#transparenz

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21.08.2022 Tesla kommt Eichgesetz nicht nach

Ale sind gleich, manche sind gleicher

Der Satz ist aus George Orwells Buch "Farm der Tiere" ist bekannt und er gilt scheinbar auch in Deutschland. So ist den Behörden seit langem bekannt, dass die Tesla Ladesäulen für E-Autos nicht rechtskonform sind. Über Tesla Autos mussten wir kürzlich berichten, dass sie eigentlich Video-Überwachungsgeräte sind.

Trotz Aufforderung kommt der Konzern jedoch der Nachrüstung sicher nicht bis Ende 2022 nach.

Jedes Zählgerät, das in Deutschland ein Gut gegen Euro abgibt, muss geeicht sein. Das gilt für Waagen in Supermärkten genauso, wie für Tanksäulen. Mehr als 1.800 Ladestationen von Tesla verstoßen gegen deutsches Eichrecht.

Damit weiß eigentlich kein Kunde dieser Säulen, ob der Preis irgendetwas mit der erhaltenen Stromladung zu tun hat.

T-Online schreibt abschließend: "... die Ämter hoffen derweil auf Besserung der Situation." Also sind wir doch eine Bananenrepublik!

Mehr dazu bei https://www.t-online.de/auto/elektromobilitaet/id_100038406/alle-tesla-ladesaeulen-sind-illegal-das-ist-der-grund.html
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Tags: #Ladesäulen #Eichrecht #Rechtsverstoss #Tesla #Kfz #Auto #Gleichheitsgrundsatz #Videoüberwachung #Fahrdaten #DashCam #Videoüberwachung #Verhaltensänderung #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Transparenz #Informationsfreiheit #Roboter

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20.08.2022 FRONTEX an die Öffentlichkeit zerren

Ein Loch im digitalen Zaun

Auch die Themen Transparenz und Informationsfreiheit gehören für uns zu den wichtigen Bürgerrechten. "Private Daten schützen und öffenliche Daten nutzen" ist unser Mantra.

Doch nicht nur private Unternehmen verstecken sich gern und geben über ihre Tätigkeiten keine Auskunft, auch die öffentliche Verwaltung tut sich noch immer schwer mit dem Wort Transparenz - ein Beispiel wäre etwa die Kontrolle und Speicherung des BKA aller IP Nummern der Besucher ihrer Webseiten.

Heute geht es um eine "EU-Agentur", die wir seit ihrer Gründung im Auge haben. Die Aufgabe von FRONTEX soll eigentlich die Koordinierung der EU Polizeibehörden zum Schutz der EU Außengrenzen sein.

Seit Anbeginn hat diese "Agentur" ihre Kompetenzen überschritten - hier alle unsere Artikel zum Thema FRONTEX.

Frag den Staat hat nun "ein Loch in Frontex’ digitalen Zaun geschnitten!"

Wer in letzter Zeit eine Anfrage an die EU-Grenzpolizei geschickt hat, kennt diese Antwort. Informationen per E-Mail gibt es bei Frontex nicht mehr, sondern nur noch über das Informationsportal der Behörde. Antworten erhält man erst nach einem personalisierten Login.

Das ist schon einmal das Gegenteil von Transparenz. Um sich den Gang zur Webseite von FRONTEX - und eine eventuelle Nachverfolgung wie oben durch das BKA zu ersparen, berichtet Frag den Staat über ihren "Hack", um unbeobachtet an die Webseiten von FRONTEX zu gelangen:

In den letzten Wochen haben sich unsere Entwickler:innen deshalb das Portal von Frontex genauer angeschaut, hunderte Captchas per Hand gelöst und neuronale Netze trainiert.

Ab jetzt könnt ihr mit nur zwei Klicks die Nachrichten von Frontex bei FragDenStaat importieren. Das ist nicht nur ein großer Gewinn für die Informationsfreiheit, sondern auch für die Barrierefreiheit.

Danke an Frag den Staat !

Hinweis: Das obige Foto zeigt keinen realen Fall an den EU Außengrenzen - wie sie täglich geschehen - sondern ist aus dem Film "Europe or Death" der Filmemacherin Paula Gepard mit der wir 2013 den Film "FRONT-ex Fort Europe" gemacht haben.

Deshalb fordern wir seit Jahren: Weg mit FRONTEX
Frag den Staat hat die Forderung erweitert: Ob Frontex-Portal oder Frontex – weg damit!

Mehr dazu bei https://fragdenstaat.de/blog/2022/08/16/wir-haben-frontex-geknackt/
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18.08.2022 Für die Abschaffung von "Ersatzfreiheitsstrafen"

Richtigstellung vom Justizminister gefordert

Das Grundrechtekomitee informiert uns in seinem aktuellen Newsletter über einen Offenen Brief an Justizminister Buschmann. Darin wird dieser kritisiert falsche Aussagen im Zusammenhang mit der geplanten Abschaffung von "Ersatzfreiheitsstrafen", also z.B. gegen Schwarzfahrer, gemacht zu haben. Aktion Freiheit statt Angst hat sich schon mehrmals für die Abschaffung, bzw. Umwandlung von "Ersatzfreiheitsstrafen" in Ordnungswidrigkeiten ausgesprochen.

Worum geht es?

Der Offene Brief nimmt Bezug auf ein Interview mit der Funke Mediengruppe, erschienen im Artikel „Buschmann prüft geringere Strafen fürs Schwarzfahren“, am 17. Juli 2022 in der WAZ. Im Rahmen dieses Interviews wurden auf Basis seiner Aussagen falsche Informationen veröffentlicht. Aufgegriffen von AFP und Reuters fanden diese weite Verbreitung.

Kritisiert wird seine falsche Aussage: Schweden habe „die Ersatzfreiheitsstrafe so gut wie abgeschafft, und dann gemerkt, dass die Zahlung von Geldstrafen heftig ins Stocken geraten ist.

Richtig ist viel mehr: Schweden hat die Ersatzfreiheitsstrafe nie vollständig abgeschafft und führt sie dementsprechend auch jetzt nicht wieder ein, um eine Art „Experiment“ rückgängig zu machen. Das schwedische System ist so konzipiert, dass auf das Mittel der Inhaftierung bei nicht bezahlten Geldstrafen nur äußerst selten zurückgegriffen wird, ein System, das seit Jahrzehnten so funktioniert.

Daten der frühen 1980er Jahre zeigen, dass damals pro Jahr etwa 29 Personen inhaftiert wurden, und für das Jahr 2019 zeigen Daten, dass von 63.658 Fällen, in denen eine Geldstrafe verhängt wurde, 13 Personen ins Gefängnis mussten, weil sie ihre Strafen nicht bezahlt hatten.

Aktuelle Zahlen: Zwischen Januar 2017 und September 2022 wurden nur 47 Fälle an die Staatsanwaltschaft verwiesen, bei denen eine Inhaftierung in Frage kam. In Schweden werden nur Menschen inhaftiert, die ihre Strafzahlung verweigern, nicht aber solche, die sie nicht bezahlen können.

Auch Buschmanns Aussage: "Studien zeigen, dass Betroffene oft erst dann zahlen, wenn sie merken, dass tatsächlich das Gefängnis droht." ist falsch und reproduziert nur eine seit Jahrzehnten wiederholte, aber empirisch nicht abgesicherte Meinung, dass die Drohung mit Inhaftierung zur Zahlung führen würde. Nur 15 % der Personen in Ersatzfreiheitsstrafen verfügen über ein Einkommen, das nicht aus Transfer- oder Unterstützungsleistungen (wie ALG II) besteht.

