mikrofon während der Nutzung der App" erteilen müssen. Aber wann ist die App aktiv, bzw. wie muss die richtig geschlossen werden?

Mit einer kleinen "Lausch App", die angeblich Katzen-Videos oder Bilder zeigt, gelingt bei beiden Systemen das Abhören. Der Unterschied ist noch, dass man beim iPhone noch den Zugriff auf das Mikrofon durch ein kleinen Punkt oben rechts erkennen kann. Bei Android ist keine Anzeige über die Mikrofonnutzung zu sehen.

Nach dem Experiment ist das Entsetzen groß - alle Gespräche konnten unbemerkt mitgeschnitten werden, bei Android unauffälliger als bei Apple. Die von der extra programmierten App genutzten Funktionen stehen auch den anderen Apps, wie Facebook, WhatsApp, Instagramm, ... zur Verfügung. Auch über die Bewegungssensoren, die ein normaler Benutzer nicht abstellen kann, können Sprachmuster aufgenommen werden.

Um das zu überprüfen, reden sie über Lego, Hundefutter und ähnliches und schauten dann bei den kommerziellen Apps nach - und siehe da, nach einigen Tagen hatten sie erstmalig Lego Werbung in Instagram. Auf Nachfrage bei Facebook wurde (natürlich) versichert, dass kein Mithören durch deren App stattfindet. Auch Goolge versichert dies und sagt, dass Apps, die ihre Berechtigungen missbrauchen würden, gesperrt werden.

Zum Test laden die Beiden die Katzen-Abhör-App in den Google Play Store und diese wird nicht gesperrt - noch Fragen?

Mehr dazu bei https://www.br.de/mediathek/video/wir-beweisen-handys-koennen-mithoeren-das-abhoer-experiment-av:6203daefd0f61f00084baa12
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7925-20220214-dein-handy-kann-alles-mithoeren.htm
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Studie zu Corona-Warn-Apps in der EU

Einsatz von Corona-Warn-Apps nicht mehr gerechtfertigt

Die deutsche Corona Warn App haben wir mehrfach kritisiert und an der Luca App konnten wir erst recht kein gutes Haar lassen. Das haben inzwischen auch verschiedene Bundesländer eingesehen und die Förderung gestrichen. Aus eigenem Erleben kann der Autor beisteueren, dass in seiner Familie mit 8 positiv auf Omikron getesteten Mitgliedern, das Handy einer Positiven in der Corona Warn App ein "Geringes Infektionsrisiko" anzeigte - sehr hilfreich ...

Inzwischen gibt es nun von der Civil Liberties Union for Europe (Liberties) und neun Partnerorganisationen eine Untersuchung über die politischen und rechtlichen Grundlagen für nationale Apps zum Nachverfolgen von Coronavirus-Kontakten in zehn EU-Ländern. Dabei zeigte sich, dass

  • es sehr unterschiedlich schwer war, an die jeweiligen Dokumente über die verwendeten Programme und ihren praktischen Einsatz heranzukommen,
  • es in fast keinem Land Effizienz- und Sozialverträglichkeitsprüfungen für die Anwendungen gab - und das nach über einem Jahr im Einsatz,
  • es wegen der oft geringen Akzeptanz auch die gesellschaftlichen Auswirkungen in Grenzen hielten, auch die EU Staaten keinen Druck auf die Interoperabilität der nationen Warn Apps ausübten - also wohl auch nichts davon hielten,
  • die Staaten "langsam" ihre Förderung und Unterstützung für die Apps auslaufen lassen.

War es das?

Nicht ganz - immerhin lobt auch die Liberties Studie die Arbeit, die von Datenschutzaktivisten in die Corona Warn App gesteckt wurde. "Deutschland war eines der wenigen Länder, die auf Transparenz, öffentliche Debatten und Folgenabschätzungen setzten", lobt Liberties, wie Heise schreibt und weiter: Der anfängliche Streit über Tracings-Apps hierzulande zeige "den unschätzbaren Wert einer offenen gesellschaftlichen Debatte" sowie einer "engagierten und kritischen Zivilgesellschaft" auf.

Weiter kritisch gesehen wurden Verfolgung mittels der GPS Daten von Handys und die bei allen Tracing-Apps zutage getretene "Abhängigkeit der Regierungen von Big Tech", da das Bluetooth-Tracing auf einem Rahmenwerk von Apple und Google basiert. Damit würden sich Staaten diesen privaten Internetkonzernen ausliefern - und die Menschen in Europa und ihre Daten werden dadurch ausgeliefert.