_Diesem Offenen Brief können wir uns nur anschließen!:

Mehr dazu bei https://www.grundrechtekomitee.de/details/offener-brief-an-bundesjustizminister-buschmann-richtigstellung-bzgl-ersatzfreiheitsstrafe-erbeten
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Tags: #OffenerBrief #Buschmann #Justizminister #schwarzfahren #Soziales #Gleichberechtigung #Gender #Diskriminierung #Ungleichbehandlung #HartzIV #Gewerkschaft #Mitbestimmung #Transparenz #Informationsfreiheit #Kosten #Ordnungswidrigkeit #Straftat #Ersatzfreiheitsstrafe #erschleichen #Gefängnis

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17.08.2022 Keine Aufklärung der NSU Morde zu erwarten

Dokumente bis zu 120 Jahre unter Verschluss

"Die unverhältnismäßig langen Sperrfristen von 30, 50, 90 und 120 Jahren sind ein zutiefst fragwürdiges und undemokratisches Instrument, durch das eine Kontrolle der Geheimdienste in der Öffentlichkeit nahezu unmöglich gemacht wird."

So heißt es in einer von über 135.000 Bürgern unterschriebenen Petition für die Freigabe der Akten zu den NSU-Morden. Mehr Menschen als diese 135.000 sind der Meinung, dass mehr Aufklärung zu den Hintergründen und noch unbekannten Mittätern möglich wäre, würde man eine vollständige Aufklärung wirklich wollen.

Ministerpräsident Volker Bouffier, (CDU) hatte 2006 als Innenminister durch eine Sperrerklärung verhindert, dass die V-Leute eines Verfassungsschutzbeamten, der zur Tatzeit am Tatort des Mordes an Halit Yozgat in Kassel gewesen war, polizeilich vernommen werden konnten. Auch die anschließende Sperrverfügung für die Akten "über Generationen" lässt klar erkennen, dass dort entweder einiges schief gelaufen ist oder nicht mehr aufgeklärt werden soll.

Um den offenen Fragen der Grünen und Linken Mitglieder im Untersuchungsausschuss wenigstens ansatzweise nachzukommen, soll nun der frühere hessische Justizstaatssekretär Rudolf Kriszeleit (FDP) die Akten als Sachverständiger sichten. Die "Sensationsnachricht" ist bei einem solchen Vorgehen nicht zu erwarten, aber es hat wieder einmal gezeigt, dass nur der Druck aus der Öffentlichkeit - hier in Form von 135.000 Unterschriften - die Politiker zu einem kleinen Entgegenkommen bewegt hat.

Wir brauchen viel mehr Druck!

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Gesperrte-Akten-mit-NSU-Bezug-ein-Sachverstaendiger-fuer-alle-Faelle-6333860.html
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14.08.2022 Trotz objektivem Bedarf keine Produktion

1. afrikanische Covid-Impfstoff-Fabrik hat keinen einzigen Auftrag

Die WHO hatte sich bereits vor 2 Jahren in der Testphase der ersten Corona Impfstoffe dafür ausgesprochen, die Impfstoffe schnell weltweit zu verteilen und möglichst auf Begrenzungen durch Lizenz-Streitereien zu verzichten. Es ist anders gekommen, denn selbst als die USA unter Präsident Biden sich für eine begrenzte Freigabe der Lizenzen ausgesprochen hatten, mauerten die Europäer, speziell Kanzlerin Merkel.

So ist nach zweieinhalb Jahren immer noch weniger als ein Fünftel der afrikanischen Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft. Ein Grund dafür ist auch, dass afrikanische Länder, wenn überhaupt, oft Impfstoffe erhalten, die kurz vor ihrem Verfallsdatum stehen.

So wurden in Nigeria Ende letzten Jahres über eine Million Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca vernichtet, obwohl damals nur zwei Prozent der Nigerianer volständig geimpft waren.

Seit dem Frühjahr hat das südafrikanische Pharmaunternehmen Aspen Pharmacare einen Vertrag mit Johnson & Johnson und könnte 450 Millionen Dosen des Impfstoffs pro Jahr begrenzt für den afrikanischen Markt produzieren.

Doch wie titelt Reuters nun: "Aspen has had no orders for its Aspenovax vaccine". Aspen Pharmacare hatte sogar vor, die Produktion auf 700 Millione Dosen im Jahr zu erhöhen. Weder die WHO noch die finanziell wesentlich schlechter ausgestatteten afrikanischen Staaten haben scheinbar zur Zeit ein Interesse am Kauf der Impfstoffe.

Aspen Pharmacare wird seine neu aufgebauten Produktionslinien nicht dauerhaft still stehen lassen und wird diese zur Herstellung von Anästhetika und anderen Produkten umbauen ...

Kapitalistische Verwertungsinteressen und eine Gesundheitsversorgung für die Menschen passen wohl nicht zusammen.

Mehr dazu bei https://www.reuters.com/business/healthcare-pharmaceuticals/aspen-covid-vaccine-lines-risk-going-idle-jj-orders-dwindle-2022-08-10/
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Tags: #Impfstoff-Fabrik #Lizenzen #Johnson #Aspen #Impfstoff #Kosten #Corona #Impfung #Südafrika #Politik #Transparenz #Informationsfreiheit #Diskriminierung #Ungleichbehandlung #Durchseuchung #Verwertungsinteressen #Gesundheitsversorgung #Kapitalismus

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Weiter für die Freilassung von Julian Assange

Weltweiter Einsatz für die Pressefreiheit

Auch in den "Sommerferien" sind wir weiter jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat vor der US Botschaft am Brandenburger Tor in Berlin, um für die Freilassung von Julian Assange einzutreten.

Dabei haben wir auch vor der britischen Botschaft, wenn auch nur in Sichtweite einen Besuch abgestattet und lautstark Freiheit für den Verleger und Journalisten Assange eingefordert!

Zum Auslieferungsverfahren gibt es diese Nachrichten:

Jennifer Robinson sagt (nach der britischen Entscheidung am 17. Juni 22) in einem Interview mit australischen Journalisten, dass der Fall Assange schon immer ein politischer war, Julian Assange nicht im Gefängnis sein sollte und noch ein weiter Weg zu gehen sei. Am 30.06. wäre übrigens die Frist abgelaufen für die Einreichung von Berufungen an den High Court und es gibt Berufungen an den District Court. Letztlich würde noch der Eurpäische Gerichtshof für Menschenrechte angerufen werden.
Bericht dazu bei Heise, die auch die 2 Seiten der Berufung Assanges (vom 23.06.22) veröffentlicht haben https://www.heise.de/news/Assanges-Berufung-gegen-Auslieferungsbeschluss-veroeffentlicht-7180388.html
Vormerken: Stella Assange teilt den Aufruf für die „Free Assange Menschenkette“ um das Parlament, Parliament Square, London am Sa., 8. Okt. um 13.00 Uhr. 
Sich anmelden und unterschreiben kann man hier https://dontextraditeassange.com/human-chain/
Pressenza hat dankenswerterweise, das war schon in im Dez. 2021,  den offenen Brief von Christine Assange übersetzt und veröffentlicht
https://www.pressenza.com/de/2021/12/offener-brief-von-christine-assange-zur-befreiung-ihres-sohnes-julian-assange/
Unter Mitarbeit unseres Ehrenmitglieds Edward Snowden: Was steht auf dem Spiel?
Videopremiere vom 04.01.2022 mit Edward Snowdon (mit Übersetzung!)  „Wenn wir die Welt befreien wollen, müssen wir Assange befreien“
https://www.youtube.com/watch?v=JbRuePqtKwM
Vom VdJ, dem Verein demokratischer Juristinnen und Juristen
https://www.vdj.de/mitteilungen/nachrichten/nachricht/die-vdj-fordert-julian-assange-als-politischen-fluechtling-anzuerkennen/
Die International Federation of Journalists IFJ https://www.ifj.org/actions/ifj-campaigns/free-assange-now.html
Ein Interview mit Prof. Nils Melzer, u.a. über das Versagen unserer Rechtsstaaten
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1164731.julian-assange-wo-nur-das-recht-des-staerkeren-gilt.html
Ein Song für Assange von Dieter Dehm https://www.youtube.com/watch?v=iBSjpwXh7Tk

Nächste Mahnwache am Do. 18. 8. 22 ab 18h am Brandenburger Tor
Seid dabei!

Mehr dazu bei https://freeassange.eu
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Tags: #Berufung #Entscheidung #Patel #GB #Menschengerichtshof #Mahnwache #Auslieferung #Journalismus #Whistleblowing #Schutz #EdwardSnowden #ChelseaManning #JulianAssange #NilsMelzer #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit #Auslieferung #USA #Meinungsmonopol #Meinungsfreiheit #Presse #WikiLeaks

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Auch FinanzbeamtInnen haben ein Gewissen

Bei Cum-Ex hinter die Kulissen geschaut

Ein Untersuchungsausschuss zum Cum-Ex Skandal um die Hamburger Warburg-Bank ist immer noch tätig. Als prominente Politiker wurden Olaf Scholz und der Hamburger Bürgermeister Tschentscher, damals Finanzsenator, angehört. Dadurch ist nicht viel Neues ans Licht gekommen, denn viele Angehörte hatten erstaunlich viele Erinnerungslücken.

Worum geht es?

Wir hatten vor einiger Zeit schon einmal im Thema Cum-Ex im Rahmen von Transparenz und Informationsfreiheit gestochert. Bei der Warburg Bank ging es konkret darum, dass am 17. November 2016 die Hamburger Finanzbehörden überraschend entschieden hatten, auf die Rückzahlung der 47 Millionen Euro aus den Cum-Ex-Geschäften der Bank zu verzichten.

Im Vorfeld dieser Entscheidung gab es viele merkwürdige Vorgänge

  • anfänglich sah es so aus, als ob das Finanzamt die veruntreuten Gelder zurückfordern wollte,
  • so steht es in einem 29-seitigen Bericht am 5. Oktober 2016 an die Finanzbehörde,
  • Privatbankier Christian Olearius und der Miteigner der Bank, Max Warburg, besuchen am 26. Oktober 2016 Bürgermeister Olaf Scholz, der sich an die Geprächsinhalte heute nicht mehr erinnert,
  • am 9. November 2016 ruft Olaf Scholz Olearius an und rät ihm "das Schreiben" direkt an Finanzsenator Peter Tschentscher zu schicken,
  • der Brief ging noch am gleichen Tag "wegen der Bedeutsamkeit des Vorgangs" per Bote an Finanzsenator Tschentscher,
  • Tschentscher empfängt daraufhin zwei Tage später die Leiterin des Finanzamtes für Großunternehmen,
  • am 14. November 2016 Kommt der Brief bei der zuständigen Finanzbeamtin P. an,
  • am 17. November 2016 wurde in einer Sitzung mit Daniela P., ihrer Chefin, der Leiterin des Finanzamtes für Großunternehmen sowie weiteren Verantwortlichen der Finanzbehörde, entschieden auf das Geld (zu Lasten der Steuerzahler!) zu verzichten,
    • das Finanzamt sah die Ansprüche aus 2009, rund 47 Millionen Euro, offenbar steuerlich als verjährt an.

Dies veranlasste Daniela P. zu einer SMS an eine Kollegin über die WDR Kollegen bei ihrer Recherche zum Thema Cum-Ex gestolpert sind mit dem Inhalt: Ihr teuflischer Plan sei aufgegangen. Ihr Plan, schrieb die Beamtin weiter, sei mit freundlicher Unterstützung von S I und zur großen Freude von 5 aufgegangen. Dabei ist S I ihre Chefin und das Amt 5 die Finanzbehörde unter Senator Tschentscher.

Auf Nachfrage der Rechercheure des WDR bestätigte das Justizministerium in NRW den Ablauf, will jedoch keine Angaben zu dem laufenden Ermittlungsverfahren machen.

Immerhin verurteilte das Landgericht Bonn die Warburg Bank im Frühjahr 2019 doch noch zur Rückzahlung der Millionen und stellte fest, dass die Bank an kriminellen Cum-Ex-Geschäften beteiligt war.

Wann werden Politiker und auch ausführende Beamte endlich auch finanziell verantwortlich für ihr Tun?

Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/cum-ex-warburg-finanzbehoerde-101.html
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Tags: #Cum-Ex #WarburgBank #Hamburg #Tschentscher #OlafScholz #Verjährung #Urteil #Millionen #Transparenz #Informationsfreiheit #Erinnerungslücken #Meinungsfreiheit #Pressefreiheit

felix@pod.pc-tiede.de

https://netzpolitik.org/2022/finfisher-vertrag-wir-haben-das-bka-verklagt-und-gewonnen/

[…] Dass sich das BKA diesmal an Recht und Gesetz hält.

Äh, halt mal! Ist diese Behörde nicht dafür zuständig, dafür zu sorgen daß sich alle anderen an Recht und Gesetz halten? Wäre es dann nicht irgendwie wünschenswert, wenn ebendiese Behörde das selbst auch täte? Und zwar von sich aus, nicht erst auf Aufforderung?

Müßten die sich nicht sonst alle gegenseitig verhaften, wegen Gesetzesverstößen?

Liebe "Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben".
Ihr habt da ein gewisses Privileg von Eurem Souverän - dem Volk - bekommen. Das nennt sich "Gewaltmonopol". Ihr dürft Menschen ihrer Freiheit berauben. "Verhaften" nennt sich das dann. Weil es Euch eben erlaubt und damit gerade keine Straftat mehr ist.

Der damit verbundene Anspruch an Euch ist aber, daß Ihr das nur gegen diejenigen anwendet, die gegen Recht und Gesetz verstoßen, dann aber auch konsequent.
Ansonsten können wir nämlich auch gerne texanische Verhältnisse hier einführen und jeder sich bedroht fühlende Bürger dieses Landes schießt erst einmal und stellt dann Fragen. Damit genau das nicht geschieht, haben wir Euch und Ihr dieses "Gewaltmonopol".

Da taucht jetzt nur ein Problem auf: Augenscheinlich haltet Ihr Euch selbst nicht an Recht und Gesetz. Und damit bekomme mindestens ich ein ernsthaftes Problem mit Euch. Denn Ihr erfüllt meine Erwartungshaltung in Bezug auf Euer Privileg nicht. Damit gehört Euch meiner Meinung nach mindestens mal das Privileg entzogen, mehr noch, Ihr seid eigentlich selbst fällig für Eure eigenen Ermittlungsaufgaben und im Zweifelsfall auch der entsprechenden Konsequenzen.

Und ich sehe nicht, daß das passiert.