Na dann, weg mit den Apps von den Handys. Überflüssige Apps haben dort nichts mehr zu suchen. Außerdem reicht eine CWA-Meldung nicht mehr als Berechtigung für einen PCR Test - das haben endlich auch die Politiker gemerkt.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/news/Buergerrechtler-Weiterer-Einsatz-von-Corona-Warn-Apps-oft-nicht-gerechtfertigt-6256487.html
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7924-20220213-studie-zu-corona-warn-apps-in-der-eu.htm
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Tags: #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Corona #Luca #Transparenz #Informationsfreiheit #Scoring #Bluetooth #WarnApp #(a)sozialeNetzwerke #Verhaltensänderung

aktionfsa@diasp.eu

Telegram jetzt mit Werbung

Telegram Gründer will nicht weiter draufzahlen

Die Großzügigkeit des Telegram Gründers Pavel Durov und 17-fachen Milliardärs ist scheinbar endlich. Nachdem er mit seiner in Dubai beheimateten Firma bisher nur Verluste gemacht hat, möchte er nun mit Werbeeinblendungen, nur Text und maximal 160 Zeichen, etwas Geld verdienen.

Etwas Geld?

Etwas viel Geld, muss man wohl sagen, denn für den Einstieg sind 2 Millionen Euro fällig, von denen eine Million einbehalten wird, wenn der Werbevertrag vorfristig beendet wird. Richtig los geht es bei 6 Millionen. Dann kann sich der Kunde Kategorieren und Bezüge zu bestimmten Ländern auswählen.

Verboten sind Inhalte zu den Themen Pornografie, Drogen oder Waffen, aber auch Werbung für Fast Food ist verboten - so nachhaltig hätte man ihn nicht erwartet. Erwünscht sind dagegen die Kategorien Haustiere, Sport und Musik, "Wetten und Glückspiel" und "Gesundheit und Medizin".

Ob sich sein Angebot auf die Anzeige der Werbung beschränkt oder ob auch Daten der Telegram Nutzer in die Richtung der werbenden Firmen fließen wird nicht verraten. Die Relevanz von Telegram ist mit einem Marktanteil, laut einer Studie von ARD/ZDF , von nur 8 Prozent in der deutschsprachigen Bevölkerung relativ unbedeutend, verglichen jedenfalls mit der Datenkrake WhatsApp, da sind es 81 Prozent.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/werbung-im-messenger-telegrams-eigenartiger-versuch-geld-zu-verdienen/
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7923-20220212-telegram-jetzt-mit-werbung.htm
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Tags: #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Datensicherheit #Telegram #WhatsApp #Werbung #Transparenz #Informationsfreiheit #Scoring #Cyber-Mobbing #(a)sozialeNetzwerke #Verhaltensänderung

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10.02.2022 Zieht sich Facebook freiwillig aus Europa zurück?

Ein Ziel unserer Kampagne bereits erreicht?

Natürlich verzichtet er nicht freiwillig auf 350 Millionen Nutzer - aber allein seine Ankündigung hat schon Wellen geschlagen. Um so wichtiger ist es, die Aufmerksamkeit von seinem Propagandarundumschlag zurück auf die Forderungen der EU zu lenken.

Zuckerbergs Konzern sagte, dass er "wahrscheinlich seine wichtigsten Produkte und Dienste wie Facebook und Instagram nicht mehr in Europa anbieten" könne.

Aber warum soll das nicht mehr gehen?

Weil sich inzwischen über viele Gerichtsurteile und Debatten in der Politik auch auf EU Ebene herumgesprochen hat, dass Facebook die Daten seiner Nutzer - entgegen allen Vorschriften der DSGVO - ohne Rechtsgrundlage in die USA transferiert, dort auswertet und Profile erzeugt und diese dann für die eigenen (Werbe-) Zwecke beliebig vermarktet.

Genau diese Feststellung haben wir in unserer Kampagne "Private Daten schützen" auch für einige weitere US Konzerne getroffen. Es geht um die scheinbar "kostenlosen" Internetdienste, wie Google, Facebook, WhatsApp, Instagram, Microsoft und Apple u.v.m., die unsere Privatsphäre an diese US-Internetgiganten ausliefern. Damit muss Schluss sein!

Was bleibt von Zuckerbergs Feuerwerk?

Wir können diese "Aufregung" nutzen, um die Nutzer solcher Dienste auf Alternativen aufmerksam zu machen. Es gibt in Europa genügend privatsphäre-schützende und freie offene Software. Einige haben in dem Artikel zur Kampagne aufgelistet, weitere gibt es unter dem Thema "Privatsphäre schützen - was kann ich tun".

Mehr dazu bei https://www.manager-magazin.de/politik/wegen-eugh-datenschutz-meta-bringt-rueckzug-von-facebook-und-instagram-aus-europa-ins-spiel-a-811577f8-db67-4778-b204-ca8fb650240e
und https://winfuture.de/news,127970.html
und https://www.zdf.de/nachrichten/digitales/facebook-meta-zuckerberg-europa-abschaltung-100.html
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