Bitte stellt Euch diese einfache Frage: Warum sollten sich andere an Recht und Gesetz halten, wenn ausgerechnet diejenigen, die für deren Durchsetzung privilegiert wurden, es nicht tun?
Und dann überdenkt nochmal Euer Handeln.

Danke für die Aufmerksamkeit.

#BKA #FinFisher #Transparenz #Gewaltmonopol

aktionfsa@diasp.eu

CETA kann noch immer gestoppt werden

CETA steht auch für schmutzige Teersande

Vor 7 Jahren sind wir gegen ACTA und CETA auf die Straße gegangen. Bei ACTA konnten wir erreichen, dass die Politik diesen Angriff auf die Rechte der arbeitenden Menschen zu den Akten legen musste. CETA, das "Frei"handelsabkommen der EU mit Kanada wurde trotz großer Proteste von der EU und Kanada unterschrieben.

Um endgültig in Kraft zu treten, sind auch jetzt noch Formalien zu erfüllen. Noch können wir Sand ins Getriebe geben. Auch nach fast fünfjähriger "vorläufiger Anwendung" von CETA haben immer noch die Parlamente von zwölf der 27 EU-Staaten nicht zugestimmt.

CETA zu verhindern ist auch ein entscheidender Schritt für mehr Klimaschutz. Denn mit CETA werden gerade einmal 0,08 Prozent zusätzlichen Wachstums - das entspricht 12 Milliarden Euro - in der EU erzeugt. Gleiches und wahrscheinlich mehr könnte man mit umweltfreundlicher Entwicklung erreichen.

Statt dessen sollen mit CETA 5 der weltweit 25 besonders skandalösen Öl- und Gasprojekte gefördert werden. Schmutzige Teersande sollen im arkischen Norden abgebaut werden, wo die Umweltschäden besonders lange wirken. Nebenbei enthält auch CETA Bestimmungen zu den privaten Schiedsgerichten, die uns bereits jetzt das Leben schwer machen, weil damit private Unternehmen "auf die Zukunft prognostizierte Gewinne" von Staaten einklagen können, wenn diese eine klimaschützende Politik durchzusetzen versuchen. ( Weg mit ECT und anderen privaten Schiedsgerichten! )

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Ceta-Schmutzige-Werte-7178860.html
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3oA
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8081-20220715-ceta-kann-noch-immer-gestoppt-werden.htm
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Tags: #ACTA #CETA #Freihandel #Wirtschaft #Protest #Klagen #Widerstand #Klima #Umwelt #Teersande #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit #Gewerkschaft #Mitbestimmung #Koalitionsfreiheit

aktionfsa@diasp.eu

Kleine Messengerdienste wollen auch keine Interoperabilität

Das zweischneidige Schwert

Vor eineinhalb Jahren hatten wir uns noch über das "Gesetz über digitale Märkte" (DMA) der EU gefreut, denn es soll die Macht der Internetgiganten, der Big5, einschränken. Auch die Vorschrift, dass die großen Messenger sich für andere öffnen sollen, haben wir begrüßt.

Das bedeutet, dass z.B. ein Nutzer von Signal eine Nachricht an einen Facebook oder WhatsApp Nutzer schicken kann und umgekehrt. Sehr erstaunt waren wir, als bei unserer Smart City Diskussion in diesem Winter ein Teilnehmer darauf beharrte, dass er nicht möchte, dass sich sein Messenger den Großen öffnet. Sein Argument war, dass seine sichere geschlossene Umgebung dadurch unsicher wird.

Und diese Befürchtung haben nun auch die Betreiber sicherer Messenger geäußert. Netzpolitik.org zitiert Messenger wie Threema oder Signal, die gar keine Interoperabilität wollen, weil sie die Sicherheit der Kommunikation ihrer Messenger in Gefahr sehen. Die gemeinnützige Signal Stiftung weist in einer Pressemitteilung die geplante Interoperabilität mit kommerziellen Messengern als Gefahr für die eigenen Datenschutz-Standards zurück:

Das Ziel von Signal ist es, private und sichere Kommunikation für alle und jeden bereitzustellen. Die Zusammenarbeit mit iMessage und WhatsApp würde letztendlich die Privatsphäre von Signal und seinen Benutzern verschlechtern. Andere Apps, die nicht die gleichen Datenschutzstandards wie Signal haben, hätten Zugriff auf große Mengen von Benutzerdaten. Diese Daten könnten dann auf eine Weise verwendet oder verkauft werden, die nicht mit der Mission und den Werten von Signal übereinstimmt.

Auch Threema-Chef Martin Blatter hatte die Ablehnung von Interoperabilität gegenüber netzpolitik.org vor allem mit Sicherheitsbedenken begründet. Die sicheren Messenger bieten alle eine durchgängige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an, die bei der Interoperabilität bei jetziger Technik zerstört werden würde, weil die Nachrichten beim Übergang zu einem anderen Messenger entschlüsselt werden müssten.

Es wären also drei schwerwiegende Einwände durch neue Technik zu lösen - das wird so schnell nicht klappen.

  • Die Ende-zu-Ende Verschlüsselung müsste für alle Messenger standardisiert werden.
  • Es müssten übergreifend Warnhinweise standardisiert werden, die anzeigen, dass eine Nachricht den eigenen Bereich verlässt.
  • Nutzerdaten, Klarnamen, wie auch Pseudonyme, müssen vor Weitergabe an Dritte geschützt werden - praktisch unmöglich.

Einfacher wäre es gewesen, wenn die Big5 ihr Ansehen durch den Handel mit unseren Daten nicht so verspielt hätten. Dann hätten sie allerdings auch keine jährlichen Gewinne über Hunderte von Milliarden Dollar gehabt und wären nicht die Big5 geworden ...

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/digital-markets-act-sichere-messenger-threema-und-signal-sind-gegen-interoperabilitaet/

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###11.07.2022 Uber zahlte Millionen für Änderung der Politik
Datenleaks decken auf

124.000 interne Dokumente der Firma Uber aus den Jahren 2013 bis 2017 kamen ans Tageslicht und erzählen von geheimen Absprachen zwischen Uber und der Politik in Europa.

Als sich der US Konzern Uber 2014 nach Europa ausdehnen wollte, war ihm klar, dass sein Geschäftsmodell - Jede/r private Autobesitzer sollte gegen Bezahlung andere Personen befördern dürfen - gegen viele Vorschriften in den verschiedenen Staaten der EU verstoßen würde.

Also nahm man sich vor, bereits vorher auf die dortige Gesetzgebung Einfluss auszuüben. Das kostet Geld, bei Uber waren es allein im Jahr 2016 90 Millionen Euro.

Welche konkreten Lobby-Arbeiten sind dem Konzern nun nachweisbar?

  • Emanuel Macron, damals Wirtschaftsminister versichert Uber in einer SMS: "Ich werde mir die Sache persönlich anschauen" und noch am gleichen Abend wird eine Uber störende Verordnung entschäft.
  • Neelie Kroes, von 2010 bis 2014 Europäische Kommissarin für die digitale Agenda und zwischenzeitlich Vizepräsidentin der Europäischen Kommission wollte nach ihrem Ausscheiden 2014 einen bezahlten Job im Beratungs-Board von Uber annehmen. Da das gegen die EU Regeln verstieß, musste sie bis zum Ende der Karenzzeit warten. Dann bekam sie von Uber einen Berater-Job mit 200.000 Euro Jahresgehalt.
  • Der FDP-Politiker Otto Fricke koordinierte nach dem Bericht die Lobby-Kampagne von Uber direkt, in dem er von 2002 bis 2013 als Bundestagsabgeordneter tätig war und dann als Lobbyist u.a. für Uber arbeitete und dann 2017 wieder in den Bundestag wechselte.
  • Außerdem ließ Uber Studien von "Wissenschaftlern" erstellen, die sich für "tiefgreifende Veränderungen im Dienstleistungssektor" aussprachen. Dabei ging es stets nur darum, das Arbeitsrecht in den einzelnen Ländern der EU dauerhaft zu deregulieren.
  • ...

Weitere "schöne Geschichten" in der Recherche von NDR, WDR und SZ.
Es ist also weiter wichtig für Informationsfreiheit und Transparenz in der öffentlichen Verwaltung zu kämpfen ...

Mehr dazu bei https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/NDR-WDR-SZ-Uber-Files-Datenleck-setzt-US-Konzern-unter-Druck,pressemeldungndr23304.html
und https://www.stern.de/news/bericht--datenleck-entbloesst-aggressive-lobby-arbeit-von-us-fahrdienstleister-uber-32528540.html
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Tags: #Uber #USA #Personenbeförderung #EU #Lobbyarbeit #Transparenz #Informationsfreiheit #Datenpannen #Datenleak #Politiker #Bestechung #Verhaltensänderung #Whistleblowing #NDR #WDR #SZ #Recherche

aktionfsa@diasp.eu

10.07.2022 "Frag den Staat" klagt gegen das EU Parlament

Datenschutz vs Kampf gegen Nazis

Frag den Staat klagt gegen das EU Parlament und die verweisen auf den Datenschutz. Worum geht es?

Seit Oktober 2020 gilt die griechische Nazi-Partei Goldene Morgenröte als kriminelle Vereinigung. Neben der Auflösung der Partei wurden auch ihre Anführer zu Haftstrafen verurteilt. Auch das einzige Mitglied der Goldenen Morgenröte, das einen Sitz im EU-Parlament hat, Ioannis Lagos, wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Er blieb trotzdem in Brüssel Abgeordneter und Griechenland musste über sieben Monate für die Aufhebung seiner Immunität kämpfen. Nun sitzt er zwar seit Mai 2021 in Griechenland im Gefängnis, nimmt aber per Video-Schaltung weiter an den Sitzungen des Parlaments teil.

Frag den Staat wollte nun vom EU Parlament wissen, welche Zuwendungen Lagos erhält und wohin diese fließen. Aus Datenschutzgründen will die Parlamentsverwaltung keine Auskunft über die sicher über 100.000 Euro pro Jahr geben.

Frag den Staat schreibt dazu:

Bis heute hat es das EU-Parlament versäumt, klare Rechenschaftspflichten für EU-Abgeordnete zu schaffen. Die Verwendung öffentlicher Mittel durch öffentlich gewählte Vertreter ist in der Regel undurchsichtig und kann durch die Öffentlichkeit nicht kontrolliert werden – weder bei Nazi-Abgeordneten noch bei demokratischen Volksverteter:innen. ...

Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 2019 wurde eine Rekordzahl von rechtsextremen Abgeordneten gewählt. Dieser Anstieg und viele andere Fortschritte auf nationaler Ebene hätten ein Warnzeichen sein und sofortiges Handeln auslösen müssen: Alle Lücken in der Rechenschaftspflicht öffentlicher Institutionen können von undemokratischen Akteuren ausgenutzt werden und müssen daher geschlossen werden, bevor es zu spät ist.

Nun wird das Gericht der EU entscheiden müssen, ob auch in diesem Fall die Höhe der Zuwendungen und ihre Zwecke unter dem Schutz der persönlichen Daten stehen.

Mehr dazu bei https://fragdenstaat.de/blog/2022/07/05/lagos-klage-eu-parlament-nazi/
und die Anfrage an das EU Parlament https://fragdenstaat.de/anfrage/documents-regarding-or-related-to-the-allowances-granted-to-ioannis-lagos/
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Tags: #Rechtsaußen #Neo-Nazis #NSU #Faschisten #Rassismus #GoldeneMorgenröte #Griechenland #EU #Parlament #Abgeordneter #Gefängnis #Immunität #Datenschutz #Datensicherheit #Persönlichkeitsrecht #Privatsphäre #Transparenz #Informationsfreiheit #Anonymisierung
Erstellt: 2022-07-10 08:10:43

aktionfsa@diasp.eu

Happy Birthday Julian

Lasst Julian Assange endlich frei!

Vor 2 Tagen, am letzten Sonntag gab es in Berlin vor der US Botschaft am Brandenburger Tor und an vielen anderen Orten der Welt eine Mahnwache zu Julian Assanges 51. Geburtstag. Inzwischen im 3. Jahr wird Julian Assange in einem "Auslieferungsverfahren" an die USA in Großbritannien in einem Hochsicherheitsgefängnis gefangen gehalten.
Nun hat die britische Innenministerin seine Auslieferung in die USA angeordnet. Dagegen gibt es Einsprüche von seinen Anwälten und von Wikileaks.

Entgegen jeder normalen Behandlung bei Auslieferungsverfahren (bestenfalls die Pflicht zum Tragen eines Ortungsgeräts) wird er isoliert - sogar die Besuche durch Verwandte, Freunde und Anwälte werden eingeschränkt. Davor wurde er bereits 7 Jahre am Verlassen der equadorianischen Botschaft in London gehindert.

Seit über 10 Jahren seiner Freiheit beraubt

Sein Fall wird benutzt, um die freie Berichterstattung und offene Meinungsäußerung auf der Welt einzuschränken. Eventuelle Nachahmer sollen abgeschreckt werden, ebenfalls über Kriegsverbrechen der USA zu berichten. Seine Inhaftierung ist ein Angriff auf die Pressefreiheit! Es gilt weiter der Satz unseres Ehrenmtglieds Edward Snowden:

"Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein begangenes Verbrechen behandelt wird, werden wir von Verbrechern regiert."

Julian Assange drohen in den USA 175 Jahre Haft, nur weil er das tat, was jeder Mensch tun muss, wenn ihm Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie z.B. der bis heute ungesühnten Mord an Reuters Journalisten im Irak, das sogenannte "Collateral Murder Video" zu Gesicht kommen.

Deshalb werden wir weiter jeden 1.+3. Donnerstag im Monat ab 18h vor der US Botschaft gegen seine Inhaftierung und die drohende Auslieferung protestieren.

Einige weitere Bilder von der Geburtstags Mahnwache:
Mehr dazu bei https://freeassange.eu
und alle unsere Artikel zu Julian Assange https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=Assange&sel=meta
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Tags: #Whistleblowing #JulianAssange #Wikileaks #CollateralMurderVideo #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit #Anonymisierung #Meinungsmonopol #Meinungsfreiheit #Pressefreiheit #Cyberwar #Hacking #Großbritannien #USA #Auslieferung #Todesstrafe #Grundrecht #GB #Folter #USA #Geburtstag

aktionfsa@diasp.eu

04.07.2022 Unangemeldete Versammlung durch autonome Autos

Auch Roboter lieben Gemeinsamkeit ;-)

Heute vor einer Woche kam es zu einem gemeinsamen "Drive-In" auf einer Kreuzung in San Francisco. Mehr als 6 selbstfahrende Wagen der zum US-Autokonzern General Motors gehörenden Firma Cruise versammelten sich (unangemeldet !!) auf einer Straßenkreuzung und schalten sich ab.

Keiner der Wagen beförderte zu diesem Zeitpunkt Fahrgäste. Es gelang der Firma nicht den Stau automatisch aufzulösen. Einige der Fahrzeuge mussten durch Mitarbeiter der Firma weggefahren werden.

Schon im April war auf einem Video zu sehen, wie ein Cruise-Auto wegfährt als Polizisten es inspizieren wollen. Es fährt über eine Kreuzung bleibt erst dort wieder stehen.

Verstoß gegen die Robotergesetze von Isaac Asimov

Also entweder "Shit happens", "Murphys Gesetz" oder ein glatter Verstoß gegen die Robotergesetze von Isaac Asimov (s. https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7479-20201210-zwaenge-zur-nutzung-digitaler-geraete.htm#gesamt )
Scheinbar brauchen wir nicht nur Roboter als Gewerkschaftsmitglieder sondern auch einen Knast für unfolgsame Roboter (s. Modell "Pepper" wurde erstes Gewerkschaftsmitglied ).

Unangemeldete Versammlungen durch Roboter haben die Digitalisierungsfanatiker wohl nicht so schnell erwartet ...
Wie war das mit der Haftungsfrage beim autonomen Fahren? - weiter ungelöst.

Mehr dazu bei https://www.spiegel.de/panorama/san-francisco-robotaxis-blockieren-strasse-a-50c24d24-e6db-444c-ac99-59e0006efc6c
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Tags: #Versammlung #Kreuzung #Polizeikontrolle #Robotergesetze #Menschenrechte #Persönlichkeit #KI #AI #künstlicheIntelligenz #elektronischePerson #OpenSource #Transparenz #Haftung #Hersteller #Programmierer #Algorithmen #USA

aktionfsa@diasp.eu

01.07.2022 Schnelltests werden ab heute kostenpflichtig

"Folgen der psychischen Belastung werden wir noch lange spüren."

In den sogenannten Mainstream-Medien erleben wir gerade den Aufschrei über die Einführung der 3 Euro Regelung bei Schnelltests. Auch die Kassenärtzliche Vereinigung (KV) ist dagegen, allerdings aus "abrechnungstechnischen Gründen", weil mit dieser Einführung zusätzliche Bürokratie entsteht. So muss u.a. nach den Gründen für den Test gefragt und dies dokumentiert werden.

Nutzen von Schnelltests?

Auf jeden Fall waren Schnelltestzentren eine erfolgreiche Startup Idee auch für viele Kriminelle, sogar wenn sie nur aus einer Imbissbude oder dem Kofferraum eines Autos betrieben wurden. Das Land Berlin versucht gerade den Schaden durch private Schnelltestzentren zu ermitteln und dieser geht in die Millionen. Dies geht auch auf die Nachlässigkeit bei der Zulassung dieser Zentren und die Bereitschaft der Politik zurück eine Milliarde Euro pro Monat zum Testen auszugeben und ist jetzt nicht unser Thema.

Den praktischen (Nicht-) Nutzen von Schnelltests habe ich selbst im Familienkreis bei unserer Weihnachtsinfektion mit 11 Familienmitgliedern erlebt. Wir konnten die Quote von 40-60% Zuverlässigkeit von jeweils mehreren Schnelltests in positiver wie negativer Richtung erleben. Eine Münze zu werfen wäre ehrlicher gewesen.

KBV-Chef Andreas Gassen macht dazu gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland folgende Aussagen:

  • Es macht perspektivisch und medizinisch wenig Sinn, täglich Millionen von Menschen anlasslos zu testen.
  • Wir müssen aufhören, Kindern und Jugendlichen in den Kitas und Schulen tagtäglich belastende Tests zuzumuten und sie mit unverständlichen Quarantäneregeln zu drangsalieren.
  • Die rund 250.000 offiziellen Neuinfektionen pro Tag sind nur die Spitze des Eisbergs, dazu kommt eine Dunkelziffer in mindestens ähnlicher Höhe.
  • Da die Gesundheitsämter die Nachverfolgung schon weitgehend aufgegeben haben, ist genau diese angebliche Übersicht doch längst verloren gegangen.

Wir begrüßen insbesondere seine 2. Aussage zur Belastung von Kindern und Jugendlichen, denn wir hatten uns schon vor mehr als einem Jahr ( Eine ganze Generation nimmt Schaden ) besorgt zu den psychischen Schäden geäußert.

Seine erste Aussage zur Fragwürdigkeit des anlasslosen Testen würden wir auch gern den chinesischen Medizinern stellen, die ganze Städte anlasslos testen, um ihre Null-Covid-Politik durchzusetzen.
Seine 3. zitierte Aussage macht aber auch deutlich, dass es fast niemanden mehr ohne eine Corona-Infektion im Lande gibt, denn die halbe Million Neuinfektionen pro Tag haben im letzten halben Jahr (=180 Tage) folglich 90 Millionen Menschen erwischt - einige sicher auch mehrfach.

Zum Abschluss vieleicht noch der Hinweis, dass KBV-Chef Gassen auch bereits Ende letzten Jahres, als alle in der Politik nach einer Impfpflicht riefen, auf die rechtlichen und ethischen Problemen hingewiesen hatte (2. Link unten).

Rainer für Aktion FsA

Mehr dazu bei https://www.rnd.de/politik/kbv-chef-andreas-gassen-zu-corona-tests-das-massenhafte-testen-bringt-derzeit-nur-wenig-HMRTJ2LCM5EBJFFRTP5NPMYF3A.html
und zur Impfpflicht https://www.rnd.de/gesundheit/corona-kassenaerzte-chef-gassen-gegen-allgemeine-impfpflicht-MZIFHDTPGXEHIAD5MC46BGIQZM.html

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24.06.2022 Tesla Auto ist ein Video-Überwachungsgerät

Wer kauft sich seinen eigenen Überwacher?

Die Kritik an Tesla ist inzwischen auch bei der Berliner Polizei angekommen. Fahrzeuge des Herstellers Tesla dürfen künftig nicht mehr auf die Parkplätze und Gelände der Berliner Polizei fahren, denn es sind Überwachungsgeräte.

Netzpolitik.org berichtet, dass in einem Rundschreiben, das dem Berliner Boulevardblatt BZ vorliegt, heißt, dass die Elektrofahrzeuge „eine sicherheitsrelevante Gefährdung für Mitarbeitende, Dritte (Sicherheit und Datenschutz) sowie die Liegenschaften der Polizei Berlin (Objektsicherheit)“ darstellen würden. Die Polizei hat die Echtheit des Schreibens gegenüber der BZ bestätigt.

Die Polizei verweist auf einen Fernsehbeitrag des ZDF, wonach "sämtliche Fahrzeugmodelle des Herstellers Tesla permanent ereignisunabhängige Videoaufzeichnungen des gesamten Fahrzeugumfeldes anfertigen und diese Aufnahmen ausleiten. Diese Aufnahmen werden auf im Ausland (Niederlande) befindlichen Servern der Firma Tesla dauerhaft gespeichert."

Nach dem das Thema in der Öffentlichkeit Wellen geschlagen hat - und dem Image des modernen Autobauers schadet - rudert die Polizei nun vorsichtig zurück: das Schreiben des LKA-Sicherheitschefs hat „zunächst keine Wirkung“, sondern „dient lediglich der Sensibilisierung“.
Probleme bei Tesla

Die "Vorzeige-Industrieansiedlung in Brandenburg" durch Tesla ist auch sonst in der Kritik, sei es

  • beim Wasserverbrauch, der inzwischen schon bei umliegenden Bewohner zu Wasser-Sparauflagen führen soll,
  • bei Umweltverschmutzngen durch Leckagen in Tankanlagen
  • bei Baumaßnahmen ohne Genehmigungen
  • und nun auch bei Unzufriedenheit bei den neuen Beschäftigten.

"Wir hören, dass immer öfter Leute Tesla wieder verlassen und zum Teil zu ihren alten Arbeitgebern zurückgehen", sagt die Gewerkschafterin Birgit Dietze im Interview mit dem "Spiegel", berichtet der Stern. Die IGM berichtet von einem Auf-und-Ab der Löhne je nach Tag der Einstellung. Die Gewerkschafterin ist sich sicher: "Ohne einen Tarifvertrag wird die Tesla-Belegschaft immer unter dem Entgeltniveau anderer Automobilunternehmen zurückbleiben."

Tesla hatte kürzlich einen europaweiten Arbeitsplatzabbau angekündigt, der aber nicht für das neue Werk in Grünheide gelten soll. Auf jeden Fall haben die Personalabteilungen bei Tesla in Deutschland noch einiges über Tariflöhne und die Mitbestimmung zu lernen, wenn sie nicht wollen, dass ihre neuen MitarbeiterInnen sich wieder aus Grünheide verabschieden .

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/zu-viel-ueberwachung-teslas-duerfen-bei-berliner-polizei-nicht-auf-den-hof/
und https://www.stern.de/auto/e-mobilitaet/unzufriedenheit-bei-tesla-in-gruenheide--beschaeftigte-verlassen-unternehmen-31961868.html
und alle unsere Artikel über Tesla https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=Tesla&sel=meta
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Tags: #Tesla #Kfz #Auto #Videoüberwachung #Fahrdaten #Polizei #Rundschreiben #Verbot #EU #DSGVO #DashCam #Videoüberwachung #Verhaltensänderung #Verbraucherdatenschutz #Datenschutz #Transparenz #Informationsfreiheit #Roboter #Unzufriedenheit #Tarifverträge #IGM #Grünheide #Wasserknappheit
Erstellt: 2022-06-24 07:53:46

aktionfsa@diasp.eu

20.06.2022 Bundeswehr kauft viel zu teure Tankschiffe
Whistleblower legt Finger in die Wunde

100 Milliarden soll die Bundeswehr zusätzlich ausgeben - und 82 Millionen Menschen in der Bunderepublik sollen diese zusätzlichen Schulden über die nächsten Jahrzehnte abzahlen. Wir sind weiterhin gegen das Schuldenmachen für die Aufrüstung und wollen auch am 2.7. dagegen demonstrieren.

100 Milliarden sind eine ganze Menge, da muss man Klotzen statt Kleckern - und darf nicht so genau hinschauen, in welchen Taschen das Geld versickert. Die Tagesschau hat so eine Tasche entdeckt. Nein, ganz so ist es nicht, denn selbst die Bundeswehr hatte erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit eines Deals über 870 Millionen Euro - und das war noch vor Vertragsunterzeichnung. Aber die rote karte wurde nicht gezogen. Worum geht es denn überhaupt?

Eigene Tanker für die Bundeswehr

Warum auch immer, die Bundeswehr möchte sich 2 seetüchtige Tankschiffe bauen lassen. Vielleicht hatte man bemerkt, dass die Fregatte "Bayern" bei ihrem Aufmarsch - das heißt bei Schiffen sicher anders - vor der chinesichen Küste irgendwo zum Tanken einen oder mehrere Zwischenstopps machen musste. Die beiden Tankschiffe will die Bremer Lürssen-Werft bauen.

Bereits eine interne Prüfung hatte ergeben, dass der Preis für die beiden Schiffe zu hoch angesetzt sei. Trotzdem hat das Beschaffungsamt der Bundeswehr (BAAINBw) dem Verteidigungsministerium empfohlen, den Vertrag rechtswirksam werden zu lassen. Im Mai wurden dann von einem Whistleblower vertrauliche Unterlagen über das Zustandekommen des Deals an den Bundesrechnungshof, Mitglieder des Haushaltsausschusses im Bundestag sowie an Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums geschickt. Der Rechercheverbund von NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" hatte bereits im April "über brisantes Material" berichtet.

Nun will auch das Verteidigungsministerium selbst klären, weshalb sich die Hausleitung des Beschaffungsamtes letztlich dafür aussprach, die Tanker unter den gegebenen Bedingungen zu kaufen, schreibt tagesschau.de und beruft sich auf Angaben von NDR/WDR, während das Bundesverteidigungsministerium eine Prüfung auch jetzt noch nicht bestätigen will. So soll das Projekt sowohl preisrechtlich als auch vergabe- und vertragsrechtlich überprüft werden.

Mit Konsequenzen ist wie bei den vielen anderen Skandalen bei Bundeswehr Beschaffungen nicht zu rechnen - aber knapp eine Milliarde der ominösen 100 Milliarden sind schon mal versenkt und 2027 könnten die Schiffe dann vielleicht vom Stapel laufen ...

Mehr dazu bei https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/bundeswehr-tankschiffe-kauf-untersuchung-101.html
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19.06.2022 Wie viele sitzen wegen "Schwarzfahrens" im Knast?

Genaues weiß man nicht ...

Fragt man die Länderregierungen, wie viele Menschen wegen des "Erschleichens von Leistungen" nach §265a, also dem Fahren ohne Fahrschein oder bei diesem Wetter eher dem Sprung über den Zaun eines Schwimmbads im Gefängnis gelandet sind, so herrscht bei vielen Ämtern schweigen.

Wollt ihr mehr Daten sammeln oder weniger?

Falsche Frage, nächste Frage! Wir sind für die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen und die Wahrung der Privatsphäre des Einzelnen - aber wir sind auch gleichzeitig für eine transparente Staatsmacht und Verwaltung, die unsere Fragen genau beantworten kann.

So können einige Landesregierungen die einfache Frage nach einem Gefängnisaufenthalt nach einer Anzeige wegen §265a nicht beantworten, da das weitere Verfahren angeblich nicht durchsuchbar in den Statistiken zu finden ist.

Glücklicherweise hat das FragDenStaat-Team ein Projekt entwickelt, das es erlaubt kleine Anfragen aus Bundes- und Landesparlamenten zentral zu durchsuchen und zusammenzustellen. Manuell hätte man sonst in 17 verstreuten Systemen suchen müssen.

Für Verurteilungen nach §265a ergeben sich im Jahr 2020 insgesamt 43.134 Verurteilungen. Sucht man nun wieder nach Gefängnisaufenthalten, so muss man auf die einzelnen Länder zurückgehen. Für Berlin ergibt sich Im Jahr 2021, dass 305 Personen mindestens einen Tag hinter Gittern saßen, weil sie die 3€ für einen Fahrschein nicht aufbringen konnten oder wollten und es bleibt wieder die offene Frage: wie viele Tage Gefängnisaufenthalt zu je 200€ musste Berlin dafür investieren? Vor Weihnachten konnten wir wenigstens über die Befreiung von 21 Betroffenen berichten (Aktivisten befreien 21 Berliner aus dem Gefängnis ).

Zu Zeiten des 9€ Tickets wäre nun wirklich der Augenblick den §265a aus dem Strafgesetzbuch zu streichen und daraus eine "normale" Ordnungswidrigkeit zu machen. Darüber hinaus sind dringend Perspektiven für die Finanzierung des ÖPNV zu denken und zu planen, wenn ein Umstieg weg vom Auto wirklich gewollt ist. Österreich macht es uns mit einem 365€ Jahresticket vor, genauso, wie uns die Schweiz vorlebt, was ein funktionierender Taktfahrplan ist.
Statt 9€ Tickets für 3 Monate wären 18€ Tickets für ein halbes oder 35€ Tickets für ein ganzes Jahr (wie in Österreich) ein Modell gewesen, aus dem man wirklich Erfahrungen für die Zukunft hätte ziehen können.

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/datenluecke-wie-viele-menschen-sitzen-wegen-fahren-ohne-ticket-im-gefaengnis/
Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3o8
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Tags: #Statistik #fragdenstaat #schwarzfahren #Soziales #Gleichberechtigung #Gender #Diskriminierung #Ungleichbehandlung #HartzIV #Gewerkschaft #Mitbestimmung #Transparenz #Informationsfreiheit #Kosten #Ordnungswidrigkeit #Straftat #Ersatzfreiheitsstrafe #erschleichen #Gefängnis

aktionfsa@diasp.eu

18.06.2022 Julian Assange darf nicht ausgeliefert werden

Pressefreiheit in Gefahr

Nachdem Großbritanniens Innenministerin Priti Patel am Freitagnachmittag die Auslieferung des Wikileaks-Mitbegründers Julian Assange in die USA genehmigt hat, muss sich jede Journalistin und jeder Journalist in der westlichen Welt genau überlegen, was sie oder er noch sagen oder schreiben darf.

Die USA haben die Veröffentlichung von Kriegsverbrechen ihres Militärs als Geheimnisverrat unter Strafe des Espionage Act gestellt. Julian Assange drohen in den USA 175 Jahre Haft, nur weil er das tat, was jeder Mensch tun muss, wenn ihm Verbrechen gegen die Menschlichkeit , wie z.B. der bis heute ungesühnten Mord an Reuters Journalisten im Irak, das sogenannte "Collateral Murder Video" zu Gesicht kommen.

Die Familie von Julian Assange, Wikileaks und Anwälte des Journalisten kündigten umgehend an, gegen die Entscheidung vor dem Obersten Gericht Berufung einzulegen.

Wikileaks schrieb in einer Erklärung, in der ebenfalls eine Berufung angekündigt wird:

"Dies ist ein schwarzer Tag für die Pressefreiheit und für die britische Demokratie. Jeder in diesem Land, dem das Recht auf freie Meinungsäußerung wichtig ist, sollte sich zutiefst schämen, dass die Innenministerin die Auslieferung von Julian Assange an die Vereinigten Staaten genehmigt hat, an das Land also, das seine Ermordung geplant hat.

Julian hat nichts falsch gemacht. Er hat kein Verbrechen begangen und ist kein Krimineller. Er ist Journalist und Verleger, und er wird dafür bestraft, dass er seine Arbeit gemacht hat.

Es lag in der Macht von Priti Patel, das Richtige zu tun. Stattdessen wird sie für immer als Komplizin der Vereinigten Staaten in Erinnerung bleiben, die den investigativen Journalismus als kriminelles Unternehmen verfolgen wollen.

Ausländische Gesetze bestimmen nun die Grenzen der Pressefreiheit in diesem Land, und der Journalismus, der die renommiertesten Preise der Branche gewonnen hat, wurde als auslieferungsfähiges Vergehen eingestuft, das eine lebenslange Haftstrafe verdient."

Damit weist Wikileak auf den Kernpunkt hin, dass die USA versuchen ihre Gesetze als weltweit gültig zu erklären und andere nationale Rechtsordnungen keinen Bestand daneben haben dürfen. Wahnsinnigerweise halten sich britische Gerichte daran und ordnen ihre Rechtsordnung diesem Anspruch unter.

Gegen die faktische Abschaffung der Pressefreiheit und für die sofortige Freilassung von Julian Assange wollen wir heute wieder protestieren

ab 11h vor der US Botschaft auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor und nur wenige Schritte weiter
ab 12h vor der britischen Botschaft in der Wilhelmstraße/Unter den Linden

Mehr dazu bei https://www.heise.de/tp/features/Fall-Assange-Schwarzer-Tag-fuer-die-Pressefreiheit-7144754.html
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aktionfsa@diasp.eu

17.06.2022 Was macht die "Enteignungs-Arbeitsgruppe"?

Immobilienkonzerne hinter verschlossenen Türen enteignen?

Enteignen? - So weit sind wir noch lange nicht. Nach dem Volksentscheid zur Berliner Wahl im letzten September, in dem sich 59% der WählerInnen für die Enteignung großer immobilienkonzerne ausgesprochen hat - wurde erst einmal eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die das für und wider und die rechtlichen Bedingungen untersuchen soll.

So weit, so schlecht

Wenn über das Vorgehen zum Ziel der Enteignung diskutiert wird, dann hat das öffentlich zu geschehen, weil

  • es alle BerlinerInnen interessiert
  • es wichtig ist, zu sehen, wer in dieser Arbeitsgruppe welche Interessen vertritt.

Fußtritt für das Berliner Transparenzgesetz

Aktion Freiheit statt Angst hatte vor einigen Jahren in der Initiative für ein Berliner Transparenzgesetz mitgearbeitet und Unterschriften für einen entsprechenden Volksentscheid gesammelt. Daraufhin war der rot-rot-grüne Senat darauf eingegangen für Berlin ein Transparenzgesetz nach dem Hamburger Modell einzuführen. Daran wiill die neue rot-grün-rote Koaltion in Berlin festhalten - zumindest nach dem Wortlaut des Koaltionsvertrags.

Warum kann man sich dann nicht schon bei der Arbeit im Berliner Senat an die kommenden Vorschriften gewöhnen? Ausgerechnet bei dem sensiblen Thema der steigenden Mieten, die fast alle Menschen in der Stadt betreffen, wird wieder gemauert. Mehr Demokratie e.V. stellt dazu fest:

"Die Koalition wird im Jahr 2022 ein Transparenzgesetz nach Hamburger Vorbild einführen, dabei die hohen Standards des Berliner Informationsfreiheitsgesetzes erhalten und einen umfassenden Rahmen für die Leitlinie „Open by default“ für die öffentlichen Daten setzen." So steht es im Koalitionsvertrag von Rot-Grün-Rot aus dem letzten Jahr. Passiert ist bisher: Nichts.

Bestes Beispiel warum es gerade jetzt Transparenz in der Politik braucht, ist aber die Expertenkommission zum erfolgreichen Volksentscheid großer Immobilienunternehmen in Berlin. Es herrscht große Frustration über den Umgang mit dem Volksentscheid und den Auftakt der eingesetzten Expertenkommission!

So soll diese eigentlich laut Senatsbeschluss transparent und öffentlich arbeiten - das Gegenteil ist der Fall. Es gibt noch nicht einmal eine Internetseite, die über die Arbeit der Kommission informiert. Das ist leider kein respektvoller Umgang mit dem Votum der Berlinerinnen und Berliner.

Miit solcher Regierungsarbeit wird es weder etwas mit dem Transparenzgesetz noch mit dem Versuch die Profite der Immobilienkonzerne zu begrenzen.

Mehr dazu bei https://www.dwenteignen.de/
und in unseren Artikeln zu "Deutsche Wohnen und Co enteignen!" https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=enteign&sel=meta
Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3o6
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